• Eben. Ich wüßte nicht was machen. Ein Jäger steht ja auch nicht grad am Straßenrand. Ich denke sowas - so makaber es klingt - wäre ja fast schon ein eigenes Thema wert. Wir fahren alle viel ins Ausland und in abgelegene Gebiete wo so etwas passieren kann.

  • Hoi zämä

    Da kann man nur hoffen selbst nicht in die Situation zu kommen!
    Und wenn doch würd ichs wohl so schnell wie möglich töten, wobei man dazu ja nicht immer ein scharfes, grosses Messer dabei hat um die Halsschlagader(n) durchzutrennen.
    Im Camper schon, aber im PKW eher nicht...

  • Verletzte Wildtiere erlösen durch Genickstich.

    In meiner wilden Zeit war ich mal Gast bei einer Rallye in Finland, die sehr weit nach Norden hoch ging, wo es öfter zu Begegnungen zwischen Autos und Rentieren kommt. Dort wurde den Crews demonstriert, wie man die schwer verwundeten Tiere schnell erlösen kann. Es gibt da eine Stelle um den ersten Halswirbel, wo man mit einer Messerspitze das Rückenmark durchtrennen und damit sofort töten kann. Ich hab in allen meinen Autos im Seitenfach der Beifahrertür ein Mehrzweckmesser mit mehreren Klingen, darunter auch eine scharfe und spitze, die sich dafür gut eignet.

    In der Eifel bin ich zweimal zu Wildunfällen anderer Autofahrer gekommen, bei denen ich mein Wissen anwenden konnte.

    Ich würde, wenn jemand an Kenntnissen hierzu interessiert wäre, demjenigen raten, sich an einen aktiven Jäger zu wenden. Wenn eine frische Strecke vorliegt und die toten Tiere (Rehe, Hirsche) verfügbar sind, wird dem der Jäger zeigen können, wo die Stelle am Kopf liegt und er kann ertasten, wie sie sich anfühlt und wie man sie findet. Da es sich um ein bereits totes Tier handelt, kann er auch stechen und dadurch lernen, mit welchem Widerstand er mit dem Messer rechnen und wie tief er stechen muss.

    Bei meinen Dienstreisen hatte ich eine Grundausrüstung im Auto, besonders für Fahrten nachts im Winter, die u.a. dicke gefütterte Lederhandschuhe mit Stulpen und eine olle Decke enthielt.

    Schwer verletzte Tiere bewegen sich im Todeskampf oft heftig und man muss den Kopf fixieren können, um der Punkt zu treffen. Mit dem Tier unter der Decke kann man sich knieen und sein eigenes Körpergewicht zur Fixierung einsetzen, mit den Handschuhen ist ein ungefährlicherer Zugriff auf Geweih und Kopf möglich.

    Tut mir leid, hört sich brutal an und ist es auch, ich hab mich anschließend beim ersten Mal im Straßengraben übergeben. Aber der Förster, den die Polizei hingerufen hatte, hat mir bestätigt, dass ich alles richtig gemacht und dem Tier längeres leiden erspart hatte.

    Derzeit fahre ich jede Woche nachts über Landstraßen durch wildreiches Gebiet und habe alles notwendige stets dabei. Aber ich hatte die letzten 20 Jahre so gut wie keine gefährliche Begegnung mit zB Rehwild mehr. Ich habe zwei Wildpfeifen vorne am Auto und bewege mich nachts auf Landstraßen mit nur 80 bis 85 km/h, zur Zeit der Brunft noch 10 km weniger.

    (Wildpfeifen findet man z.B. auf Amazon unter "Wildpfeifen Auto" für echt kleines Geld und kann die haltbar unauffällig im Bereich des Kühlergrills befestigen (kleben), wo sie dann ab rd 60 Km/h wirksam werden.)

  • Hallo,
    was Thomas da schreibt klingt wirklich interessant.

    Leider kenne ich keinen Jäger, bzw. schon, aber einen der nur mal ab und an irgendwo zur Jagd
    eingeladen wird. Ich weiß also nicht ob sich diese praktische Gelegenheit jemals für mich ergibt...

    Ich würde rein intuitiv - wenn überhaupt - nen Schnitt durch die Kehle andenken. So "Halal" sozusagen...

    Gruß

    Holger

  • Hallo,

    ich glaube, da ist mir die Grenze zwischen Erlösung, Tierquälerei und Wilddieberei
    zu fließend um aktiv einzugreifen. Als Bauernsohn aufgewachsen unter Jägern,
    hätte ich aber weder emotional noch handwerklich ein Problem damit.

    Hartwig, stell doch lieber noch ein paar Bilder ein ... Danke.

    Gruß Arno

    Einst mit Kleinst-SUV und Dachzelt , nun mit dem ProjeGt unterwegs

  • @ Multivan

    Der Stich ins Genick hat einen Weg von ungefähr 3 oder 4 cm und man muss nur die scharfe Spitze bewegen, der Kraftaufwand ist nicht sehr groß...der Tod tritt sofort ein....

    Einem Reh oder gar Hirsch den Hals duchzuschneiden bedeutet eine Wegstrecke von 20 cm oder mehr durch sehr zähes starkes Gewebe, wo Du auch relativ weit rein musst. Da brauchst Du mindestens ein rasierscharfes Schlachtermessen von 30 cm Länge....viel know how, wie und wo zu schneiden ist.... und es ist ein blutiges Gemetzel mit Qual für das Tier..... da ist beim Schnitt viel Schmerz dabei und auch wenn der Schnitt optimal gelingt, stirbt das Tier erst nach 20 oder mehr Sekunden durch Verbluten und Ersticken.....

    Wegen Info:

    Schau mal ins lokale Telefonbuch oder im Netz nach dem örtlichen Förster oder nach Hegering oder Jagdverband....

    Ein Metzger, der Wild verkauft und selbst schlachtet, kann es dir auch zeigen.....


  • Gefällt es dir hier im womobox-Forum?
    Dann würden wir uns über deine Unterstützung freuen! Mit nur wenigen Klicks kannst du uns eine Spende via Paypal zukommen lassen. Bitte jetzt


  • Mit viel Interesse hab ich hier mitgelesen. Bei einem Reh könnte ich mir das noch vorstellen, aber bei einem ausgewachsenem Hirsch hätte ich viel Respekt daneben hinzuknien und was zu versuchen. Der wird ja nicht ganz ruhig da am Boden liegen und warten bis jemand ihm ein Messer ins Genick steckt.
    Ich hab ja leider auch schon einmal ein Hirsch angefahren. Ist mit einem gebrochenem Bein etwa 200m in den Wald geflüchtet. Da stellte sich bei mir die Frage nach was tun zum Glück gar nicht erst denn keine 2 Minuten später war auch schon die Polizei am Unfallort (die Fuhren zufällig da streife). Ich hab die gebeten da rauf zu laufen und das Tier doch bitte mit der Dienstwaffe zu erlösen...ui...wurde das barsch abgewiesen, so von wegen Tierqualerei, irgend welche Paragraphen und überhaupt dürfe das nur vom Wildhüter gemacht werden...echte Paragraphenreiter mit null Sinn für Pragmatismus halt. Zum Glück kam der Wildhüter dann relativ schnell und die Sache war dann erledigt. Die Geschichte hat mir aber eins gelehrt; hier in Mitteleuropa wo ein Wildhüter innert nützlicher Frist vor Ort sein kann würde ich tunlichst sein lassen irgendwas wie dem Tier ins Genick stechen oder gar Kehle durchschneiden zu versuchen. Auch wenn es gut gemeint war könnte das ganz schnell zum Boomerang werden...irgendwo in der Pampa sieht das dann wohl anders aus.

    Und der Boomerang und die Pampa bringen mich zu einem weiteren Szenario: Vor bald 20 Jahren, Australien, in the middle of nowhere. Ich gleite gemütlich auf einer Outbackpiste dahin, als ich plötzlich aus dem Augenwinkel auf der rechten Seite eine Staubwolke bemerkte. Es war ein Emu welcher mit vollem Speed von der Seite im 90 Grad Winkel auf mich zuraste. Ich ging voll in die Eisen...und was passierte...der blöde Vogel raste schnurgerade auf mein Auto zu uns seckelte vol in den hinteren Kotfügel...kein Ausweichen, nichts, dabei hätte es etwa 30cm gebraucht und er wäre einfach hinter mein Auto durchgelaufen...aber nein...es schien als ob ihn der Kotflügel magisch angezogen hätte. Er stürzte zu Boden und schlug mit den Beinen um sich und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Dabei drehte er sich um die eigene Achse und schlug weiter mit den Beinen um sich. Glücklicherweise kam der aber nach 1-2 elend langen Minuten auf die Beine und weg war er.
    Da ist mir dann auch durch den Kopf, was hättest du gemacht wenn er nicht wieder aufgestanden wäre. Dabei sollte man wissen dass ein Emu bei einem Tritt mit seinem Zehen einem Menschen auch mal locker den Bauch aufschlitzen kann. 70km von der nächsten Farm weg, 200km vom nächsten Ort wo ein Ranger, Wildhüter, Polizisten oder Jäger alarmierbar gewesen wäre war irgendwie auch keine Option, mal davon abgesehen dass wohl niemand wegen eines Emus 400km unter die Räder genommen hätte. Also was hättet ihr in der Situation getan wenn er nicht aufgestanden wäre? Mir ist da auf die schnelle irgendwie nur Überfahren (relativ schnell und grausam) oder warten bis er müde wird und dann versuchen den Kopf mit der Axt abzuschlagen (langsam und auch grausam) eingefallen.

    PS: Später hatte ich noch eine Begegnung gleicher Art mit einem Emu. Auch der wollte mich offenbar blöd von der Seite anmachen. Da blieb ich aber auf dem gas und er rauschte mit vollem Speed hinter mir durch...uff, nichts passiert, aber seitdem weiss ich warum die Vögel nicht fliegen können: Sie sind schon mit der Fortbewegung in 2 Dimensionen masslos überfordert, da würde eine 3. Dimension sie nur noch mehr aus dem Konzept bringen. ;) (Oder nicht ganz so nett ausgedrückt: Die sind schon zu dumm zum laufen, da wollte Gott ihnen nicht auch noch das fliegen zumuten! SCNR)

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hoi Urs,
    danke für diesen unterhaltsamen und erleuchtenden Einblick in die Lebenswelt von Emus.

    Aber - irgendwas müssen die ja nicht ganz falsch machen, sonst hätte Darwin schon für einen Wandel gesorgt... :D

    Gruß,
    Mobilix

    P.S. Ich kann das Vorgehen ("abnicken"), was ThomasFF weiter vorn beschreibt, aus fachlicher Sicht voll unterschreiben.

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

  • Moin Urs,

    vielleicht war der erste Emu gar nicht so dumm wie vermutet:

    Der wäre nämlich ohne Dein Bremsen locker hinter Deinem Auto durchgerauscht, da er Deine Fahrgeschwindigkeit erkannt und mit eingerechnet hatte.
    Nur weil der "doofe Europäer" ihn für blöd gehalten und gebremst hat, semmelte er gegen den hinteren Kotflügel.

    Wäre doch auch ein Denkansatz, oder? :mrgreen:

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Die Wirksamkeit von Wildpfeifen, die mit hohen Pfeiftönen im Ultraschallbereich das Wild vergrämen sollen, ist nicht abschließend getestet und voll wissenschaftlich gesichert. Es gab mal, soweit ich mich erinnere, einen nicht ganz positiven Bericht beim ADAC.

    Ein Freund, den ich, weils an der Strecke liegt, nach Osnabrück zum Verein mitnehme, wohnt in einer Siedlung, die wegen ihrer Lage nur auf sehr wildreichen Straßen erreichbar ist. Im ersten Jahr sah ich auf der Hinfahrt öfter mal ein Reh, auf der Rückfahrt jede Nacht. Er empfahl mir die Wildpfeifen, weil er gute Erfahrungen damit gemacht habe.
    Seitdem ich die Pfeifen angebracht habe, hab ich kein Reh mehr gesehen auf dieser Strecke. Ich fahre aber dort zwischen 70 und 80 km/h.
    Wenn ich auf der gut ausgebauten Bundesstr. mit 100 bis 110 Tacho unterwegs bin, seh ich gelegentlich noch eins.... da reicht bei meinem Tempo wohl die Reaktionsszeit bei den Tieren nicht ganz aus... (By the Way: Diese Geschwindigkeit fahre ich dort nur , wenn vor mir ein anderes Auto unterwegs ist, zu dem ich etwas über 100 m Abstand halte. Wenn da was mit Wild ist, habe ich Reaktionszeit.....)

    Rehe haben auf Asphalt Probleme mit der Traktion, wenn sie in Panik loswollen, gleiten die harten Hufe nach hinten weg, das Tier fällt auf die Seite und hat dann Mühe mit dem Hochkommen, weil auch dabei die Hufe nicht greifen.

    Da hilft nur, mit niedrigerem Tempo zu fahren, dann kann man ohne Gefahr für sich selbst notfalls erfolgreich bremsen.
    Ich verfolge diese Strategie seit über 40 jahren, in denen ich in der Eifel und jetzt in waldreichen Gegenden Niedersachsens oft nachts unterwegs war und bin....
    Wenn ich wie neulich nach Mitternacht auf der Bundesstr. von Celle nach Uelzen mit 85 km/h unterwegs war, schon einige Rehe äsend am Straßenrand gesehen hatte (Mietwagen ohne Pfeifen....hihi) , dann könnt Ihr Euch vorstellen, was ich von einem Deppen gehalten hab, der mich gefühlt mit mehr als 60 km/h Differenz überholte.


  • Nur weil der "doofe Europäer" ihn für blöd gehalten und gebremst hat, semmelte er gegen den hinteren Kotflügel.

    Wäre doch auch ein Denkansatz, oder? :mrgreen:


    Wäre natürlich auch ein Denkansatz, aber irgendwie gefällt mir meine Version der Geschichte besser :wink::mrgreen:

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Thomas, zu Hause wenn ich wieder vernünftiges Inet habe veröffentliche ich 2 Filmsequenzen wo ich dummer, lahmer Touri von Einheimischen hupend überholt werde. Einer davon ein LKW Fahrer auf einer schmalen Landstraße. Sein Kennzeichen wurd mit Sicherheit in einem Extrabild zu sehen sein. Die rasen hier wie die Bekloppten. Gleiches gilt alletdings auch für England und Schottland. Die Raserei war auch ausschlaggebend für o.g. Unfall.

  • wir stehen südlich von Cork. Morgen Nachmittag gehts heimwärts. Die restlichen Landschaftsbilder gibts wohl von daheim aus, Datenvolumen schon 3x nachgebucht und trotzdem alle, das wlan hier im Pub kannste knicken :)










    undefinedundefined






  • Drittes kleines Filmchen


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    wenn mich die Leute und das Telefon hier lassen, kommen irgendwann noch Bilder

  • Hi Hartwig


    Wie sich herausstellte, war das der Pub von dieser Enya ( der Sängerin).


    Wow, wo genau war das? Und taucht Enya da vielleicht höchstpersönlich einmal auf? Tritt sie vielleicht sogar auch einmal auf?

    Viele Grüße von einem bekennenden Enya-Fan
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich


  • Gefällt es dir hier im womobox-Forum?
    Dann würden wir uns über deine Unterstützung freuen! Mit nur wenigen Klicks kannst du uns eine Spende via Paypal zukommen lassen. Bitte jetzt


Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen