Postkoffer auf engen Pässen und kleinen Bergdörfern?

  • Hallo liebe womobox-/Postkoffergemeinde,

    Wir stehen kurz vor dem Kauf eines 7,5m MAN TGE Postkoffers mit RKB-Aufbau (3,5t). Nun war mein Partner die letzte Woche nochmal mit unserem T6 unterwegs und ist so gereist, wie wir das üblicherweise tun: immer Maut vermeidend, Landstraßen & Bergpässe (gerne die kleineren, weniger befahrenen Strecken), und dank Google Maps und Augenmaß quasi nie auf offiziellen Stellplätzen.

    Er ist von Bayern über Bozen und Udine nach Slowenien und über Österreich zurück. Dabei überkam ihn das Gefühl, dass die gleiche Strecke mit dem TGE nicht machbar wäre. Insbesondere das Penser Joch/Passo Pennes sowie ein namenloser Pass von Italien nach Robidisce erschienen ihm teilweise schon für den T6 eher knapp bemessen, insbesondere in Spitzkehren.

    Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass die meisten Orte ja auch irgendwie vesorgt werden müssen, und deshalb eigentlich die meisten Straßen grundsätzlich für Fahrzeuge in der Größe eines Postkoffers befahrbar sein müssten, aber nun haben wir doch etwas Sorge, ob das nicht zu blauäugig ist?



    Wer kann uns mit Erfahrungen aushelfen?

    - Wie gut kommt man mit einem Postkoffer (insbesondere mit langem Radstand) auf kleineren Straßen, auf kleineren Pässen und in Ortschaften zurecht? Uns geht es hier insbesondere um Süd- und Südosteuropa, sowie die Alpenregion.

    - Hat jemand hier zufällig sowohl Erfahrung mit ~3,60m als auch ~4,50m Radständen gemacht hat und könnte berichten?

    - Welcher Teil der Fahrzeugdimensionen ist üblicherweise am problematischsten? Höhe, Breite... oder vielleicht der Wendekreis?

    - Haben wir vielleicht irgendetwas garnicht auf dem Schirm?


    Wir hoffen, dass sich vielleicht jemand findet, der etwas helfen kann, und bedanken uns schon im voraus :)

    Servus!


    Edith will sachdienliche Informationen nachreichen: Fahrzeughöhe 2,82, Frontantriebler (Automatik), Fahrzeuggröße wird primär gesucht, weil einer 1,96m ist, und wir zu zweit vier MTBs im Innenraum transportieren wollen, auch aus Stealth- und Sicherheitsgründen.

    Gewicht: Da das Fhzg ohne Veränderungen bis 3,88t auflastbar ist, rechnen wir auch guten Gewissens mit den "plus 5%" Toleranz, falls man in DE (Punkterelevant) gewogen würde. Wir wissen, dass es in manchen Ländern genauer genommen wird, und dann auch höhere Strafen geben kann, aber da nur einer von uns vor 99 den Führerschein bekommen hat, ist es ein Rechenexempel...

    Einmal editiert, zuletzt von ede (27. Juli 2022 um 16:40)

  • Hallo Unbekannte(r),

    wenn man neu in einem Forum ist, ist eine Vorstellung nicht die schlechteste Idee.

    Aber trotzdem willkommen hier.

    Zu Deinen Fragen: Ich hatte bisher einen T4 mit Doppelkabine (langer Radstand) und Alkovenaufbau und nun den im Avatar zu sehenden Crafter mit „mittellangem Radstand“ (also den kürzeren).

    Je nachdem, welcher Radstand euer T6 hat, ist es schon ein Unterschied zwischen T6 und TGE. Der T4 LR hatte einen kleineren Wendekreis als mein Crafter. Der Unterschied zwischen T6 kurz und TGE mittel oder T6 lang zu TGE lang wird sehr deutlich zu spüren sein, der Unterschied zwischen T6 kurz und TGE lang extrem.

    Neben der Länge des Radstands spielt bei engen Bergpässen m. M. nach auch die Länge (und Bodenfreiheit) des Überhangs eine Rolle.

    Mir tut Länge deutlich mehr weh als Höhe, daher ist es beim Crafter auch wieder ein Alkoven auf mittlerem Radstand mit kurzem Überhang geworden.

    Wobei ich zugeben muss, dass mein Fahrzeug nun am Alkoven schon nach kurzer Zeit einige Spuren von Ästen etc. hat. Das kommt halt davon, wenn man mit fast 3,60 nicht nur auf der Autobahn fährt. ;)

    Und in den Bergen muss man bei Straßen, die nicht von LKW befahren werden, auf Felsüberhänge achten.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Ede,

    wenn ihr viel kleine Straßen fahren wollt, dann ist natürlich ein kleineres Fahrzeug besser. Deshalb haben wir uns auch für 6m Länge entschieden. Dazu kommt, dass ein Hecktriebler einen deutlich kleineren Wendekreis hat, als Fronttriebler wie der TGE, Ducato,.. Das macht viel bei der Handlichkeit aus.

    Die Breite ist wichtig für kleine Straßen, deshalb sind wir nur 2,05m breit.

    Die Höhe ist nicht so kritisch, ob jetzt 2,7m oder 3m, das wirkt sich ein bisschen auf den Spritverbrauch aus.

    Wenn das Auto größer ist, muss man halt öfters an die Seite fahren, oder auch mal ein Stück rückwärts bis zur nächsten Ausweiche.

    Außerdem, wenn ich 3,5to lese, wird das bei 7,5m Länge ziemlich sportlich die einzuhalten. Der zur Verfügung stehende Raum zieht mehr Einbauten, Möbel und Gepäck an. Dann seid ihr ganz schnell über 3,5to.

    6m und 3,5t, das geht noch ganz gut.

    Gruß, Holger

  • .... auf kleineren Straßen, auf kleineren Pässen und in Ortschaften zurecht? Uns geht es hier insbesondere um Süd- und Südosteuropa, sowie die Alpenregion.

    - Hat jemand hier zufällig sowohl Erfahrung mit ~3,60m als auch ~4,50m Radständen

    Ich fürchte , die ErFahrungen der Anderen helfen Euch nicht wirklich weiter .

    kleine Straßen und Pässe in Südeuropa und Radstand 4,50m und Fahrzeughöhe von 3,60m passen nicht zusammen - wenn das die Hauptnutzung des Fahrzeugs sein soll . Insbesondere verbietet der lange Radstand mit fehlender Bauchfreiheit und womöglich auch noch Überhang die angstfreie Nutzung der kleinen zum Teil geschotterten Pässe .

    Wenn aber schon das Penser Joch als Herausforderung angesehen wird , ist das vielleicht doch eher eine Frage des fahrerischen Muts und nicht nur der Fahrzeugmaße -

    daher meine Bemerkung , daß die Meinung Anderer nicht immer hilfreich ist .

    Stattdessen hilft da viel mehr : Fahren , Fahren , Fahren und dabei die Schwierigkeiten der Strecke entsprechend dem Können steigern.

    Unbekannte schwierige Pässe fahre ich - wenn möglich- gerne sehr früh morgens , sobald es gerade hell wird - bestes Photographenlicht und bei 2,55m Fahrzeugbreite erfreulich wenig Gegenverkehr ...

    Für Euren Einsatzbereich sehe ich die Fahrzeugbreite neben dem extremen Radstand für das wichtigste Kriterium .

    Aber 3,60m Fahrzeughöhe bei einer PKW-Spurbreite ?? wäre für mich schon Abenteuer genug , ganz ohne Pässe .

    Gruß

    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Andere Erfahrungen zählen nicht viel.

    Kleines Beispiele: der erfahrene Lkw Fahrer fährt sein täglichen Lkw relaxed durch 3 Meter Lücken, während der SUV Fahrer schon in Ängste Schweiß und verderben Gerät, wen sein Q7 durch den one 3,5M Lücke muss ;)

    ....

    Ihr habt die Touren ja getestet, jetzt kommt die Frage: habt ihr euch im T6 noch wohl gefühlt, oder war es da schon in einigen Kurven so, dass das sich die Schweißperlen bildeten und das Gefühl ungut war?

    Auf dieses Gefühl könnt nur ihr aufbauen.

    So einer wie z.b. Urs der mit seinem ami vermutlich mehr Offroad km als onroad hat, der wird vermutet müde lächeln...

    Auch ein nunmachmal der mit 2WD an Orten steht wo andere Allrad brauchen könnte sagen" war doch leicht" und wie die alle heißen die sowas können...

    Am Ende ist es aber das, was ihr für entspannten Fahrten braucht vielleicht was anderes...

  • stimmt , Holger -

    aber er/sie schielt auf die 3,60 m und 4,5m Radstand und das bei 3,49 to.

    Wird spannend .

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • .....

    Wird spannend .

    Eher unmöglich.

    Je länger die Karre ist, umso mehr wird reingepackt. Wenn ich bei den Wohnmobilen immer die heißgeliebte Heckgarage anschaue....

    Ich habe kurz über einen Neubau auf 3m Radstand nachgedacht, obwohl ich nicht nur Führerschein Klasse 2 habe, sondern auch fahren kann. Aber die Preissteigerung von 10.000€ am Fahrgestell kann ich mit dem Verkauf meiner Bastellösung nicht ausgleichen.

    Wir werden sehen.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Aber 3,60m Fahrzeughöhe bei einer PKW-Spurbreite ?? wäre für mich schon Abenteuer genug , ganz ohne Pässe .

    Hallo Ralf,

    mein Crafter lässt sich mit den fast 3,60 m (über die Dachgauben gemessen) tatsächlich sehr gut fahren.

    Er hat aber m. W. auch die breiteste Spur in seiner Klasse.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Außerdem, wenn ich 3,5to lese, wird das bei 7,5m Länge ziemlich sportlich die einzuhalten. Der zur Verfügung stehende Raum zieht mehr Einbauten, Möbel und Gepäck an. Dann seid ihr ganz schnell über 3,5to.

    6m und 3,5t, das geht noch ganz gut.

    Danke für deine Antwort! Ich habe die folgenden Infos auch in den Eingangsbeitrag editiert:

    Fahrzeuggröße wird primär gesucht, weil einer 1,96m ist, und wir zu zweit vier MTBs im Innenraum transportieren wollen, auch aus Stealth- und Sicherheitsgründen.

    Gewicht: Da das Fhzg ohne Veränderungen bis 3,88t auflastbar ist, rechnen wir auch guten Gewissens mit den "plus 5%" Toleranz, falls man in DE (Punkterelevant) gewogen würde. Wir wissen, dass es in manchen Ländern genauer genommen wird, und dann auch höhere Strafen geben kann, aber da nur einer von uns vor 99 den Führerschein bekommen hat, ist es ein Rechenexempel...


    Hi Ralf,

    ich selbst komme ehrlich gesagt auch mit dem T6 ins Schwitzen, ich muss aber auch nicht jeden Bergpass fahren... ^^
    Der Riese allerdings hat schon einiges an Erfahrung mit Sprintern im unwegsamen Gelände (Photoproduktionen, Alpengebiet), und ist für mein Dafürhalten fast schon zu entspannt, aber fragte sich die Tage dann doch wirklich, ob das mit einem vollen Koffer in engen, steilen Spitzkehren überhaupt ginge.

    Andere Erfahrungen zählen nicht viel.

    Kleines Beispiele: der erfahrene Lkw Fahrer fährt sein täglichen Lkw relaxed durch 3 Meter Lücken, während der SUV Fahrer schon in Ängste Schweiß und verderben Gerät, wen sein Q7 durch den one 3,5M Lücke muss ;)

    ....

    So einer wie z.b. Urs der mit seinem ami vermutlich mehr Offroad km als onroad hat, der wird vermutet müde lächeln...

    Auch ein nunmachmal der mit 2WD an Orten steht wo andere Allrad brauchen könnte sagen" war doch leicht" und wie die alle heißen die sowas können...

    Denke ich mir nämlich auch. Man sieht doch wirklich oft genug kleinere und größere Laster in auch den entlegensten Gegenden, die werden ja auch nicht ausschließlich mit M-Klassen AMG 6x6 beliefert... Gibt vermutich realistisch gesehen Weniges, was mit 2,25 Breite, 2,82 Höhe, 7,5m Länge bei einigermaßen vernünftiger Bodenfreiheit wirklich so rein physikalisch garnicht geht...
    Versuch macht kluch :)

    Ihr habt die Touren ja getestet, jetzt kommt die Frage: habt ihr euch im T6 noch wohl gefühlt, oder war es da schon in einigen Kurven so, dass das sich die Schweißperlen bildeten und das Gefühl ungut war?

    Auf dieses Gefühl könnt nur ihr aufbauen.

    Am Ende ist es aber das, was ihr für entspannten Fahrten braucht vielleicht was anderes...

    Mit dem T6 machen wir die wildesten Sachen, der Riese mega souverän, mir selbst ging bei den ersten selbstgefahrenen Pässen allerdings doch etwas die Pumpe (Schalten macht's nicht besser...). Entspannt würde das wahrscheinlich, wenn man weiß, was alles grundsätzlich geht, wir fragen uns halt grade, wie oft man ausschließlich aufgrund der Fahrzeugmaße riskiert, rückwärts den Berg runterfahren zu müssen... das klingt unentspannt.

    Achja, wir haben übrigens einen 140PS im Auge, nicht zuletzt wegen der BiTurbo-Thematik. Sollte aber ausreichend motorisiert sein, wenn man sieht, was die Leute mit 308 CDIs anstellen :)

    Einmal editiert, zuletzt von ede (27. Juli 2022 um 17:47)

  • Ich warte jetzt mal ab , wann belastbare Zahlen kommen .

    Warum stellt man eine Frage nach Erfahrungen mit 3,6m Höhe , wenn 2,82m ins Auge gefasst werden ?

    Wenn ich das nette Fahrzeug ansehe , weiß ich genau , wo i c h damit nicht hin fahren würde .

    Sorry , hier passt nichts so richtig .

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo,

    ich war viele Jahre mit verschiedenen VW Bussen unterwegs und der letzte war dann schon mit festem Hochdach.

    Seit gut 12 Jahren fahre ich Wohnmobile mit über drei Meter Höhe und auch teilweise mit über 3,5t zGG.

    Manchmal, aber selten, wenn ich viele Kilometer vor mir habe sehne ich mich nach den VW Bussen zurück. Man ist wendig, flott und auch bezüglich Diesel, sparsam unterwegs. Spätestens wenn ich aber dann in den Wohnraum wechsel weiß ich wieder warum ich keinen VW Bus mehr als Camper habe.

    Mit den größeren Fahrzeugen ist einem das Wetter zweitrangig und man freut sich über den Platz und die Ausstattung.

    Ich fahre mit meinem aktuellen Fahrzeug ( Mercedes Vario 816 7,5t 728 lang x 245 breit und 336 hoch ) die gleichen Ziele an wie mit dem Hochdachbus.

    OK, manchmal ist es etwas enger und man muß etwas langsamer und vorsichtiger fahren aber grundsätzlich liegt es in den meisten Fällen am Fahrer und nicht am Fahrzeug ob man eine Straße gefahren bekommt oder nicht. Wenn man auf PKW Niveau reisen möchte ist der VW Bus ideal. Möchte man aber etwas Raum und Ausstattung auf Reisen muß man eben mit etwas größeren Dimensionen des Fahrzeugs klar kommen.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • 720 kg Zuladung,

    Der leere Koffer hat nur noch 720 kg Zuladung?

    Und da soll ein Ausbau rein, eine 2. Person, vier MTBs, Campingausstattung und Gepäck?

    Sorry, aber vergiss es.

    Und bei dem Hecküberhang bekommt Ihr beim TGE auf jeden Fall Probleme mit der Hinterachslast.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Und bei dem Hecküberhang bekommt Ihr beim TGE auf jeden Fall Probleme mit der Hinterachslast.

    Wenn man hinten 4 MTBs reinstellt wäre das mit der Hinterachslast eher kein Problem aber 720 kg bedeuted entweder Minimalausbau oder masive Überladung...

  • Ich warte jetzt mal ab , wann belastbare Zahlen kommen .

    Warum stellt man eine Frage nach Erfahrungen mit 3,6m Höhe , wenn 2,82m ins Auge gefasst werden ?

    Wenn ich das nette Fahrzeug ansehe , weiß ich genau , wo i c h damit nicht hin fahren würde .

    Sorry , hier passt nichts so richtig .

    Ralf, das war doch Krabbe, wie auch Holger schon bemerkte. Musst doch nicht gleich beißen ;)

    VWBusman/Christopher, vielen lieben Dank!

    Stefan und Co: was wiegen denn eure Ausbauten und sind die minimal, normal oder brachial? :)

    Von den aktuell 720kg Zuladung geht - glauben wir - auch noch das Gewicht der Regale ab.

    Wir brauchen Bett, Klo, Dusche, Kühlschrank, ca 50kg LiFePo4, 40 Kg Solar (inkl pi mal Daumen 10kg Kabelage, Konverter und Co), FW/AW klein plus Kanister, alles andere ist Makulatur und kann Notfalls auch via Auflastung passieren.

    Haben auch nicht vor, mit 40mm Multiplex o.Ä. zu bauen :)

    Vielleicht gibt es krasse Gewichts-Fallen, in die mal als Welpe tappen könnte?

  • So einer wie z.b. Urs der mit seinem ami vermutlich mehr Offroad km als onroad hat,

    Schön wär's, aber da würde ich eher die Stunden als die Km heranziehen, aber auch das dürfte wohl nicht hinkommen, es hat leider zu wenig Offroadstrecken bei mir um die Ecke (wobei wir vielleich wieder mal Offroad deffinieren müssten ?)

    Aber zurück zum Thema:

    Andere Erfahrungen zählen nicht viel.

    Das ist genau der Punkt.

    Auch ich hab ein Beispiel: Kleine Alp in Ö, an der Grenze zu I. Auf einem Parkplatz da oben spricht mich einer auf mein Fahrzeug an und ist an den Offroadeigenschaften interessiert...4x4,Untersetzung, Bodenfreiheit, Reifen...und sagt dann dass das schon das richtige Fahrzeug sei um hier hoch zu fahren. Er hätte ja einen Dacia Duster, aber mit dessen Bodenfreiheit und Strassenreifen hätte er sich nicht hier hoch getraut. Darum sei er jetzt hier hoch gelaufen und das Auto unten im Tal gelassen.

    Da war ich dann doch etwas verwirrt, denn das war auf einer Strecke wo ich (ohne irgendwie angeben zu wollen) problemlos mit irgend einer tiefergelegten Kiste hoch gefahren wäre. Das Einzige Problem, es war eine Naturstrasse mit ein paar wenigen Schlaglöchern welche aber, da die Strasse so breit war, problemlos ausgewichen werden konnten. Genau solche Strassen musste ich in jungen Jahren befahren um zu uns ins Dorf zu kommen...und als damaliger Mitglied der tiefer-breiter-härter-Fraktion lernte man sehr schnell wie man am bessten das nächste Schlagloch lokalisiert und am geschicktesten drum herum manövriert. Daher war die Fahrt da hoch *für mich* so was von entspannt und dabei die Offroadgene meines Fahrzeugs völlig überflüssig.

    Andererseits hat mich in Italien z.B. ein Lkw mit Anhänger durch Enge Gassen in Mailand nach wenigen Metern schon abgehängt obwohl er wesentlich breiter und länger als ich mit meinen mickrigen 2.1x6m war.

    Was ich damit sagen will, je nach gesammelter Erfahrung kann eine Strecke mit einem bestimmten Fahrzeugtyp für den einen Fahrer ein easy-Sonntag-Nachmittag-Spaziergang sein und für den anderen die absolute Horrorstrecke.

    Unter dem Strich habe ich vor solchen etwas Übervorsichtigen Leuten wie dem Dacia Fahrer die auch mal sagen können, ne, das ist mir zu viel, wesentlich mehr Respekt als vor solchen die sich (und das Fahrzeug) gnadenlos überschätzen.

    Fazit: Zum Entscheiden ob einem ein bestimmtes Fahrzeug(segment) passt oder nicht hilft wohl nur ein solches Fahrzeug mal auf den angepeilten Strecken selber zu bewegen...oder halt im Nachhinein die Strecken nach den Fähigkeiten des Fahrzeugs *und* die des Fahrers auswählen.

    ca 50kg LiFePo4, 40 Kg Solar

    Scheint auf hohe Autarkie oder Hochstromverbraucher hinauszulaufen...

    Hohe Autarkie bedeutet aber beim Duschen für 2 viel Wasser bunkern... wieviel liter (und damit kg) Wasser habt ihr da eingeplant?

    Sollen Hochstromgeräte zum Einsatz kommen sind die 10kg Kabel inkl Konverter (Welche Leistung???) ziemlich sicher völlig unterschätzt (oder der Akku völlig übedimensioniert).

    alles andere ist Makulatur

    Und was ist mit Klamotten, Kühlschrankinhalt, sonstige Vorräte und Fressalien und für den Durst sollten auch wieder ein paar l/kg- je nach Autarkiewunsch auch ein paar l mehr - Flüssigkeit nach eigener Wahl eingepackt werden..

    Von den aktuell 720kg Zuladung geht - glauben wir - auch noch das Gewicht der Regale ab.

    Mag sein dass ihr mit den Regalen was holen könnt, die eigentliche Frage ist allerdings eher ob die 720kg gewogen oder nur auf irgend einem Fackel gedruckt sind? Und wenn gewogen, mit/ohne Fahrer, mit vollem Tanks (Diesel und Adblue falls vorhanden)...

    Sorry, auch ich bin der Meinung dass ihr euch das ganze schönrechnet.

    Die ganzen "vergesst es"-Kommentare sind nicht böse gemeint, sondern eher der Versuch euch davor zu bewahren komplett auf die Schnauze zu fallen. Natürlich ist es möglich mit den 720 kg (einiges an Erfahrung im Womo-LEICHT-Bau dürften da ungemein hilfreich sein) was zu machen, aber basierend auf dem was ich von euch bisher gelesen habe zweifle ich im Moment dass ihr die nötige Erfahrung und das Knowhow habt...aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Bedenkt aber dass wenn die alten Hasen hier schreiben dass es schwierig bis unmöglich ist, so ist das meistens leider kein angelesenes Halbwissen, sondern basiert sehr oft auf persönliche handfeste Erfahrungen wo einige von uns beim Gewichtsthema mehr andere weniger Hart auf die Schnauze gefallen sind.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hoi zämä

    Auch ich bin der Meinung dass 720kg viel zu wenig ist!

    Zum Vergleich: Ich hab in meinen 1989er Toyota HiAce H100 mit einer inneren Grundfläche von 2,9m x 1,55m und einer Gesamthöhe von 2,70m rund 700kg verbaut...das geht schneller als man denkt!
    Aber ich hab auch nicht stark aufs Gewicht geachtet, danach hatte ich noch rund 500kg Zuladung. Vollgepackt inkl. BeifahrerIn, Wasser, 2 Velos und einer Vespa 125 TS war ich dann knapp unter dem Maximalgewicht.

    Was das Fahren in kleinen Dörfern und auf Alpenpässen angeht sind wir Schweizer, insbesondere die welche wie Urs im Gebirge aufgewachsen sind, etwas mehr gewohnt als Leute aus dem Flachland. Auch ich bin mit dem tiefergelegten Honda CRX Targa schon Strecken gefahren die als 'Offroad-Piste' (was für ein unsinniges Wort) bekannt sind. Und dabei hab ich sogar mal einen LandRover 110 überholt, weil mein Standgas im ersten Gang für ihn zu schnell war...er aber trotzdem steckenblieb, weil er über jeden Stein gefahren ist und ich um die Steine rum.
    Orientiert Euch doch mal an den 'Postautos' in den schweizer Bergen. Das sind Busse mit kurzem Radstand, erstaunlich langen Überhängen und: sie sind relativ schmal.

    Was meiner Meinung nach das Wichtigste ist! Dicht gefolgt vom kleinen Wendekreis.
    Mein Tipp: Sucht Euch was kleineres und schraubt die Anforderungen an die Abmessungen so weit runter wie möglich, dazu LEICHTBAU und leer mindestens 1000kg nachgemessene Zuladung.

  • Wenn man hinten 4 MTBs reinstellt wäre das mit der Hinterachslast eher kein Problem aber 720 kg bedeuted entweder Minimalausbau oder masive Überladung...

    Hallo Stefan,

    und was machst Du mit dem Rest vom Platz bei diesem großen Überhang?

    Abgesehen davon drückt ja auch noch mehr als die Hälfte des sonstigen Ausbaus und der Beladung auf die Hinzerachse.

    Und ich weis jetzt zwar nicht, welche Hinterachse bzw. Hinterachslast das abgebildete Fahrzeug hat, evtl. hat es ja schon die erhöhte Achslast von 2380 kg, wenn das Fahrzeug mit Koffer nur noch 720 kg Zuladung hat, dann bleibt da aber nach meiner Schätzung schon im leeren Zustand nicht mehr so viel Luft auf der Hinterachse übrig.

    Wir brauchen Bett, Klo, Dusche, Kühlschrank, ca 50kg LiFePo4, 40 Kg Solar (inkl pi mal Daumen 10kg Kabelage, Konverter und Co), FW/AW klein plus Kanister, alles andere ist Makulatur und kann Notfalls auch via Auflastung passieren.

    Haben auch nicht vor, mit 40mm Multiplex o.Ä. zu bauen :)

    Vielleicht gibt es krasse Gewichts-Fallen, in die mal als Welpe tappen könnte?

    Und Euer Möbelbau wiegt nichts? Da verschätzt Ihr Euch zum ersten mal. Auch wenn man mit Leichtbauplatten baut, wiegt der Möbelbau etwas. Er soll ja auch nicht sofort zusammenbrechen und muss ausreichend stabil sein.

    Fangen wir doch mal an ganz grob zu rechnen:

    720 kg Zuladung (Evtl. mehr, wenn die Regale raus sind, evtl. weniger, weil die Angaben in den Papieren (wie so oft) nicht stimmen.

    Im Leergewicht ist eine Person mit 75 kg (68 kg Körpergewicht plus 7 kg Kleidung und persönliche Gegenstände) mit drin. Was wiegst Du so mit Kleidung, Handy und dem, was Du immer mit Dir rumträgst? Nehmen wir hier der einfachheit halber die 75 kg.

    Du schreibst, dass Dein Partner 1,96 g lang ist. Schätze ich für ihn, da ihr ja scheinbar sportlich seid, 90 kg (mit Kleidung etc.)

    Bleiben 630 kg.

    Nun kommen die bekannten Gewichte:

    55 kg für die Räder (und was wiegen die Halterungen und Mittel zur Ladungssicherung?) Also min. 60 kg.

    Bleiben 570 kg.

    Bett: Allein für die Matratze könnt Ihr schon mal mindestens 20 kg veranschlagen. Dazu kommt Unterkonstruktion, Lattenrost oder Froli. Über den groben Daumen mindestens 40 kg.

    Rest 530 kg

    Kühlschrank: Da ich nichts von Gas lese wird es ein Kompressor, mindestens 25 kg.

    505 kg

    Klo: Je nach dem welche Art und welcher Füllgrad bist Du im mittel auch schon bei mindestens 20 kg, oft mehr.

    485 kg

    Dusche: Fällt in Möbelbau, kommt noch.

    Für Strom rechnet Ihr mit 90 kg. Wie Urs schon schrieb, eher zu wenig. Dazu kommen noch ein paar Leuchten, Sicherungshalter, Ich nehme mal nur 100 kg.

    Rest 385 kg.

    Ein kleiner Frischwasserkanister und eine Dusche sind ein Widerspruch. Wenn Ihr eine Dusche haben wollt, dann müsst Ihr auch Frischwasserkapazitäten dafür einplanen. Wenn ihr möglichst Autark sein wollt, dann auch. Unter 80 l Frischwasser würde ich da überhaupt nicht anfangen. Plus den passenden Tank, Leitungen, Wasserpumpe sind es dann auch schon ganz schnell 100 kg für das (gefüllte) Wassersystem.

    Bleiben 285 kg.

    Für einen Möbelbau würde ich bei einem einfachen Ausbau (und das Bett schon abgezogen, s. o.) mal mindestens mit 200-300 kg rechnen. (Ich vermute mal, dass mir viele hier recht geben. wenn ich für einen reinen Möbelbau, der kein extremer Leichtbau ist, mal von 300 bis 400 kg ausgehe).

    Nehmen wir nur die 200 kg, bleiben 85 kg über.

    Wie wollt ihr heizen, das Duschwasser erwärmen, Kochen?

    Gas? Heizen und Wasser mit Diesel und Kochen auf dem Kartuschenkocher?

    Mit Gasinstallation sind wir nun schon annähernd bei 0 kg Zuladung. Bei Dieselheizung mit Warmwassererhitzung über Wärmetauscher und Kartuschenkocher mit Kartuschen vielleicht noch bei 65 kg.

    So, nun sind wir mit dem Ausbau fertig und es bleiben rechnerisch noch irgend etwas zwischen 0 und 65 kg Zuladung über.

    Du denkst nun, na prima? Die Gewichte oben sind meiner Meinung nach ein absolutes Minimum, was realisierbar ist. In der Realität wird es schwerer. Und das oft deutlich.

    Und Wohnmobile werden mit der Zeit eh immer schwerer, weil mal hier ne Kleinigkeit nachgerüstet wird und dann was anderes repariert wird.

    Ich war auch mal der Meinung, ich schaffe es beim Krabbavan 1 mit 2,8 t auszukommen. Reisefertig beladen war ich zum Schluss bei 3.300 kg.

    Und ihr habt noch nichts im Wohnmobil drin.

    Da kommen auch noch mal einige kg zusammen.

    Ich bin für mich der Meinung, dass man für 2 Personen eine Zuladung von ca. 500 kg braucht, wenn ggf. auch noch Sportgeräte mit sollen.

    Ich habe mal alles gewogen, was bei mir so lose im Wohnmobil mit dabei ist. Ich kam auf 120 bis 150 kg. (Und da ist noch kein persönliches Gepäck dabei).

    Zu hoch? Und ihr könnt ja noch 330 kg auflasten?

    Fangen wir auch hier mal an zu rechnen.

    Ständig im Wohnmobil sind z. B.:

    2 Campingstühle und ein Campingtisch. 20 - 25 kg

    Ein kleiner Grill mit Kohle und Anzünder. 10 kg

    Sonnensegel, Tarp o. ä. mit Stangen. 5 kg

    Keile zum ausnivelieren. 5-20 kg

    Hängematte, Picknickdecke, Universalplane. 5 kg

    Seil als Wäscheleine etc. Heringe, Hammer. 2 kg

    Reservekanister mit 5 l Diesel. 5 kg

    1 l Motoröl. 1 kg

    Werkzeug. 5 - 25 kg

    Ersatzlampenset, Klebeband, Kabelbinder, etwas Draht, Ersatzsicherungen, … (also etwas Material für Behelfsreparaturen) 1-2 kg

    2. Warndreieck für einige Länder, Abschleppseil, Starthilfekabel. 5-10 kg

    Kochtöpfe, Pfanne, Teller, Tassen, Besteck und weitere Küchenutensilien. 20 -30 kg

    Gewürze, Geschirrspülmittel, Abtrockentücher, Zewarolle, … 2-3 kg.

    Je nach Toilette: Toilettenpapier, Toilettenchemie, Kokosbriket, … 2-4 kg

    Die Werte sind alle nur Beispielhaft, und der ein oder andere hat mal etwas mehr und mal etwas weniger. Nach meiner Rechnung kommt man so auf 90 bis 150 kg, was für mich auf jeden Fall realistisch ist. Man mag sich einschränken können und nur auf 50 - 60 kg kommen, weniger geht aber meiner Meinung nach nicht. Mehr ist kein Problem.

    Und nun sind wir in der Modellrechnung spätestens jetzt auf 0 kg Reserve oder mindestens 50 - 60 kg Überladung.

    Passt ja, dann noch 20 kg persönliches Gepäck pro Person und alles ist gut?

    Nein, passt nicht. Im Wohnmobil brauchst Du deutlich mehr persönliches Gepäck.

    Fangen wir einfach mal an:

    Bettzeug (Bettlaken, Kopfkissen, Bettdecke oder Schlafsack) für zwei Personen. 20 kg +

    Gepäck für ein paar Wochen, in den Bergen für ganz warmes Wetter bis ganz kaltes Wetter. Inklusive Regenjacke, warmer Jacke, dünner Jacke, Fleecepullover etc. Mindestens 30 kg pro Person. Macht 60 kg und mehr.

    Dann sollen noch die dicken Wanderschuhe mit, ein paar normale Schuhe, dünne Schuhe. … auch da sind wir ganz schnell in Summe bei 15 bis 20 kg.

    Handtücher und der Inhalt des Kulturbeutels wiegen auch noch etwas.

    Dann kommt noch der ganze „Technikkram“ mit. (Tablet, Laptop, Kamera, Drohne, …) Je nach persönlicher Präferenz 1-30 kg.

    Wie sieht es aus mit Landkarten, Reiseführern, Trackbooks, Büchern? Alles nur noch digital, oder auf schwerem Papier? 0-20 kg

    Die Liste lässt sich nun problemlos individuell erweitern, insbesondere wenn verschiedene Sportgeräte mitkommen. (z. B. SUP 30-50 kg).

    Aber rechnen wir mal zusammen. Da kommen nun locker noch mal mindestens 90 bis 100 kg dazu. Bei mir sind es deutlich mehr.

    Und schon sind wir in der Modellrechnung mindestens 90 bis 160 kg drüber.

    Und ich bin noch nicht fertig. Denn was wollt ihr essen? Ein Kühlschrank, der nicht gefüllt wird, den braucht man nicht. Und trinken will man auch etwas, und nicht nur das Wasser aus dem Frischwassertank. Je länger man autark sein will, desto mehr muss an Bord sein. Wenn man dann noch ein paar Flaschen von dem leckeren Rotwein aus dem abgelegenen Weingut mitnehmen will, oder etwas mehr Käse und Speck von der Sennerei da oben auf dem Berg, dann können da noch ein paar kg zusammen kommen.

    50 bis 100 kg für Verpflegung sind meiner Meinung nach überhaupt nicht unrealistisch.

    Und nun wird es wirklich eng.

    Und ganz zum Schluss stelle ich Euch nun noch die Frage nach dem Reserverad. Reicht Euch wirklich das Pannenset im TGE oder soll es doch ein vollwertiges Reserverad (mit Halterung) sein?

    Ok, Du denkst nun evtl. noch, dass Ihr ja eigentlich 3.880 kg habt. Und das ja nach meiner Rechnung noch ausgeht.

    Dann verweise ich auf den Hinweis, dass das überwiegend Mindestgewichte sind, allein der Möbelbau schon sehr gut 100 kg schwerer werden kann und man sich sowieso immer nach unten verrechnet.

    Wenn Ihr das Auto fertig habt und urlaubsfertig beladen, dann kann die Waage in der Realität dann auch schnell 4.000 kg anzeigen. Und von der Hinterachslast will ich mal garnicht reden.

    Und wie Urs es oben schon schrieb: Das sind alles eigene Erfahrungen.

    Auch ich habe mich schon mehr als einmal richtig verrechnet.

    Du kannst ja mal schätzen, was mein Crafter 4 Motion mit 6,15 m Länge, 2,15 m Breite und etwas unter 3,60 m Höhe mit zwei Personen urlaubsfertig beladen auf die Waage bringt.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

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