Wer hier macht sich Gedanken um die Ökologie unserer Bauten?

  • Wie komme ich darauf?

    90% der hier hier im Forum verarbeitet Bau- Dicht- Klebstoffe möchte sich keiner freiwillig aufs Brot schmieren. Aber immer mehr Menschen möchten sich längere Zeit in diesen Bauten aufhalten.

    Ich ziehe immer mehr den Hut vor den Leuten welche sich darüber Gedanken machen.

    Wir selbst nutzen eine Konstruktion aus 1999, welche wir bis es nicht mehr geht nutzen. Der Koffer ist nicht optimal (Material :Blech-Hartschaum-Blech) . Im Winter wollten wir nicht darin wohnen. Aber unser Aufbau wir warscheinlich irgenwann den Esel überleben. Wir werden irgendwann mal umsetzen, weil schnuckelig neu giftig ist nicht mehr meins.

    Gruß Ralf

  • Schade, dass es hier keine Antworten gibt, vielleicht ist das Thema zu komplex.

    Ökologie ist ein weiter Begriff und die heute verfügbaren Materialien unterscheiden sich deutlich von Asbest und Carbolineum,

    und die haben wir uns auch nicht aufs Brot geschmiert. Neuwagen, Möbel und Stoffe stinken nicht mehr so nach Ausdünstungen wie früher.

    Ich beschreibe mal meine Situation:

    Ich heize mein Passivhaus mit einer 300 Watt Wärmepumpe, benutze Regenwasser, kaufe keine Fleecestoffe mehr,

    fahre das ganze Jahr mit dem Fahrrad zur Arbeit, bringe die Kinder nicht mit dem "Helikopter" zur Schule, kaufe nicht bei Amazon,

    Fliege nicht mit dem Flugzeug, das WLAN der Nachbarn ist stärker als mein eigenes und beobachte, dass die Nachbarn die vierfache Menge

    Müll produzieren.

    Bedroht ist das ökologische Gleichgewicht von anderen Arten, die meinen Salat aufessen und die Solaranlage langsam verschatten.

    CO2 wird im Moment von Interessensgruppen komerzialisiert und für Pflanzen bleibt immer weniger übrig.

    Die übrigen Raubbauaktionen gehen unvermindert weiter. Ist CO2 die falsche Stellschraube für das Zuviel von Allem?

    Das Wohnmobil brauche ich, um aus der lebensfeindlichen Stadt mit den im öffentlichen Raum abgestellten Wohnfahrzeugen und Zweit- und Drittwagen

    zu entfliehen. Leider gibt es den leckeren Fisch überall nur noch mit Blei und Mikroplastik.

    Das Wohnmobil baue ich aus Kohlefaser, bei der ich mir einrede, das es aus CO2 gewonnen wird und dass der Menschheit irgendwann einfällt,

    wie man das recyclen kann. Durch das eingesparte Gewicht wird weniger giftiger Reifenabrieb produziert.

    Oh mann, was für ein riesen Thema...

  • Ökologisch ist auch, wenn man sein Fahrzeug möglichst lange fährt und nicht ständig was Neues braucht, nicht alle 2 Jahre ein neues Handy usw..

    Mein Plan ist auch, dass der Daily 20 Jahre hält und dann auch noch bezahlbar bewegt werden kann. Ob es klappt weiß ja heute keiner.

    Im Wohnbetrieb sind wir autark unterwegs und weitgehend CO²-frei durch kochen und kühlen mit Solarstrom.

    Fliegen tun wir nicht , zu Hause verfahren wir nur so 2500km im Jahr, aktuell noch mit Diesel, aber irgendwann auch elektrisch.

    Beim Kabinenbau ist GFK Leichtbau mit 20+ Jahren Lebensdauer leider alternativlos. Mit einer zusammengeschraubten Holzkiste würde man nicht die Lebensdauer erreichen und vor allem nicht unter der 3,5to Grenze bleiben, also auch wieder mehr Diesel verbrauchen. Irgendeinen Kompromiss muss man eingehen, oder nur mit Fahrrad und Wurfzelt verreisen :whistling:

    Gruß, Holger

  • Schön da ihr mir geantwortet habt.

    Mir geht es darum alternativen zu suchen/finden.

    Das können Materialen sein,

    welche ökologischer sind als GFK oder Carbon.

    Oder auch rechtliches,

    das fängt mit dem 3,5to reglement an.

    Gruß Ralf

  • Wenn du ökologisch bauen willst, dann müsste die Kabine ja recyclebar sein. D.h. man müsste sie in die einzelnen Materialien zerlegen können. Also fallen alle geklebten Verbindungen, Sandwich usw weg.

    Dann bleibt eigentlich nur ein Kastenwagenausbau, wie bei den Vanlifern Fichtenbretter oder was ähnliches von innen an die Wände schrauben, mit loser Schafwolle isolieren. Das kann dann vor der Verschrottung des Autos alles wieder rausgeschraubt werden.

    Gruß, Holger

  • Ein Fraunhofer-Institut hat mal ein Lastenfahrad gebaut und bei der Transportkiste Wiesengras mit Flachsfasern, gebunden mit Biopolymer verwendet. Das soll gut isolieren beim Transport warmer Speisen. Die tragenden Teile des Rades waren aber aus CFK und Alu.

    Ich werde beim Möbelbau Echtholzfurniere als Deckschicht auf die Laminate kleben und das Holz dann ölen. Das zu Verschrotten ist dann allerdings eine Katastrophe.

  • Hallo,

    mein Wohnmobil ist auf einem gebrauchten Fahrgestell aufgebaut und der Aufbau dazu noch aus Holz. Ok, Siebdruck und Multiplex aber eben kein klassischer Werkstoff welcher sonst verwendet wird.

    Ob das jetzt ökologisch ist weiß ich nicht - eine gewisse Nachhaltigkeit sehe ich aber dennoch darin.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hoi zämä

    Meines Erachtens ist Nachhaltigkeit immer auch eine Frage des Verwendungszeitraumes!

    Ein Wohnmobil mit einer Kiste aus Sandwichmaterial und GFK-Deckschichten ist schlecht zu recyklen, definitiv!

    Aber wenn es doppelt so lange hält wie eines aus ökologischeren Baustoffen schauts schon nicht mehr so schlimm aus.

    Und wenn das Kistchen umgesetzt werden kann erst recht nicht, denn dann überlebt es mehrere Fahrzeuge.

    Übrigens: Meine vier motorisierten Fahrzeuge sind im Schnitt 36 Jahre, mein Jüngling unter den Motorisierten ist 25 Jahre alt...was deutlich ökologischer ist als alle paar Jahre ein neues Auto zu produzieren.

  • Ok. eine Aussage, Kastenwagenbau. Denke ich kann das auch nachvollziehend tragen.

    Ich bin auch davon Überzeugt und es geht gar nicht anderst, eine Kabine "so lange wie möglich zu nutzen".

    Ist der Tinyhousebereich "ökologisch" weiter als der Womobereich? (da geht es auch um "Leergewicht")

    Ich finde in dem ganzen komerziellen Bereich (fertig Wohnmobil, Kabinenherstellern,etc.) tut sich da nix

    Gruß Ralf

  • Eine tragende rolle ein bestimmtes material zu verwenden, sind in unserem fall wohl eher gewicht und effizienz, als ökologie. Ein kleber soll vor allem halten und eine kabine oder ein ausbau nicht zu viel wiegen. Ist das auto zu schwer, gibt es evt probleme mit der abnahme und der verbrauch steigt, was ja auch wieder auf kosten der ökologie geht. Da verbieten sich so manche materialien eh, wenn man ein dauerhaft stabiles und leichtes gefährt bauen will.

    Materialien wie GFK platten oder die einschlägigen kleber dünsten anfänglich gewaltig aus und dann ist ruhe. Verdunsten von lösungsmitteln oder der abbindevorgang von klebern soll ja nicht jahre dauern, sondern relativ schnell abgeschlossen, und das material danach stabil sein.

    Natürlich wäre es schön, ein wohnmöbil wie ein ökohaus bauen zu können, aber das ist in der praxis kaum möglich, sondern hier und da können ein paar ökologische materialien eingesetzt werden. Meistens wohl eher oberflächlich, um einen ökologioschen anstrich zu bekommen.

    Als jemand der seit jahren im wohnmobil ohne viel ökomaterialien lebt, spüre ich keine gesundheitliche verschlechterung. Im gegenteil: in wohnungen hatte ich oft probleme mit atemwegen und nebenhöhlen, wahrscheinlich durch trockene luft. Besonders im winter und während der heizphase, war das oft echt unangenehm. Diese probleme sind seit ich im bus wohne komplett weg. Wohne ich für eine weile wieder in stein oder beton, kommt das wieder, und der gedanke irgendwann wieder dauerhaft in eine wohnung zu ziehen, ist deshalb nicht gerade reizvoll.

    Michael

  • mein Wohnmobil ist auf einem gebrauchten Fahrgestell aufgebaut und der Aufbau dazu noch aus Holz. Ok, Siebdruck und Multiplex aber eben kein klassischer Werkstoff welcher sonst verwendet wird.

    Ob das jetzt ökologisch ist weiß ich nicht - eine gewisse Nachhaltigkeit sehe ich aber dennoch darin.

    Hallo

    so sieht es bei uns auch aus. Und da wir unsere Isolierschicht aus XPS nicht geklebt haben, könnten wir,

    wenn die Kiste mal weg soll, alles wieder auseinandernehmen und einzeln verwerten. Bis auf die Deckschicht vom Dach,

    denn da sind 2 Lagen GFK drauf.

    Aus der Innenverkleidung aus Birkensperrholz lässt sich nochmals was bauen, aus der Außenhülle aus Fahrzeugbauplatte

    auch, und wenn es nur Spielgeräte für die Enkel oder Urenkel werden. Das Kiefernholzgestell wäre, wenn einem nix besseres einfällt, immer noch energetisch, und damit der mantraartig vorgebeteten CO2 Neutralität, zu verwerten. Das XPS kann ein neues Leben für eine andere Dämmung finden. Das bisschen Alublech und die paar Schrauben können auf den Schrottplatz!

    Wobei man Schrottplatz nicht mehr sagen darf, das heist jetzt Altmetallrecycling, sonst kommt man ins Gefängnis! :S


    Natürlich kann man jetzt und hier auch seinen sonstigen ökologischen Fußabdruck, wie es ja einige tun, zum Besten geben,

    das ist aber ein anderes Thema und hat, so denke ich jedenfalls, nicht mit der Anfangsfrage zu tun. :/


    Alles Gute

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Beim Kabinenbau ist GFK Leichtbau mit 20+ Jahren Lebensdauer leider alternativlos. Mit einer zusammengeschraubten Holzkiste würde man nicht die Lebensdauer erreichen und vor allem nicht unter der 3,5to Grenze bleiben, also auch wieder mehr Diesel verbrauchen. Irgendeinen Kompromiss muss man eingehen, oder nur mit Fahrrad und Wurfzelt verreisen :whistling:

    Hallo

    dieser Aussage kann ich so nicht zustimmen! ;)

    20 Jahre + sind müssen kein Problem sein, wie das Mobil vom Holzbock beweist, das ist auch eine Zusammengeschraubte Holzkiste und schon über 30 Jahre alt! Und fährt und fährt und fährt.... 8)

    Die 3,5 to sind immer so ein Argument was ich auch nicht nachvollziehen kann. Was Verbraucht denn z.B. so ein "modernes"

    Iveco Fahrzeug mit der zulässigen Gesamtmasse von 3,5 to.? Ob nun als Kastenwagen oder mit Kabinenaufbau, es würde mich interessieren. :/

    Unser 32 Jahre alter 609 verbraucht je nach Streckenprofil zwischen 11,5 und 14 Litern. Bei einer zulässigen Gesamtmasse von 5,6 to. von der wir aber nur 4,6 nutzen. Denn mehr wiegt der olle LKW mit unmoderner Holzkiste hinten drauf nicht. Bei deutlich besseren Platzverhältnissen wie bei einem Kastenwagen. :)

    Ach was ein herrliches Thema

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Also meiner braucht um 11L mit 3L Motor und Automatik. Der ist aber auch noch nicht richtig eingefahren. Mit dem kleineren 2,3L Motor wäre der auch noch etwas sparsamer.

    Gruß, Holger

  • Hallo zusammen,

    es wäre schon mal interessant, die Ökobilanz eines TI mit GfK/Schaum-Kabine gegenüber einem Kastenwagen zu sehen - unter Berücksichtigung der Lebensdauer.
    Das Sandwichmaterial ist für die stoffliche Wiederverwertung natürlich schlecht, aber bei den oft schlecht korrosionsgeschützten Blechkarossen rechne ich halt auch mit einer deutlich kürzeren Lebensdauer.

    Bei den Schäumen an sich wird sich vielleicht auch noch etwas tun, da sind Forschung/Industrie durchaus dran - Stichwort Defossilierung, also das Ersetzen der aus Öl und Gas hergestellten Rohstoffe durch nachwachsende.

    Bei den kommerziellen Herstellern wird wohl viel auf das Kundenverhalten und auf die Rohstoffpreise ankommen. Im Moment glaube ich nicht, dass ein Hersteller, der nicht den Möbelleichtbau mit viel Schichtstoffen und hübsch gedruckten Oberflächen betreibt einen großen Marktanteil erobern könnte.

    Was die Gewichtsgrenzen (3.5t) angeht, so wird es bei leichten Nutzfahrzeugen ohnehin spannend, wenn man an Elektrofahrzeuge denkt.

    Viele Aspekte hat das Thema ....

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
    Mehr zu unserem Fahrzeug gibt es in der Campergalerie - unsere Reisen nach Mittel- und Nordeuropa findet ihr hier.

  • Ob ein Elektromobil am Ende so viel ökologischer ist?

    Dafür muss viel Lithium abgebaut werden, oft unter ökologisch sehr schwierigen Bedingungen. Man fährt viel Gewicht umher, und der Strom müsste ja auch zu 100% aus grünen Quellen kommen. Da muss man schon viele km fahren, um den ökologischen Fußabdruck abzufahren. Ob sich das bei Fahrzeugen die 10-15tkm im Jahr bewegt werden überhaupt während der Lebensdauer aufhebt?

    Gruß, Holger

  • Alles ist relativ, auch das umweltgerechte Verhalten. Wenn man für die Nutzungsdauer des WOMO (20-30 Jahre?) nicht in den Urlaub fliegt, sollte die Urlaubsgestaltung im Vergleich zum Durchschnittsbürger im "grünen" Bereich sein.

    Gruß

    Roland

    Wenn man nicht fragt ist die Antwort immer "Nein".

  • Hallo

    Die 3,5 to sind immer so ein Argument was ich auch nicht nachvollziehen kann. Was Verbraucht denn z.B. so ein "modernes"

    Iveco Fahrzeug mit der zulässigen Gesamtmasse von 3,5 to.? Ob nun als Kastenwagen oder mit Kabinenaufbau, es würde mich interessieren. :/

    Die 3,5t haben für deine Generation zum einen keine Relevanz, weil der alte 3er Führerschein bis 7,5t ging, der heute gängige Klasse B nur bis 3,5t. Das ist für viele wohl die entscheidende Hürde. Dann fallen im Ausland noch erhöhte Mautgebühren für Fahrzeuge über 3,5t an. Außerdem sind viele Strecken für Fahrzeuge über 3,5t gesperrt.

    So gesehen gibt es durchaus Gründe diese magische Grenze nicht zu reißen.

    Was den Verbrauch angeht, wird es wohl so sein, dass ein moderner Motor durchaus effizienter ist als ältere Semester. Dazu kommt, dass geringeres Gewicht grundsätzlich mit weniger Energieverbrauch einhergeht (bei ähnlichem Fahrstil)

    LG Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • So gesehen gibt es durchaus Gründe diese magische Grenze nicht zu reißen.

    Was den Verbrauch angeht, wird es wohl so sein, dass ein moderner Motor durchaus effizienter ist als ältere Semester. Dazu kommt, dass geringeres Gewicht grundsätzlich mit weniger Energieverbrauch einhergeht (bei ähnlichem Fahrstil)

    LG Herby

    Hallo

    @Herby

    das freut mich aber von Dir zu lesen, ich hatte Dich schon vermisst! Hoffentlich is er nich im Knast, hab ich gedacht! ;)

    Du hast natürlich recht, aber um die leidige Disskusion ob 3,5 oder mehr to. ist ja hier eigentlich nicht das Thema.

    Mich interessierte der allgemeine Verbrauch von den neueren Fahrzeugen. und da finde ich, wie Holger sagt, 11 Liter bei modern zu meinen durchschnittlichen 12,75 Litern beim Oldi nicht so einen großen Unterschied.

    Und auch das ist ja nur eine Aussage zum Verbrauch und damit zum allgemeinen ökologischen Abdruck.

    Aber ging es nicht in erster Linie um Ökologie im Aufbau? Dafür ist das Fahrgestell bzw. Fahrzeug doch egal, oder!?

    Viele Grüße

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

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