Nissan NT400 - Mein neues Ausbauprojekt

Zitat von RioPlata

Geschwindigkeit auf Strecke 80/90 kmh - Verbrauch 12 Liter.

Ah ok, ich verstehe. Dann liegt es an der Geschwindigkeit. Mit dem 7,5 to Fuso fahre ich kaum unterhalb der erlaubten Toleranzen (was immer das auch bedeutet), und mit dem Nissan klebte die Tachonadel auch ständig bei 110 km/h. Da haben wir 13,6 l verbraucht. Dann passt das doch gegenüber 12 Liter bei 80-90 km/h.

Wir haben uns FernSTRASSENreisemobile gebaut (ohne 4x4 und sonderliche Gölöndetauglichkeit), die eben auf Fernstraßen ihre besondere Tauglichkeit ausspielen. Das bedeutet, dass man damit (wo man darf) auch 135 fahren kann, ohne dass was klappert (weder am Mobil, noch meine Zähne). Wenn die also "in ihrem Element" sind, verbrauchen die ebenso viel, wie wenn Offroader "in ihrem Element sind". Bei Mondgesteinüberkletterungen dürften auch sonst sparsame Offroader an den Verbrauch rankommen, den wir bei 110-135 km/h haben. Vermute ich mal ...

Wenn nicht, also wenn Ihr auch daa noch sparsamere Mobile habt als wir, dann gebe ich´s auf...! Dann versteige ich mich zur alten Raucherausrede "Ich verbrauche eben GERNE Diesel" ... *lach*

Zitat von pseudopolis

Ist ja auch nicht soooo wichtig, mit dem verbrauch

Wie findest du denn den NT400, wenn du ihn mit dem canter vergleichst?

Ausserdem bin ich jetzt mal auf deinen ruckzuck-kastenaufbau gespannt. Hast du einen zwischenrahmen geplant? Man könnte doch auch querstreben unten am boden der kabine befestigen, die dann direkt mit dem fahrgestell verschraubt werden. Oder wie ist dein plan? Direkt kabine auf rahmen geht glaub ich nicht, wenn ich mir die fotos von dem wagen ansehe. Da müssten getriebe und eine querstrebe im weg sein.

Ne, da ist doch schon ein Zwischenrahmen drauf, nämlich der mit der Pritsche. Könnte man sogar leicht zu ner Federlagerung upgraden. Aber ich muss erst mal sehen, ob das überhaupt notwendig ist. Bei dem kurzen Radstand und der kleinen Pritsche sah bislang noch nix nach Torsion aus. Aber ich teste noch.

Wie der Unterschied zum Canter ist? Hm, die Antwort fällt zweigeteilt aus. Von der Maschine und dem Fahrverhalten und Funktionskomfort der fahrbezogenen Ausstattung her kommt das Ding schon ziemlich dem Canter nahe. Die Durchzugskraft scheint mir schon fast besser, aber das liegt wohl an dem kleineren Gewicht bei im Grunde derselben Maschine.

Aber die Doka-Verkleidung ist deutlich geringer. Während der Fuso von vorne bis hinten vollverkleidet ist und auch wohl ein wenig gedämmt, ist beim Nissan nacktes Blech, was auch wohl schwingt. Hinten ist es ganz spartanisch, da werden wir mal im Zubehörhandel gucken. Maschine, Antrieb und Elektrik sieht so aus wie beim Canter.

Aber es gibt schon Rost an dem Fahrzeug - hauptsächlich zwar die fremdzugelieferte italienische Pritsche, aber auch hier und da nen Schraubgewinde am japanischen Teil. Aber die italienische Pritsche ist echt ein Armutszeugnis für Nissan. Kaum eine Schraube daran hat noch keinen Rost angesetzt, die Aussenrahmen sind aus haptisch dünnem, lediglich lackierten Blech und der Pritschenboden ist ziemlich brutal mit Selbstschneideschrauben durch das Blech gespaxt. Pritsche und Fahrzeug sind qualitativ zwei gegensätzliche Welten!

Habe schon wegen dem Rost reklamiert. Ich hoffe, dass ich nen Zuschuss von 50% zu den Korrosionsschutzarbeiten kriege, und nicht dass Nissan mich in eine firmeneigene Kosmetikabteilung schickt, wo ein bisschen was draufgesprüht wird, und es darunter munter weiter rostet. Ich würde sonst zu nem Mike-Sanders-Fachbetrieb gehen und das vernünftig machen lassen. Davon hätte Nissan auch was, denn ich glaube wenn ich hier jahrelang von Rostproblemen bei Nissan schreibe, ist das der größere Schaden für Nissan. Mal sehen, wie die sich entscheiden. Lesen hier übrigens mit...

Zumindest bei meinem Modell, was hier gerade vor der Tür steht, sind ZWEI Batterien zu je 65 Ah drin. Man kommt sowohl von aussen dran, als auch über ne große Bodenklappe im hinteren Doka-Bereich. Die Pritsche ist auf exakt derselben Höhe, wie die Wohnkabine vom Fuso Canter. Leergewicht heute gewogen genau 2400 kg mit 90 l Diesel und 16 l AdBlue.

Zitat von womo3

Ich würde dir ernsthaft raten, die ohnehin in fragwürdiger Qualität gelieferte Pritsche, gegen einen vernünftigen Hilfsrahmen zu tauschen. Die Pritsche baut immer so hoch, dass die Räder genügend Freiraum haben. Damit verschenkst du unten viel Raum, hast eine größere Gesamthöhe und Stirnfläche, sowie einen höheren Schwerpunkt. Zudem ist der Einstieg sehr hoch und erfordert extra Aufwand.
Einziger Nachteil der niedrigeren Hilfsrahmenvariante ist, dass flache Radkästen in der Kabine bei der Raumplanung berücksichtigt werden müssen. Dafür bin ich aber überzeugt, dass dies mit geringerem Gewicht zu realisieren ist, als mit der Pritsche. Das ist bei einem 3,5t Fahrzeug ja auch nicht ganz unwichtig.

Die Pritsch ist zwar sicherlich die einfachste Lösung, aber sicherlich nicht die technisch beste.

Ja, wenn wir mal irgenwann da ne richtige Wohnkabine drauf setzen sollten, dann mit ner eigenen Bodengruppe und federgelagertem Rahmen. Auf die Pritsche, die nur aufgespaxt ist, kann man nur was "draufstellen". Für den Koffer, den wir jetzt erst mal vorhaben, wird das die vermutlich angemessenste Lösung sein.

So, jetzt kann ich auch verlässlich was zum Leergewicht sagen, da ich damit gestern auf der Waage war: Doka-Pritsche mit vollem Diesel- und AdBlu-Tank ohne Fahrer exakt 2400 kg leer. Mit Pritsche, wieviel die davon ausmacht, weiß ich noch nicht. Ich schätze mal 200 kg.

Heute ging es los mit dem Bau - bei strahlendem Sonnenschein. Als erstes wurden Aluprofile geschmirgelt, gereinigt und grundiert - morgen werden die RAL 7016 (anthrazit) lackiert:

Die Sandwichplatten und die davor befindlichen Alu-Dibondplatten liegen schon fertig zugeschnitten bereit:

Kleber ist da, Solarmodule ebenfalls. Die Edelstahlschrauben sind für morgen angesagt, und der Nissan steht in der Trockenkabine des Lackierers, ist RAL 3020 lackiert. Wenn das Wochenende so schön bleibt (wettermäßig), werden wir wohl einen großen Teil schaffen - auch dank meiner beiden fleißigen Mobilbauspezialisten auf dem Foto.

LG Gode

Heute ist alles RAL 7016 lackiert worden, morgen wird der Nissan in RAL 3020 aus der Lackiererei abgeholt. Wir fangen am Freitag an mit dem Kofferbau, hoffen dass der an diesem WE weitgehend fertig wird. Heute sind noch die Einbaufenster bestellt worden. Kleber ist da.

Zu der Frage nach dem Material: Die Sandwichplatten sind 20 mm dick, 2 x 1,5 mm PVC weiss, dazwischen PU oder Sturdalon. Darauf setzen wir 4 mm Aludibond-Platten, und das Ganze dann in die 25mm Alu-Steckprofile eingeklebt. So kriegen wir eine ca. 25 mm Wand, was für diesen Koffer erst mal reicht. Vorbereitet ist das spätere Einkleben einer Innenkabine aus 25 mm PVC-Sandwichplatten, wenn der Koffer mal für Wohnzwecke ausgerüstet werden sollte. Dann hätte er zumindest schon mal 50 mm Wandstärke kältebrückenfrei - das ist zwar etwas weniger als die 80 mm im Fuso oder die 100 mm im Shelter. Aber immerhin. Dafür wird der Koffer schön leicht und stabil werden. Die Platten haben wir im Standardmaß gekauft und da wo´s angeboten wurde, schon mal auf Maß schneiden lassen. Den Rest schneiden wir hier selber, Handkreissäge mit laaanger Führungsschiene.

Ich werde weiter berichten...

LG Gode