Welches Fahrzeug für dauerhaftes Leben und Arbeiten

  • Ein herzliches hallo ins Forum, ich bin ganz neu hier und mich treibt eine bestimmte Sache zu euch.

    ab nächstem Jahr will ich meine Wohnung verlassen und dauerhaft in ein Fahrzeug ziehen. Da ich das Fahrzeug dauerhaft bewohnen werde ist mir das Wohnen wichtiger als das Fahren, sprich, ich will ein Haus auf Rädern bauen, kein Fahrzeug das man bewohnen kann (nur um die Prioritäten zu veranschaulichen).

    Dabei werde ich darin auch arbeiten, also muss ein Arbeitsplatz integriert sein, der ca. 1,20m breit ist und einen richtigen Schreibtischstuhl dazu hat.

    Zum wohnen will ich natürlich eine vernünftige Küche, Dusche, 1,60x2,20 m Bett und einigermaßen viele Fenster. Zudem will ich einen Durchgang zwischen Fahrerhaus und Kabine.

    Zusätzlich brauche ich Platz für 2 Fahrräder und 2 Kajaks, da ich die Orte an denen ich bin ja auch ausnutzen will.

    Da ich großteils in kälterem (nicht aber sehr eisigem) Wetter (ZB Skandinavien im Sommer, Mittel- Südeuropa im Winter) unterwegs bin, brauche ich gute Isolierung, Heizung, warmes Wasser. (Eh klar bei meinen Anforderungen)

    Auch will ich mit 2 Personen auch 2-3 Wochen autark sein können, darum brauche ich entsprechende Mengen an Wasser, Lebensmittel und PV-Panels + Batterien. Mit Campingplätzen will ich grundsätzlich nichts zu tun haben, auch weil ich vermehrt in Nordeuropa reise und dies dort ohnehin nicht bezahlbar ist.


    Was ich nicht brauche:

    Einschränkungen beim Führerschein spielen keine Rolle, da ich für dieses Projekt gerne der LKW-Schein mache.

    Das Fahrzeug soll ein zuverlässiges Schotterpistengefährt werden, das natürlich auch Steine und höhere Kanten mitmacht. Echte Off-Road-Tauglichkeit im wörtlichen Sinn, wie es zB ein MAN KAT mitbringt brauche ich nicht. Es gibt überall zumindest grobe Schotterstraßen.

    Zudem bewege ich mich nicht viel. Zweimal die Woche 200 km zu fahren empfinde ich bei 40h Arbeit schon als schnell, da ich ja nicht reise um sinnlos umherzufahren, sondern um an den Orten zu Leben an denen ich bin. Momentan stehe ich für 3,5 Wochen auf den Lofoten und das bedeutet, dass ich hier 3 Wochenenden Zeit für Aktivitäten habe und mich ca 400 km bewege. Dafür brauche ich kein teures oder schnelles Fahrzeug, sondern will das Augenmerk auf den Ausbau legen.


    Versteht mich bitte nicht als jemanden, der keine Ahnung von dem Thema hat und seine normale Wohnung mitnehmen will. Ich bin momentan in einem Ducato unterwegs und campe schon sehr lange in verschiedensten Fahrzeugen. Aber ich will nun nicht mehr campen, sondern den kommenden Lebensabschnitt so verbringen und dabei professionell Arbeiten können. Dazu brauche ich ein professionelles Fahrzeug, das nicht teuer sein muss, aber genug Komfort bieten muss um auch bei 2 Wochen regen ausreichend Beschäftigungen zu bieten.

    Zudem will ich auch Freunde (und hoffentlich auch irgendwann wieder eine Partnerin) mitnehmen können, die ebenfalls darin arbeiten können, d.h. ich brauche einen zweiten zumindest semi-professionellen Arbeitspatz für Gäste.


    Gerade denke ich noch darüber nach, ob es ein LKW oder ein Bus wird, jedoch tendiere ich zum LKW wegen der höheren Flexibilität und Einbruchsicherheit.

    Habt ihr Erfahrungen mit meiner Situation? Welches Fahrzeug würdet ihr empfehlen? Welche Größe (Länge, Höhe) empfehlt ihr? Momentan plane ich mit max. 7,5m Länge und 3,80 Höhe. Habt ihr vielleicht auch eine extravagante Idee, ich bin grundsätzlich offen für alles.

    Mein Budget ist niedrig bis mittel würde ich sagen und ich kann vieles selbst bauen, da ich ganz gute handwerkliche Erfahrung habe.

    Ich hoffe ihr verzeiht meinen Roman und habt einige Tipps für mich!

    Liebe Grüße!

  • LKW mit Koffer ist sicher eine bessere Wahl, als einen BUS zu nehmen. Dauerhaft bewohnt wirst du hier Probleme mit der Isolation bekommen und dann mit Korrosion.

    Gruß, Holger

  • Hallo Holger,

    vermutlich hast du recht und ich denke ein Bus ist eher raus.

    Habe mich nun den ganzen Tag weiter in die Materie gefressen und bin momentan von einem Mercedes 1017 mit Doka begeistert. Hinten in der Doka wäre ein hervorragender Platz für einen räumlich abgetrennten Schreibtisch und man hat zwar auch hier mehr Schwierigkeiten beim Isolieren, jedoch ist dies noch weit von den Schwierigkeiten bei einem Bus entfernt. Dafür hat man eine coole Optik und bereits integrierte Türen.

    Konkret habe ich folgende Frage hierzu:

    Hat jemand schon mal ein Hochdach mit Bett auf eine Doka gebaut? Platz wäre da ja mehr als genug, das Isolationsproblem am Kabinendach ist damit vom Tisch und die Kabine muss nicht fest mit dem Koffer verbunden werden, was die Flexibilität des Fahrzeuges erhält. Oder ist das Fahrgestell hier verwindungsfrei umsetzbar? (Pistenkuh schreibt dies so)

    Das klingt für mich nach ner super Lösung, dennoch habe ich niemanden gefunden, der das je umgesetzt hätte.

    Da die Höhe des Fahrzeugs nach Demontage der Signaltechnik unter 3m beträgt sollte hier ein Hochdach mit ca 70 cm Höhe kein Problem darstellen und kaum höher werden als der Koffer hinten.

    Habt ihr Meinungen hierzu?

  • Es gibt schlafkabinen zum Aufsetzen auf ein Fahrerhaus. Ich kenne die aber ehr für kleinere Kabinen. Ob es was passendes für deine Doka gibt, musst du mal suchen.

    Dann gibts aber nur einen kleinen Einstieg von unten durch eine Art Luke. Das Ganze bleibt ja entkoppelt vom Koffer.

    Gruß, Holger

  • Beim dauerhaften Leben und Arbeiten im Lkw halte ich einen Durchgang vom Führerhaus/Schlafkoje zur großen Kabine für absolut notwendig , schon der ungehinderte Zugang zum Bad ist m.E. zwingend .sonst bleibt das ein ewiges Provisorium. Für Schotterpisten reicht ein normaler Lkw mit hinterem Sperrdifferential , um problemlos durchzukommen . Ich kenne keinen Aufbauer , der einen integrierten Aufbau anbietet - ähnlich den früheren Möbelwagen . Das wäre die optimale Raumausnutzung und am einfachsten bezüglich der notwendigen guten Kältedämmung . Eine Doka hat zuviele Fenster um "anständig" durch den Winter zu kommen , schwitzt und rostet dann sehr schnell , zumal wenn die Dämmung unfachmännisch ausgeführt wird (und das wird leider so werden...) .

    viel Spaß beim Planen

    Ralf

    edit Nachtrag Stichwort Ackermann oder Pullman Möbelwagen : https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Mercedes_LP_1313_Ackermann_Möbelwagen.jpg

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

    2 Mal editiert, zuletzt von urologe (17. Juli 2021 um 15:17)

  • Hallo Nomade

    Da Du die Frage im Womobox Forum stellst und genaue Vorstellungen hast, nehme ich an Du willst Dir das ganze selber zusammenbauen?

    Das kleinste Fahrzeug wo ich mir das von Dir skizzierte Leben vorstellen könnte, wäre ein Sprinter-Ausbau wie z.B. der HRZ Casablanca - mit einem nahezu perfekten Grundriss. Das Bad als separater Raum vor der Fahrerkabine. So etwas in Eigenregie zu bauen, dabei noch mehr Wert auf Leichtbau zu legen - wäre auch eine Option in meinen Augen.

    Wenn Du einen älteren Sprinter hernimmst, ohne Allrad und Untersetzung - würdest Du nochmals grössere Reserven für die hinsichtlich autarkie wirklich wichtigen Sachen gewinnen: Tankgrössen, Isolieriung, Heizung / Kühlung

    Layout:

    https://www.campersite.nl/cms/wp-content/uploads/2020/12/hrz-casablanca-l-ind.jpg

    Da wärst Du unter 3.5to. Vermutlich ist das aber auch am kompliziertesten so etwas selber zugelassen zu bekommen, bzw auch noch teuer wenn Du bei dem Hersteller auch nur eine leere Kabine anfragst.

    Bei HRZ kostet ausgebaut ca. 180k - in meinen Augen ein "schnäppchen" - wenn man vergleicht dass man den VW California Ocean im Onlinekonfigurator ohne Probleme auf 90k konfigurieren kann ;(

    Wesentlich günstiger ist es - auf dem Gebrauchtmarkt die Fahrzeuge zu scannen - und bei passendem zuzuzschlagen. Hier wäre z.B. etwas:

    https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=327687714&categories=CabinMotorhome&damageUnrepaired=ALSO_DAMAGE_UNREPAIRED&fuels=DIESEL&isSearchRequest=true&maxLicensedWeight=7000&minLicensedWeight=5000&pageNumber=1&scopeId=MH&sfmr=false&usage=USED&searchId=f53c7824-e911-bc41-d99e-0d3468aef08b

    Hat sogar auch noch 4x4, Sperren, ist vermutlich etwas überteuert - aber wäre ein preislich überschaubarer Einstieg - und erlaubt noch jede Menge Verbesserungen und den Einsatz von Handwerklichem Geschick.

    Wenn man das Fahrzeug beim Kauf durchchecken lässt, auf nochmal frischen Tüv besteht (!) - kann man gar nicht soviel falsch machen, verkaufen geht mit einem überschaubaren Abschlag wieder.

    Surfy

  • ich halte einen durchgang vom fahrerhaus zum koffer für absolut verzichtbar.

    besonders wenn man keine größere anzahl mitreisenden hat und in einem wagen eher wohnen als reisen möchte.
    manche sehen vielleicht noch den sicherheitseffekt. wer das allerdings davon abhängig macht, hat meines erachtens in kritischen situationen bereits vorher die falschen entscheidungen getroffen...

    zudem hat man das problem der dichtheit und der kältebrücke.

    noch mehr gilt das für integrierte. wozu sollte man den ganzen führerhausglaskasten aufwändig und wenig effektiv mit vorhängen isolieren und heizen, in dem man sich eh nicht aufhält? fürs raumgefühl beim camping und reisen ganz nett, damit die hausfrau die kinder während der fahrt bespaßen oder schnittchen machen kann...aber sonst?

    tschuldigung, aber ist doch so ;)

    eine doka halte ich für dein konzept auch für so richtig suboptimal. da brauchst du 2 heizquellen um auch sie im stand warm zu kriegen. zudem fehlt dir der platz dann hinten.

    und einen freitragenden 2m langen alkoven zu realisieren ist echt eine statische herausforderung. oft schlafen darin ja nachts auch noch 200kg ;)

    wohnen und arbeiten in einem womo ist an sich schon eine herausforderung an platzangebot und logistik. daher halte ich den klassischen quadratischen lkw-kofferaufbau mit kurzem angeflanschtem oder ausgeklinktem alkoven über dem führerhaus für die beste lösung.

    ich würde auch dringend zusätzlich zu einem kleinen holzofen raten. mit dem kann man den ganzen aufbau wenigstens ab und an wieder trocken heizen. dazu brauchts langwellige strahlungswärme, mit warmer luft funktioniert das nicht.

    wenn man sich 24/7 auch im winter in einem fahrzeug aufhält ist das nötig.

    auf ein 4x4 würde ich verzichten, es sei denn ich brauch den sehr häufig und ganz dringend.

    bei ehrlicher überprüfung ist das aber fast nie der fall. zumindest nicht in europa.

    und wenn, brauchts eher das alter ego in uns ;)

    besser ist meines erachtens material zum bergen. schneeketten, farmjaks, gurte, mobile winde usw. das zeugs ist billiger in der anschaffung und im betrieb und man kann es auch noch anderweitig einsetzen.

    netten gruß,

    jan

  • Na ja, dann gäbe es noch die Version mit nem robsten Zugfahrzeug in dem du Kajaks, Fahrräder... unterbringst und einem WOHNwagen. Ist halt etwas länger.

    Gruß,

    clubby

  • Hey,

    also während dem WE habe ich nun weiter geplant und denke an einen Deutz 170 D11 mit kurzer Doka. Dahinter einen 4m Koffer und auf der Kabine ein Hochdach. Der Schreibtisch soll dabei hinter den Fahrersitz, denn hier ist durch das Hochdach Stehhöhe und man hat einen tollen Ausblick in drei Richtungen während der Arbeit. Die andere Seite soll als Eingangsbereich dienen da man von der Tür hinten rechts direkt in alle 4 teile des Fahrzeugs kommt (Fahrerbereich, Arbeitsbereich, Schlafbereich und Wohnbereich). Ich denke Trennung in „Räume“ und die „Verschachtelung“ machen das Fahrzeug besser bewohnbar, weil man nicht immer alles sieht und so z.B. nach Feierabend nicht ständig den Schreibtisch sieht. Zudem können so auch zwei läute arbeiten ohne sich gegenseitig zu stören.

    Durchgang ist dabei natürlich zwingend nötig.

    Das Problem mit dem heizen erstaunt mich gerade etwas. Ist es nicht möglich per Gasheizung das Fahrzeug dauerhaft vernünftig zu heizen, bzw. trocken zu halten. Der Winterbetrieb ist essenziell.

    clubby: Wohnwagen ist keine Option. Ich will nur ein Objekt.

  • du solltest dich im tinyhouseforum anmelden. das leben in einem häuschen auf einem anhänger mit 3,5t zGG ist absolut vergleichbar.

    mit dem unterschied, daß man dort in der regel einen strom, wasser und abwasseranschluss hat und nicht auf autarkie setzt.

    geheizt werden die dinger in der regel mit strom oder gas. bei gas hat man den nachteil, daß man alle paar wochen mannshohe propangasflaschen wechseln muss. für die braucht man einen eigenen stahlschrank, und davon am besten 2, damit man umschalten kann, wenn nachts um 3 bei 15°minus das gas alle ist. das ist übrigens bei bürocontainern auch so. der unterschied ist nur daß dort das der achmed oder der horst besorgt, wechselt umschaltet, und bei dir im fahrzeug du selbst.

    mit 11kg campingflaschen heizen kommt man jedenfalls nicht weit. zumal oft auch das heißwasser und der kühli damit läuft.

    wie gesagt, bei youtube und im tinyforum gibt es genug erfahrungen was man denn wirklich braucht um einen ganzen verdammten winter lang einen warmen hintern und flüssiges wasser zu haben. fahrzeuge/ führerhäuser und insbesondere dokas sind in der regel allerdings weniger bis garnicht gedämmt und haben auch noch das problem mit der kondensation. deshalb würde ich auch nicht in einer doka wohnen, arbeiten und rheuma kriegen wollen. ich habe zb. in meinem aufbau die alten schiebefenster mit den praktischen ablaufrinnen nach draußen, genau aus dem grund nicht ausgebaut, weil sie als eine art opferanode für das kondensat dienen und das wasser das im winter wenn die heizung brüllt in strömen innen runter läuft, nach außen ableitet.

    bei deiner anordnung würde die suppe in die isolierung laufen, da die fenster einer doka nun mal keine 3fach-isolierglasscheiben haben.

    fahrzeuge und auch wohnmobile sind in der regel für 24/7 wohnen und arbeiten nicht gemacht. wenn manche hersteller winterfest schreiben, meinen sie damit, daß du damit in norwegen in deinen drei wochen ferien nicht unbedingt stirbst.

    würdest du dort mit der pappschachtel einen oder gar mehrere winter verbringen, lassen dich die einheimischen spätestens sylvester in die psychatrie einliefern. das problem mit dem konsensat hat man aber auch schon bei plus 5°...;-)

    ich finde die ideen ja klasse und kann auch die motivation verstehen, habe aber den verdammten eindruck, daß hier der gaul von hinten aufgezäumt werden soll, oder zumindest unbewusst wird, dem zossen ist das natürlich wurscht :)

    was ich damit meine, ist nicht die frage was man gerne möchte oder sich vorstellt, sondern was ist eigentlich technisch machbar, oder wenigstens halbwegs sinnvoll...

    mit dem energie, wasser, abwasser und kloake-manegment würde ich als erstes anfangen...das ganze dann mal 2, und dann das ganze auf die quadratmeter und das gewichtslimit per anno hoch bzw runterbrechen. was soll ich sagen, das wird ein scheix gerechne, puzzle und tetris in einem.

    und das erstmal nur auf dem papier...

    netten gruß,

    jan

    ps: das problem wird auch sein, daß du bei dem fahrzeug die 7,5t grenze reißen wirst...

    Einmal editiert, zuletzt von jan der böse (19. Juli 2021 um 22:12)

  • Hoi zämä

    Das Problem mit dem heizen erstaunt mich gerade etwas. Ist es nicht möglich per Gasheizung das Fahrzeug dauerhaft vernünftig zu heizen, bzw. trocken zu halten.

    Klar ist das möglich, zumindest im Koffer.

    Voraussetzung ist natürlich ein physikalisch richtiger Wand-, Boden- und Deckenaufbau.

    Also grob gesagt innen mehr Dampfdiffusionswiderstand als aussen.

    ich würde auch dringend zusätzlich zu einem kleinen holzofen raten. mit dem kann man den ganzen aufbau wenigstens ab und an wieder trocken heizen. dazu brauchts langwellige strahlungswärme, mit warmer luft funktioniert das nicht.

    Der ist nicht nötig wenn für einen ausreichenden Luftaustausch gesorgt wird.

    Dann funktionierts auch mit jeder anderen Heizung, denn das ist der Grund warum etwas trocknet.
    Natürlich hilft Strahlungswärme dabei, ist aber nichts als eine zusätzliche Hilfe.

  • hallo picco.

    ja, du hast natürlich recht.

    auch mit dem physikalisch richtigem aufbau.

    aber bedenke, daß in diesem falle 2 personen das ganze jahr über in einem relativ kleinen raum leben. auch im winter.

    damit haben mmn die wenigsten hier wirklich erfahrung.

    auch den "richtige" aufbau herzustellen ist für laien nicht einfach...

    besonders bei zerklüfteten angeflanschten räumen mit unterschiedlichen materialien.

    fehler und kältebrücken verzeiht solch ein kleiner raum gar nicht.

    zudem ist eine perfekte dampfbremse/sperre in einem 4x4-fahrzeug welches sich bewegt und in sich verzieht leider oft nicht von langer dauer.

    die meisten bewegen solche fahrzeuge auch eher in den sub/tropen oder in der wüste, und nicht in kalten gefilden.

    für die verschiedenen klimazonen brauchts eigentlich eine jeweilig passende isolierung, eine unterschiedliche art der dampfbremse und auch andere massen. das geht zwar theoretisch auch alles in einem, aber in einem wohnmobil nur mit kompromissen.

    was bei 10° minus gut warm hält, funktioniert nicht unbedingt bei 30°plus...beides zu erfüllen ist in einem fahrzeug auf grund der sprichwörtlich begrenzten möglichkeiten auf dauer eigentlich unmöglich.

    das gleiche problem nur noch krasser hat sogar die iss auf der erdumlaufbahn. die haben aber auch mehr kohle und entwickeln auf sehr hohem niveau ständig weiter.

    wir wohnen seit 15 jahren zu zweit auf 35 qm.

    zwar nicht in einem fahrzeug sondern in einer holzhütte, die probleme der physik sind zwar ähnlich, aber doch nicht die selben,

    zudem sind wir nicht mobil. unser häuschen bewegt sich eher nicht

    ich habe hier wesentlich mehr masse in den wänden (lehm) und eine wesentlich bessere isolation, als das in einem fahrzeug möglich wäre.

    die luft in einem kleinen raum ohne masse auszutauschen geht fix, ist ja nicht viel... danach ist es aber auch wieder kalt.

    unsere wände sind warm, der raum kühlt beim stoßlüften kaum ab. zudem reguliert der lehm die feuchtigkeit.

    eine dampfsperre hält im besten falle die feuchtigkeit davon ab in die isolation zu kriechen und schimmel zu bilden.

    in den schränken, unter dem lattenrost und in den ecken bildet er sich uU. aber doch, trotz iso und sperre...

    auch wenn sich das liest, als wenn ich ständig alles miesreden möchte... ich gebe nur ein paar anregungen zum nachdenken...

    schulterklopfen tu ich wenns fertig ist und funktioniert :D

    Einmal editiert, zuletzt von jan der böse (20. Juli 2021 um 08:17)

  • Wenn Du einen älteren Sprinter hernimmst, ohne Allrad und Untersetzung - würdest Du nochmals grössere Reserven für die hinsichtlich autarkie wirklich wichtigen Sachen gewinnen: Tankgrössen, Isolieriung, Heizung / Kühlung

    Da der TO ja schrieb , daß er sein Heim nicht viel bewegen will , würde ich aus Gewichtsgründen den Allrad auch als erstes streichen - hintere Sperre und Schneeketten sind aber bei vorwiegendem Aufenthalt im Norden Europas hilfreich.

    ich halte einen durchgang vom fahrerhaus zum koffer für absolut verzichtbar.

    noch mehr gilt das für integrierte. wozu sollte man den ganzen führerhausglaskasten aufwändig und wenig effektiv mit vorhängen isolieren und heizen, in dem man sich eh nicht aufhält? fürs raumgefühl beim camping und reisen ganz nett

    das sehe ich ganz anders . Er lebt in seinem Auto , da verschenke ich doch nicht leichtfertig 20% des vorhandenen Raums . Bei einem Integrierten sind die beiden Sitze entweder Bürositzplätze oder Teil des Esszimmer/Küchebereichs und habe alle Annehmlichkeiten wie Radio, Klimaanlage (mit entsprechenden Umbauten auf Standbetrieb) . Bei einem teilabgetrennten Büro kann die Klima diesen Teil problemlos mit kühlen und die Standheizung mit aufheizen .

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Das einfach verglaste Fahrerhaus wird aber bei entspechender Temperaturdifferenz zur Tropfsteinhöhle, so viel Heizen kannst Du nicht (oder wenn, dann mit abenteuerlichem Energieverbrauch, das wird dann die Dieselheizung). Damit überzeugt mich auch das Argumentarium für eine Doka nicht. Und gegen alle möglichen Winkel & Kältebrücken hilft der klassische Quader, gerade bei einem (hohen?) Eigenbauanteil.

    Grüsse

    Peter

  • jepp, peter, genau das hab ich geschrieben. ich versuch das eigentlich auch so gut wie möglich mit argumenten und erfahrung zu untermauern. zumal ich auch ein fahrzeug ausgebaut habe in dem so mancher vielleicht sogar drin wohnen würde...klar, sehen das einige vieleicht anders, aber dann sollten auch entsprechende argumente oder belastbare erfahrungen her...

  • Das einfach verglaste Fahrerhaus wird aber bei entspechender Temperaturdifferenz zur Tropfsteinhöhle, so viel Heizen kannst Du nicht (oder wenn, dann mit abenteuerlichem Energieverbrauch, das wird dann die Dieselheizung).

    da widersprichst du aber dem Trend zum Wintercamping -

    wenn du im Mobil leben und permanent arbeiten willst , geht das sowieso nicht völlig autark , also ist das mit den Erfahrungswerten der Wintercamper vergleichbar , die nicht alle in der "Tropfsteinhöhle" ertrinken . Die Feuchtigkeit fällt nun mal an und muß nach außen transportiert werden und durch (kühlere) trockene Luft ersetzt werden - ohne permanentes Lüften und Heizen geht das nicht und ist am günstigsten mit der Dieselstandheizung zu bewerkstelligen (incl. Bayernlüfter) .

    und die belastbaren Erfahrungen ? wer sollte die denn hier im Forum haben ?

    ein Ausbau , in dem vielleicht mancher drin leben würde ist da wenig hilfreich.

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • die tips, die sich hier so mit der zeit sammeln, sind schon recht unterschiedlich...

    wenn nicht sogar deutlich gegensätzlich...:D

    der trööt starter wird wohl einfach machen, wie er es für richtig hält...

    was bleibt ihm auch anderes übrig... 8o

  • die tips, die sich hier so mit der zeit sammeln, sind schon recht unterschiedlich...

    wenn nicht sogar deutlich gegensätzlich...:D

    der trööt starter wird wohl einfach machen, wie er es für richtig hält...

    was bleibt ihm auch anderes übrig... 8o

    Das ist in einem Forum so. Man muss für sich selbst eine Entscheidung treffen. Wobei natürlich oftmals berechtigte Bedenken angemeldet werden.

    Selten gibt es einen Selbstbauer der zugibt daß er Mist gebaut hat. Zudem lernt man mit jedem Projekt etwas dazu. Ich würde heute auch manches anders machen, wobei ich grundsätzlich zufrieden bin. Manches geht beim zweiten Mal viel leichter. Wobei, ich habe eh fast alles zweimal gemacht.?

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Beiträge vollständig lesen (nötigenfalls mehrfach), hilft auch:

    Wintercamper im verglasten Kasten/Bus kenne ich keine, die nicht sinnvoll isolierbare Doka IST eine Tropfsteinhöhle - frag' die armen Schweine, die im Behörden-Bus mit Dachmonitor im Winter irgendwas/irgendwen beobachten müssen. Mir reichen 4 Wochen Nordafrika im Winter mit stozen Temperaturdifferenzen rund "um den Gefrierpunkt" in der Nacht: Der isolierte Shelter ist so was von Lebensqualität im Vergleich zum Hardtop am Pick-up, und da kannst Du in die GfK-Haut mehr reinkleben als auf Glas..

    Grüsse

    Peter

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