Kleiner Offroad-Wohnwagen

  • Hallo Zusammen,

    ich will hier mal mich und mein Projekt vorstellen.

    Meine Frau und ich sind große Skandinavien-Fans und sind nach mehreren Urlauben mit unterschiedlichen „Wohnlösungen“ zu dem Schluss gekommen, dass wir uns einen eigenen Wohnwagen bauen wollen/müssen.

    Folgende Überlegungen liegen dem Projekt zu Grunde:

    • Der Wohnwagen soll von einem normalen SUV (derzeit ein RAV4) problemlos gezogen werden können. Das ZGG des Anhängers darf „führerscheinbedingt“ 1300kg nicht überschreiten. Der RAV kann 2t ziehen, damit bleibt also auch für skandinavische Straßen noch etwas Reserve.
    • Apropos skandinavische Straßen: ein gemieteter Weinsberg 450er WoWa (2,35m breit) war für unsere Fahrkünste schon grenzwertig. Der Eigenbau soll so schmal bleiben, dass er ohne Zusatzspiegel fahrbar ist und man davon ausgehen kann, dass „wo das Zugfahrzeug durchpasst auch der Anhänger durchpasst“.
    • Auch wenn in der Überschrift „Offroad“ steht - wir wollen mit dem Ding weder Wüsten noch Flüsse durchqueren, aber ein etwas unebener Stellplatz sollte einen nicht ins schwitzen bringen.
    • Neben einem Bett soll genug Platz sein, um bei schlechtem Wetter auch mal im WoWa ein bisschen was kochen und essen zu können. Da die Sanitäranlagen mancher Campingplätze nicht immer so einladend sind, soll auch ein WC und eine Waschmöglichkeit an Bord sein.
    • Wir hätten gerne ein natürliches Wohnklima, keine „Plastikkiste“. Lappland im Winter muss es nicht unbedingt sein, also brauchen wir keine 100mm Hightech-Sandwichplatten. Ich habe schon ein paar Kabinen gesehen, die komplett aus Multiplex-/Siebdruckplatten gebaut waren - auch das kann ich mir gut vorstellen, wenn’s auch nicht die leichteste Lösung ist.

    Der Stand der Planungen ist in etwa folgender:

    • Die Kabine soll etwa 330cm Innenlänge bekommen, 185cm Außenbreite und zumindest teilweise eine Stehhöhe von etwa 190cm.
    • Das Fahrgestell wird wohl von Michael Günther aus Bautzen kommen, er hat mich bis jetzt sehr gut beraten!
    • Über den genauen Aufbau der Kabine (GFK, Holz, Alu...?) bin ich mir noch nicht schlüssig, ebenso über den „Selbermacher-Anteil“. Hier hoffe ich mal auf ein paar gute Tips aus dem Forum.
    • Ach ja, eine CAD-Konstruktion gibt es auch schon dazu. Weitere Bilder folgen demnächst...

    So weit mal mein Vorstellungs-Thread. Ich bin auf euren Input und eure Fragen gespannt!

    Viele Grüße aus Bayern

    Sebastian

  • Herzlich willkommen hier.

    Schönes Projekt und vor allem interessante Reisedestinationen. Nur so nebenbei, Lappland im Winter geht auch problemlos mit 40mm GFK-Sandwich und ohne 3 Backup-Heizungen, aber danach hast du ja eigentlich nicht gefragt;)

    Was mir auf den ersten Blick auffällt ist das Fenster in der Front. Durch den Fahrtwind und die dadurch entstehenden Kräfte könnte das prädestiniert für Undichtigkeiten sein.

    Und einige Insekten dürften da auch dran zerschellen...sieht schon auf einer geschlossenen Front bescheiden aus, auf einer Scheibe wo man ab und zu rausschauen möchte dürfte es auch nicht weniger bescheiden sein...aber nicht jeder stört sich gleichermassen an sowas...

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hallo Sebastian,

    herzlich willkommen im weltbesten deutschsprachigen Sebstausbauerforum.....:saint:

    Mir fallen zwei Dinge an diesem sehr interessanten Projektbild auf:

    Die Solarplatte liegt unnötig tief auf dem Dach und ist so sehr gefährdet für störende Selbstverschattungen.

    Außerdem finde ich die Dachrelings zwar ein optisch schönes Gimmick, aber wegen des Zuvorgeschriebenen eher kontraproduktiv, zumal Du wegen der Platte die Reling ja sowieso nicht für Dachlasten nutzen kannst.

    Ich würde die vordere Dachhöhe eher gleichhalten und die Platte "on-top" setzen. Falls die Dachhöhe begrenzt ist (wegen Garage oder Unterstand zu Hause) würde ich überlegen, eine flexible aufzukleben.

    Das andere, was mir auffällt, ist das ungenutzte Deichseldreieck. Hier würde eine passende Staukiste (z.B. für Gasflasche) sinnvoll sein können.

    Ansonsten wünsche ich viel Erfolg beim weiteren Planen und Bauen!

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Hoi Sebastian

    Ich würde auch das Dach gerade machen mit immer Innenhöhe von ca. 1.90.

    Den Fahrtwind vielleicht durch einen runden Bug (wie bei Pferdeanhängern) brechen. Die Deichsel ist ja sowieso da und es entsteht zusätzlicher Innenraum. Ich verbrauche mit Hänger 5 Liter mehr als ohne, das ist bei mir wie eine Schrankwand im Wind. Die Schräge nach oben ist meiner Meinung nach zu gross und kostet zuviel von dem wertvollen Innenraum.

    Grüsse Willy
    _______________________________________________________
    in dubio prosecco ;) mens sana in campari soda ;)

  • Ich denke vorne ist die Küche/Waschbecken. Die Schräge sollte schon so sein, dass man sich ohne den Kopf zu stoßen über die Küche beugen kann.

    Die Pferdeanhänger Variante fände ich auch gut, dann könnte man links und rechts ein kleines Fenster platzieren und kann auf das in der Schräge verzichten.

    Die Schräge hinten kann vermutlich auch was kleiner ausfallen.

    Gruß, Holger

  • Ich finde die Grafik richtig schick. optisch Ansprechend.
    Womit wurde das umgesetzt und wieviel Stunden hat es gefressen?

    Also: Die Heckschräge scheint mir eindeutig zu schräg, als dass es ein Nutzen hätte.
    Vorher sitzt du auf deinen Füßen auf.
    Ich würde den vorderen Bereich auch Spitzer zulaufen lassen und die Schräge deutlich flacher gestalten.
    Dafür vielleicht eher hinten noch abfallend gestalten. (Tropfenform)
    Die Eriba Touring (gerade die Alten) sind sehr danach geformt und fallen im Fahrverhalten sowie im Verbrauch zwar auf, aber nicht ganz so extrem.

  • Hier auch nochmal willkommen, tolles Projekt und schöne Ideen =)

    Zu den Schrägen kann ich mich anschließen :D ich habe schon ne fahrende Schrankwand, aber da kommt noch ne Art Staukiste oben dran, die etwas aerodynamisch wird.

    Hatten wir nicht schonmal geschrieben bezüglich des Fahrgestelles? Oder liege ich da falsch.

    Hatte auch bei Anhängerprofi Bautzen bauen lassen und war sehr zufrieden.

    Fahre morgen weiter bauen :D

    Grüße

    Daniel

  • Hallo,

    denke auch mal kurz über ein Aufstelldach nach. Geringerer Wiederstand beim Fahren, jedoch Stehhöhe im Stand. Ansicht des Gespanns sieht auch besser aus... Breite wie Zugfahrzeug, Räder wie Zugfahrzeug, Spurweite wie Zugfahrzeug ist auch eine Überlegung wert

  • Hallo Zusammen,

    Mensch, das sind ja schon viele tolle Feedbacks in zwei Tagen! Freut mich!

    Dann will ich mal meinen Senf dazu geben:

    Urs, mit dem Fenster an der (schrägen) Front hast du recht, das ist natürlich voll dem Wetter und den Insekten ausgesetzt. Für das Fenster hat zum einen natürlich das Tageslicht für die Kochecke gesprochen (Holger ahnt glaube ich schon den Grundriss), zum anderen sind Fenster in der Front ja bei den käuflichen Wohnwagen keine Seltenheit. Ich werde deine Bedenken aber nochmal in meine Überlegungen einfließen lassen, evtl. tut es ja eine LED-Leuchte hier auch.

    Das abgesetzte Dach hatten gleich mehrere angesprochen, nämlich Michael, Willy und Albatross.

    Meine Überlegung dabei war es, eine Art „Spoiler“ für das hintere Dachfenster und das (optionale) Solarpanel zu schaffen - weniger gegen den Fahrtwind, eher gegen Äste. Der Absatz ist gerade mal 15cm hoch, das Solarpanel trägt selbst ja auch schon mal 5-6cm auf. Eine Abschattung wäre also nur bei extrem niedrigem Sonnenstand möglich, und da bringt das Panel eh nicht mehr viel Leistung.

    Die Dachreling dient zugegebenermaßen da oben nur der Optik, am Heck soll sie noch als Rangiergriff dienen. Ein Aufstelldach wäre eine Möglichkeit, aber meine Frau bevorzugt feste Wände ;).

    Die Front wurde ebenfalls von Michael, Willy und MrMombatou angesprochen. Eine Staukiste/Gaskasten kommt ziemlich sicher noch drauf. Da gibt es aber käufliche Behältnisse, insofern hab ich das bei der Planung erstmal außen vor gelassen. Der „Pferdeanhänger-Bug“ würde meinen Grundriss eher stören, weiter unten hänge ich noch ein Bild dazu an. Die Schräge geht etwa in der Höhe los, die der Dachhöhe des Zugfahrzeugs entspricht. Ich erwarte davon nicht gerade die ultimative Aerodynamik, aber besser als eine senkrechte Front wird es allemal sein.

    Die Heckschräge, auch von MrMombatou angesprochen, könnte ich tatsächlich flacher gestalten, ginge es nur um den Böschungswinkel. Das Bildchen hatte ich im CAD auch schon so gezeichnet. Ich habe sie schlicht und einfach aus ästhetischen Gründen der Frontschräge angepasst. Außerdem dachte ich, dass man für 45 Grad vielleicht noch Chancen hat, käufliche Verbindungs- bzw. Abdeckprofile zu bekommen, falls diese Bauweise zum Einsatz kommt.

    Ich plane übrigens in AutoCAD Inventor. Dieses CAD-Programm steht mir von der Arbeit her zur Verfügung und ich bin darin einigermaßen fit, so dass das Konstruieren nicht zu viel Zeit raubt. Ich hab zwar nicht mitgezählt, aber ich schätze mal, dass da bis jetzt etwa 40-50 Stunden drin stecken.

    Tja, es gibt noch viel zu tun und ich bedanke mich für die vielen Ideen und Denkanstöße!

    Ach ja, hier noch der geplante Grundriss. Das Fußende des Betts kann zu einer Sitzecke umgebaut werden, der Tisch ist seitlich verschiebbar um den Zugang zu dem Sitz hinter dem Bad zu vereinfachen. Bin aber noch am überlegen, die Dusche nur durch einen Vorhang oder eine faltbare Wand abzutrennen, so würde der Wohnraum etwas luftiger.

    Viele Grüße

    Sebastian

    Einmal editiert, zuletzt von Sebastian1977 (18. November 2020 um 14:49)

  • Hallo, noch eine Idee zum vorderen Fenster. Ich gebe da den anderen Recht mit den Bedenken wegen undichtheit, aber ein Fenster ist ein Fenster und durch fast nichts zu ersetzen.

    Ich würde ein zum "Fensterladen" umgebautes Solarpanel montieren. Oben angeschlagen schattet es das Fenster ab und während der Fahrt könnte es das Fenster schützen

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Du hast da einen 40-50cm breiten Sitz direkt an der Duschwand! Das ist erstens ziemlich erdrückend, man muss immer den Tisch verschieben um sich da hinzusetzen, und zu schmal ist das auch. Warum? Wenn du eh umbauen musst, dann kannst du auch 80cm Sitzbreite machen.

    Gruß, Holger

  • Hallo Zusammen,

    mal ein kleines Update:

    Ich habe mir nochmal eure Anmerkungen durch den Kopf gehen lassen. Die Sitzgruppe war wirklich ziemlich eng so, und ein Duschvorhang anstelle der Wand ist mir dann bei den kleinen Abmessungen der Dusche doch zu „anhänglich“.

    Also habe ich eine der Randbedingungen, die ich mir ursprünglich gesetzt hatte, etwas aufgeweitet (im wahrsten Sinne des Wortes) und habe die Kabine von 1,85 auf 2,00m verbreitert.

    Der WoWa bleibt damit immer noch sehr kompakt, aber die Innenbreite ermöglicht jetzt das Bett quer einzubauen. Somit muss zwischen Bett und Sitzgruppe nicht mehr umgebaut werden. Zudem ist die Sitzfläche jetzt 65cm breit und nicht mehr so tief hinter der Duschwand „versenkt“. Hinter der Rückenlehne gibt es jetzt zudem Platz für die Technik und ein kleines Regal. Der Tisch soll trotz allem in einer Schiene verschiebbar bleiben.

    Mit dem Fenster an der Frontschräge bin ich mir noch nicht schlüssig. Wegen dem Licht und dem damit verbundenen Raumgefühl würde ich ungern darauf verzichten, aber ich denke über eine Schutzklappe nach. Eventuell wird auch erstmal ohne Fenster gebaut, man kann sowas ja immer noch nachrüsten...

    Hier noch ein paar Screenshots zum Update:

    Viele Grüße

    Sebastian

  • Also was ich gelernt habe. Wenn man das feststehende Bett aufgibt, ergeben sich viel mehr Möglichkeiten. In meinem Transit habe ich Bett und Dusche weg geklappt und dadurch viel Raum zum bewegen bekommen. Unbezahlbar bei schlechtem Wetter oder Urlaub in Schottland, was das gleiche ist.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Und ich werde nicht müde, darauf hinzuweisen, dass ein wegklappbares Bett wunderbar funktionieren kann, wenn das Bett gleichzeitig benutzt wird. Wenn aber die Partner sehr unterschiedliche Bettzeiten haben, geht nichts darüber, dass es neben dem Bett noch ein Plätzchen gibt, wo man sich aufhalten kann.

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Man kann die Liegefläche auch halbieren. Gutes und bequemes Sitzen ist genauso wichtig. Auch sollte man am anderen vorbei kommen, ohne den Umweg über die Toilette oder ähnliches.

    Klar liegen die Prioritäten bei jedem anders.

    Die Nasszelle ist auch so ein Ding. In fast jedem Mobil eingebaut, in den wenigsten benutzt.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Moin Sebastian,

    hast du mal überlegt den Tisch, wenn das Bett sowieso fest ist, nicht zu einer Sitzfläche, sondern unter das Bett verschiebbar zu machen?

    Und benötigst du den riesigen Stauraum der unter dem Bett entsteht? Ich bin zwar auch ein großer Freund von festen Betten, inzwischen aber zumindest auch einem Teil-Umbau nicht abgeneigt.

    Wenn du das Bett richtung Heck verschieben und anklappen würdest hättest du damit quasi noch ein "Sofa" geschaffen bzw. könntest deine Sitzflächen etwas breiter gestalten und dennoch eine permanente Liegefläche für eine Person behalten. (So Plane ich in meinem nebenbei-langeweile-Plan).

    Sonst schon spannend auch mit den schönen CAD skizzen.

    Gruß

    Sven

  • Unbezahlbar bei schlechtem Wetter oder Urlaub in Schottland, was das gleiche ist.

    Nö, ist nicht das gleiche und wird auch durch mehrfaches wiederholen nicht richtiger. Ich bin auch schon in Schottland gewesen. Von 3 Wochen gab es einen Tag komplett nur Regen, 2 weitere halbe Tage regnete es mehrheitlich, der rest war zwischen leicht bewölkt und strahlendem Sonnenschein...

    Schottland ist wie überall, man kann mit dem Wetter schwein haben, oder auch nicht.

    Danke für die Aufmerksamkeit und jetzt wieder back to topic.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • schonmal darüber nachgedacht nen slideout einzubauen? Wir machen das seit zig Jahren und bisher war es so dass der slideout mehr Raum gebracht hat als man über länge/Breite oder Kompromisse beim Grundriss heraus holen könnte... lg Thomas

  • schonmal darüber nachgedacht nen slideout einzubauen? Wir machen das seit zig Jahren und bisher war es so dass der slideout mehr Raum gebracht hat als man über länge/Breite oder Kompromisse beim Grundriss heraus holen könnte... lg Thomas

    Oder gleich so wie der

    Beauer 3X

    https://www.careiwo.de/beauer-3x-minicaravan/

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Nach jahrelanger Abstinenz bin ich nun auch wieder am ausbauen. Ein ähnliches Projekt, aber ganz andere Konfiguration. Einstieg hinten durch die Klappe, dadurch wird der Grundriss anders aussehen. Hier noch das Gespann, wobei die Räder am Hänger noch kleiner werden (müssen) ... und noch einiges mehr, aber dazu eröffne ich dann einen eigenen Beitrag.

    Gruß Peter

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