Problem zwischen GFK- Kabine und Alu- Riffelblech

  • Hallo. Ich bin der Micha (heute angemeldet: siehe Mitglieder). Ich habe Euch bei der Suche nach Wärmeausdehnungskoeffizieten gefunden, da ihr schon mal dazu eine Diskussion gemacht habt. Kurz mein Problem: Haben auf die Außenhaut der GFK- Kabine 2 mm Alu- Riffelblech verklebt und vernietet. Obwohl die Ausdehungskoeffizienten zwischen ALU und GFK sich (auch laut Eurer Diskussion) nicht wesentlich unterscheiden , gibt es bei mir ein Problem. Bei hohen Temperaturen/ Sonneneinstrahlung wird das Alu sehr warm. Da sich an der Verbindung zwischen 2 Platten aber durch die Ausdehnung solche Kräfte entwickelten, dass die sich langsam dort abhoben, habe ich diese an den Plattenrändern nachgenietet. Nun löst sich durch die Ausdehnung des Alu an manchen Stellen aber der Kleber (war auch ein 2 Komponenten diesbezüglicher Spezialkleber) und die Platten werden nun mittiger vom GFK abgehoben bzw. verbogen (hoffe ich bekomm das mit den Fotos auch hin). Ich habe nun Bedenken, dass durch die Kraft sich auch die Nieten lockern könnten bzw. dann auch dort Feuchtigkeit in die Dämmung kommt. Suche jetzt eine Lösung, was man sinnvollerweise machen könnte. Habt Ihr da ein Idee , z.B. Platten runter und was anderes drauf/ Platten (ca. 1m lang ) bzw. Fugen zwischen Platten für Spannungsausgleich ein- ausschneiden/ was auf das Alu, was dort die Temperaturschwanungen bzw. die Ausdehnung senkt oder ....

  • Das habe ich so ähnlich auch schon festgestellt. Zwar dehnt sich angeblich GFK und Alu bei Wärme ähnlich aus, aber sie erwärmen sich unterschiedlich. Mein GFK-Dach bleibt kalt und sie Dachschublade daneben wird wahnsinnig heiß. Da möchtest du im Sommer nicht mit blanken Füßen dran kommen. Daher habe ich immer von der Materialmischung abgeraten.

    Segmenttieren und Dehnfugen lösen das Problem bei Laufflächen, aber in deinem Fall bin ich ratlos.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Hallo

    nun bin ich nicht so der GFK Spezialist, aber ich denke der Kleberauftrag war zu dünn bzw. die Kleberaupe nicht dick genug.

    Dann kann der Kleber die Spannungen nicht aufnehmen und der Kleber reißt ab. Somit kommt es zu den gezeigten Beulen.

    Das hatte ich beim Hanomag mit Holz außen auch, auch da habe ich zuwenig auf die richtige Kleberstärke geachtet. 1,5 bis 2mm sollte die Kleberaupe auch nach dem trocknen noch haben. Das kriegt man gut mit Kunstoff - Unterlegscheiben in entsprechender Stärke hin. Wenn es sowieso schon lose ist, würde ich die Alubleche wieder abnehmen und nur kleben, ohne Nieten. Die werden auf Dauer wahrscheinlich sowieso undicht.

    Alles Gute

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • DANKE erstmal für die Antwort. Ich glaube auch, dass wahrscheinlich die unterschiedliche Erwärmung (nur das Alu bekommt ja die Sonne) ein leider von uns bisher unterschätzter Fakt ist. Hatte bisher gedacht, dass das erwärmte Alu ja auch das GFK einigermaßen gleich erwärmt. Ist wahrscheinlich nicht so, sonst würde sich das Alu nicht so abheben. Deswegen auch die Überlegung, ob ein Abdecken des Alu den gleichen Effekt hätte. Segmentieren und Dehungsfugen ist zumindest auch eine Option, aber da bin ich mir noch unsicher. Vielleicht hat aber noch einer eine ganz andere Idee ?

    Werde zumindest berichten, wie wir weiter vorgehen und ob sich das in der Praxis bewährt.

    Gruß Micha

  • Ich denke auch der Kleber hat nicht genügend Haftung. Welchen Kleber hast du verwendet?

    Und nieten ins GFK bringt auch nicht viel, ich hätte da nur geklebt. Durch die Nieten hast du Löcher wo Wasser in die Isolation treten kann.

    So wie das jetzt ist, kanns eh nicht bleiben. Als bohr die Nieten aus und verklebe die Bleche nur. Die Löcher dann ordentlich mit Kleber verschließen.

    Gruß, Holger

  • Hallo Anton, deine Antwort hat sich leider überschnitten. Auch Dir DANKE. Mit zuwenig Kleber: könnte eventuell auch sein, da sich bisher nur geringe Flächen vorwölben. Haben aber beim Verkleben neben einen 2 Komponenten Spezialkleber auch beide Flächen angeraut bzw. die vorgeschriebene Menge verwendet. Aluplatten runter und nur nochmal kleben: hab ich echt (auf Grund der Erfahrung) kein gutes Gefühl. Nieten sollten aber eh noch abgedichtet werden bzw. war auch noch eine neue Fuge (auf den Fotos sieht man, dass ich schon die alte Fuge zwischen Alukante und Kofferunterrand entfernt habe) geplant. Wahrscheinlich hat die alte Fuge das Abheben auch optisch dort verhindert, da ich erst nach Fugenentfernung und Sonne dann das deutliche Abheben (Foto) gesehen habe.

    Schönen Abend Micha

  • Hallo Holger, wieder Überschneidung, aber ebenfalls DANKE. Richtig: so kann es nicht bleiben und wenn die Bleche runter müssen, klar dann muss ich die Nieten ausbohren und die Löcher zumachen. Nur was dann ? Nochmal Alublech kleben, da hab ich einfach kein gutes Gefühl mehr, selbst wenn wir die nicht Kante auf Kante kleben und Dehnungsfugen machen. Habe auch den Rat bekommen, dass man dann Edelstahlbleche (teuer / schwer, aber haben geringeren Ausdehnungskoeffizient) oder eben GFI- Platten nehmen sollte. Bin mir da aber ebenfalls noch unsicher bzw. freue mich über eure fachlichen Ratschläge. Hätte aber auch vorher nicht gedacht, dass es in der Praxis dann dieses Problem gibt. Wie sagt "Nunmachmal" so schön: Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaub ich mach noch einen.... hoffentlich mit eurer Hilfe nicht.

    Nochmal: Schönen Abend. Micha

  • Zeig doch mal ein Bild von der Gesamtsituation. Mir ist nicht so ganz klar wo du die Bleche angebracht hast.

    Eine Alternative wäre sicher da 1 oder 1,5mm GFK statt dem Blech drüber zu kleben.

    Warum ist das Blech überhaupt da?

    Gruß, Holger

  • Hoi Micha und herzlich willkommen hier!

    Der Kleber nimmt offenbar die unterschiedliche Ausdehnung nicht auf, also ist es entweder der falsche Kleber oder zu wenig Kleberdicke oder beides.
    Da nützen auch die Nieten nichts, die zerstören höchstens das GFK.

    Warum hast Du denn die Alubleche aufs GFK geklebt, was wolltest Du damit bezwecken?

    Betreffend der Ausdehnung ist es halt so dass die Sonne das Alu erwärmt. Dieses dehnt sich aus und leitet die Wärme durch den Kleber, der ja zwangsläufig etwas isoliert, an das GFK weiter. Kleber und GFK dehnen sich natürlich auch aus, aber durch die Isolationswirkung aller Materialien erreichen der Kleber und noch mehr das GFK nicht die Temperatur des Alu. Dementsprechend gäbe es sogar bei Alu auf Alu geklebt einen Bimetall-Effekt, also ein Verbiegen der Aussenhaut.

  • Wenn das nur der Optik und leichten Astschutz darstellen soll, dann würde ich es mit einer umliegenden, dicken Kleberaupe machen.
    Wichtig beim Kleben ist nicht nur die Vorbehandlung, sondern auch - und das ganz entscheidend - die KLEBESCHICHTDICKE passend zum Kleber, z.B.
    Holzleim wird bei unbehandelten Holz verpresst.
    Bei einem Polymerkleber hast du damit zwar eine Haftwirkung OHNE Schutz vor Abscherung.
    Ich bin der Meinung, das ein 1K Kleber (Sika 521UV 212I / UV z.B.) mit passender Klebeschichtdicke die Bleche passend am Platz halten und genügend Spiel übrig lassen.
    Oben viel der Tipp mit Nylonunterlegscheiben, ich habs mit Streichholzenden öfters gemacht. Die Schichtdicke mag ich aber nicht bestimmen können.
    Nicht umsonst haben auch Highperformance (Doppelseitige)Klebebänder dicke Schichtdicken.

    Ebenfalls interessant Punkt 5:
    RE: Vorstellung und viele Fragen :)

  • Moin,ich denke ,durch die Nieten ist es keine flexieble Verbindung mehr,als wenn nur der Kleber diese Alubleche hält . Durch Wärme dehnt sich das Blech aus,aber eben nur bis zur Nietung ,dort ist die Verbindung fest verbunden mit dem GFK . Dann muss sich das Alu wölben,denn wo soll die Ausdehnung hin ?

    Bohre die Nieten aus ,und stell die Seite von deinem Koffer in die Sonne,evl. Kann es ohne Niet schon genug arbeiten ?

    Ich würde nur Kleben ,mit abstandshaltern zum GFK wie weiter oben schon geschrieben, so das sich das Blech ausdehnen kann . Plus Dehnungsfugen zur nächsten Blech Tafel. Um es beim kleben an der Fläche zu halten,würde ich es nur schrauben,die dann nach dem abbinden des Klebers entfernt, und die Löcher mit Kleber abgedichtet werden .

    Du kannst auch unter und über den Blechtafeln ein Blechstreifen mit einer Absetzung befestigen ,in dem die Alutafeln stehen ,falls du Angst hast,das sich unterwegs etwas lösst und abfallen könnte .

    Es grüsst,der syt

    Leben ,und leben lassen !

    2 Mal editiert, zuletzt von syt (4. Juni 2021 um 07:56)

  • Hallo Micha,

    willkommen im Forum.

    Warum hast Du denn die Alubleche aufs GFK geklebt, was wolltest Du damit bezwecken?

    Genau diese Frage habe ich mir als erstes auch gestellt, als ich Deine Frage gelesen hatte.

    Im Zweifel würde ich die Alubleche weglassen.

    Die Nieten durch Alu und GfK sind in meinen Augen auf jeden Fall kontraproduktiv und gehören wieder raus und die GfK-Platten vernünftig versiegelt.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Micha,

    willkommen im Forum.

    Genau diese Frage habe ich mir als erstes auch gestellt, als ich Deine Frage gelesen hatte.

    Im Zweifel würde ich die Alubleche weglassen.

    Moin,die werden als Schutzbleche gedacht sein,damit keine Äste,Steine,......bei engen durchfahrten die GFK Wand beschädigen .

    Leben ,und leben lassen !

  • Hallo Leute,

    geht ja echt fix bei Euch mit Ratschlägen, dafür an alle DANKE. Warum überhaupt die ALU- Platten ? Genau: die waren als mechanische Schutzbleche gedacht. Ich hatte das auch schon mal bei einem MAN gesehen und vorerst als gut empfunden.

    Werde die aber wahrscheinlich wieder entfernen und dann eine andere Außenwandverstärkung machen. Könnte mir da derzeit einerseits GFK Platten , andererseits aber auch eine weitere GFK- Schicht (hab mal gesehen wie Bootsrümpfe mit GFK- gebaut werden) vorstellen. Hat von Euch schon jemand selbst solche GFK- Schichten gemacht oder kennt da jemand jemanden in meiner Nähe (komm aus Radeberg, bei Dresden) ? Die gibt es ja auf verschiedenen Basen (Epoxid-, Polyesterharz u.a.) bzw. sind für die Festigkeit ja die Faserlängen entscheidend.

    Gruß Micha

  • Für mich steht eher die Frage in den Raum ob du denn überhaupt eine Verstärkung brauchst? Wie dick ist das darunterliegende GFK? Wo bist Du unterwegs? Bilder von der Gesamtsituation (also vom ganzen Fahrzeug) wären auch nicht schlecht um mal ein Bild vom ganzen machen zu können.

    Ich bin auch ab und zu (*) auf Strecken unterwegs wo auch mal der eine oder andere Strauch/Gestrüpp/Ast am Fahrzeug entlang kratzt. Da ich gerne auf solchen Strecken unterwegs bin hab ich mich von Vornherein für 2.5mm GFK entschieden. Das ist Massiv. Die Kehrseite der Medaille: Es bringt auch viel Gewicht mit sich. Im Nachhinein hätten 2mm oder gar 1.5mm auch locker gereicht. Bei 1.5mm würde ich (wenn nicht schon Bauartbedingt vorhanden die Kanten oben am Dach und allenfalls die nach vorne beim Alkoven mit GFK-Winkel verstärken und fertig.

    Ja, einen Ast im blöden Winkel erwischt und mit einer gewissen Geschwindigkeit getroffen könnte den GFK durch stechen, theoretisch. In der Praxis denke ich dass das so selten vorkommt dass es vernachlässigt werden kann. Und wenn doch, hat man einen auf kleinem Raum begrenzten Schaden der recht einfach zu reparieren ist (sofern man bei der Optik nicht allzu pingelig ist). Bei Alu hast du eine Beule und vermutlich das darunter liegende GFK und womöglich auf einer grösseren Fläche beschädigt...ich denke das dürfte mehr Aufwand zum Reparieren bedeuten.

    Gruss

    Urs

    PS: In den Radkästen hatte ich ähnliche Bedenken dass es den GFK durch hochschleudern von Steinen beschädigen könnte. War völlig unbegründet und ich bin auch ab und zu (*) auf Schotterstrassen unterwegs, mit recht grobstolligen Reifen und da spickt schon der eine oder andere Stein hoch...Beschädigungen gab es bisher keine.

    PPS: *naja, ab und zu ist vielleicht leicht untertrieben ;)

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Wir haben 1,5mm GFK und hatten auch schon öfters Feindkontakt. Außer Kratzern war bisher nix. Also ist so ein GFK Sandwich schon ziemlich widerstandsfähig.

    2,5 oder 3mm haben sonst nur Offroad-LKWs bei denen es nicht so aufs Gewicht ankommt.

    Gruß, Holger

  • Ich denke auch, dass 1,5 mm oder 2 mm GfK im Normalfall völlig ausreichend sind.

    Als „Scheuerschutz“ würde ich evtl. statt dem Alu über eine Raptorbeschichtung nachdenken.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Außer Kratzern war bisher nix.

    Das kann ich voll bestätigen...wenn einem das stört muss man das Auto kleiner bauen oder eben solche Strecken vermeiden, denn ich denke Alu wird vermutlich etwas besser, aber nicht immun gegen Kratzer sein.

    2,5 oder 3mm haben sonst nur Offroad-LKWs bei denen es nicht so aufs Gewicht ankommt.

    Puh, Glück gehabt mit den 2.5mm...Offroad, ja, dürfte meiner erfüllen, LKW (eigentlich) auch, zumindest den Papieren nach...nur das mit dem Gewicht geht bei mir nur so ganz knapp auf, aber darum hab ich auch nur 2.5 statt 3mm... :rolleyes: ;)


    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Es gibt Mutige, die haben nur 1mm. Sowohl aussen wie innen.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

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