Welches Basis für Leben und Arbeiten im WoMo

  • Hallo liebe Community,

    seit einiger Zeit überlegen mein Freund und ich, unser Leben umzukrempeln und aus 2 Wohnungen in ein WoMo umzuziehen. Seit einem Jahr arbeiten wir Beide - coronabedingt - von Zuhause und eine 100 %ige Rückkehr ins Büro wird es wohl nicht mehr geben. Im Augenblick ist seitens unseres Arbeitgebers eine 20 %ige Anwesenheitspflicht im Gespräch. Da haben wir angefangen, zu träumen. Wie wäre es, wenn wir mit einem WoMo unterwegs wären (erst einmal nur in Deutschland, da gibt es auch sehr viele schöne Ecken) und eben alle 2 bis 3 Monate mal nach Hause fahren, um uns im Büro blicken zu lassen?

    Die Idee gefällt uns sehr gut und wir fangen schon an, uns über Details Gedanken zu machen.

    Was muss unser WoMo alles haben, damit wir nicht nur darin leben, sondern auch darin arbeiten können? Was braucht man zum Leben? Was zum Arbeiten? Wie groß muss das WoMo sein? Welche Größe sollte es nicht überschreiten? Sollen wir unseren "Schreibtisch" als Anhänger hinter uns herziehen? Finden wir was Fertiges, was unseren Anforderungen entspricht? Können wir was annähernd Passendes umbauen? Oder ist es besser, gleich etwas selbst auszubauen?

    Zusammen mit meinem Ex habe ich schon mal einen Ford Transit zum WoMo umgebaut. So eine Wochenende-WoMo, nix Besonderes (Bett, Schrank, kleine Küche). Also ein paar grundlegende Erfahrungen habe ich schon mal gemacht. Mein Freund ist von der Idee des Selbstausbaus nicht so sehr begeistert. Unter der Anleitung eines erfahrenen Selbstausbauers oder Handwerkers, Schreiner (oder so wem halt) würde er aber mit machen.

    So viele Fragen, die mir gerade im Kopf herumspucken und mich verwirren.

    Wo fange ich an?

    Ok, Angefangen habe ich jetzt schon, in dem ich versuche, Informationen zu sammeln. Bestimmt sind wir nicht die Ersten, die im WoMo leben und arbeiten möchten. Und irgendjemand dieser Menschen, die das tun, haben bestimmt auch schon mal was darüber geschrieben.

    Auf diesem Weg habe ich auch dieses Forum gefunden. Auch wenn das vielleicht nicht der Schwerpunkt dieses Forums ist, würde ich mich freuen, wenn mir hier jemand für den Anfang einfach ein paar nützliche Tipps geben könnte.

    Auch über eine Diskussion des Für und Widers würde ich mich freuen.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hi und willkommen im Forum!

    ich denke ihr müsst euch erst mal klar werden was eure Bedürfnisse sind.

    Es gibt Pärchen die wohnen im VW-Bus, andere brauchen eine LKW...

    Wieviel Platz braucht ihr? Getrennte Arbeitsbereiche für jeden? Wie ausgestattet? Reicht ein Laptop, oder müssen es 2 x 24" Monitore sein?

    Führerscheine? 3,5to oder bis 7,5to?

    Geld Budget?

    Gruß, Holger

  • Moin moin und herzlich willkommen!

    neben dem, was Holger richtigerweise aufgezählt hat:

    Unterschätzt, den Aufwand nicht, ein Fahrzeug komplett selbst so auszubauen, dass man dauerhaft darin leben kann.

    Da sollten schon beide überzeugt vom Selbstbau sein.

    Die externe Mithilfe wird ohnehin immer mal wieder nötig sein, da niemand alles ausreichend gut kann oder sich zumindest zutraut.

    Wenn aber die Mithilfe permanent nötig ist, geht es entweder richtig ins Geld, oder der Baufortschritt wird sich sehr lange ausdehnen.

    Ich würde mich unter Euren Voraussetzungen, nach dem Abklären der notwendigen Rahmenbedingungen, erst einmal intensiv auf dem Gebrauchtmakt umsehen, mir viele Fahrzeuge anschauen, um ein Gefühl für Raumsituationen und Grundrisse zu bekommen. Dann, falls Ihr noch keine eigenen Erfahrungen mit WoMo-Reisen habt, unbedingt einmal ein Mobil der dann gewünschten Größe ausleihen und so mehr Erfahrung sammeln.

    Wenn sich dann herausstellt, ja, das ist es, aber es gibt nix auf dem Markt, das unseren Vorstellungen entspricht, steht wirklich Selbstbau an.

    EDIT: Habe gerade erst in der Vorstellung gelesen, dass Ihr bereits Campingerfahrung habt. Dann relativieren sich natürlich die Voraussetzungen etwas.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Hallo

    da kann ich mich den Vorrednern nur anschließen: überlegt euch gut wie groß das Fahrzeug sein soll und was ihr alles braucht und könnt. So ein Selbstbau kann sich auch unter guten Bedingungen schnell mal ein paar Jahre hinziehen. Dazu braucht es noch Platz, Werkzeug und vielfältige Kenntnisse. Ein komplettes Fahrzeug oder zumindest eine Leerkabine zum Dauerwohnen und zum Arbeiten auszubauen ist schon ne andere Nummer wie einen alten Kastenwagen zum Urlaubsmobil umzugestalten.

    Ich will euch nicht den Mut nehmen, aber viele andere haben auch in wirklich großen Mobilen versucht dauerhaft darin zu wohnen, (z.B. Tiffy) haben sich aber recht schnell wieder einen festen Aufenthaltsort in Form einer Imobilie zugelegt.

    Aber es gibt natürlich auch Beispiele, da klappt es über Jahre ständig mobil unterwegs zu sein.

    Deshalb: überlegt euch gut was ihr wollt bzw. braucht. Dazu gehören auch so Dinge wie evtl. Waschmaschine, richtiger Herd und Platz sich auch mal aus dem Weg gehen zu können. Auch wenn einer evtl. mal krank danieder liegt. Platz ist auch in der kleinsten Hütte, aber unterschätzt nicht den Aufenthalt in einer kleinen Kiste wenn das Wetter über Wochen nicht mitspielt oder man sich, was durchaus auch in einer intakten Beziehung vorkommt, mal so richtig in die Haare kriegt.

    Viel Erfolg beim Nachdenken

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo Zusammen,

    jetzt bin ich gerührt, habe Gänsehaut und Tränen in den Augen.
    Mit soviel Feedback habe ich nicht gerechnet, das ist lieb von Euch.


    Das Einzige was wir gesichert wissen, ist die Ausstattung der Arbeitsplätze. Ich benötige 2 größere Bildschirm und mein 2 Freund nur einen. Und wir brauchen 2 räumlich trennbare Arbeitsbereiche, da mein Freund auch mal Sachen zu klären hat, die mich nix angehen.

    Wir haben Beide noch den "schon etwas älteren" 3er Führerschein, also 7.5to

    Ein bisschen Budget ist auch da, nicht viel, aber dafür gibt es ja Banken, die geben gerne.


    Über die Idee, erst einmal ein paar Erfahrungen in einem geliehenen WoMo zu sammeln, haben wir auch schon nachgedacht. Das wird wahrscheinlich schwierig, darin zu arbeiten, weil - wie gerade schon beschrieben - wir brauchen doch etwas Raum zum Arbeiten für jeden.


    Aber einfach mal schauen und viel gucken, was es so gibt und wie wir das eventuell anpassen könnten, das ist eine gute Idee.


    Was haltet Ihr von dem Gedanken, einen Anhänger als Büro zu verwenden? Vielleich ein Kühl- Anhänger? Der ist schon isoliert, also eigentlich auch schon wintertauglich, Heizung statt Kühlaggregat einbauen, ein Fenster rein, Schreibtischplatte zum Hochklappen an die Wand, Bildschirme an die Wand gehängt. Den könnten wir dann einfach mal irgendwo stehen lassen, wenn wir ihn mal nicht brauchen und im WoMo selbst bräuchten wir nicht so viel Platz.

    Oder ist das eine blöde Idee?

  • Hallo Sorrenia (edit: Sabine),

    die Idee finde ich bei Eurem beschriebenen Platzbedarf super. Um so mehr dürfte Euch dann (zumindest erstmal) ein Standard-Womo reichen.

    Wenn Ihr dann beim Selbstausbau des Anhängers so richtig in Übung gekommen seid, habt Ihr evtl keine Lust zum Weiterbau mehr oder dann erst recht. :D

    Auch das Thema Arbeitszimmer-Anhänger sollte aber hier ebenfalls unbedingt breit diskutiert werden.......... 8)

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Die Anhängeridee finde ich auch nicht schlecht, schränkt euch aber etwas in der Bewegungsfreiheit ein. Eure Entscheidung.

    Da könnte man auch einen älteren kleinen Wohnwagen nehmen und entsprechend umbauen mit einem ordentlichen Arbeitsplatz mit Bürostuhl und fest montierten Monitoren.

    Gruß, Holger

  • Bei dem Platzbedarf für zwei getrennte Arbeitsplätze sehe ich bei unter 7,5 t eigentlich keine andere Chance, außer einen Arbeitsplatz in einen Anhänger zu verlegen.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • ich schließe mich den anderen an. 2*24" sehen auf den Schreibtisch schon sehr sehr klein aus, aber im Fahrzeug... Da reicht einer schon als TV in passender Größe.

    Wenn man es sich leisten kann und gewillt ist, scheint die Idee mit einem Anhänger schon deutlich besser. Vor allem kann man in den Anhänger dann 3 getrennte Räume integrieren ( kleines WC) damit man nicht immer in das mobil Rennen muss ..

    Zusätzlich kann man überlegen, ob man den Anhänger als "Booster" nutzt, sprich große Batteriebank die man sich mit der Versorgungselektrik im Mobil teilen könnte. Solar auf den Dach ggf. Noch etwas (mehr zusätzliches Wasser) ...

    Ich sag Mal so 50L sind bei aktuell 3,5T schon viel, während es bei einem 1,1T Anhänger eher weniger ins Gewicht fällt.

    Das ist ebenfalls ein Vorteil; man kann mit 3,5T durch die gegen fahren und muss sich weniger um die länderspezifischen Regelungen über 3,5T kümmern. Da ich aber kein> 3,5T fahre, kann ich überhaupt nicht beurteilen wie weit diese Regelungen überhaupt einschränken.

    Und ihr könnt euch quasi mit dem Anhänger einmal Wohnmobil Light Ausbau gönnen... Vieles ist / wird identisch sein.

  • Hallo Zusammen,

    vielen lieben Dank für die tollen Ideen und Tipps. Zusätzliche Wasser und Strom im Anhänger mitzunehmen, ist super. Dann könnten wir dort auch noch eine Waschmaschine einbauen. (Gibt es welche, die nur mit dem Strom aus den Batterien betrieben werden können? Wenn nicht, dann halt nur Landstrom) Und wir haben noch Platz für ein extra Sofa, wenn wir uns mal aus dem Weg gehen wollen (das können wir bei gutem Wetter auch rausstellen). Und, wenn ich Glück habe, kann auch noch mein E-Drumset mit, es würde mich sehr schmerzen, wenn ich es zurücklassen müsste.

    Sobald Corona es zulässt, werden wir mit Besichtigungen anfangen. Und dann brauchen wir nur noch das ‚Go‘ unseres Arbeitgebers, damit wir mit der konkreten Umsetzung beginnen können.

    Gibt es eigentlich auf vielen Campingplätzen Preisstaffelungen für die Größe eines WoMos?

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Die Fahrzeuggröße ist auf Campingplätzen eigentlich nicht so relevant, außer man ist so groß dass man nicht auf die Stellplätze paßt. Dann bekommt man einen schönen Stellplatz neben den Mülltonnen auf dem Parkplatz fürs gleiche Geld :)

    Wenn dann wird unterschieden zwischen Standardplätzen und Komfort, wo es dann Frisch/Abwasseranschluss usw gibt. Die sind dann oft auch was größer und kosten natürlich mehr. Für den zusätzlichen Anhänger mus man meist extra bezahlen.

    Gruß, Holger

  • Und wenn man als Anhänger einen Wohnwagen verwendet hat man sogar direkt die Einrichtung drin, die man nach eigenen Wünschen verändern kann. So ergibt sich eine fahrbare Zweizimmerwohnung mit Bad und WC und Arbeitsplatz ohne großen Aufwand. Ein etwas älterer Wohnwagen aus den neunziger Jahren hat bei einer Länge von 4,25 Meter ein z.g.G. von etwa 1000 bis 1300 kg.
    MfG
    J_m_E

    nun ist es ein LT 1 geworden ;)

  • Eine wirklich spannende Idee . Ein eher kleineres Universalzugfahrzeug , um überall hin zu kommen und einen eher größeren Wohnwagen mit zwei Büros . Um großzügiges Umbauen werdet Ihr wohl nicht herum kommen , sonst habt Ihr alles doppelt und nichts passend .

    Da das Leben außer Arbeiten auch noch andere Annehmlichkeiten bietet wäre auch eine mittelfristige Familienplanung sinnvoll .

    Bei den Überlegungen bin ich auf zwei interessante links gestoßen :

    https://www.caravaning.de/einzeltest/adr…9-im-supertest/

    und damit Ihr nicht übermütig werdet auch diesen :

    https://reisevergnuegen.com/camping-wohnwagen/

    viel Spaß beim Planen und Werkeln .

    Mir fällt auch noch Jonson ein ,

    Vorstellung Jonson - LAK Gespann?

    der zwar kärglich einfach , aber wirklich viel mit seinem Gespann und x anderen fahrbaren Untersätzen umher gefahren ist und seit über 20 Jahren darin lebt . Er kann Euch am besten sagen , was es heißt , immer mit Anhänger unterwegs zu sein oder lieber doch mit einem großen Fahrzeug alleine . Sein letzter Anhänger wäre ideal für Euch gewesen - denkt bei der Größe auch an die kostenintensive Achsenzahl bei der Maut .

    viel Spaß beim Planen/Bauen

    LG

    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo,

    hier mal meine Gedanken:

    NICHT selber ausbauen, ist ein Fass ohne Boden und kann schnell frustriend werden, und "lohnen" tuts schon dreimal nicht.

    Besser ein Serienmobil, egal welcher Größe, individuell anpassen.
    Oder eine bereits fertig ausgebaute Individualkabine kaufen.

    Nach 35 Jahren Wohnmobil, davon ca 5 jahre dauerhaft drin gewohnt, folgende Erkenntnis:
    Ein kleines Begleitfahrzeug ist ein MUSS.

    Zum Wohnmobil, wie gesagt egal welcher Größe, müßt ihr selber herausfinden was Euch zusagt, ein KFZ Transportanhänger mit geschlossenem Kofferaufbau.

    Während der Fahrt steht dort ein kleiner Pkw drin, bei Ankunft am Zielort wird der Kofferanhänger zum Büro, Tische etc klappbar, Aktenschränke vorne oben fest montiert.

    Zwei Fenster drin, das reicht.

    Wenn selber Hand anlegen, dann an den Hängerausbau.

    Zugfahrzeug mindestens 140/150 Ps.

    ich würde Concorde Concorde Charisma 7500 (oder ähnlichen Phoenix) auf Sprinter oder Daily nehmen, dahinter einen Kufer Aluminiumanhänger mit zusätzlich montiertem simplen Kofferaufbau.

    Zum dauerhaften Wohnen kauft nicht zu klein !

    Alle, die dauerhaft im Womo leben, landen am Ende doch bei mindestens 7 oder 8 Metern (siehe amumot etc)

    Ausserdem gibt es noch eine Möglichkeit.

    Zugfahrzeug ein Wohnmobil, als Anhänger ein zusätzlicher 5 Meter Wohnwagen, also sind zwei getrennte Arbeits und Wohnbereiche möglich.

    Das Begleitfahrzeug wird hierbei aber nicht im Hänger transportiert, sondern auf der Strasse gefahren.

    Einziger Nachteil, abgesehen von den zusätzlichen Spritkosten, man fährt nicht gemeinsam in der selben Kabine, kann man aber mittels walkie talkies ausgleichen.

    Vorteile überwiegen. "Schatz, fahr du mal schnell vor und kuck, ob wir da durchkommen/ein Platz frei ist/bring mit einen whopper mit...

    Mag sich vielleicht ungewohnt anhören, ist aber ebenfalls bewährt und hatte wirklich große Vorteile.

    Viele Wege führen nach Rom.

    Viel Spass bei den Planungen

  • Hallo Zusammen,

    hier mal ein ein kurzer Zwischenstand zum 'Mobilen Arbeiten' (genannt: New Normal') unseres Arbeitgebers:
    So wie es aussieht, wird es wohl am Anfang nächsten Jahres eine Anwesenheitspflicht von 20% im Vierteljahr geben. Dann steht unserer Camper-Zukunft nichts mehr im Weg.

    Und über Eure Vorschläge und kreativen Ideen freue ich mich auch immer noch.

    Zwischenzeitlich haben wir uns sehr sehr viele Grundrisse und auch schon das ein oder andere WoMo in Echt angeschaut. Wir wissen jetzt auch ziemlich genau, wie es aussehen soll:

    * Drehbare Fahrer- und Beifahrersitze (Optimale Raumausnutzung; Sitze, die nur zum Fahren da sind, ist ja Platzverschwendung; wir wollen den größtmöglichen Raum zum Leben haben)

    * Hubbett oder Bett im Alkoven (Auch hier wieder: Optimale Raumausnutzung; Platz, der nur zum Schlafen da ist, ist ja Verschwendung)

    * Stauraum im Heck

    * Dusche und Toilette in einem Raum (Ebenfalls eine Entscheidung für die Raumnutzung.)

    * 3-Flammen-Herd

    * Backofen

    Es gibt nicht viele Modelle, die unseren Vorstellungen entsprechen und dazu kommt noch, dass mein Freund sehr groß ist. Da haben wir bei ganz vielen Modellen das Problem mit der Länge der Betten. Die meisten sind nur 1,90 und das reicht einfach nicht.

    Aber wir sind optimistisch, dass wir was finden werden.

    Ein bisschen Zeit für Suche haben wir ja noch.

    Und der Anhänger ist auch schon ziemlich konkret geplant.

    Ein Koffer mit Klappe im Heck und Tür auf der rechten Seite. Rechts und Links noch ein Fenster rein. Klima und gute Dämmung sind ebenfalls wichtig.

    Platte zum Hochklappen, Bildschirm an die Frontwand. Im Heck Stauraum für alles Mögliche.

    Wir haben uns gegen einen Wohnwagen entschieden, da wir keine der Einbauten benötigen; ist ja alles schon im WoMo.

    Leider wird es hier auch wieder mit der Höhe schwierig. 2 Meter haben nicht viele. Und die, die es haben, sind dann in Summe wieder viel zu groß. Aber hier gilt auch: Wir haben noch etwas Zeit für die Suche.

    Nomade:

    Sind Deine Fragen soweit beantwortet?

    Lass und doch ein bisschen diskutieren.

    lg

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    die Anhänger-Lösung finde ich insofern interessant, dass ihr, wenn ihr mal Urlaub macht das Büro irgendwo stehen lassen könnt. Das gibt auf jeden fall Flexibilität, was immer gut ist! Zudem habt ihr dann richtig Platz für die großen Schreibtische und die bauliche Trennung derer. Da bräuchtet ihr als Alternative schon einen recht großen Koffer am LKW.


    Aber dass man dann während des Tages immer zwischen zwei Fahrzeugen wechseln muss ist schon ein Nachteil. Allerdings ist dann der Keksvorrat räumlich vom Arbeitsplatz getrennt, was mir definitiv auch nicht schaden würde :D

    Habt ihr über einen Reisebus nachgedacht? Eventuell auch einen Skoolie (alter amerikanischer Schulbus).

    Die sind teilweise ziemlich lang aber dadurch könnte man wohl die Büros schön hintereinander reinbringen.

  • hallo sabine.

    ihr seid ja beileibe nicht die einzigen mit diesen träumen.

    ich finde unkonventionelles arbeiten und wohnen auch klasse, und praktiziere das bereits seit über 40 jahren. daher haben meine folgende gedankenansätze einen sehr realen, und großteils selbst erlebten hintergrund.

    die idee der totalen freiheit ist sehr verlockend, aber hat einen entscheidenden haken.

    es gibt sie nicht.

    und die eierlegende wollmilchsau unter den wohnmobilgeschäftsarbeits-lkw hab ich leider auch noch nie gesehen.

    zudem wird das ganze, je näher man an sein ideal kommt, unfassbar teuer.

    das problem, was sich dann in der regel stellt, ist, daß man sehr viele kompromisse eingehen muss und von der freiheit nicht mehr viel übrigbleibt. und im gegenteil sich das ganze unterfangen schnell als nervig und als ballast rausstellt.

    das erleben zb. viele euphorisierte tinyhouse interessenten spätestens dann wenn sie für ihr 3.5t-häuschen entweder keinen stellplatz auf campingplätzen finden oder eben einen bauplatz mit baugenehmigung pachten oder kaufen müssen. gearbeitet wird in den kleinen wohneinheiten in der regel eh nicht, weil viel zu klein. wer etwas mehr platz und gewicht braucht, muss über die 3,5t hinaus. das sind dann in der regel mobilheime, ausgebaute wechselbrücken oder seecontainer die aufwändig gekrant und verladen und teilweise mit sondergenehmigung transportiert werden müssen.

    im prinzip ist das was ihr vor habt das gleiche, nur eben mit motor dran. das hat aber den nachteil, daß das ganze geraffel wesentlich mehr gewicht hat. der lkw an sich wiegt ja mind. schon 3 -5 tonnen. dazu kommt der aufbau und noch der anhänger. dazu noch das begleitfahrzeug welches im winter zumindest ein dach und eine heizung haben sollte.

    ich werde jetzt nicht mit grundrissen oder tollen vorschlägen für einen ausbau kommen,

    sondern einfach mal zu bedenken geben, wo man sich den mit einem fahrzeug der 7,5t klasse oder gar darüber,einfach nur mal in ruhe hinstellen könnte. die dinger sind in der regel 2,3m -2.5 meter beit, und zwischen 7 und 9m lang. jetzt denken wir uns noch einen anhänger dran. nun sind wir schon bei 12- 15m. mit führerschein kl.2 sogar bis 18m... super das reicht ja zum wohnen und arbeiten. vom gewicht her sind wir nun aber bereits zwischen mind. 12 bis 40 tonnen...

    je nach dem wie lange man mit waschmaschine und co. halt autark so leben möchte.

    und autark sollte man schon sein, weil fast alle campinplätze einen ablehnen werden. allein schon wegen ses gewichts und der länge. die sind gar nicht dafür ausgelegt. im sommer gibts deutschlandweit eh nur sehr wenig plätze für solche trümmer und im winter haben die geschlossen. versuch einfach mal mit solch einem gespann in einem normalem wohngebiet oder draußen auf dem land zu wenden...es kann mehrere km dauern bis du etwas findest wo du dich traust...

    die schönen plätze auf der streuobstwiese oder am bagger oder bergsee die man sich zum arbeiten mal so vorstellt hat, sind nicht mal ansatzweise mit solch einem gespann befahrbar und verboten ist es zudem auch. w-lan gibts dort natürlich auch nicht.

    es gibt in deutschland auf dem land übrigens noch sehr, sehr viele ecken die nicht mal für

    whats app reichen, geschweige denn fürs online-arbeiten.

    was bleibt einem also übrig? man steht in industriegebieten, oder auf großparkplätzen wie zb metro oder mios oder auf der straße, behindert den örtlichen werkverkehr und wird spätestens nach ein paar nächten von der polizei vertrieben.

    solch ein gespann ist ja nicht gerade unauffällig. und die art zu wohnen und zu arbeiten auch nicht. aber wenigstens hatte man im industriegebiet wenigstens mal ein paar stunden gutes LTE um ohne unterbrechung zu arbeiten ;)

    beschreib mal DEINE schönsten bilder, und wie du dir (ihr euch) das so vorgestellt hast (habt)...mal schauen ob sie realistischer als meine sind.

    wir wohnen seit jahrzehnten in einem kleingarten und haben uns dort über die jahre ein "kleines" anwesen gebaut. billig war das übrigens auch nicht...nur leider ist das illegal, und wir bekommen langsam ärger mit den nachbarn und dem kleingartenbezirksverband. mal funtioniert so was halt länger oder mal eben nicht...genau so ist das auch mit dem leben und arbeiten auf der straße. das kann eine weile funktionieren, muss aber nicht.

    zumal ein vollausgestattetes autarkes wohnmomil plus büro locker mal so teuer werden kann wie ein mittleres einfamilienhaus im speckgürtel von hamburg.

    wenn ich solche finanziellen möglichkeiten hätte, würde ich mir lieber ein fehrienhaus im wendland nahe der elbe kaufen (meinetwegen auch ein paar km. weiter in sachsen anhalt, das ist wesentlich günstiger) und mich für ein paar monate im jahr dort zum arbeiten zurückziehen.

    so machen das seit jahrhunderten alle berühmten schriftsteller und komponisten ist tausend mal entspannter und funktioniert bestimmt auch bei youtubern, intagramern und co...;-)

    in diesem sinne...

    jan

    3 Mal editiert, zuletzt von jan der böse (17. Juli 2021 um 11:55)

  • Hi

    hm, 2 threads mit der selben frage, ich schliesse mich mal hier an.

    ich lebe seit jahren im bus, welches fahrzeug, das sieht man ja in meinem avatar. Wenn du mehr über die alltagspraxis wissen magst, nur zu.

    An die wenige fläche gewöhnt man sich sehr schnell, das kennen ja die meisten hier eh vom urlaub und finden das reduzierte daran reizoll.

    Knackpunkt (jedenfalls für mich) ist der winter. In deutschland hat man eine 7 monatige kältephase, was nicht zu unterschätzen ist. Auf dauer geht das in solch beengten verhältnissen schnell auf die ein oder andere art auf die psyche. Zu zweit kann das natürlich noch eine ganz andere dynamik entwickeln. Ich verbringe die winter drum dort wo es warm ist und ich mich draussen aufhalten kann. Das kann oder mag nicht jeder so arrangieren.

    Andere sache ist der stellplatz. Ist ein mobil grösser, brauchst du in deutschland einen fixen stellplatz. Öffentliche plätze sind dafür nicht ausgelegt und man zwingt die ordnungshüter zum einschreiten, wenn man zu auffällig ist. Ob man in deutschland aber dauerhaft irgendwo im auto wohnen darf, ist entscheidung der gemeinde. Nicht der grundstückbesitzer.

    Zur fahrzegbasis: was unweigerlich irgendwann passieren wird, ist, dass das auto kaputt ist, und repariert werden muss. Dann steht man, wenn man pech hat, eine weile auf der strasse oder muss irgendwo unterkriechen. Drum schau, dass das auto möglichst mit einfachen mitteln selbst zu reparieren ist und eigne dir im lauf der zeit die fähigkeiten an, wenn sie nicht schon da sind. Ich bin zb sehr froh für meinen sprinter die diagnose software zu haben. Für manche moderne autos ist sowas extrem teuer oder unmöglich da ran zu kommen (zb iveco). Am besten ist in hinblick darauf natürlich ein fahrzeug, das ohne elektronischen schnickschnack, auskommt und in simpelster aber robuster technik aufgebaut ist. Alte mercedes busse zb.

    Die grösse des fahrzeugs, das muss man mit sich selbst ausmachen. Klar haben grössere fahrzeuge mehr platz zum bewegen. Auf der anderen seite hat es auch nachteile: verbrauch, wendigkeit, nicht alles ist damit befahr- oder beparkbar. Ich habe in den jahren auf reisen viele paare getroffen, die auch über lange zeit in sehr kleinen fahrzeugen gelebt haben. Man ist dann halt mehr draussen. Wenn du allerdings unbedingt 2 fixe arbeitstische mit 24" monitor einbauen musst, braucht das platz. Platz dem man besser für anderes nutzen kann oder lieber das fahrzeug kleiner hält. Notebooks sind das eigentlich wahre fürs busleben. Die kann man; mit entsprechendem netzteil, sogar von 12V laden. Ausserdem arbeitet das stromsparender, als ein 230V PC-tower. Das ist nicht zu unterschätzen. Damit wirst du im winter mit solar auf dem dach evt in stromnot geraten, da ein 230V inverter dafür ständig in betrieb sein muss, der auch selbst strom verbraucht. Du brauchst dann also landstrom. Und schon ist die autarkie dahin.

    Generell stell dich drauf ein, dass plötzlich eine menge dinge zu erledigen sind, die damit zusammenhänge, dass du nicht mehr im komfort einer wohnung lebst. Wasser tanken, klo entsorgen, brennstoffe organisieren, ständige kleinreparaturen, post bei der meldeadresse abholen, waschsalon und und und ...

    Ciao, Michi

    3 Mal editiert, zuletzt von pseudopolis (17. Juli 2021 um 10:10)

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