Reifenpannenset - welches?

  • Moin,

    aktueller Stand ist, das ich nach 40 Jahren reifenpannenfreiem Fahren und auch aus Gewichtsgründen keinen Reserverreifen mehr mitnehmen möchte. Damit ich Murphy´s Law aber keine Chance gebe, würde ich für das eigene Sicherheitsgefühl gerne ein Reifenpannenset mitnehmen. Ich denke, dass es eines mit "Dichtmittel und Aufpumpen" sein soll. Mit dem "Korkenzieher" Löcher bohren und "Pilze" einsetzen - das sehe ich für mich gerade eher nicht.

    Was habt ihr mit? Habt ihr eine Empfehlung?

    Gruß

    Michael

  • Ahoi,

    Habt ihr eine Empfehlung?

    Ja:

    eines mit "Dichtmittel und Aufpumpen"

    davon die Finger lassen... Die Werkstatt die danach an die Felge darf wird dich ob der Sauerei verfluchen und wenn dein Fahrzeug so eine moderen elektronische Reifendruckkontrolle hat kann das ganz schnell ganz teuer werden weil da dann auch ein Teiletausch notwendig sein kann...

    Wenn es kein Ersatzrad und kein Flickzeug sein soll würde ich auch zu ADAC bzw. Schutzbrief raten.

    Was habt ihr mit?

    Je nachdem Ersatzrad und dieses Flickset .

    Meine Meinung ist: was mit dem Flickset nicht geht geht auch mit dem Reinsprüh-Zeug nicht und das Flickzeug ist nur unwesentlich komplizierter in der Anwendung.


    Gruß
    Sven

  • Ich hatte beim Transit alles dabei. Ersatzrad, Pilze zum einziehen, Schläuche und Flickzeug.

    Dann in Marokko zweimal direkt hintereinander solche Reifenplatzer.

    Da nütze weder das Flickzeug, noch die mitgeführten Schläuche, etwas. Habe dann zwei Neue gekauft und entspannt die Reise fortgesetzt.


    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • davon die Finger lassen...

    Je nachdem Ersatzrad und dieses Flickset .

    Dem, und allgemein meinen Vorrednern schliesse ich mich vollumfänglich an. Ich hab auch ein solches Flickset und das hat mir schön mehrmals (sowohl am Womo als auch am PKW) weiterfahren lassen ohne das Rad wechseln zu müssen.

    Bei diesen Sets aber aufpassen denn die Schnüre werden irgendwann alt. Ich hab eins mit den braunen Schnüren (von Safety Seal glaub ich) und das diesen letztes Jahr am Womo gebraucht. Ich kam bis nach Bodenheim und musste da das Rad wechseln weil es undicht wurde (so nach 3 Wochen bei 5.4 Bar). Naja, kann passieren, Rad getauscht und da der Reifen eh feretig war keine grösseren Gedanken gemacht. Diesen Winter dann am PKW gebraucht. 3 Wochen war alles gut, dann wieder eine schleichende Leckage. Das auf tiefe Temperaturen geschoben und eine weitere Schnur rein gedrückt. Das gleiche Spiel. 3 Wochen ok, dann wieder Leckage. Diesmal darauf geschoben dass ich nach dem reindrücken der Schnur sofort abfahren musste und so die Schnur vielleicht keine Zeit hatte zu vulkanisieren. Also vor den Ferien nochmals eine rein gedrückt, 3 Wochen bei moderaten Temperaturen Zeit gegeben zu vulkanisieren (PKW stand in der Zeit in der Garage) Bei Rückkehr alles gut. Nach 3 Wochen fahren wieder gleiches Spiel. Also neue Schnüre organisiert, diesmal die schwarzen und die halten perfekt und bringt man auch nicht mehr zerstörungsfrei aus dem Reifen (im Gegensatz zu den inzwischen etwas älteren braunen Schnüre). Natürlich ist es blöd die immer wieder tauschen zu müssen, aber auch wenn sie nicht halten so waren sie immer eine Zeitlang dicht und hätten im Notfall ein weiterkommen ermöglicht. Ob eine der Dosen zum rein sprühen nach 5 oder 7 Jahren dann noch Druck haben würde ich auch hinterfragen...denn wenn nicht bringt es dann im Fall der Fälle rein gar nichts.

    Und natürlich gibt es Fälle wo auch die Schnüre gar nichts bringen. Ich hab auch schon einen Reifen (mit ganzen 2000 km drauf ;() die Flanke an einem spitzen Stein aufgeschlitzt...darum hab ich trotz Reparaturset immer noch (mindestens) ein Reserverad mit.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hallo Michael,

    ich hab auf meinen Reisen trotz immer neuwertigen Reifen schon einiges an Pannen gehabt. Bestimmt auch den Reiseländern geschuldet.

    Afrika ist nicht mit Europa vergleichbar. Es gibt verschiedene Arten von Reifenschäden die unterschiedliche Materialien und Arbeitsgänge zum reparieren benötigen. Siehe Vorredner.

    Ein universelles Set kenne ich so nicht. Das wichtigste ist ein vollwertiges Ersatzrad und die zum Wechsel benötigten Werkzeuge mitzunehmen. Das ist die einfachste und schnellste Art wieder mobil zu werden. Du hast sicherlich keine Lust auf dem Pannenstreifen im strömenden Regen erstmal die Bedienungsanleitung zu lesen und dann mangels Übung zu hoffen das der Reifen dicht wird. Auch daran denken das Du Druckluft zum wiederaufpumpen brauchst.

    Zusammenkaufen würde ich mir:

    Ventilausdreher und Ventileinsätze

    Dichtschnüre mit hochwertigem Einziehwerkzeug aus Metall. Das Einziehen ist kraftaufwändig, da will ich mir nicht vorstellen was passiert wenn der Plastikgriff kaputt geht.
    Zur Reparatur größere Durchstiche und leichtere Karkassen oder Flankenschäden, eignen sich Pflaster, die von innen aufgebracht werden. Um das zu machen muss aber der Reifen von der Felge und entsprechendes Werkzeug, wie auch zum aufrauhen und anrollen muss vorhanden sein.
    Bei den Pflastern und auch den Reparaturpilzen, die von innen eingesetzt werden, unbedingt drauf achten dass die Schadstelle von außen verschlossen wird, sonst kann Wasser eindringen und die Karkasse rostet schön im inneren vor sich hin.Hier eignet sich kaltvulkanisierende Gummimasse. Und dann immer das Verfallsdatum im Auge halten und nach überschreiten austauschen. Siehe Urs seinen Beitrag, nicht nur die Würste altern, auch der Kleber und die Gummimasse.

    Alles sehr aufwändig und nicht mal gerade schnell gemacht. Daher der Tip, Ersatzrad und den beschädigten in einer Reifenbude direkt reparieren lassen.

    Gruß Guido

  • Ja, wichtiges Thema

    Hatte oft Probleme mit meinen Schlauchreifen. Immer wieder durchgewetzt. Fahre jetzt illegalerweise schlauchlos.

    Pannenspray hat mich paarmal gerettet, hab 6 Dosen dabei. Aber klar, bei Totalschaden braucht man nun mal neues Rad

    Ersatzrad ist zu schwer für mich. Denke über eine Art Notrad nach, bis zur nächsten Werkstatt oder wenigstens um wieder auf die Straße zu kommen. Könnte ein Kompromiss sein. Ein Meter Durchmesser ist aber auch schon ne Hausnummer.

  • Bei der Schnurreparatur muss man aber auch die stelle erstmal genau finden. Wenn da ein Nagel drinsteckt, ist es einfach, aber sonst?

    Zum Glück ist mir unterwegs bisher noch nichts passiert. Der Daily hat ab Werk ein Reserverad UND ein Notfallset mit weißer Pampe und einem Kompressor.

    Gruß, Holger

  • Ahoi,

    Wenn da ein Nagel drinsteckt, ist es einfach, aber sonst?

    Ich hab mir das Set gekauft nachdem im linken Vorderrad eine Schraube gesteckt hat... Als das Set dann da war und ich die Schraube rausgezogen hab war das ne max 5mm lange und ging nichtmal komplett durch das Profil, Set umsonst gekauft :D

    Bisher habe ich dreimal Löcher in Reifen gehabt bzw. bei anderen Mitreisenden erlebt. Alle drei waren innerhalb von einer Drehung des Rads gefunden. Zwei davon hat man gehört wenn man nah genug dran war, die dritte (an meinem rechten Vorderreifen in Marokko) war interessanterweise Geräuschlos aber dafür sichtbar.

    Bei nem ganz schleichenden Plattfuß stell ich mir es aber auch schwieriger vor.

    Gruß

    Sven

  • Hoi zämä

    Bei der Schnurreparatur muss man aber auch die stelle erstmal genau finden. Wenn da ein Nagel drinsteckt, ist es einfach, aber sonst?

    Bei nem ganz schleichenden Plattfuß stell ich mir es aber auch schwieriger vor.

    Was die Lecks bei Erdgas anzeigt kann auch Lecks bei Reifen anzeigen: Ein Wasser-Spühlmittel-Mix bildet dort wo die Luft bzw. das Gas austritt Blasen. ;)

  • Ich habe die Einziehschnüre dabei, und so „Gewindestopfen“, die man von außen reinschraubt. Mit denen habe ich aber noch keine Erfahrung.

    Meine letzte Reifenpanne hab ich leider zu spät bemerkt und habe die Decke kaputtgewalkt. Da hätte mir ein Flickset auf Dauer auch nicht geholfen, Und im ganzen Land gab es meine Reifengröße (bzw. den benötigten Loadindex) nicht. Da war ich froh ein vollwertiges Reserverad dabei zu haben, auch wenn es vom LI bei mir nur für die Vorserachse reicht. So kam ich zumindest wieder nach Hause.

    Für den nächsten Urlaub, wo es auf unbefestigte Straßen geht, nehme ich aufgrund der Erfahrung wohl noch ne einzelne Decke und Montiereisen mit.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Habe auch immer 1 Reserverad und eine Decke dabei, obwohl schon lange nicht mehr gebraucht.

    Aber auch schon 3 Platten auf einer Tour gehabt, der letzte 20km vor zu Hause. Da ging es dann mit einem Zwilling nach Hause.

    Reserverad Verzicht nein Danke.

    Klaus

  • Bei der Schnurreparatur muss man aber auch die stelle erstmal genau finden. Wenn da ein Nagel drinsteckt, ist es einfach, aber sonst?

    Genau den Fall hatte ich diesen Winter. Aussen nichts sichtbar und nichts zu hören, Luftverlust zuerst ca 0.5 Bar in 2 Wochen, später dann das pro Woche.

    Das probiert:

    Ein Wasser-Spühlmittel-Mix bildet dort wo die Luft bzw. das Gas austritt Blasen.

    Nichts gefunden. Als Verzweiflungstat den Ventilkern ersetzt, es schien erfolgreich denn eine Woche kein Luftverlust...aber 2 Wochen später wieder leichten Druckverlust. Reifen runter und innen genau inspiziert. Nichts gefunden. Am Schluss hab ich das Rad demontiert mit 3.5 Bar gepumpt und im nächsten Brunnen gehalten und nach der ersten Vierteldrehung kamen an einem Ort so alle 30-45 Sekunden eine kleine Luftblase hoch. Mit Spüli-Wasser war ich da wohl zu wenig geduldig oder es trocknete bevor sich da eine Blase bilden konnte oder es war da gerade keine Leckage, denn am schluss war es nur ein kleiner Nagel von vielleicht 7-8mm länge und unter 1mm dicke welches gerade eben bis ins innere eingedrungen war und je nachdem wie weit rein der beim fahren geschoben wurde war wieder eine Woche ruhe, oder aber ein Druckverlust von vielleicht 0.5 Bar pro Woche. Aber das ist die Ausnahme und so mühe hatte ich noch nie ein Leck zu finden...und ich hab inzwischen (leider) ein bisschen Übung darin.

    Mein Fazit: Brunnen oder Spüliwasser, letzteres in schwierigen Fällen am bessten grosszügig mit einer Sprühflasche über längere Zeit feucht halten, bei normalen Lecks reichen auch ein paar Becher Wasser mit ganz wenig Duschgel über den Reifen zu leeren (mangels alternativen unterwegs selber schon testen müssen ;))

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Moin,

    vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Das klingt ja irgendwie doch eher nach Ersatzrad ..... . Ich habe noch ein paar Wochen Zeit bis zur Entscheidung. Was ich sagen kann: Wir sind in Zentraleuropa und nicht offroadmäßig unterwegs. Die Reifengröße (Ducato) ist ja wohl Standard. Aber natürlich sehe ich den Vorteil (trotz des Gewichts), den Reifen dabeizuhaben und wechseln zu können.

    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    Ich habe am Fuso Zwillingsreifen, wobei bei 3,5 to einer alleine die Last tragen kann, habe also 2 Reserveräder dabei. Fuso gibt keine Freigabe mehr für Einzelbereifung. Wie sieht das bei dir aus, ich habe dein Fahrzeug als ganzes glaube ich noch nicht gesehen. Hast du 4 oder 6 Räder?

    Viele Grüße Sebastian

  • Moin,

    sooo - die gute Nachricht zuerst: Die Umschreibung zum Wohnmobil ist problemlos durch, inklusive des Eintrags der Gastankflasche.

    Die schlechte: Wie schon vermutet ist der ganze Ausbau natürlich doch schwerer geworden als geplant. Wir haben jetzt noch ca 250kg Zuladung (meine Kilos sind aber im Leergewicht schon enthalten). Somit werde ich wohl die ersten Touren ohne ein Ersatzrad wagen und mich doch um ein Pannenset bemühen. Im ADAC bin ich seit über 40 Jahren, und die letzte notwendige Hilfe ist sicherlich auch schon mehr als 20 Jahre her.

    Sebastian: Habe (noch) zwei Mobile (den großen Iveco - da ist Gewicht egal - sechs Räder und Ersatzrad) und jetzt den kleineren UPS Koffer.

    Gruß

    Michael

  • Mich hat der ADAC 19km vor unserer Halle stehend nicht abgeschleppt. Die Kostenübernahme für das Abschleppen ist auf 300 Euro begrenzt. Der Abschlepper vom ADAC wollte noch weitere 720 EUR in Bar Vorkasse.

    ACE hat später mal das Fahrzeug mit Getriebeschaden (war tatsächlich aber nur die Kupplung) von Frankreich nach Thüringen transportiert und sich noch schriftlich bedankt, dass sie mir helfen durften.

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