Faltbalg-Hubkabine

  • Guten Tag an alle.

    Auf unseren Sprinter soll eine Hubkabine. Sie soll bei Fahrt auf etwa 155cm abgesenkt und im Stand auf etwa 205cm angehoben werden. Die Grundfläche ist etwa 350cm x 215cm. Über so etwas wurde hier schon viel diskutiert. Erstaunlicherweise habe ich nichts über ein Hubdach mit umlaufendem FALT-BALG gefunden.

    Das Prinzip könnte ich mir wie im Bild vorstellen. Konstruktive Einzelheiten habe ich jetzt mal weggelassen, auch bleibt die Hubtechnik noch draußen vor (gedacht ist als erste Wahl an die Lösung mit Hydraulikzylindern).

    Die Idee ist, dass so ein System außen bzw. innen nur wenig aufträgt (-> ästhetischer Gewinn, größere Kabine und größerer Innenraum, ...). Oberschränke und Borde sollen an der Decke befestigt werden und den Hub bis maximal 50 cm mitmachen. Im abgesenkten Zustand werden die Tür und die Fenster teilweise innen abgedeckt. Eine Außenöffnung wird aber nicht behindert.

    Der Balg soll dicht sein. Reicht da ein genähter Balg, oder muss er überklebt bzw. verschweißt sein? Gibt es eine Materialempfehlung? Angeboten wurde zum Beispiel PUR-PES-PUR in 0,35 oder 0,5mm Stärke.

    Was haltet ihr überhaupt von der Praxistauglichkeit des Vorschlags?

    Vielen Dank für alle positiven und negativen Hinweise.

    Gruß Lutz.

  • Zitat von lu-ke

    ... Über so etwas wurde hier schon viel diskutiert. Erstaunlicherweise habe ich nichts über ein Hubdach mit umlaufendem FALT-BALG gefunden.

    hallo Lutz,
    es ist schon irre , was für eine geballte Kompetenz in so einem Forum zusammenkommt.
    In der Tat , der Faltenbalg ringsrum ist m.E. neu.
    Das Problem ist die große Distanz , die Du mit vielen Falten g e o r d n e t überwinden mußt. Überlegenswert wären evtl eingearbeitete Ösen , die die Falten an einer senkrecht stehenden Stange gleitend , immer in der richtigen Faltenform halten . Müßte man mal überlegen.

    Ich habe bei mir LKW-Plane - aber das sind auch nur 20 cm zu überwinden -
    http://www.womobox.de/phpBB2/viewtop…=3747&start=465

    Bild unten
    zu überlegen wäre evtl eine Kombination aus außen LKW-Plane und innen Neopren - das gäbe zusätzlich eine gewisse Isolation.

    Ich bin gespannt wie´s weiter geht. Bodenheim steht vor der Tür !
    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo Lutz,

    der Faltenbalg ist in der Tat neu im Forum aber das mal hinten an gestellt.

    Willst Du die Kabine selber bauen wie Wolfgang oder willst Du Dir die Unter- und Oberschale bauen lassen?

    Was mir zum Faltenbalg einfällt ist das ich mir das sehr schwer vorstelle. Ich meine nicht die Konstruktion sondern das tatsächliche Gewicht. Du hast ja beim Faltenbalg fast die doppelte Länge wie wenn sich die Plane gerade streckt.

    Kennst Du diese Kabinen? http://www.northstarmobil.de
    Die haben ein Hubdach mit einer Plane die sich dann bei hoch gestelltem Dach spannt.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von VWBusman


    Die haben ein Hubdach mit einer Plane die sich dann bei hoch gestelltem Dach spannt.

    Aber das ist einfacher zu lösen , als einen Faltenbalg zu kreieren.

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Zitat von halber


    technisch muss das gehen. strassenbahnen und gelenkbusse haben ja auch faltenbälge. die überbrücken recht große bereiche und sind offenbar sehr stabil.

    stimmt - aber hier stimmt leider auch : Qualität wiegt ! diese Gummifaltenbalge sind r i c h t i g schwer

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Ich denke auch,ein leichter Faltenbalg, dicht,und ohne viel Führungsaufwand wird nicht richtig funktionieren. Auch bei Sturm sollte das Dach ja zusammenklappbar sein.
    Und so ein Gelenkbus Gummidings ist schwerer als ein festes hohes Dach und bestimmt mehr als 20cm dick!
    Also würde ich entweder die Northstar Version gehen oder ein festes Hubdach bauen wie Wolfgang es baut.

    Gruß, Holger

  • Grundsätzlich finde ich die Idee gut. Hat sich bis lang nur noch keiner rangetraut. :wink:

    Ein Selbstbau aus einem wasserdichten Material scheint mir jedoch recht aufwendig.
    Stoff scheidet da m.E. aus.

    Wie schon angemerkt gibts in der Industrie zig Anwendungen vom Gelenkbus bis zum Scherenhubtisch:

    oder auch sonst im Werkzeugmaschinenbau,
    aber die Dinger drüften nicht nur schwer und dick auftragend sein, sondern auch kaum zu bezahlen.

    Trotzdem kannst Du ja mal die eine oder andere Firma anfragen.
    Vielleicht täusche ich mich da auch hinsichtlich der Kosten:
    http://www.edmolift.de/hubtisch/zubehor-hubtische/faltenbalg
    http://www.arno-arnold.de/index.php/de/produkte/faltenbaelge
    http://www.kabelschlepp.at/html/fuf/f_baelge.php
    http://www.contitech.de/pages/produkte…nbaelge_de.html
    http://www.tat.at/product_Falten…he_717_292.html

    Bei Arnold habe ich eine s.g. "Rollbandabdeckungen" gesehen:
    http://www.arno-arnold.de/index.php/de/p…bandabdeckungen
    Das wäre auch noch mal eine Idee die wohl noch niemand verfolgt hat.
    Auch dieses System ist interessant:
    http://www.arno-arnold.de/index.php/innovationen/topclose

    Da Du ja nur 50cm in der Höhe überbrücken willst, könnte ich mir vorstellen,
    das ein wie auch immer konstruiertes Rollo-System entweder in der Wand oder im Hubdach selbst, zu verstauen ist.

    Trotz allem erscheint es mir aber sehr aufwendig, auch wenn sich ein Herstelelr findet, der einen Faltenbalg zu einem erschwinglichen Preis anbietet.

    Dass Du auch Schränke oder ähnliches am Dach befestigen möchtest halte ich für keine gute Idee.
    Hierzu müßte die Hubmechanik oder die Führungen die zusätzlichen Kräfte aufnehmen.

    Gruß Ralf

  • Hallo an alle.

    Wow - das ist ja eine rege Diskussion mit vielen Anregungen und bedenkenswerten kritischen Hinweisen! Herzlichen Dank. (Leider komme ich erst jetzt wieder an den Computer, so dass meine Antwort länglich wird.)

    Zur Formhaltigkeit des Balgs: neben den beiden Endrahmen oben und unten aus Metall wird offensichtlich in jede Falte ein Versteifungsrahmen aus dünnem Edelstahlblech oder Kunststoff eingenäht oder eingeklebt. Diese Hilfsrahmen weisen nach innen. Die Hersteller meinen, dass dadurch ein schön geordnetes Ziehharmonikaprinzip entsteht. Im Vorschlag hier könnte sich der Balg auch noch auf der senkrechten Platte (Multiplex mit Dämmung) abstützen. Aber eure Fragen sind voll berechtigt: was macht die Anordnung bei massivem Sturm, oder wenn der Balg durch Wirbel nach außen gezogen wird. Ralf, die Idee mit der Ösenführung halte ich im Blick.

    Die Stärke des Balgmaterials spielt wohl eine entscheidende Rolle bei der Stabilität, aber auch beim Gewicht, und der Höhe im zusammengefalteten Zustand - und nicht zuletzt beim Preis. Das Gewicht hab ich mal abgeschätzt. Zu meinem Erstaunen kommen für das reine Planenmaterial in 0,5 mm Stärke, was ein Anbieter vorschlägt, nur circa 6 kg zusammen. Mit den Rahmen stellt sich das Gesamtgewicht auf vielleicht 15 kg? Die gleiche Fläche mit Sandwich liegt zwischen 40 und 60 kg. Also - der ganze Komplex gehört mit den Fachfirmen durchgesprochen. Ich berichte euch.

    Christopher, ob wir die Kabine selber bauen oder in Auftrag geben ist noch nicht entschieden. Die Tendenz geht zur separaten Auftragsvergabe für die Sandwichteile (offene Kabine und Dachplatte) und den Faltbalg. Der Zusammenbau, das Hubsystem und der Innenausbau läge bei uns.

    Vielen Dank für eure Hinweise auf vorhandene Systeme. Die kannte ich teilweise noch nicht. Generell habe ich dabei Probleme mit der Vorstellung, wie sich Plane oder Stoff (von der notwendigen Stärke und damit Steifheit) beim Absenken sinnvoll verstauen. Oder beim Rollo-Prinzip, Ralf: gibt es da eine Idee für den Eckenbereich?

    Auch vielen Dank, Questman, für die Herstellerhinweise. Hinter mir liegt da bereits eine große Telefonaktion. Die meisten Hersteller kommen aus den verschiedensten Gründen nicht infrage: häufig ist es die Größe, oder die geschlossene Form, oder der Einsatz unter Außenbedingungen. Einige sagen auch: ja gerne, die Herstellungsvorrichtung kostet circa 8.000 € und der Balg als Einzelstück noch einmal soviel - puh.

    Ihr habt fast alle nicht zu Unrecht auf das gesamte Gewicht, dass die Hubvorrichtung zu bewältigen hat, hingewiesen. Da ergibt sich bei unserer Kabinengröße für das Dachsystem ein Gewicht von 80kg (Faltbalg) bis 120kg (Sandwichdeckel). Dem steht gegenüber, dass die "gängigen" Hydraulikstempel jeweils(!) eine Hubkraft bis zu 150 kg haben sollen. Da müssten meiner Meinung nach die Oberschränke mit der üblichen Füllung, Solar-Platten, etc. "mitfahren" können. Ohne diese Möglichkeit kämen unsere Vorstellungen vom Innenausbau total in die Schieflage.

    Da habe ich auch noch eine Frage in die Runde. Angenommen das Hubsystem soll in 60 Sekunden die Dachlast von 300 kg die geplanten 50 cm hoch befördern. Daraus ergäbe sich eine theoretische Hubleistung von circa 27 W. Hat jemand eine Vorstellung, wie der Wirkungsgrad des Hubsystems ist, das heißt, welche Leistung zum Beispiel ein Elektromotor für den Hubvorgang haben müsste?

    Gruß Lutz

  • Hoi Lutz

    Zitat von lu-ke

    Dem steht gegenüber, dass die "gängigen" Hydraulikstempel jeweils(!) eine Hubkraft bis zu 150 kg haben sollen. Da müssten meiner Meinung nach die Oberschränke mit der üblichen Füllung, Solar-Platten, etc. "mitfahren" können.

    Genau...meine können das, es ist nur eine Frage der seitlichen Dachführung!Das Gewicht ist kein echtes Problem was die Hydraulikstützen angeht...Schau mal hier rein...150kg pro Zylinder...

    Zitat von lu-ke

    Angenommen das Hubsystem soll in 60 Sekunden die Dachlast von 300 kg die geplanten 50 cm hoch befördern. Daraus ergäbe sich eine theoretische Hubleistung von circa 27 W. Hat jemand eine Vorstellung, wie der Wirkungsgrad des Hubsystems ist, das heißt, welche Leistung zum Beispiel ein Elektromotor für den Hubvorgang haben müsste?

    Eine Vorstellung hab ich schon...aber es ist Spekulation! Es sollten aber weit über 90% sein, da der einzige Verlust die Reibung der Kolben sowie der Druckverlust des Hydrauliköl's durch das System ist...und es geht so leicht mit der Handkurbel!!!

  • Hallo Lutz

    Willkommen in der relativ kleinen Gilde der Hubdach-Tüftler.

    Da wagst du dich wahrscheinlich wirklich auf Neuland. Die Idee finde ich spannend und realisierbar. Allerdings bürdest du dir da einiges an Recherchier- und Pionierarbeit auf.

    Grundsätzlich stelle ich mir die Frage, was für Gründe dich zum Einsatz eines Faltbalges bewegen.

    Hier einige Fakten, an denen du nicht vorbeikommst:
    - Der Faltbalg muss witterungstauglich sein - da werden die meisten für Maschinen gebaute recht leichten Faltbälge kaum in Frage kommen.
    - Der Faltbalg wird Windbewegungen mitmachen. Das musst du bei der Führung beachten, Klappergeräusche an Ösen können schlafraubend sein.
    - Faltbalge sind prädestiniert Windgeräusche schon bei keinen Windgeschwindigkeiten zu erzeugen. Bei starkem Wind kann das ganz schön pfeifen.
    - Ein Faltbalg isoliert nicht, da hast du gegenüber Zeltstoff keine Verbesserung.
    - Schmutz, Schnee und Eis können sich in den Falten sammeln. Vor dem Zusammenschieben muss das gereinigt werden, sonst kann der Balg in Kürze Schaden nehmen.

    Wenn ich deine Zeichnung ansehe, so fällt mir mir auf, dass du innen ringsum eine Dämmung vorsiehst aus irgendwelchen Platten.
    Nun mal eine ketzerische Anregung: Wenn du diese Platten aussen nehmen würdest, dann hättest du das Prinzip der Schiebeschachtel, wie es vom Leerkabinen-Wolfgang praxisgerecht umgesetzt wurde. Da könntest du auf die Faltbälge einfach verzichten, du hättest feste Wände, das Isolationsproblem wäre auch gelöst.

    Für mich ist das Schiebeschachtel-Prinzip die erste Wahl für Hubdachkabinen. Leider konnte ich dies bei meinem Projekt nicht anwenden und nahm die Nachteile von Klappen in Kauf.

    Siehe:http://www.womobox.de/phpBB2/viewtopic.php?t=4508

    Weiterhin viel Spass beim Tüfteln
    Gruss Werner

  • Zitat von pedroricco


    Wenn ich deine Zeichnung ansehe, so fällt mir mir auf, dass du innen ringsum eine Dämmung vorsiehst aus irgendwelchen Platten.
    Nun mal eine ketzerische Anregung: Wenn du diese Platten aussen nehmen würdest, dann hättest du das Prinzip der Schiebeschachtel, wie es vom Leerkabinen-Wolfgang praxisgerecht umgesetzt wurde. Da könntest du auf die Faltbälge einfach verzichten, du hättest feste Wände, das Isolationsproblem wäre auch gelöst.

    Hallo Lutz,
    genau dieser Gedanke kam mir auch sofort, als ich die Skizze sah. Für die Befestigung von Hängeschränken brauchst du keine innenliegenden mit dem Dach verbundenen Wände. Man baut die Schränke mit Rückwand und befestigt sie hängend am Dach. Also entweder Wandplatten am Dach aussen positionieren und den Balg weglassen - wie von Pedroricco vorgeschlagen - oder die Wandplatten ganz weglassen und den Balg als Stoffplanen-Ersatz verbauen. In der zweiten Variante sehe ich aber kaum einen Vorteil gegenüber der simplen Stofflösung: höhere Kosten, höheres Gewicht ...

    Gruß
    Hero

  • Zitat von pedroricco


    Hier einige Fakten, an denen du nicht vorbeikommst:
    Für mich ist das Schiebeschachtel-Prinzip die erste Wahl für Hubdachkabinen.

    hallo Lutz,
    die aufgeführten Fakten sind m.E. absolut berechtigt - aber lösbar.
    Die Geräusche werden schon etwas durch die Innenwand und die daran befestigten Oberschränke gedämpft.

    Bzgl der Schiebeschachtel - ich glaube , hier sind 2 völlig unterschiedliche Problemstellungen :

    Lutz will m.E. eine komplette Kabine vergleichbar mit normalen Wohnkabinen mit Hochschränken , abgeschlossener Toilette, etc und aus Gründen des besseren handlings die Kabine absenkbar , sodaß sie nur zum nötigsten gebückt begehbar ist - aber im Stand vollwertig. Das bedarf eines großen Aufwands.

    Werner will primär gutes handling und nimmt bei geringem Bauaufwand eine einfachere Kabinenkonstruktion in Kauf .

    beides sind Hubkabinen - aber mit unterschiedlichen Prioritäten.

    Die dritte Kategorie sind die Hubkabinen mit Schlafzimmer im zweiten Stock - Schauen wunderbar aus - wenn man drinnen ist :D - von außen weniger :wink:

    Die Faltenbalg-Ecken werden am meisten beansprucht und brauchen auf jeden Fall eine Verstärkung. Da muß noch viel Hirnschmalz her :) Das größte Problem sehe ich in dem Raumverlust durch den Faltenbalg - ich denke , unter 10 cm Breite wird es schwierig die 50cm freie Höhe zu überwinden und dann verlierst Du an Innenbreite 20cm plus den Spalt hinter den Unterschränken , weil die Innenwand da auch noch ein Stück hinter fährt bis die Oberschränke auf den Unterschränken aufsitzen.
    Ich finde die Unterlagen im Augenblick nicht - ich wollte vor Jahren ein Actionmobil mit so einer Hubkabine kaufen - da war das mit den Schränken gut gelöst - allerdings ohne Faltenbalg :wink:

    nicht nachlassen
    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo liebe Mitdenker,

    das war ja heute ein ganz nützlicher Tag, weil so viel Kritisches in die Diskussion kam.

    Ralf, du hast mit deinen letzten Beitrag den Nagel auf den Kopf getroffen: im Stand soll das eine kleine, wohnliche, klassische Kabine sein. Unser Gefühl hat da Lösungen mit Zeltplane, Klappwänden, Schrägaufstellung, usf., die durchaus praktikabel sind, verworfen. Wenn nun die maximale Außengröße vorgegeben ist, gewinnt man für die Nutzfläche längs und quer jeweils etwa 10cm bei der Kabine mit Faltbalg gegenüber der Deckellösung - nicht zu verachten gerade bei einer kleinen Kabine. Und dazu noch die gefälligere Form wenn abgesenkt.

    Mein Vorschlag in Skizze und Text basiert auf der Aussage von zwei Balg-Herstellern, mit denen der Hubdach-Einsatz andiskutiert wurde: Materialstärke 0,5mm, 9 Falten, Faltenbreite 40mm (also mit der Sandwichplatte fluchtend), Hub zwischen 7,5cm und 50cm. Durch das Höhenverhältnis von Unterkabine zu Hubdach (155 : 50 cm) bleiben die Oberschränke ein bis zwei Handbreit über den Unterschränken, die also ganz normal an die Kabinenwand stoßen.

    Aber alle eure Beiträge sind, in verschiedenen Formulierungen, klare Hinweise: es dürfte Probleme, wenn auch nicht jeden Tag, mit der Witterung im weitesten Sinne geben. Da ist einmal die Innenseite. Die feuchtwarme Raumluft muss vom Balgmaterial abgehalten werden können. Daher diese umlaufende isolierte Platte. Aber wird das in der Praxis gelingen? Im Sommer andererseits sollte dieser Raum zwischen Balg und Platte durch einen Luftstrom hinterlüftet werden; machbar durch verschließbare Lüftungsschlitze. (Die Schrank- oder Bordbefestigung an der erwähnten Platte ist nur ein Nebenaspekt.)

    Für die Außenseite des Balgs hab ich in der Zwischenzeit gar kein gutes Gefühl mehr. Die soll ja bei Fahrt im abgesenkten Zustand geschützt sein – also ok. Aber im Stand sind die schräg nach oben zeigenden Faltenteile ideale Ablageflächen vergleichbar einer schrägen Dachfläche. Da liegt dann Schnee drauf, oder Schmelzwasser bildet eine Eisschicht, oder Dreck und Sand setzen sich auf Lee ab - ich sehe mich schon jeden Morgen mühselig mit Schaber und Spachtel hantieren ;) . Und - ebenfalls im Stand - könnte der Wind nicht nur Pfeifgeräusch machen, sondern beim Entlangstreifen die Falten in Schwingungen versetzen wie bei einem flatternden Fahnentuch. Eventuelle Abhilfen: Materialverstärkung bzw. –Versteifung auf 1, 2, 3mm (Ade Gewicht- und Volumen-Vorteil). Oder der Balg wird bei aufgestelltem Dach in einen straff gespannten Zustand versetzt, was wenigstens das Flattern verhindern oder einschränken soll. Auch hier die Frage: funktioniert das praktisch?

    Also, da gibt’s eine Menge zu bedenken :) ...

    Gruß Lutz

  • Hallo Lutz,

    finde dein Projekt eine interessante Idee... was neues zum tüfteln.

    Aber wo genau siehst du den Vorteil im Faltenbalk - verglichen mit dem Schachtelprinzp, meinetwegen auch mit zusätzlich innenliegender Plane um es dicht zu bekommen und die Schränke so wie auch schon geschrieben an der Decke hängend?

    Ist es die Optik? - Dein Lösung sieht geschlossen natürlich perfekt aus, ohne Absatz in der Aussenhaut. Falls dir das wichtig ist sollte es doch auch möglich sein in deiner Skizze den Faltenbalk durch Plane zu ersetzen und mechanisch (Gummizug o.ä. dafür zu sorgen, dass die Plane beim zusammenfahren gefaltet und aufgräumt wird.


    Gruß,
    Simon

    live on the PING side of life =)

  • Hi, Lutz,

    [off toppic]wow, ich hab's tatsächlich geschafft, mich wieder auf den aktuellen Stand der Beiträge zu bringen ;) [/off toppic].

    Deine Idee klingt ja erst einmal sehr gut - allein schon wegen der höhren Stabilität der Hängeschrankbefestigungsmöglichkeit. Wenn allerdings irgendetwas am Faltenbalg passiert, läuft Dir das Regenwasser direkt ins Fahrzeug - möglicherweise hinter den Möbeln, so daß Du den Schaden gar nicht bemerkst. Ich würde deshalb immer 'mein' Hutschachtelprinzip mit der aussenliegenden Oberschale bevorzugen, an die ich ja meine Hängeschränke nur an die Dachunterseite kleben werde.
    Wir hatten uns ja auf dem Treffen schon darüber unterhalten, die Unterschale rundum auf halber Höhe ab zu schneiden und die abgeschnittenen Platten nach innen versetzt wieder an die stehenbleibenden Wandplatten der Unterschale an zu kleben. So ließe sich erreichen, daß beim Fahren die Ober- und die Unterschalenaussenseite bündig wären. Ausserdem könnten in die Seitenwände der Oberschale Fenster gesetzt werden, was evtl. auch die Einrichtungsmöglichkeiten (z.B. ein hochgesetztes Bett) erleichtern würde...

    Ich glaube, beim Schuhschachtelprinzip bekommt man den besten Kompromiß zwischen Nutzen und Aufwand...

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Hallo zusammen,

    bei den VW Campingbussen sind statt der beschriebenen Versteifung einfach Gummizüge eingenäht, so das sich beim Falten das ganze nach innen zusammenzieht. Allerdings hats da keine Schränke unterm Dach.

    Aber eigentlich halte ich nicht viel von den Zelten, und die Erfahrungen einiger Kollegen mit ihren Californias bestätigen mich darin.
    Neben der Hutschachtelbauweise gefällt mir sehr gut die Variante mit dem Hochklappen von Wandteilen, wie etwa bei den Trigano-Wohnwagen oder auch Expeditionsmobile von --- mmh --Name vergessen. Da kann man im Sommer gut Lüften (durch Fenster oder runterklappen) und im Herbst/Winter vernünftig Heizen. Das Argument Regen halte ich für beherrschbar, denn bei der Größe kann man sicher die eingeklpatten Teile mal eben abwischen, und sie Trochnen bestimmt besser wie ein nasser, zusammengedrückter Faltenbalg.

    Grüße aus dem Vogtland

  • Hallo miteinander.

    Was ist der Vorteil des Faltbalgs gegenüber der Schachtellösung, Simon? Da hat jeder natürlich ein anderes Gefühl, bis dahin, dass es gar keine Vorteile gibt. Für mich war neben der Optik entscheidend, dass unsere Wohnkabine bestimmte Außenmaße einhalten muss (Containerfähigkeit). Bei einem mit der Unterkabine fluchtenden Faltbalg kann man längs und quer circa je 10 cm Innenraum gewinnen, da ja der überstehende Schachtelrand nicht vorhanden ist - und zwar nicht irgendwo, sondern da, wo es drauf ankommt, nämlich im unteren Bereich.

    Ein weiterer Vorteil sind die Durchgangshöhen im abgesenkten Kabinenzustand - sei es der Außentür, sei es der Durchgang zum Fahrerhaus. Die einfache, robuste Schachtellösung würde in unserem Fall diese Höhe auf etwa 95 cm beschränken, mit Faltbalg Lösung sind das 145 cm. Wolfgang, das scheint sich übrigens auch für die andiskutierte Einsprungslösung zu ergeben, oder? Und diese niedrigere, kriechgangartige Höhe hätte man natürlich auch im aufgestellten Zustand, im Stand. Sobald man freilich das Prinzip "einfache, robuste Lösung" verlässt, kann man bei der Schachtellösung in etwa die gleichen Durchgangshöhen wie bei der Faltbalglösung realisieren, zugegeben.

    Uwe, die von dir erwähnten, "unsortierten" Stoffe oder Planen erzeugen bei mir auch kein positives Echo. Ob hier Gummizüge eine Lösung bringen, kann ich mangels Anschauung und Erfahrung nicht sagen - ich sperr mal die Augen auf. Und die so genannten Klapplösungen - na ja, die sind in meinen Augen nicht mehr robust und einfach. Aber auch hier fehlen mir Anschauung und praktische Erfahrung.

    Ich hab übrigens noch ein Argument für den Faltbalg kennen gelernt. In den letzten Tagen war ich auf Rundtour bei verschiedenen Aufbauherstellern. Die haben übereinstimmend gesagt, bei einem Mercedes Sprinter (auch bei einem 4x4) koppeln sie die Kabine fest an das Fahrerhaus - es gibt also keinen Verschränkungsspalt zwischen Kabine und Fahrerhaus, also keinen Zwischenraum, in den der Dachdeckel im abgesenkten Zustand hineinfahren könnte. Das ergäbe dann die erwähnten 95 cm Durchgangshöhe bei der Schachtellösung - 145 cm bei der Faltbalglösung - und noch einmal 5 cm Gewinn in Längsrichtung, da ja der Spalt wegfällt.

    In den nächsten Tagen soll es noch mal Kontakte mit Faltbalg-Herstellern geben Da geht es unter anderem um die Frage, wie widerstandsfähig und wetterdicht ist ein Faltbalg in Abhängigkeit von seiner Materialstärke etc - ich berichte. (Dazu noch eine Bemerkung, Wolfgang: ich versuche, alle (!) Innenteile der Kabine demontierbar zu machen, wegen der Wassergefahr, von außen oder von innen.)

    Bis die Tage Lutz

  • Zitat

    Ich hab übrigens noch ein Argument für den Faltbalg kennen gelernt. In den letzten Tagen war ich auf Rundtour bei verschiedenen Aufbauherstellern. Die haben übereinstimmend gesagt, bei einem Mercedes Sprinter (auch bei einem 4x4) koppeln sie die Kabine fest an das Fahrerhaus

    Davon würde ich bei einem Sprinter 4x4 und Geländeeinsatz dringend abraten. Der Rahmen des Sprinter ist viel zu weich und verwindet, das war bei mir das K.O.-Kriterium gegen den Sprinter /LT 2 und für den LT1.

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