Positioniersystem für abnehmbare Kabine auf Pickup. Wie geht das?

  • Hallo,

    unsere (noch zu bauende) GFK-Kabine mit Alkoven soll quasi fest erbaut werden. Wir planen, sie direkt und ohne Zwischenrahmen auf die 8 Befestigungspunkte der Hilux-Ladefläche schrauben. Verwendet werden nur 65 mm Distanzstücke, um die Höhe zu holen, die notwendig ist, damit der Kabinenboden nicht mit der Stoßdämpferaufnahme kollidiert. Die ist blöderweise beim Hilux höher als die Ebene der Originalpritsche.

    Irgendwann möchte ich die Kabine ab- und aufsetzen können, z.B. um sie für eine Container-Verschiffung vom und wieder aufs Auto zu bekommen. Das darf also mit gewissem Aufwand verbunden sein, da es nicht x-mal je Urlaub klappen muss. Anheben und Absenken mit den üblichen Hubstützen. Ich suche nach Ideen, wie ich die Kabine beim erneuten Aufsetzen am einfachsten positionieren kann. Ich stelle mir ein System vor, dass ich nur für diesen Zweck ans Auto und die Kabine baue und danach auch wieder entfernen kann wg. Gewicht. Montagebleche für die Positionierhilfe würde ich aber schon im Bau an der Unterseite der Kabine befestigen.

    Bisher habe ich nur wenige Bilder vom „bimobil-System“ gesehen und live konnte ich das leider noch nie sehen. Ich überlege, diese Art der Positionierung vorne und hinten je 1x quer zur Fahrtrichtung zu nehmen. An der Kabine anschraubbar an die schon verbauten Montagebleche und am Auto irgendwie provisorisch am Rahmen befestigt. Damit müsste ich die Kabine in Querrichtung mittig auf Auto bekommen. Aber wie löste ich die Längspositionierung?


    Habt ihr da Tipps für mich? Gerne auch ganz andere Lösungen, die etwas aufwändiger in der Nutzung sein dürfen. Aber ich möchte nicht beim Aufsetzen „rumprobieren“ bis es irgendwann passt und mir dabei die Schrauben ruinieren, die dann aus dem Kabinenboden schauen und mit denen verschraubt wird. Danke!

  • Das Bimobilsystem läßt sich auch dauerhaft nutzen, indem Du damit gleichzeitig die von Dir benötigten 65 mm Aufbauhöhe realisierst.

    Bimobil nutzt dafür ja eine Art Prisma und Gegenprisma, damit die Kabine quasi in die richtige Position hinenrutscht. Noch optimaler wäre dann eine Art Pyramidenstumpf mit entsprechendem Gegenstück, was dann zu einer Zentrierung auf die Schraubenlöcher führt. Das ganze dann viermal und 4 normale 65 mm Distanzstücke.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • So in der Art hatte das auch der 2VGSRainer bei seiner T4 absetzkabine. In den Tiefen des Forums gibts bestimmt noch Bilder davon.

    Allerdings müssten bei dir die Zentrierhilfen länger sein als die Schrauben. Ich hab verstanden, dass die fest im Boden stecken. Das finde ich nicht so optimal. Besser wäre eine Lösung wo hinterher die Schrauben durchgesteckt werden. Ich weiß nicht mehr, wie das beim Rainer war.

    Habs gefunden: T5 2,5 TDi 4Motion mit Ormocar Absetzkabine

    Gruß, Holger

    Einmal editiert, zuletzt von holger4x4 (26. September 2023 um 13:20)

  • Danke für die ersten Anregungen. Interessante Idee, den Höhenversatz und die Zentrierung in einem zu lösen - gefällt mir!

    Dafür muss ich zum einen eine Lösung finden, den fahrzeugseitigen Teil auf den Konsolen der Pritschenlagerung zu befestigen. Für die Schraube, die Anton rechts in seiner Zeichnung hat, ist bei mir keine Fläche, wenn ich die gesamte Fläche der Pritschenkonsolen für die Auflage der Kabine nutzen will/muss.

    Die Schraubenthematik, die Holger anspricht, ist nicht optimal. Aktuell ist aber die "Standard"-Befestigung der Kabine mit von oben durchgesteckten Schrauben vom Kabinenbauer geplant. Ist ja auch ok, solange die nicht noch (mehrmals) abgenommen werden muss. Aber das müsste auch umgekehrt gehen, muss ich mal besprechen. Denn Zentrierhilfe länger als Schraube wird ja nie funktionieren, da letztlich noch Gewinde übrig bleiben muss. Deshalb wollte ich ja in meiner ersten Idee (=bimobil Prismen) im Absetzen erst zentrieren und dann erst würden die Schrauben durch die Bohrungen gehen. Bei all-in-one geht das nicht so leicht.

  • Für die Schraube, die Anton rechts in seiner Zeichnung hat, ist bei mir keine Fläche,

    Hallo

    Das ist ja auch nur eine Schraube die das Sicherungsblech für die Befestigungsschraube hält.

    Genau so gut könnte man auch eine Schraube / Gewindestange an dem Konus befestigen die nach unten raussteht.

    Darauf kommt dann eine Kronenmutter mit Splint. Und fertig. :S

    Viele Grüße

    Anton

    PS: Holledauer ist übrigens ein komischer Vorname ;) Die Gegent kenn ich, aber als Vorname ist mir das nicht bekannt ?(

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo Holledauer,

    Wenn Du eh 65 mm Distanzstücke planst, dann hast Du doch genug Platz, das gleich als demontierbare Verbindung zu nutzen.

    Auf die vorhandenen Konsolen ein passendes Stück 4 mm Flachstahl schrauben. da drauf ein Stück Vierkantrohr, ca 40x40x2, 57 mm lang. Hochkant drauf geschweißt und oben innen angefast.

    Nun noch als Gegenstück ein 57 mm langes Stück Vollmaterial was genau in das Rohr passt. Das Stück Vollmaterial auf 20 mm pyramidenförmig abfräsen. Nun oben noch eine Platte draufgeschweißt und dieses Teil unter die Kabine geschraubt.

    Im aufgesetzten Zustand noch eine Bohrung für einen 10er Bolzen quer durch, fertig.

    Oder ggf. die Teile anders herum, das offene Stück unter die Kabine, dann kannst Du ggf. hier noch einen Rollensatz einstecken um die abgesetzte Kabine wegzurollen.

    Für die Positionierung ab und an mal reicht das dicke, da musst Du keine weiteren Anschläge anbauen.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Krabbe,

    ok, Vorschlag verstanden. Das könnte man auch so machen und ist vermutlich die einfachste Lösung, gefällt mir. Aber: Der Bolzen, der dann quer durch beide Teile kommt (oder ggf. auch eine Schraube) wird dann dynamisch quer beansprucht und ich habe keine Ahnung, wie groß Scherkräfte werden, wenn man mit der Kabine durch die Welt rumpelt. Wie legt man den Bolzen aus, dass es hält und auch der TÜV-Prüfer seinen Segen gibt? Bei der senkrechten Verschraubung habe ich die "Sorge" nicht. Die dimensioniere ich so wie die ehem. Pritschenverschraubung und fertig.

    Grüße

    Lars

  • Bei den senkrechten Schrauben stellt sich die Frage nach der Scherfestigkeit nicht. Die werden (wenn richtig verschraubt) nur auf Zug beansprucht. Die Querkräfte werden durch die Reibung der verschraubten Gegenstände aufgenommen.

    Und die Querbolzen müssen ja auch nur die Scherkräfte in vertikale Richtung auffangen. Die Kabine also davor sichern nach oben aus den Aufnahmen zu hüpfen. Im Prinzip also nur die Vertikalbeschleunigung, wenn du über eine Bodenwelle fährst, und die Kräfte aufgrund der Verschränkung des Fahrgestell.

    Die werden nicht so groß wie die möglichen Horizontalkräfte und ich würde (wie gesagt) aus dem Bauch heraus 10er Bolzen nehmen.

    Wenn Du Dir anschaust, wie z. B. die alten Tischer-Kabinen auf T3 befestigt sind, von denen Holger oben schrieb: das sind 4 x 6er Bolzen, wenn ich nicht irre.

    Und keine Schraube, sondern einen glatten Bolzen. Oder ggf. eine Schaftschraube.

    Beim TÜV würde ich ggf. so argumentieren, dass Ladung z. B. ja überhaupt nicht nach oben abgesichert werden muss.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Du hast schon recht, die Bolzen wären ja nicht an allen 8 Punkten. Eigentlich würden 2 in den diagonalen Ecken reichen, um die Kabine zu positionieren. Bleiben 6 Verschraubungen auf Zug übrig. Wobei ich zuerst überlegt hatte, alle 8 Punkte mit den Bolzen zu sichern und dann die Kabine als Ladung zu deklarieren. Denn die Bolzen kann ich schnell und ohne Werkzeug entfernen, und das ist nach meinem Verständnis bei Ladung wichtig. Und so würde möglichen Diskussionen bzgl. Einzelabnahme der Kabine aus dem Weg gehen. Aber da habe ich wegen der Scherkräfte irgendwie Bauchweh...


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  • Ich glaube es heißt: "Mit bordeigenen Mitteln"

    Glauben heißt nicht wissen ?

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Ahoi,

    "Mit bordeigenen Mitteln"

    Genau das hat die Polizei mir mal gesagt und der einzige TÜV Prüfer der wegen der Box mal gemeckert hat ("... in den Papieren steht LKW offener Kasten, aber das ist ja ein geschlossener Kasten...", "... Werkzeuglos entfernbar...") gab sich auch damit zufrieden das es mit dem Bordwerkzeug funktionieren würde.

    Zum Thema fest verschraubt aber noch die zusätzliche Anekdote:

    Ich hab das Kennzeichen vorne ja am Dachträger hängen (was selbiger TÜV Prüfer auch nicht okay fand). Der Dachträger ist verschraubt und lässt sich nicht ohne Werkzeug entfernen.

    Mir wurde dann gesagt dass Kennzeichen da dran ist okay weil der verschraubt ist, wenn es allerdings nur Knebelschrauben wären (bei denen man ja bekanntlich kein Werkzeug bräuchte) wäre das nicht erlaubt, weil das Kennzeichen fest verbaut sein muss (was mit den Kennzeichenträgern auch irgendwie witzlos ist).

    Gruß

    Sven

  • Lachhaft. Bei den Kennzeichenhaltern, mit und ohne Werbeaufdruck, wird kein Werkzeug benötigt. Diese Prüfer reden auch bloß damit sie etwas gesagt haben. Leichte Machtdemonstration, sonst nichts. Ein Arbeitskollege hat früher immer bei solchen Aussagen gefragt: "Wo steht das geschrieben?"

    Dann stellte sich meistens heraus das dieses auf ihrem eigenen Mist gewachsen ist und somit so etwas ähnliches wie eine vermeintlich gute Idee.

    Gruß Nunmachmal

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Ließt man den § 22 der StVO ist darin keine Rede von der Art der Befestigung.

    Ich vermute, dass die Aussage, dass die Befestigung über „einfachste Mittel“ zu erfolgen hat oder mit dem Bordwerkzeug zu lösen sein muss aus einer Rechtssprechung entstanden ist. Zumindest konnte ich im Netz dazu nichts konkretes finden.

    § 22 StVO 2013 - Einzelnorm

    Vielleicht weißt ja jemand mehr darüber?!

    Grüße

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