Auslegung Batteriekapazität

  • (Erhobener Zeigefinger) Das ist aber nicht sehr nachhaltig und gefällt nicht allen hier. (Zeigefinger wieder in die Nase gesteckt)


    Gruß Nunmachmal

    Ok, im nächsten Winter verheize ich wieder Diesel - wenn das höhere Akzeptanz bringt 8) .

    Zurück zum Thema.

    Durch die Erfahrungen mit Blei-Säurebatterien tendiert man dazu auch bei Lifepo hoch zu dimensionieren.

    Ich habe aus der Verbrauchsrechnung einen Bedarf für 100Ah errechnet. Nach der ersten Fahrt war ich mit den 100Ah so begeistert wie schnell sie wieder vollgeladen sind habe ich mich dazu entschieden nochmal 100Ah dazu zu bauen.

    Jetzt ist immer genug Strom dabei und wir nutzen ihn auch. Thermomix, Induktionsplatte und auch der Föhn der Frau ( ich nutze den selten ;) ) ist alles kein Thema mehr.

    Der für mich größte Gewinn an den Lifepo ist das man sich bei bedecktem Wetter oder auch bei längerer Standzeit in der Winterzeit nicht mehr permanent die Batteriezustand ansehen muß um noch ruhig zu bleiben.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hallo Christian,

    mit den Blei-Säure Batterien waren es bei 24V 225Ah. Das hört sich viel an und ist auch ganz ordentlich solange die

    Batterien fit sind. Mit zunehmendem Alter und schwächer werden der Batterien war es nur im Sommer noch gut.

    Im Winter, wenn die Solaranlage nicht mehr soviel gebracht hat, war es mit den kleinen Verbrauchern wie Kühlboxen,

    Heizung und Licht noch gut aber den Wechselrichter brauchte man nicht mehr in Betrieb nehmen wollen um Kaffeemaschine oder Föhn zu benutzen.

    Bei einer Nutzung von ca.30% wären das ca. 70-75 Ah gewesen. Nach dieser Rechnung hätte auch eine 100Ah Lifepo gereicht. Da wir aber gerne Reserven haben und auch mehr Strom verwenden wollen sind es jetzt 200Ah Lifepo geworden.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • mal eine Frage: Wenn ich später feststelle, daß meine 100A * 24V Lifepo4 nicht reicht - kann ich dann einfach eine zweite parallel schalten?

    Wenn man nicht fragt ist die Antwort immer "Nein".

  • Im Prinzip kannst du eine zweite LiFePO4 parallel schalten. Brauchst dann aber ein zweites BMS, mehr Platz, hast ein höheres Gewicht und ist insgesamt deutlich teurer als gleich die doppelte Kapazität. Auch funktional würde ich die Parallelschaltung nicht bevorzugen.

    Man muss aber nicht unbedingt zwischen 100Ah und 200Ah entscheiden, denn es gibt ja z,B, auch 160Ah.

    LG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    danke für die schnelle Antwort. Ich denke ja, daß die 100 Ah ausreichen - das entspricht ja 200 Ah bei 12V oder ca. 400Ah bei 12V und Bleibatterien, um das einzuordnen. Die zweite Batterie ist nur als Möglichkeit da - die Nutzung kann sich ja ändern. Ich hatte mal irgendwo was davon gelesen, daß das nicht / nicht immer ginge.

    BMS / Gewicht / Platz ist klar, aber wäre kein Problem. (12Tonner)

    Gruß

    Roland

    Wenn man nicht fragt ist die Antwort immer "Nein".

  • ISt es eigentlich richtig, dass man nur mit denselben Kapazitäten erweitern kann ? Also 100Ah vorhanden = 100Ah neuer Akku? Ich hätte vermutet, dass das jeweilige BMS den jeweiligen Akku managed?

    Wenn man nicht fragt ist die Antwort immer "Nein".

  • Bei Litihium weiß ich nicht wie es sich verhält, aber bei Blei-Akkus hat man das als Weisheit für eine lange Lebensdauer beider Akkus propagiert.
    Hatte irgendwas mit der Spannungs- und Entladekurve zu tun, genau weiß ich es nicht. Man wollte damit vermeiden, dass man den kleinen Akku tot fährt, während der große noch viel Kapazität hat.
    Vermutlich wäre das auch kein Problem mit zwei unterschiedlichen Kapazitäten, wenn man ein Unterspannungsschutz hat.
    Daher wäre bei Lithiums mit BMS meiner Vermutung nach, die Kapazitäten der Akkus egal. Jeder Steuert sich selbst und schaltet aus. Aber ob da noch Verkabelungsaufwand hinzukommt für die Ladevorrichtung, keine Ahnung
    Wie gesagt vermutung

  • Bei Lithium Akkus kannst du mit beliebiger Kapazität erweitern. Wichtig ist nur, dass es die selben Zelltypen sind mit identischer Zellspannung und Verhalten beim Laden und Entladen. Ansonsten kommt es zu gegenseitiger Beeinflussung.

    LG Wolfgang

  • Guten Tag zusammen,

    aus meiner Kenntnis heraus wäre es ein Zufall, wenn beide 24V oder 12V LiFePo4 Batterien, die gleichen Zellspannungen hätten. Jeder Satz, bestehend aus 4 oder 8 Zellen ist durch den Hersteller/Lieferanten aufeinander abgestimmt (hoffentlich), um die höchstmögliche Leistung etc. zu erzielen...und das jeweilige BMS lädt und balanciert die 4 oder 8 Blöcke entsprechend. Kauft man eine weitere fertige Batterie oder baut 4/8 Blöcke dazu, gehört dazu auch ein neues BMS und es ist egal von wem die Zellen kommen und ob eine geringe Abweichung bei der Zellspannung besteht. Die Rechnungen 100AH LiFePo4 = 400AH Blei zweifle ich hier einmal an. Eine Bleizelle sollte man im Bereich von 55-100% der Kapazität nutzen, eine LiFePo4 im Bereich 20-70%Kapazität, wenn man die Vorteile der langen Lebenszyklen erreichen möchte, Ja im Notfall kann man aus einer LiFePo4 auch mehr ziehen, geht auch bei einer Bleibatterie, nur ist hier der Lebenszyklus der Batterie dann sehr schnell verbraucht.. Steht man überwiegend ohne Landstrom, ohne sich viel zu bewegen, so, würde ich zu einer großen LiFePo4 Kapazität raten, abhängig natürlich auch von der Größe der Solarzellen und ob diese flach montiert oder anstellbar sind, Winter/Sommer usw. und wie oft das Fahrzeug bewegt wird, ein Ladebooster (zumindest bei Euro6 Fahrzeugen) etc. verbaut wurde. Ergänzt man seine erste LiFePo4 Batterie nachträglich um eine weitere gleicher Größe, statt gleich die doppelte Kapazität einzubauen, so ist der Gewichtsunterschied zu vernachlässigen. Es kommt ja nur ein weiteres BMS, Sicherungen, ggfs eine Box etc. hinzu, die nicht wirklich deutlich ins Gewicht fallen. Und aus meiner Sicht immer Hauptschalter/Nato Knochen etc. für jede Batterie vorsehen, damit man wie erforderlich zu/ab schalten kann, bzw. auch der Ausbau.... einfach realisierbar ist, gleiches gilt auch für die Solarzellen. Diese Schalter kosten nicht viel und ermöglichen einen größeren Freiraum/Sicherheit...

    Unterschiedliche Kapazitäten sind machbar, allerdings ist der Entnahmestrom dann auf die kleinere Batterie zu begrenzen, gleiches betrifft natürlich auch den Ladebooster, bzw. den Ladestrom etc., würde grundsätzlich immer zu gleichen Kapazitäten neigen, der Preisunterschied beim Selbstbau ist nicht so gravierend, ob nun 160AH oder 200, bzw sogar mehr... fährt man allerdings jeden zweiten Tag für ein paar Stunden, so mögen auch 160AH ausreichen, wenn es nicht gerade im Winter ist, wobei, insoweit das Fahrerhaus ungeheizt ist, der Kühlschrank auch ausgeschaltet sein könnte und im Sommer benötigt man idR ja auch keine Heizung. Habe selbst 2x 300AH, mit Booster, 380/760W Solar etc. verbaut, ist viel, aber wir stehen auch bis zu 2/3 Wochen ohne den Motor oder Landstrom zu nutzen.

    Beste Grüße und noch viel Spaß beim Basteln

    Björn

  • Im grossen und ganzen bin ich bei dir mit dem was du schreibst. Nur hier bin ich etwas skeptisch:

    Eine Bleizelle sollte man im Bereich von 55-100% der Kapazität nutzen, eine LiFePo4 im Bereich 20-70%Kapazität, wenn man die Vorteile der langen Lebenszyklen erreichen möchte, Ja im Notfall kann man aus einer LiFePo4 auch mehr ziehen, geht auch bei einer Bleibatterie, nur ist hier der Lebenszyklus der Batterie dann sehr schnell verbraucht..

    Hast du da konkrete Erfahrungswerte oder wie kommst du insbesondere auf die 20-70%? Und hast du konkrete belastbare Zahlen um wieviel die Lebensdauer leidet wenn ausserhalb dieser Kapazität geladen/entladen wird?

    Ich betreibe meine Lifepo eher im Bereich 10-95% Kapazität und halte das schon für recht konservativ (naja, meistens ist es eher 60-95% da ich genug Reserven verbaut habe). Auch stelle ich es mir schwierig vor ein Lifepo auf 70% zu laden...denn zwischen 15 und 85% verändert sich die Spannung nur in so geringem Masse dass schon die Temperatur und der fliessende Strom es einem komplett versaut anhand der Spannung auf den Ladezustand auch nur annähernd schliessen zu können. Und auch der Versuch bei 50-70% zu balancieren dürfte meines Erachtens aus den gleichen Gründen mehr schaden als nützen...

    Aber vielleicht liege ich auch falsch, und es gibt neue Fakten, darum die Frage nach konkreten belastbaren Zahlen (welche ich eben bisher noch nicht gefunden habe).

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Moin Urs,

    LiFePo4 Akkus fühlen sich am wohlsten bei 50% Ladezustand, so werden sie auch geliefert und gelagert.

    Ein Betrieb kann selbstverständlich zw. 0-100% erfolgen, die Bereiche sollten möglichst schnell durchfahren werden.

    Es wirkt sich jedoch ein Betrieb im obere (100%) und untere Bereich (0%) auf die vom Hersteller genannten Lebenserwartung/Zyklen aus. Kann man in den Datenblättern der jeweiligen Zellen nachlesen.

    LiFePo4 Akkus mit einem BMS ohne aktives Balancing müssen für den Zellausgleich ab und an voll aufgeladen werden. Beim aktiven, intelligenten Balancing wird die Ausgleichsspannung dynamisch an den aktuellen Ladezustand der Zellen angepasst, somit wird mit dem Ausgleich eher begonnen. Beim aktiven Zell Balancing werden auch während der Entladung schwächere Zellen unterstüzt. Man hat also mehr Kapazität zur Verfügung.

    Ich kann bei meinen BMS die jeweiligen Spannungen für den Überladeschutz und den Tiefentladeschutz individuell einstellen.

    Weiterhin erfolgt bei meiner Nutzung, überwiegend eine Ladung über meine Victron Solarregler, welche durch eine individuell angepasste Ladekennlinie dafür sorgen, dass die LiFePo4s nicht voll aufgeladen werden. Geht alles über die App mit 3 abgespeicherten Ladekennlinien, die aber auch einfachst angepasst werden können.. Ab und an lade ich die Akkus auch mal auf 100% auf, je nach Zelldrift....

    Bin hier aber immer noch am probieren/optimieren... und immer noch ein "Einäugiger mit geringer Sehleistung" unter den Blinden.

    Beste Grüße

    Björn

    Hier noch etwas aus dem Bereich der E-Mobilität, könnte auch auf die Nutzung von LiFePo4s zutreffen und ist mir auch bekannt beim thema Handy- und Laptop Akkus:

    Eine komplette Voll- oder Entladung des E-Auto-Akkus schadet den Lithium-Ionen-Zellen. Der Ladestand sollte idealerweise immer zwischen 20 – 80 % liegen. Weniger Akku bedeutet natürlich auch weniger Reichweite. Weniger Stress, beim Laden und Entladen verbessert die Lebensdauer mit bestmöglicher Kapazität.

    Siehe auch: https://www.ladehero.de/blog/so-behand…to-akku-richtig

    2 Mal editiert, zuletzt von RTW WAS 1 (22. Februar 2022 um 02:27)

  • Hallo zusammen,

    nachfolgend noch ein Haufen an Infos zum Thema Größe der LiFePo4, sinnvoll nutzbare Kapazität etc., denke mit 30-80% oder 40-90% = idR 50% nutzbare Kapazität, in Bezug auf die installierte Kapazität, liegt man nicht ganz falsch, liegt aber in etwa auf dem Stand von Blei-/Bleikristallbatterien etc.

    Wohnmobil Forum

    Mit der Annahme, auch nur 50% der Kapazität zu nutzen, ist man auf der sicheren Seite und wenn man ab und an mal eine größere Bandbreite der installierten Kapazität nutzt, passt es auch noch.

    Die Lebensdauer der LiFePo4s ist dann ggü einer Bleibatterie deutlich höher inkl der bei Bedarf höheren Entnahmemöglichkeit ohne gleich die Batterie zu zerstören. Ein paarmal eine Bleibatterie tiefentladen und schon steht man ohne Energie da.

    Ist Platz und Gewicht kein Problem, kann man natürlich auch eine große Bleikristallbatterienbank, wie auf Booten... installieren, will man aber eigentlich nicht in Womos. Macht aber auch preislich keinen Sinn. 300AH LiFePo4 (nutzbar im Notfall 270AH) mit hochwertigen aktiven BMS etc. kosten ca 1500€, hochwertige Bleikristall/Panzerbatterien kosten auch 1300€ und haben bei einer Nutzung von 50% der Kapazität (im Notfall auch 260AH möglich) eine deutlich geringere Zyklenzahl und wiegen 90kg statt 25kg für eine LiFePo4 mit Gehäuse, Heizung, BMS etc.

    Wie auch immer, es kommt natürlich immer auf die individuelle Nutzung an, die Lebenserwartung kann sich hier sehr deutlich unterscheiden.

    Beste Grüße

    Björn


    PS: Suche noch einen wirklichen Experten zum Thema KFZ Elektrik. Habe bereits, neben der Starterbatterie eine Blei Aufbaubatterie (Standheizung, Licht im Koffer, Aussenlicht und ein paar USB Steckdosen) und beschäftige mich damit, ggfs die zweite LiFePo4 Aufbaubatterie (überwiegend Kühlschrank und ein paar USB Steckdosen für Laptop etc.) in den Motor/Generator Ladestrom durch einen 2.ten LiFePo Booster mit einzubinden, ohne auf die Bleiaufbaubatterie zu verzichten. LiFePo4 werden heute ausschließlich über 380/720W PV geladen und wenn ich Landstrom habe ggfs auch hierüber. Die erste Blei Aufbaupatterie hat ein separates 100W PV Feld und wird, wie auch die Starterbatterie idR über den Generator 190AH oder den Landanschluß/Votronic geladen.

    Wie verschalte ich alles oder schmeiße ich die Blei AGM Batterie gleich raus, obwohl sie noch nahezu neu ist usw.....? Bitte nur Antworten von gestandenen KFZ Elektrik oder Elektrotechnik Experten mit WOMO, LiFePo etc. Erfahrung, vielen Dank an alle, bitte nicht falsch verstehen.

  • Hallo Björn,

    Dir ist aber schon klar dass die Zyklenangabe der Hersteller sich auf Vollzyklen (d.h. von voller Ladung (~3,65V) bis leer (wenn ich das richtig im Kopf habe ~2,5V)) bezieht, oder? Das wären bei 1000 Zyklen (alte LiFePo-Zellen) wenn man jeden Tag einen voll Zyklus hinkriegt schon 3 Jahre, aktuelle Zellen werden mit mindestens 2000 Zyklen beworben, also entsprechend schon 6 Jahre.

    Deine Fragen kann ich nicht beantworten, würde dir aber einen Blick in die gelben Seiten bzw eine Google Suche empfehlen, da findet man massig gewerbliche und die beantworten einem auch (teilweise natürlich nur gegen Honorar) fragen.

    Gruß

    Sven

  • Also ich würde keine 2 verschiedenen Batterien im Aufbau verwenden. Was hat das für einen Vorteil? Das macht alles nur unnötig kompliziert und du hast nicht alle verfügbare Energie an einem Punkt.

    Ich würde (und habe jetzt auch) nur eine LiFePo im Aufbau, die wird dann per Ladebooster und Solar geladen mit angepasste Ladekurven, und fertig.

    Gruß, Holger

  • Vielen Dank für die vielen Antworten! Die Zellen für meine 105Ah-Batterie sind ja auf dem Weg zu mir (hoffe ich ;)). .BMS und Balancer liegen schon bereit. Falls sich herausstellt, daß es doch etwas eng wird, würde ich dann gleich in eine zweite mit 200Ah oder mehr investieren, daher meine Frage. Wenn unterschiedliche Kapazitäten nicht möglich sind, müsste ich halt noch eine 105er bauen......

    Mit dem Entladestrom sollte es wenig Probleme geben - ( 3c sind 315A (oder?), macht bei 24V 7668 Watt ;) ), das sollte genügen....

    Wenn man nicht fragt ist die Antwort immer "Nein".

  • 3C ist das was max erlaubt ist. Sinnvoll ist das nicht unbedingt. Vor allem gehen solche hohen Belastungen auf die Lebensdauer. Auch sollte man dann die Batterietemperatur im Auge behalten und ggf kühlen!

    Gruß, Holger

  • Ist schon klar. Für über 7000W müssten ja schon so einige Geräte parallel laufen. Das wird wohl eher selten vorkommen.

    Wenn man nicht fragt ist die Antwort immer "Nein".

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen