Wer hier macht sich Gedanken um die Ökologie unserer Bauten?

  • Hab in 2001/2 die GfK Sandwich (mit PU Isolierung) Kabine innen mit 3mm Pappelsperrholz an den sichtbar bleibenden Stellen ausgekleidet, Die Möbel mit Birkenmultiplex und Buchensperrholz gebaut sowie weitgehend auf Kunststoffe verzichtet ( sind in den Platten ja genug Kleber drin). Verklebt mit Sikaflex.

    Alle sichtbaren Holzteile dann mit Holzwachs von Livos behandelt was einen angenehmen Geruch ergab und freundlich aussieht.

    Das alles ist sicherlich nur eingeschränkt ökologisch günstig sondern nur ein kleiner Schritt in diese Richtung, hat sich aber auf Dauer bewährt und ist nicht besonders schwer geworden.

  • Es müsste aber auch darum gehen, was wir in das Wohnmobil einpacken. Gestern in der Tagesschau wurde über nicht abbaubare Kunststoffe gesprochen, die uns krank machen:

    Das Gift kann man nicht riechen, nicht schmecken, nicht sehen. Es wird verdächtigt, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen. Und wenn es einmal in die Umwelt gelangt, dann bleibt es dort. Für sehr lange Zeit. Die Rede ist von sogenannten PFAS, per- und polyfluorierte Chemikalien, eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Stoffen.

    Meine Frau hat gerade eine beschichtete Pfanne gekauft, unsere leichten Regenjacken sollen atmungsaktiv und dicht bleiben und die Teller und Becher sollten vielleicht doch nicht aus Kunststoff sein, über die Probleme damit habe ich früher schon einmal gelesen.

    Dann sind wir aber wieder bei dem Gewicht, die gusseiserne Pfanne ohne Beschichtung, schwere giftstofffreie Jacken, Porzellangeschirr...

  • Als alternative zu Teflon beschichteten Pfannen gibt es noch welche mit keramischer Beschichtung, die auch ganz gut funktionieren, aber Eier gehen in Teflon Pfannen einfach am besten. Und vielleicht findet irgendwer in 5 Jahren in der Keramik irgendwas böses? :whistling:

    Gruß, Holger

  • Naja und dann darfst du heute auch schon die Zahnpasten zum Großteil nicht mehr nutzen..

    Titanium Dioxid..

    Aber man hat gefühlt eh keine Chance mehr sich solcher Stoffe zu entziehen.

    Unsere Probleme mit der Gesundheit werden andere als die unserer Vorgänger.

    Und je billiger EIN Stoff hergestellt und ggf. Genutzt werden kann - für mehr Gewinn - wird dieser auch genutzt.

    Damit wird sich die ökologische Frage in unseren bauten recht schnellstmöglich eh erledigen.

    ...

    Aber was ist mit dem Footprint?

    Ich glaube es gibt mindestens soviel Aspekte und auch Zündstoff in diesem Thema, das es für mehr als nur ein Stammtischabend mit Niveau reicht.

    Denmoch finde ich es mit allen seinen abschweifungen irgendwie ein tolles Thema.

    Das lernvideo zur Ökologie habe ich jedoch noch nicht gesehen.

  • Ich denke auch, bei der Betrachtung der Umwelt und dem was wir mit ihr machen, müssen wir immer das Gesamtpaket betrachten. Was nützt ein absolut ökologisch hergestellter sackschwererer Aufbau, der dann auf dien alten Lkw gesetzt wird, der Sprit ohne Ende schluckt und Schadstoffe brikettweise in rauen Mengen ausspuckt. Ist unterm Strich ein kleines leichtes Fahrzeug, das beim Betrieb umweltfreundlicherist, dann doch die bessere Lösung? Sollte dafür dann das alte Fahrzeug, das noch lange gute Dienste tun kann, verschrottet werden und mit viel Materialeinsatz ersetzt werden. Ist das dann ökologisch sinnvoll? Ich denke, jeder muss für sich den Weg finden, der für ihn vertretbar ist. Den absolut richtigen Weg für alle wird es nicht geben.

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Für mich heist das, welche Materialien verbaut wurden und womit z.B. seine Innenraumgestaltung baut.


    Ökologisch im Sinne von gesund, weil der Themenstarter wohl gemeint hat, wie ökologisch der Aufenthalt in der Kiste ist und somit für die darin sich aufhaltenden Personen mehr oder weniger gesund. Evtl. kommt noch die Entsorgungsproblemetik dazu.


    Früher hat man auch seine Profilbretter im Haus mit Gift bestrichen - mach heute kein Mensch mehr. Sollten die Überlegungen nich dahin gehen? :/


    Aber scheinbar fällt da keinem, bis auf wenigen, etwas dazu ein. Und so verliert man sich in der Umweltproblematik allgemein. :whistling:

    Ja genau Anton, das meinte ich.

    Als ich nach einem Womo gesucht habe. Hab ich einige abgewanzte verschimmelte Wohnmobile angeschaut. Die ganzen Womoproduzenten haben nur auf Gewicht konstruiert und nicht auf lange Nutzbarkeit.

    Gruß Ralf

  • Es ist immer schwer als advocatus diaboli aufzutreten , zumal wenn man vielleicht nicht unbedingt als junger Grüner auftritt .

    Es gibt zwei unbestrittene Fakten :

    der höchste Plastikeintrag in Meere erfolgt weder durch Rhein noch Donau , sondern wohl eher Ganges und Yangtze river - ganz ohne Wertung

    der Mensch als CO2-Problembär wird eigentlich nur in Europa durch entsprechende NGOs angezählt , eine niedlich kleine Gruppe in der Gesamtbevölkerung der Welt . Ich muß sicher nicht extra betonen , daß alleine eine sanfte sozial verträgliche Geburtenkontrolle weltweit die Hungersnot in den extrem produktiven Ländern innerhalb einer Generation lindern würde , wären da nicht dieselben NGOs , die dann sagen , eine Geburtenkontrolle ist Menschen-unwürdig - ist sie es , wenn sie Hunger-noch mehr unwürdig , mit einem Schlag beseitigt ? !

    Es ist unwürdig , in Deutschland mit alten Dieselfahrzeugen herumzufahren , und ich sage es ausdrücklich ! wie immer kommt die Anklage vornehmlich und vorauseilend aus dem eigenen entsprechenden Klientel .

    Wer maßt sich an , einen Millionen Kilometer gefahrenen 40 Jahre alten Stahl-Lkw , der sich leicht komplett recyclen läßt , als umweltschädlicher darzustellen , als einen tonnen-schweren Mittelklasse E-Pkw , der nur wegen der Umweltprämie verkaufsfähig war . Die Post (DHL) hat tausende E-Fahrzeuge im Winter still gelegt , weil sie die Toure nicht fahren konnten und durch Miet-Diesel temporär ersetzt . Diese Doppelvorhaltung geht in keine Umweltstudie bezüglich E-Autos ein .

    Es kann doch wohl nicht sein , daß eine Generation , die nicht mehr länger als 5 Tage ohne ihr neuestes Handy auskommt bestimmt , was Umweltverträglichkeit bedeutet und danach Gesetze für alle erlassen möchte .

    Vereinfacht gesagt , es wird schwer werden , gleichermaßen gegen das Erfrieren echte Pelze zu verbieten und Kunstpelz zu verteufeln .

    Ich frage mich ernsthaft , wie man den Hype um die Pedelecs und E-Fahrräder ernsthaft mit Nachhaltigkeit und Gesundheitsgewinn für Ältere positiv darstellen will ! Anhand der Unfallstatistik sicher nicht .

    Es gibt nur ganz wenige harte Fakten , die eine sehr bescheidene Verbesserung der dramatischen Schere aufzeigen , wie Mann langsam die 7 Jahre Unterschied zur Frau im Überleben überwinden kann - dazu zählt ganz weit vorne das Auto-Hobby , sei es als Oldtimer-Pkw oder noch weit besser als Oldtimer-Lkw mit späterem gemeinsamen Reisen . Natürlich interessieren unsere grünen Tootsies solche Studien nicht , sie interessieren sich ja noch nicht einmal für die zZt noch nicht mögliche Recyclingfähigkeit der tausenden von Windradblättern und dann soll ich ein schlechtes Gewissen haben , weil ich vor 20 Jahren eine GFK-Kabine gebaut habe , die vermutlich länger lebt als die heutigen Windräder .

    Zurück zum thread : ich finde es keineswegs falsch , die Frage nach der Umweltverträglichkeit unserer Kabinen zu stellen - aber ich komme da zu einem diametral anderen Ergebnis als uns "unsere" NGOs weismachen wollen.

    Ich hoffe , daß mir jetzt Keiner ernsthaft mit dem St Florians-System kommt - dann hätte er den Beitrag und mich vollends mißverstanden .

    Leben und leben lassen !

    hört bitte mit der mißverstandenen Selbstkasteiung auf - oder verkauft stillschweigend Euer Hobby und laßt Anderen die Freude daran . (und damit meine ich nicht unbedingt ihnschonwieder ....

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • urologe

    Also ich sag mal, am einfachsten fällt die legitimation immer, wenn man aufzählt wer noch schlimmer ist. Das ist ganz einfach das abwälzen der schuld auf jemand anderen. In dem fall, ich will weiter meinen megeaverbrauch-stinkediesel fahren, denn alle anderen begehen ja noch viel schlimmere umweltsünden.

    Aber beleuchten wir das thema doch mal von ganz anderer seite, dann zeigt sich, die diskussion ist eigentlich fürn A....

    In meiner bayrischen heimat gibt es ein museum das sich "mensch & natur" nennt, und höchstoffizell vom freistaat finanziert ist. Also kein linkes horrorszenario. Dort gibt es eine dauerausstellung, in der wichtige rohrstoffe zu betrachten sind, und wann dieser zur neige geht, bzw die förderung zu kostspielig wird. Das sind nicht wenige rohstoffe, bei denen es bald soweit ist. Erdöl ist da natürlich dabei, und in gar nicht allzulanger zeit ist schluss damit. Wenn ich mich recht entsinne, zweistelliger bereich mit 1 davor. Wir kommen also gar nicht umhin, die dieselstinker auf den schrott zu fahren und auf was anderes umzusteigen, da hilft alles gemaule um moderne antriebe nix.

    Wenn man sich die kriege der letzten jahrzehnte ansieht, ging es doch genau darum, von diesem rohstoff ein paar jährchen länger was zu haben.

    Ich sag mal, wer nicht weiss in was er sein geld investieren soll, geht in dieses museum und schaut welcher rohstoff demnächst wohl teuer sein wird ;)

  • Es müsste aber auch darum gehen, was wir in das Wohnmobil einpacken. Gestern in der Tagesschau wurde über nicht abbaubare Kunststoffe gesprochen, die uns krank machen:

    Das Gift kann man nicht riechen, nicht schmecken, nicht sehen. Es wird verdächtigt, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen. Und wenn es einmal in die Umwelt gelangt, dann bleibt es dort. Für sehr lange Zeit. Die Rede ist von sogenannten PFAS, per- und polyfluorierte Chemikalien, eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Stoffen.

    Meine Frau hat gerade eine beschichtete Pfanne gekauft, unsere leichten Regenjacken sollen atmungsaktiv und dicht bleiben und die Teller und Becher sollten vielleicht doch nicht aus Kunststoff sein, über die Probleme damit habe ich früher schon einmal gelesen.

    Dann sind wir aber wieder bei dem Gewicht, die gusseiserne Pfanne ohne Beschichtung, schwere giftstofffreie Jacken, Porzellangeschirr...

    Hallo

    dieseDisskusion über die Chemikalie hatten wir vor etwa 10 Jahren schon mal. Damals hieß es aber PFT.

    Zwischendurch ist es wieder etwas ruhiger um das Thema geworden, jetzt treibt man die Sau erneut unter neuem Namen durchs Dorf: PFAS

    Und es stimmt, es ist in fast allem enthalten was wir so im Alltag benutzen. Vom Pizza Karton der dadurch Fettabweisend wird über Bezugsstoffe für Auto- und Flugzeugsitze und natürlich auch für Outdoorjacken.

    Da ich bei Outdoorbekleidung aus beruflichen Gründen im Thema bin kann ich nur sagen, beim Psizzakarton denkt keiner drüber nach, auch der grünste Grüne isst gelegentlich seine Pizza direkt aus dem Karton, die Jacke die zehn und mehr Jahre hält

    wird aber als Umweltsau dargestellt. Mir erschließt sich das nicht.

    Millionen Quadratmeter Bezugs- und Teppichstoffe werden jedes Jahr in unseren Autos und Flugzeugen, auch in den angeblich so Sauberen E-Autos, verbaut und landen nach Gebrauch oft so gut wie nicht benutzt (z.B. Rücksitze im Auto) auf dem Müll.

    Der Funktionsjackenträger aber wird angeschwärzt. Und die demonstrierenden Umweltschützer greifen auch gern mal zur GoreTex Jacke um sich vor den Unbilden des Wetter zu schützen. Aber da wird ja für die gute Sache auf die Straße oder in die Bäume gegangen.

    Alles nur immer zu verteufeln zu wollen kanns doch nun wirklich nicht sein! Eine, wenn auch langsame, Entwicklung zu mehr umweltfreundlichkeit ist gerade in der Outdoorbranche seit Jahren ein großes Thema. Viele, sicherlich oft teure Teile kommen schon seit Jahren ohne PFT, ach nee, es heist ja jetzt PFAS, aus! Ganz zu schweigen von Färbeprozessen oder Recyclingprodukten. Und wer glaubt Eine Fleecejacke aus alten Flaschen wäre billiger herzustellen wie eine aus Neumaterial irrt, leider ist es andresrum.

    Stellt sich die Frage ob die Mehrheit der Konsumenten bereit sind ihr Geld für ein langlebiges, hochwertiges Produkt auszugeben, oder sie lieber alle paar Wochen das Selbige in einen Ultra-Fast-Fashion Tempel bringen um ihr Einkaufsbedürfnis zu befriedigen.

    Und für das die geschmiedete Eisenpfanne im Womo zu gebrauchen ist, lassen wir doch einfach den Klappcomputer, das Tablet und den Fernseher und den Kaffeautomat zu Hause, dann stimmt es wieder mit dem Gewicht. Und können auch noch etwas Porzellangeschirr mitnehmen.

    Ach was ein herrliches Thema.

    Und wo ich so zum Schluss komme fällt mir auf, das ich doch tatsächlich von der eigentlichen Frage abgeschweift bin.

    Es wird einem hier aber auch wirklich schwer gemacht! ;)

    Viele Grüße

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • @pseudopolisichdachtedukennstdas st.floriansprinzipsonsthätteicheinefußnoteangebracht https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt-Florian-Prinzip

    ichdenkedusolltestmeinentextnocheinmalleseneshatdocheinkleinwenigmehrgeistesinhaltalsichwillmeinenmega-stinkedieselweiterfahren.

    Anton , Du hast natürlich recht - es sind immer wieder Einzelthemen , Einzelsubstanzen , die medial hochgeschossen werden und ohne erkennbaren Grund und leider meistens auch ohne grundsätzliche Lösung des Problems wieder verschwinden - in Deiner Aufzählung fehlt noch PFOA , das Altötting fast noch bekannter gemacht hat als die schwarze Madonna . Die primär betroffene Firma ist insolvent und wird woanders wieder ein neues start-up gründen ... das zuständige Landratsamt hat vor 20 Jahren die veröffentlichen Daten der Abwässer geglaubt . Sowas kann heute natürlich nicht mehr passieren , da man wie bei TESLA in Brandenburg die gesamte Verantwortlichkeit inclusive Überwachung der Firma selbst überträgt - gebaut in einem Wasserschutzgebiet , das deutlich größer ist als hier der Burghauser Forst am Chemiedreieck . Auch hier wird im Grünenglück gerodet - für den Bau von Windrädern - der Windatlas gibt das mit viel Tricksereien so gerade noch her . Es ist ja bekannt wieviel Wald für die Betonbasis der Windräder plus Zufahrt gerodet werden muß , die Ökobilanz ist genauso verheerend wie die vielen Radwege , die nur sehr selten im Sommer benutzt werden aber tagtäglich mit Dieselbetriebenen Kehr/Salzstreumaschinen bearbeitet werden , von der Versiegelung der Natur garnicht zu reden . Gestern Ökoalarm bei unserer Bürgermeisterin - unsere Vorzeige-Grünen im doch eher hyperpigmentiertem Landkreis haben sich frühmorgens telefonisch beschwert , daß der kombinierte Verbindungsweg parallel zur Bundesstraße nicht geräumt ist - 2-3 cm Neuschnee - zu viel für die ökologisch genialen E-Motor angetriebenen Tretrollerchen - tut mir leid Leute , ich kann dem ganzen überdrehten Klimaschutzgedanken nicht mehr viel abgewinnen .

    Seit Merkels AKW-Doppelpirouette und dem erneuerten Papst Dogma : " seid fruchtbar und mehret Euch " erwarte ich von der Politik keine ökologischen Geistesblitze mehr .

    Kernkraftwerke werden wegen der ungelösten Wiederaufbereitung und Langzeitlagerung stillgelegt -

    Windräder mit allen bekannten Nachteilen werden subventioniert ohne die Wiederaufbereitung der Composite-Rotorblätter gelöst zu haben .

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Also kein linkes horrorszenario. Dort gibt es eine dauerausstellung, in der wichtige rohrstoffe zu betrachten sind, und wann dieser zur neige geht, bzw die förderung zu kostspielig wird. Das sind nicht wenige rohstoffe, bei denen es bald soweit ist. Erdöl ist da natürlich dabei, und in gar nicht allzulanger zeit ist schluss damit. Wenn ich mich recht entsinne, zweistelliger bereich mit 1 davor. Wir kommen also gar nicht umhin, die dieselstinker auf den schrott zu fahren und auf was anderes umzusteigen, da hilft alles gemaule um moderne antriebe nix.

    ...

    Ich sag mal, wer nicht weiss in was er sein geld investieren soll, geht in dieses museum und schaut welcher rohstoff demnächst wohl teuer sein wird ;)

    Ich tue mir mit diesen Prognosen, wie lange ein Rohstoff noch verfügbar ist, etwas schwer. In den 70ern war man der Überzeugung, dass die Ölvorkommen in den 90ern endgültig erschöpft seien. Und in welchem Jahr leben wir jetzt? Andere Quellen als die in diesem Museum sprechen davon, dass die Vorräte bis in die 60er Jahre dieses Jahrhunderts reichen. Die verwertbaren Rohstoffvorkommen sind nicht in Stein gemeißelt. Es werden neue entdeckt und die Fördertechnik entwickelt sich weiter.

    Heute ist der Elektroantrieb der Stein Weisen. Im Betrieb ökologisch nur sinnvoll, wenn der Strom regenerativ hergestellt wird. Im Moment beträgt der Anteil der Erneuerbaren noch nicht einmal die Hälfte. Woher soll der ganze Strom für die E-Mobilität, die Wärmepumpen etc. kommen? Nur aus erneuerbaren Quellen? - Eine riesige Herausforderung. Von dem Thema Ladeinfrastruktur wollen gar nicht erst reden.

    Ein E-Pkw mag durchaus sinnvoll sein, wenn ich meine eigene Wallbox habe. Aber in städtischen Wohngebieten, wo man kaum einen Parkplatz findet?

    Die vielgehypte Feststoffbatterie wird gefühlt seit mindestens 10 Jahren in 3 Jahren serienreif.

    Wenn man die Fakten zusammenzählt, sehe ich für die Zukunft noch auf lange Zeit einen bunten Mix an Energiequellen - in Verkehr, Heim und auch Wirtschaft.

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Preisfrage: Wenn wir demnächst viel mehr Strom für E-Autos, Wärmepumpen etc. brauchen, was wird wohl gebaut werden? Kohlekraftwerke oder Windräder?
    Kein Unternehmen ist so dämlich Geld in ersteres zu stecken. Die haben ja letztens sogar darum gebettelt Neu gebaute, nie gelaufene Kraftwerke gegen Entschädigung stillzulegen. Atomkraftwerke zu bauen geht hier sowieso nicht und wenn dauert es über zehn Jahre und wird unglaublich teuer (siehe UK). Uns bleibt einfach nicht viel übrig als entweder Solar und Wind auszubauen, oder extrem teures Gas von unzuverlässigen Diktatoren zu verbrennen.

    Das mit der Ladeninfrastruktur wird auch schon klappen. In anderen Ländern (NL, NO) ist die Autowelt ja auch noch nicht untergegangen. Das wird mit der Zeit schon kommen. Ich kann zu Hause auch keinen Diesel tanken also wird es ohne Wallbox auch gehen.

  • NL ist da schon weiter. Auch auf kleineren öffentlichen Parkplätzen in kleinen Orten gibt es Ladesäulen, nicht nur 2 sondern oft 6-8! Das haben wir jetzt auf fast allen Parkplätzen beobachtet.

    Und wenn der gute Solar/Windstrom nicht reicht, dann importieren wir Atomstrom aus den aufgepäppelten Altanlagen in Frankreich ;)

    Gruß, Holger

  • Es ist ja auch eine frage der rentabilität. Wahrscheinlich reichen die ölvorkommen sehr viel länger als 20 jahre, es werden ja immer neue ölfelder erschlossen. Nur wann hört die förderung auf rentabel zu sein, wenn man dafür in immer kompliziertere und kleinere gebiete vorstossen muss.

    Ich denke die strom-infrastruktur wird sich nach und nach dem gestiegenen bedarf anpassen. Die politik schafft ja momentan die grundlagen dafür. Ob man dafür auf atomstrom als reservefaktor setzen sollte, kann man zum heutigen zeitpunkt kaum sagen. Vielleicht wäre es wirklich klug 1 oder 2 kernkraftwerke zu eventuellen pufferzwecken noch nicht abzureissen. Wenn man aber vom rasanten ausbau der erneuerbaren energien in den letzten jahren ausgeht, ist atom wahrscheinlich überflüssig. Wir sind ja da sozusagen noch in der anlaufphase, der wirkliche boom steht noch bevor.

    Für meinen teil stehe ich der entwicklung eher optimistisch und wohlwollend gegenüber, als kritisch oder ängstlich, und würde sagen es ist längst überfällig. In bezug auf die verfeuerung des erdöls im verkehr ist es doch eigentlich schade drum, so bedenkenlos damit umzugehen. Wieviele plastiktüten man davon herstellen könnte ;) .... oder medikamente ...

    Schön am e-antrieb ist auch der viel höhere wirkungsgrad, gegenüber erdöl, wo maximal 20% der im energieträger enthaltenen energie auch in bewegung umgesetzt werden. Ein e-antrieb kommt da immerhin auf ca 65%. Das ist doch ein nicht unerheblicher vorteil. OK, die energie muss auch erzeugt werden, aber auch erdöl muss gefördert, transportiert und raffiniert werden.

    Auf dauer wäre wasserstoff als antrieb aber sicher sinnvoller. Gerade für uns hier, so ein wohnmöbil fährt ja auch mal sehr lange strecken am stück und braucht durch das hohe gewicht viel mehr energie. Da ist ein e-antrieb eigentlich das falsche. Aber fürs tägliche vor und nach der arbeit im stau herumstehen ists dagegen perfekt ;-.)

    Michi

  • Ich bin im Prinzip auch kein Gegner der E-Mobilität. Es ist mir letztendlich egal, was mein Fahrzeug antreibt. Der Antrieb muss praktikabel sein. Und da ist bei den elektronischen Fahrzeugen durchaus noch Luft nach oben. Der Antrieb mag einen bestechend hohen Wirkungsgrad haben. Die Bahn mit Oberleitung zur Stromversorgung ist das beste Beispiel. Aber im Kfz muss die Energie im Fahrzeug gespeichert werden. Und da wird's unpraktisch. Verglichen mit einem Verbrenner hieße das, dass der Verbrenner einen winzigen Tank für nur kleine Reichweiten hätte und einen so engen Tankstutzen, dass man mindestens eine halbe Stunde an der Zapfsäule steht, um genügend Sprit zu fassen, damit man nennenswert weiter kommt. Wer würde einen derartigen Verbrenner kaufen? Wohl niemand. Aber beim Stromer wird das hingenommen zu Anschaffungspreisen, die erheblich über denen von Verbrenner liegen.

    Das andere Problem ist gerade bei Wohnmobilen das Gewicht der Akkus. Für ein 3,5t-Wohnmobil heißt das bei der aktuellen Speichertechnik Reisen mit Zahnbürste und Scheckkarte, damit das Fahrzeug nicht überladen ist.

    Es ist sicher gut und richtig, wenn auf diesem Gebiet geforscht und entwickelt wird. Aber die Gedankenspiele, dass man Verbrenner verbieten sollte und älteren Fahrzeugn hierzulande das Leben schwer macht, halte ich für fragwürdig. Zumal wirklich massentaugliche Alternativen noch nicht vorhanden sind. Die ungeliebten Verbrenner erfreuen sich in der Regel noch an einem langen (Zweit-)Leben auf dem Planeten Afrika - für das Klima auf dem Planeten Europa völlig bedeutungslos.

    Auch die Fahrverbote für bestimmte Straßenzüge in den Städten halte ich für fragwürdig. Erst neulich musste ich zwei Mal Umwege von jeweils 20km Umwege machen (bei 13km Direktstrecke) um so ein Gebiet zu umfahren. Das war ganz bestimmt im Sinne der Umwelt

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • In bezug auf die verfeuerung des erdöls im verkehr ist es doch eigentlich schade drum, so bedenkenlos damit umzugehen. Wieviele plastiktüten man davon herstellen könnte ;) .... oder medikamente ...

    Ich bin eher fürs verfeuern des Erdöls als damit Füllstoffe für Zahnpasta, Duschgel usw. zur Gewinnmaximierung herzustellen. Unter dem Aspekt finde ich die ganze "wir haben bald kein Öl mehr"-Diskussion auch etwas Sinnfrei. Uns wurde in den 80-er Jahren des letzten Jahrtausends in der Schule schon gesagt dass das Öl -wenn wir weiter soviel wie damals nutzen- keine 10 Jahre mehr reichen würde und da hatte man eigentlich nur den Verkehr und vielleicht noch die Ölheizungen im Fokus...wenn man sieht wo überall Ölprodukte seitdem eingesetzt werden was man damals gar nicht zu träumen wagte weiss ich nicht wirklich was ich mit den Vorhersagen wie lange welche Rohstoffe noch reichen wird anfangen soll...

    Und wie ist es denn genau mit dem Verfeuern des Erdöls durch den Verkehr? Mir kommt es so vor dass Verkehr nur PKW heisst. Oder gelten die ganzen 40-Tonner oder auch die Schweröl-verbrennenden Dampfer welche die mit Mikrokunststoff versetzen Produkte oder die zum Bau von Umweltfreundlichen Fahrzeugen benötigten Teile, die ökologisch abbaubaren Windräder usw. quer durch Europa/durch die Welt karren auch zum Verkehr dazu? Wie weit ist es da mit der ganzen Ökobillanz? Gibt es denn da schon echte Bestrebungen? Also zum Beispiel die Güter auf die Schiene zu verlagern, wie es die Schweiz vor Jahrzehnte beschlossen hat und was aus meiner Sicht die einzig sinnvolle E-Lösung um Güter auf lange Distanzen zu transportieren wäre - wäre weil es halt auch bei uns nicht gelebt wird, Grenzübergreifend schon grad gar nicht? Oder Fahrzeuge für lange Strecken auf die Schiene Verladen? Hab vor Jahren mal bei der SBB angefragt ob ich mein Womo von CH nach Dänemark oder Norddeutschland verladen könne. Wurde an die SBB Cargo, dann an die DB verwiesen, dort an DB Güterabteilung wo man mir dann klar machte dass man unter gewissen Voraussetzungen zwar einen 40-Tonner verladen würde, aber am Verlad von Womos absolut nicht interessiert sei und es daher auch keine Möglichkeit gebe.

    Oder gibt es da schon irgendwie bessere und auf breiter Front etablierte Lösungen als die paar E-LKW mit 5 oder 600 Meilen Reichweite welche Elon Mask seit Jahren den Endkunden nicht ausliefert (weil es offenbar doch nicht funktioniert und absoluter Schwachsinn ist - nur meine Persönliche Meinung)? Dass es funktionierende ökologischere Lösungen -nebst anderen auch E-LKW- für den Nahverkehr/Feinverteilung gibt will ich nicht bestreiten, aber für den Fernverkehr? Also damit wir für die nächste Kabine unser heiss begehrtes ökologisches Holz von Nordschweden/Finnland nach Mitteleuropa karren lassen können?

    Gruss

    Urs

    PS: Dieser Beitrag kann Spuren von Sarkasmuss enthalten.

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Urs

    na, das war auch eher ironisch gemeint.

    Aber egal ob das erdöl nach 5 oder 50 jahren aufgebraucht ist, fossile brennstoffe sind endlich. Und die menschheit tut sicher gut daran, sich rechtzeitig eine alternative zu überlegen, besser früher als später. Wir werden damit unserer umwelt einen gefallen tun und kriege um den rohstoff vermeiden.

    Mehr noch, ein land, das jetzt in die nötigen technologien investiert, hat in zukunft die nase vorn. Saudi arabien hat das sogar kapiert und baut sich zum lieferanten zuküftiger energie um. In sofern ist das festhalten an den althergebrachten energieformen und das blockieren der zügigen ausmusterung eigentlich nur als dumm zu bezeichnen. Um mal einen kalenderspruch zu zitieren, "veränderungen kann man immer auch als chance begreifen".

  • Ökologisch ist auch, wenn man sein Fahrzeug möglichst lange fährt und nicht ständig was Neues braucht, nicht alle 2 Jahre ein neues Handy usw..

    Mein Plan ist auch, dass der Daily 20 Jahre hält und dann auch noch bezahlbar bewegt werden kann. Ob es klappt weiß ja heute keiner.

    Im Wohnbetrieb sind wir autark unterwegs und weitgehend CO²-frei durch kochen und kühlen mit Solarstrom.

    Fliegen tun wir nicht , zu Hause verfahren wir nur so 2500km im Jahr, aktuell noch mit Diesel, aber irgendwann auch elektrisch.

    Beim Kabinenbau ist GFK Leichtbau mit 20+ Jahren Lebensdauer leider alternativlos. Mit einer zusammengeschraubten Holzkiste würde man nicht die Lebensdauer erreichen und vor allem nicht unter der 3,5to Grenze bleiben, also auch wieder mehr Diesel verbrauchen. Irgendeinen Kompromiss muss man eingehen, oder nur mit Fahrrad und Wurfzelt verreisen :whistling:

  • Hallo Holger,

    „ zusammengeschraubte Holzkiste...“ hört sich aber nicht so schön an.

    Besten Gruß

    Holger

    der mit einer „Holzkiste“ herumreist.... ?, diese wird sicher älter als zwanzig Jahre werden.

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen