Kompakte Eigenbaukabine auf Toyota Hilux Doka

  • Nachdem die Rahmenbedingungen abgesteckt waren (Hilux Doppelkabiner) und Kabinengröße (so kompakt, wie es irgendwie nur geht) sowie Gewicht der Kabine (max 550kg ausgebaut um bei demontierter Serienpritsche innerhalb des zGg zu bleiben) habe ich mich an die Zeichnung der Kabine gemacht. Nach dem Verbrauch des Papiers eines knapp halben Collegeblocks habe ich mich dann mit Sketchup angefreundet. Ein supper Tool, auch für Digital-Dummies wie mich!

    Mit meinen Skizzen habe ich telefonisch an die 20 Kabinenbauer per Mail und Telefon abgeklappert, aber das sollte wohl nichts werden. 15 bemühten sich tatsächlich zu antworten haben aber Lieferzeiten zwischen 1 und 2.5 Jahren. Einige davon waren preislich in Regionen, die mich schwindeln ließen. 15K€ wären der günstigste Preis gewesen, okay, für mich aber am oberen Ende für eine Leerkabine, aber 35K€ wurden auch aufgerufen. Hui. Letztendlich bin ich über einen Bericht gestolpert, wie sich jemand eine Bausatzkabine von Nomadcampers im Carport zusammengebaut hat. Das war doch mal eine Inspiration!

    So habe ich mich mit Alexander Mehlers von Nomadcampers Kontakt aufgenommen und bin nach einer top Beratung samt detaillierter und transparenter Angebote schnell mit ihm einig geworden. So ist mein bisher größter Bausatz (Lego, Ikeaschrank, Wohnkabine, welch Evolution!) nun in Auftrag gegeben und wird Anfang Juni abholbereit sein.

    Zur Kabine, diese wird in 33mm GFK-Sandwich (Seiten, vorne, hinten, Dach, Schrägen, Alkoven), sowie einem 46mm GFK/Multiplex/Hartschaumeinleger-Sandwich gefertigt sein. Dazu gibt es an strategischen Stellen einlaminierte Einleger für Airlineschienen. Generell habe ich die Kabine so „konzipiert“, dass sie so kompakt wie möglich ist um den (Doka)Rahmen nicht zu überstrapazieren und die Geländetauglichkeit des Grundfahrzeugs (kein Schnickschnack, nur Höherlegung und 265/75/16 Räder) zu erhalten. Von Leichtbau zu sprechen, wäre übertrieben. „Richtiger“ Leichtbau ist mir zur asketisch, ein wenig kuschelig darf es in der Kabine schon sein, wenn man sich bei unhübschen äußeren Bedingungen mal länger in der Kabine aufhalten möchte. Aber den totalen Luxus brauche ich auch nicht, so verzichte ich auf große Elektroinstallation (kein 230V), Gaseinbau (nur Kartuschenkocher), WC (außer TTT als Not-WC), Duschkabine und große Wasserinstallation (2x 25L Kanister samt Tauchpumpe soll reichen). Dies um Platz und Gewicht einzusparen. Geplant sind alle Einbauten so, dass alles zugänglich ist und die Kabine voll genutzt werden kann, auch wenn das Bett ausgezogen ist.

    Ich lasse mal einige Bilder sprechen…

     


    Zum Grundriss, stellen wir uns vor, wir stehen in der Tür. Linkerhand an der Rückwand befindet sich die Küchenzeile, 80cm breit, 45cm tief. Unter der Spüle befindet sich ein 6L Boiler sowie ein 15L-Abwasserkanister. Darunter ist ein offenes Schuhfach. In der rechten Hälfte der Küchenzeile ist oben eine Schublade, darunter ein Schrank für Pötte und Pannen etc. Das untere Drittel zur Schräge ist durchgängig bis zur gegenüberliegenden Seitenwand / unter der Sitzbank, als Fach für lange Sachen wie Klappstühle, Tisch, etc. Zugänglich von außen via Klappe in der Heckschräge. Die Sitzbank ist 90cm breit, 57cm tief und hat einen cirka 25cm tiefen Stauraum. Sitzbank und ggü-liegender Sitz stehen auf einem 17cm hohen Podest, darunter kommt die Dieselheizung (Planar 2d) und ein großes Fach für Sonstiges.

    Der Tisch wird verschieb/klapp/ausziehbar und dient als Zwischenstück zischen den Sitzen, sodass damit ein Notbett für die Kurze gebaut werden kann, die ansonsten gerne draßen im Zelt schläft. Der einzelne Sitz ist 60cm breit und 57cm tief, darunter soll die TTT eingebaut werden. Zwischen Rückseite des Sitzes und Kabinenstirnwand kommt die Elektrikabteilung samt 100Ah Lifepo-Akku. Zugänglich über eine Serviceklappe von außen. An der Kabinenstirnwand kommt eine „Anrichte“, 90cm hoch, 25cm tief, bestehend aus links einem kleinen Schrank, oben Schubladen und rechts Schrank mit 2x25L Wasserkanister.

    Rechts neben der Tür befindet sich die 40L Kühlbox in einem Schrank mit Auszug (sodass die Kühlbox zur Tür hin rausgezogen werden kann), darauf noch mal eine große Schublade. Darüber, sowie über der Küche gibt’s je einen Hängeschrank. Geplant ist der Möbelbau übrigens mit birkefurniertem 10mm Balsa/Albasiasperrholz und Escheleisten. Ich wohne ja neben einer Tischlerei… :D

    Das Bett misst 140cm x 160cm und soll ausziehbar auf 140 x 200 sein. Daneben kommen 15cm schmale Kästen für Kleinkram, Unterwäsche, Socken, T-Shirts etc.

    Das Leergewicht der Kabine ist mit cirka 260KG angepeilt, komplett fertig ausgebaut sollten 550kg auf die Waage gebracht sein. Ich habe mir eine Excel-Liste für sämtliche Komponenten angelegt (erstaunlich was dabei zusammenkommt!) und die Gewichte konservativ leicht aufgerundet, sollte also durchaus möglich sein… Befestigt werden soll die Kabine über einen mit dem Kabinboden verklebten Rahmen aus Vierkantrohr (Maße noch nicht fix), der an den originalen Aufnahmepunkten der Serienpritsche mit dem Fahrzeugrahmen verschraubt wird.

    So darf das Ganze dann aussehen (Okay, nicht mit den Reifen...):

     


    Wenn ihr werten Lesenden nun bis hier wacker durchgehalten habt, dann würde ich mich sehr über Anmerkungen, Fragen und Kritik freuen! ?


    Schönen Gruß,

    Bastian


  • Picco 7. April 2021 um 20:30

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hoi Bastian

    Mach mal eine Kalkulation betreffend des Schwerpunktes, ich hab stark den Eindruck dass Du zu viel schwere Dinge ganz weit hinten hast und so der Schwerpunkt hinter die Hinterachse zu liegen kommt.

    Ich bau meine Kabine zwar noch und diese ist deutlich länger als Deine (ca.2,90m) aber ich hab alle schweren Dinge vorne unter der Verlängerung des Alkovenbettes und kaum Einbauten hinter der Hinterachse.

    Gerade Boiler, Tank usw gehört ganz weit nach vorne unten.

  • Moin Picco,

    Soweit geplant befindet sich alles richtig schwere wie Batterie, Elektrikmodule und Wassertanks (2x25L) tatsächlich an der Stirnwand / unter der Bettverlängerung. Hinten ist 'nur' der Boiler (gefüllt ca. 8kg) und der (sicher nicht immer volle) Abwasserkanister mit 15L, für den Boiler finde ich allerdings kaum noch sinnvoll Platz weiter vorne. Zudem steht die Kühlbox quasi auf der Achse. Ich weiß zwar nicht, wie man eine Schwerpunktberechnung macht, aber "gefühlt" sollte der Schwerpunkt des ganzen Konstrukts auf, bzw. leicht vor der Achse liegen.

    Nachtrag: rechnerisch soll der gesamte Möbelausbau konservativ geschätzt inkl. Oberflächenbehandlung, Beschläge usw. bei max. 90kg liegen. Die Möbel werden ohne Rückwände an Holzleisten (Esche) befestigt, welche an die Kabinenwände geklebt werden.

    Schönen Gruß,

    Bastian

    Einmal editiert, zuletzt von Kasti_B (7. April 2021 um 21:16)

  • Gerade Boiler, Tank usw gehört ganz weit nach vorne unten.

    Wobei man da auch sehr aufpassen muss, dass man dann die Vorderachse nicht überlastet.

    Beim Krabbavan 1 hatte ich mich mit dem „möglichst alles schwere nach vorn, hinten wird er eh schon schwer genug“ auch erst einmal verschätzt.

    Es war im Endeffekt dann sehr gut, dass die ganze Kabine 5 cm weiter hinten sitzen musste, als anfangs geplant.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Pickup kannst du aber nicht mit Transporterfahrgestell vergleichen. Die Pickupkabine ist im Verhältnis länger, so dass man eh die Hauptlast auf die HA bekommt und man ehr aufpassen muss, dass die VA nicht entlastet wird (zumindest beim Doka).

    Gruß, Holger

  • Ja. Was ich aussagen wollte war auch eher, dass man das ganz von Beginn an immer im Auge halten sollte. Und am Besten nicht nach Bauchgefühl, sondern entweder berechnet oder zumindest im Bau dauernd gewogen.

    Ich weiß zwar nicht, wie man eine Schwerpunktberechnung macht,

    „Ganz Einfach“, über die Hebelgesetze.

    Jede Last mit den Hebelarmen (waagerechte Entfernung zu den Achsen) auf die Achsen verteilen. Bei Lasten hinter der Hinterachse wird dabei die Vorderachse entlastet und die Hinterachse höher belastet. Da nimmst Du erst die Hinterachse als Drehpunkt eines Hebels und rechnest aus, wie Du an der Vorderachse dagegen drücken müsstest, dass das ganze in Waage bleibt. Dieses „Gewicht“ ziehst Du nun bei der Vorderachse ab und schlägst es an der Hinterachse zum eigentlichen Gewicht dazu.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Moin!

    Fein, rege Beteiligung hier! :)

    @MrMombatou,

    picr.de ist ein eher privates Projekt des Betreibers vom offroadforum.de, der zuverlässigste Bilderhost, den ich kenne. Bilder die ich vor über 10 Jahren via picr.de hochgeladen habe, sind immer noch da und erreichbar! Aber ich werde es mal mit der Uploadfunktion hier versuchen...

    Das mit der Schwerpunktberechnung blicke ich noch nicht ganz, werde mir dies nochmal in Ruhe zu Gemüte führen. Allgemein habe ich noch ein Verständnisproblem mit auf/vor/hinter der Achse. Denn die hängt ja rahmenseits an vier Blattfederaufnahmen. Also müsste es doch (ohne jetzt an Fahrdynamik zu denken) relativ Wurst sein, wo das Gewicht über der Achse ist, solange das Gewicht innerhalb der Blattfederaufnahmen sitzt?

    Zum Hilux allgemein: Ich habe für knapp 150.00km beruflich einen N25 Extracab geknechtet, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Permanent an der Grenze des zGg, oft auch ein paar 100kg darüber. Und das im Gelände getreu dem Motto "Mal gucken, was da geht" und darüber hinaus (juveniler Leichtsinn...) Die Kiste hat im Serientrim mit etwas größeren Rädern) alles klaglos weggesteckt, einzig die Federn hinten waren völlig fertig. Somit ist das Bedenken hinstlich Haltbarkeit klein, das Vertrauen groß. Fahrdynamik ist natürlich 'ne andere Geschichte, da fehlen mir Erfahrungen mit so einem großen Aufbau.

    Bezüglich Gewichtsverteilung und Wasserkapazität habe ich einen interessanten Impuls aus dem Wohnkabinenforum erhalten. Kleinere Kanister vorne (2x 19L) gingen auch (2 weitere würden ins Fahrerhaus passen), dafür müsste ich die Tiefe der "Anrichte / des Schranks" an der Stirnwand von 25cm auf 30cm erhöhen. Hätte dann den Vorteil, dass ich den Boiler auch von hinten nach vorne verlegen könnte. Das sähe dann in etwa so aus, siehe Bild:



    Links bleibt hinter der Kühlbox ein Freiraum zum "atmen" der Kühlbox, daneben zwei Kanister 19L, rechts daneben der 6L-Boiler, rechts daneben in Blau der 100Ah-Akku. Die flachen weißen Kästen links und rechts sind die Radhäuser, die Elektrik soll über dem Akku an der Stirnwand befestigt werden. Die kanister wären von innen zugänglich. Gibt es Anmerkungen dazu? ...So geht es doch schön voran! :)

    Schönen Gruß,

    Bastian

  • Zur Achslastberechnung gibt es eine schöne Excel-Tabelle wo man die entsprechenden Fahrzeugdaten und die Gewichte eingeben kann und es wird die entsprechenden Achslasten errechnet. Zu finden unter http://reisemobilist.de/Downloads.html unter Beladungsrechner.

    Ladebrücke entfernen: Wenn nur 2x im Jahr gemacht werden soll sehe ich da auch keine Probleme. Weiss ja nicht wie die Anbindung beim Lux ausgeführt ist, aber das dürfte sich von Pickup zu Pickup nicht wesentlich unterscheiden. Bei meinem Chevy würde ich behaupten dass das, Kran/Seilzug/Stapler oder 4 starke Kollegen vorausgesetzt, in weniger als einer halben Stunde erledigt werden kann; 8 Schrauben Lösen, 2 Stecker für Leuchten abziehen und 3 Schrauben für Tankstutzen und abheben.

    Tankstutzen: Den hab ich mir auch zuerst unter dem Koffer gehängt. Schien mir der geeignete Ort zu sein. Es hatte etwas wenig aber es hatte Gefälle, also müsste es gehen, dachte ich...falsch gedacht. Auf der ersten Tankstelle ging es noch so (mehr schlecht als recht), aber die 2. war ganz leicht zur Tanksäule hin abfallend und da ging es dann nicht mehr. Also kurzerhand den Stutzen in den Koffer hoch verlegt, was das einzig richtige war. Lange Rede kurzer Sinn, achte darauf dass du genug Gefälle hast sonst wirst du es verfluchen.

    Zum Wechseln, wäre es vielleicht eine Idee an jedem Aufbau einen Tankstutzen anzubringen und an geeigneter, gut zugänglicher Stelle eine Schnellkupplung einzubauen? Aus meiner beruflichen Laufbahn kenne ich verschiedene solche Kupplungen von Stäubli.com (Luft, Wasser, Glykol und Hydraulik bis 250Bar Nenndruck). Mir haben die immer einen sehr guten und wertigen Eindruck hinterlassen. Die haben wohl auch eine für Treibstoff im Programm, aber die kenne ich persönlich nicht. Ohne die Preise dafür zu kennen gehe ich allerdings davon aus dass das wohl eher nicht die billigste Lösung wird, aber da gibt es ja auch noch andere Hersteller. Wichtig ist halt dass sie den Fluss so wenig wie möglich behindert, also am bessten ohne eingebauten Rückschlagventil oder entsprechend grösser dimensioniert, ansonsten wirst du sie wieder verfluchen.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Moin!

    Die Pritsche zu demontieren empfinde ich als nervige Qual. Durchs Radhaus (am besten die Räder dazu abnehmen) mit einem Ratschenschlüssel mit nur geschätzten 30° Weg... Aber wie gesagt, das lässt sich auch so umbauen, dass man die Pritsche von oben verschrauben kann. Dann bedarf es nur ein paar Stopfen, damit die Löcher auf dem Pritschenboden nicht von oben zuschmocken. Und mit dem Akkuschrauber gehts ratzfatz... Abheben kann ich die Pritsche mit einem 400kg Deckenkran im Carport.

    Zum Tankstutzen: Ist 'ne super Idee, einen zweiten an die Kabinenstirnwand zu setzen! Stefan: könntest du sagen, welchen Durchmesser das Rohr mit Deckel hat? Bzw. wie stark dein selbstgedrehter Halter ist? Ich kenne Hydraulikkupplungen mit ID 2". Die bräuchte es wohl für den Tankstutzen. Die sind aber sowas von massiv und schwer, dass ich wahrscheinlich Zuladungsprobleme bekommen könnte :D

    Ansonsten vielen Dank für das Excelsheet und den Beladungsrechner! Da möchte ich mich in Ruhe einfuchsen, wird also nicht langweilig!


    Schönen Gruß,

    Bastian

  • Moin.

    Ich habe ja den orig. Tankstutzen benutzt. Ich meine mich daran zu erinnern, eine 38er Bohrung gefräst zu haben. Für die Klemmung hat 3mm Sägeblattstärke gereicht!

    Ich denke wenn du den Tankstutzen einmalig versetzt, kann die Pritsche ja auch an der Stelle ausgeschnitten werden! Dann wäre das Problem gelöst.


    40949860sb.jpg

    Halter, geklebt


    Gruß Stefan

    Alles wird gut. Irgendwann.

    2 Mal editiert, zuletzt von S t e f a n (11. April 2021 um 10:23)

  • Moin Stefan,

    Danke für das Bild, ist mir gar nicht mal so unbekannt ;) ...Ich schätze mal, der Hilux ist 2015> ? Wie groß ist bei dir der Abstand zwischen Fahrerhaus und Wohnbox? Ich werde wohl eher schauen, wie man den originalen Stutzen leicht trennbar macht. Die originale Pritsche möchte ich bzgl. Tankstutzen nicht modifizieren. Zum einen ist das originale Blech Coladosendünn und deshalb hübsch blöd zu schweißen, zum anderen möchte ich darauf verzichten, weil man dann spachteln und nachlackieren müsste. Und das kann ich in schön mal gar nicht...

    Schönen Gruß,

    Bastian

  • Moin!

    Mittlerweile ist der Kabinenbau doch recht weit gediehen. Zumindest der Rohbau. Im Grunde genommen war es bis dahin alles recht einfach, straight forward, selbsterklärend, für jemanden der keine zwei linken Hände mit Daumen in der Mitte hat, kein Problem. Bei kleinen Fragen war Alex Mehler von Nomadcampers auch telefonisch immer zu erreichen. Der Bau im Carport war bis jetzt auch unproblematisch, ein rudimentärer Satz Elektro- und Meßwerkzeuge reicht dicke. Das dollste und wichtigste Werkzeug hierbei: eine Akkubetriebene Kartuschenpresse! :D

    Los ging es mit dem Zwischenrahmen (Vierkantrohr 50x40x3 S235), der an den originalen Aufnahmepunkten am Fahrzeugrahmen verschraubt wird. Vorne starr, hinten mit PU-Zwischenlagern. Verklebt ist der Zwischenrahmen am Kabinenboden mit Körapop 225, nachdem der Kleber ausgehärtet war, habe ich den Rahmen mit 6 M10 Schrauben durch den Kabinenboden (dort sind extra PU-Verstärkungen einlaminiert worden) verschraubt. Dann ging es los mit dem Stellen und Kleben der Wände. Auch das super einfach, die Platten waren (super maßhaltig) von Nomadcampers auf Maß geschnitten, auf Gehrung und mit Luft für Klebespalt (als Abstandshalter funktionieren Zahnstocher / Holzspieße hervorragend). Geklebt wurden die Sandwichplatten mit Körapur 030, mit dem dementsprechenden Reiniger und Primer von Kömmerling vorbehandelt. Damit das Ganze auch da hin kommt, wo es hingehört und auch winklig zueinader ist, habe ich mir reichlich Hilfskonstrukte aus Kanthölzern gebastelt... Spaßig wurde es dann mit der Anfertigung der Radhäuser und den Eckleisten. Derer so cirka 30 an der Zahl... Messen, messen, messen, anzeichnen, sägen, reinigen, anschleifen, reinigen, primern, das Ganze nochmal Kabinenseitig... Tüchtig viel Aufwand! 8o

    Nun gibt's erstmal Bilder, wohl für die meisten erfahrenen Kabinenbauer nichts neues...:

    Verkleben des Zwischenrahmens, mein erstes Klebewerk an der Kabine überhaupt, die Mengenregulierung der Akkupresse war noch etwas zu wohlmeinend...

    Ständerwerk auf der Bodenplatte, die Liebste hat viel Bock auf helfen :) :

    Die Hütte nimmt Form an:

    Das Leistengedöns aus Alu und GFK für innen und außen noch im Rohmaß:

    Radhauspuzzle (stumpf aufeinandersetzen wäre mir zu langweilig gewesen, also habe ich mir mal ein Gehrungs-Puzzle ausgedacht):

    Leisten-Puzzle (50x90 GFK-Wikelleiste für Bodenplatte und Radhäuser):

    Gleich geht's weiter....

  • ...weiter geht's:

    Um ein Gefühl für den Raum zu bekommen... Obwohl die Maße (Länge / Breite, ohne Alkoven) nich wesentlich von der Originalpritsche abweichen, ist das Raumangebot / Raumgefühl doch schon erstaunlich!):

    Hier mit Hilux, Propotionen passen wie gedacht:

    Leisten rundum verklebt:

    Ohne mal einen dicken Bock zu schießen, geht es wohl nicht. Habe die Türfüllung (Stück aus dem Ausschnitt) verkackt. Habe schlauerweise den Rasius vom Ausßenauschnitt übernommen... Gelöst wurde das Problemchen über ein angeflicktes Stück, von innen und außen überlappend mit einem Alublech (hier noch lose aufgelegt) überklebt:

    Zum Aufbau des Sandwich: 1,1mm GFK gewebeverstärkt mit Gelcoat, 3,5mm PP-Wabe, Polyurethan Hartschaum RG 50 27mm, 1,0mm GFK mit Feingewebe und Gelcoat. Die Wabenseite ist suber stabil und flexibel, da kann man gepflegt mit einem großen Hammer draufwemmsen und nichts passiert. erst die Hammerfinne hinterlässt Eindrücke :D Gewicht der 33mm Sandwichplatten liegt bei ~5,8kg/m²:


    Derweil wurden im Keller die Tür und die Klappen geklebt:

    Momentan macht mir die Außentemperatur einen Strich durch die Rechnung. Damit ich im inneren der Kabine weiterkleben kann (meine Freunde, die Winkelleisten...) muss ich die Klappen / Tür einkleben können. Erst dann kanns weitergehen.

    Bezüglich der Grundrissplanung ist alles weitestgehend beim alten geblieben. Wesentliche Änderung bis jetzt, ist der Wassertank. Hier findet sich beim Hilux Doka ein schnuckeliger, ungenutzter Raum zwischen Rückbank und Rückwand. dort wird ein 60L-Tank aus Edelstahl seinen Platz finden. Also weniger Gewicht in der Wohnkabine, mehr Stauraum an der Kabinenstirnwand. Überlege gerade, ob sich die Aufbaubatterie (100Ah Lifepo) nicht auch in das Fahrerhaus verlegen lässt. Werden mir aber wahrscheinlich zu viele Stecker... Eine Frage zum Fenster in der Tür hätte ich auch, stelle ich aber in einem gesonderten Fred.

    Vielen Dank für's schauen bis hierhin :)

    Schönen Gruß,

    Bastian

  • Beim Bau des Zischenrahmens haben sich noch ein paar interessante Aspekte ergeben. Eventuell wird noch Platz für einen 'Unterflur-Abwassertank' (ca. 30L) und das eine oder andere 'Doppelbodenfach' sein. Schaue ich mir aber erst genauer an, bzw. messe, plane und baue dies, wenn die Hütte das erste Mal auf dem Hilux steht. Auch seitliche Staukästen wären noch denkbar.

    Hier mal eine echt oldskool Fotomontage per Papier und Schere um zu ahnen, wie das gesamte Werk am Ende aussehen könnte:

    Schönen Gruß,

    Bastian

  • Moin!

    Oha! Muss beschämt feststellen, dass es hier ja gar nicht weitergegangen ist... Nun ja, so sehr viel weiter bin ich auch noch nicht. Da ich im Carport baue, bin ich doch sehr vom Wetter abhängig, und das hat lange Zeit keine Möglichkeit für die ganze Kleberei gegeben. Immerhin sind neben Tür und Klappen nun die Eckleisten innen und außen verklebt. Was bei einer Kabine mit vielen Schrägen besonders viel Spaß macht :rolleyes:^^

    Hier mal ein paar unkommentierte Bilder / Einsichten mit rudimentärer Grundriss- / Möbelplanung auf der Schutzfolie:

    Weiter geht es dann endlich mit etwas, worauf ich mich schon lange freue...

  • Der Möbelbau!

    Gebaut wird mit Queenply (wiegt die Hälfte von Birke Multiplex!) in 15mm Esche furniert für schicke waagerechte Oberflächen, 12mm Queenply roh für Möbelwände die viel tragen zu haben, sowie 9mm und 6mm. Fronten für Schranktüren, Klappen, Schubladen werden aus 6mm Platte auf 9mm Rahmen geleimt hergestellt.

    Mit der Grobplanung in der Hand den Nachbarn mit der schicken Kreissäge aufgesucht und ruckzuck füllt sich der Keller mit allerhand Zuschnitten (Zuschnitte beschriften lohnt sich... ;) :(


    Endlich geht es los mit meinem Erstlingswerk und Einstand in den Möbelbau!

    Wie es sich gehört, habe ich mir die schwerste Ecke zum Anfang ausgesucht, um mich dann im Uhrzeigersinn durch die Kabine zu tischlern. Die Rückwand mit zwei Schrägen... Schrägen! Ich liebe sie! :brokenbulb: :roll: . Allgemein ist es schwierig, in den leeren Raum reinzuplanen, insbesonders wenn die Möbel kabinenwandseitig keine Rückwände / Seitenwände haben. Mit zig Winkeln, Zollstöcken, Richtschnur etc. klappt das aber irgendwie.

    Aller Anfang ist schwer

    :

    Endlich mal wieder kleben! Zur Möbelbefestigung kabinenseitig werden 20x20x3mm Aluwinkel an die Wände geklebt. Wie üblich, anzeichnen, abkleben, reinigen, schleifen, reinigen, kleben...

    Et voila, einmal grob zusammengehalten, passt. Das wird der "Küchenblock":


    ...

  • ...

    Geklebt werden die Aluprofile mit Scotch 3M VHB Tape und Soudal Fix All High Tack. Ein Teufelszeug! Dadurch dass es sehr pastös ist (gezogene Fäden bleiben stehen!) und eine sehr hohe Anfangsklebekraft hat, ist es super einfach zu verarbeiten. Ansetzen, ausrichten, so fest drücken dass das Tape festbappt (gibt auch gleich einen Klebespalt her) und fertig ist die Laube. Ist sogar direkt nach dem Kleben schon leicht belastbar, da verrutscht nichts mehr.

    Das nächste Möbelstück in der Produktion, das Oberschränklein. Mittelstück verleimt und von unten verschraubt, Seitenteil seitlich mit Lamellos mit dem Boden verleimt. Mit allen Rafinessen bombenfest zusammengezwungen samt kleiner Hilfskonstruktionen, damit alles rechtwinklig bleibt. Tips und große Zwingen vom Tischler ;)

    Mal zum Gewicht: Das wird leicht! Der Oberschränkleinkorpus und die Aluwinkel (zwei kleine Stücke der Winkel hätte ich mir rückblicken sparen können) liegt bei 2,4kg. Mit Ziwschenböden, Türen und Beschlägen wird das Ding wohl um die 5kg liegen. Finde ich okay.

    Der Küchenblock wird durch das Mittelteil mit 2 Zwischenböden (1 links, 1 rechts) stabilisiert. Die Zwischenböden sitzen auf eingefrästen und mit PUR-Leim (macht schöne Sauereien...) eingeklebten Aluwinkeln und werden von unten verschraubt. Das Ding ist mordsstabil geworden! Um die 9mm Platte noch zu stabilisieren und um einen Kantenschutz zu realisieren, hab ich nach vorne noch ein Alu U-Profil eingefräst. Hält und ist stabil!

    So schauts aus! Die Arbeitsplatte ist nur aufgelegt, da muss ja noch Spülbecken und Wasserhahn reingeplant und reingebaut werden. Wenn die Technik fertig und vor Ort ist, werden Türen, Zwischenböden und Schubladen angefertigt.

    Im Übrigen verzerrt die Kamera etwas, entgegen der Optik ist alles hübsch rechtwinklig. Ich schwör! Auch vor dem Genuss des Bieres! :saint:

    Weiter geht's demnächst mit Sitzbank und Podest. Fragen und Anmerkungen sind höchst willkommen! :)


    Schönen Gruß,

    Bastian

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