Hallo,
ich denke diese Euro-Klassen stellen wie wie viele andere umweltrettende Maßnahmen eine ungeheuerliche riesige Bevormundung der Bürger dar. Auf der einen Seite dürfen keine Glühlampen mehr verwendet werden, oder keine Staubsauger über 1000 Watt. Aber wie hoch ist deren Anteil am tatsächlichen Energieverbrauch eines Haushalts? Aber SUVs mit hunderten vom PS fahren ungestraft in der Gegend herum. Da werden Energieeffizienzklassen erdacht, nach denen ein Smart weniger umweltfreundlicher ist, wie ein Leopard-Panzer, wenn man sie konsequent anwendet, - nur um diese Spritschleudern zu rechtfertigen.
Bei KFZ sehe ich das genau so!
Da werden Fahrzeuge, die bei ihrer Herstellung als vorbildlich galten, was Verbrauch und Abgaswerte anbelangt, im Laufe der Zeit mit immer höheren Strafsteuern belegt. Man stellt fest, dass Benziner den Grenzwert an Feinstaub um das 1000fache überschreiten, den Dieselfahrzeuge einhalten müssen, aber da wird nicht eingeschritten, weil das zu teuer sei. Es wird entdeckt, dass der Großteil der Feinstaubbelastung aus dem KFZ-Betrieb vom Reifenabrieb herkommt und dass der Anteil von Fahrzeugen ohne Umweltplakette inzwischen so gering ist, dass sie beim Feinstaubaufkommen fast keine Rolle mehr spielt. Und was ist die Konsequenz für so ein "Alteisen"?
KEINE! Sie werden trotzdem mit (D)Um(m)weltzonen gegängelt!
So entstehen solche absurde Situationen, wie z. B. dass ich meine Enkelkinder nur mit dem Wohnmobil besuchen kann, weil der PKW nicht die richtige Plakettenfarbe hat. Obwohl er das doppelte an Diesel säuft, ist das wohl umweltfreundlicher! Handwerker, die morgens zu ihren Kunden in die (D)Um(m)weltzone fahren und abends wieder raus, wird das mit älteren Fahrzeugen verwehrt - quasi eine Enteignung durch die Hintertür - während Stadtwerke ihre Rußschleudern weiter in den (D)Um(m)weltzonen herumschleichen dürfen, um den Nahverkehr oder die Müllabfuhr abzuwickeln. Den Stadtwerken ist aus finanziellen Gründen nicht zuzumuten, ihre Fahrzeuge an die Standards anzupassen, die für den Rest der Bevölkerung gelten.
Von solchen Dingen wie die Sauerei bei der Schifffahrt, die Anton gepostet hat, mal ganz zu schweigen.
Interessant finde ich auch die Tatsache, dass die Fahrzeuge, die bei uns aus Umweltschutzgründen nicht mehr fahren dürfen, munter in der dritten Welt (ist das ein anderer Planet?) weiterfahren, während wir hier das Klima retten.
Und hat sich schon irgendjemand Gedanken darüber gemacht, wie die Umwelt mit der Herstellung neuer Autos (und anderer Dinge), die vorzeitig aus irgendwelchen Gründen ersetzt werden, belasten? Dafür kann man ein älteres Fahrzeug lange fahren, bis diese Belastung ausgeglichen ist. Stichwort Resourcen schonen!
Versteht mich bitte nicht falsch!
Ich sperre mich nicht gegen die Entwicklung von neuen, besseren Technologien. Ich habe aber ein Problem, dass ich sehr selektiv dafür bestraft werde, weil ich nicht ständig das Neueste haben muss. Sollen die Steuern für umweltfreundlichere Fahrzeuge doch sinken - den Straßenerhalt zahlen wir schon lange nicht mehr darüber - aber alte Fahrzeuge sollten einen Bestandsschutz genießen und nicht ständig höher besteuert werden. Die meisten alten Fahrzeuge sterben im Laufe der Zeit eh einen natürlichen Tod und werden so immer weniger. Ich habe auch ein Problem damit, dass mir die Autoindustrie kalt lächelnd erklärt, dass die Autos, die in der EU zulassungsfähig sind, für weite Bereiche der Welt nicht zu gebrauchen sind. Ich rede nicht nur vom Schwefelgehalt des Diesels, die sich ändern mag, sondern z.B. über die Höhentauglichkeit der PDFs. In den Hochebenen der Anden ein Nogo! Ein Fahrzeug, das meinen Einsatzvorstellungen entspricht, darf in der EU gar nicht mehr zulassen!
Warum?
DAFÜR würde ich gerne eine Strafsteuer in Kauf nehmen. Die kämen wahrscheinlich sogar über die Spritersparnis dank weniger Umwelttechnik unterm Strich wieder herein. Beim T5 spricht man von 2 Litern!
Ich denke ich habe hier genug Stoff für eine sicher kontroverse Diskussion über Umweltschutz in allen Farben geboten!
Gruß
Herby