Heckwand- Angebrachte Zurrschienen evtl. verstärken

  • Hallo

    Nachdem ich einige Zeit mitlese, und nebenher immer einiges an meinem Womo rumbastele und verändere, traue ich mich an einen Punkt noch nicht so richtig dran.

    Daher möchte ich mal ein Rat, Tipp oder Meinung zu folgendem „Projekt“ erfragen:

    Die Ausgangsbedingungen:

    Ich habe einen gebrauchten „Selbstausbau“ mit wenig Informationen dazu. Die Kabine besteht aus 40 mm GFK-Sandwichplatten, ich vermute die GFK Schicht innen und aussen hat nur eine Stärke von ca. 1,5-2 mm.

    An der Heckwand sind waagerecht 2 Zurrschienen angebracht.

    Ebenso sind an der unteren Abschrägung (Böschungswinkel) senkrecht 2 Zurrschienen angebracht.

    Nun möchte ich diese auch nutzen und daher habe mir die „Konstruktion“ einmal näher angeschaut.

    - Die Schienen sind mit Sika oder ähnlichem verklebt.

    - In den waagrehten Schienen (Länge ca. 2 m) sitzen jeweils 5 Schrauben vermutlich ähnlich Spax-Schrauben.

    - Die senkrechten Schienen (Länge ca. 0,4 m) sind mit jeweils 4 Schrauben befestigt - aber nicht gleichmäßig verteilt sondern 2 am Anfang und 2 am Ende.

    Das Ziel:

    An die Heckwand soll einen Fahrradträger, ausgelegt auf eine Traglast für 2 Fahrräder.

    Oder, je nach Einsatz wechselbar, eine Aufnahme für einen Ersatzreifen ( XZL 255/100 jedoch ohne Felge ), 1-2 Benzinkanister a 20 L , o.ä.

    An die Abschrägung möchte ich ggf. 2 Sandbleche anschrauben können welche derzeit auf dem Dach rumgefahren werden. (Alubleche)

    Bedenken:

    Die Bedenken gehen dahin, dass die Wand / Schienen die Last auf Dauer im dynamischen Fall nicht halten. Ich gehe nicht davon aus, das in der Wand entsprechende Verstärkungen zur Lastaufnahme eingebaut sind.

    Lösungsansatz:

    Nun steht die Überlegung im Raum,

    - die „Spax“ zu entfernen

    - die Schiene und Wand für 6-er Schrauben zu durchzubohren

    - die Schraube mit Dekaseal in der Wand abdichten

    - innen als „U-Scheibe“ eine 3-4 mm dicke, ca. 50mm breite Aluleiste auf ganzer Länge gegen zu legen und auch mit Dekaseal zu verkleben.

    - An der unteren Schiene ist innen ein Alu L-Profil geplant, dient dann auch als Auflage für Staukästen - diese Schiene daher evtl. mit Sika verkleben (?)

    Ausserdem würde ich evtl. sogar die doppelte Anzahl von Schrauben verwenden das wären dann ca. alle 240 mm , allerdings wohl keine Senkschrauben. Bei M6 wäre ich dann schon fast im GFK mit dem Senker.

    Allerdings traue ich mich da nicht richtig ran:

    Ich befürchte Schwierigkeiten beim Durchbohren, sprich eine „rumnudelei“, da ich erst die Zurrschiene und dann die Wand aufbohren müsste. Und einen rechten Winkel kann ich an der Kiste lange suchen.

    Zudem läuft innen ziemlich genau auf Höhe der Durchbrüche ein auflamimiertes Verstärkungsband, also liegt die Schiene nicht glatt auf. Hier würde ein gefräster Absatz in der Schiene helfen, aber trotzdem ist es nicht schön.

    Kältebrücken könnten evtl. auch ein Thema werden und auf der Innenseite der oberen Zurrschiene ist ausgerechnet das Bett (Kopfhöhe).

    So, viel geschrieben, ich hoffe ihr konntet es nachvollziehen.

    Zur Sicherheit gibt es noch ein Foto.

    Wie würdet ihr dieses Thema angehen?

    Grüße

    Ralf

  • Also Dein "gebrauchter Selbstausbau-Erwerb" sieht doch wahrlich wie professionell gemacht aus .

    Ich würde einfach eine 2mm Aluplatte an die Heckwand kleben , daran den Fahrradträger schrauben und an den wunderschönen Zurr-Schienen alles fest zurren . Wenn Du Bedenken hast , kannst Du die Platte innen noch mit kleineren Gegenstücken kontern und verschrauben . Ich würde nicht das gesamte Gewicht alleine an die Zurrschienen hängen .

    LG

    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Also die Fahrräder, ca. 50kg, würde ich ohne Bedenken an die Schienen hängen. Wenn die richtig geklebt sind hält das locker.

    Das ist eine große Klebefläche.

    Die Kanister sind da schon kritischer, da der Inhalt schwabt und arbeitet.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • ICH würde auf jeden Fall durchbohren und von innen grosszügig verstärken um die Last zu verteilen, damit eben nicht nur alles an der äusseren Deckschicht hängt. Dein Vorschlag mit der Aluleiste und flächiger Verklebung klingt- in meinen Ohren- gut.

    Lieber jetzt zu grosszügig, als später eine gelöste Deckschicht...

    Gruss Karsten

  • Ich würde auch Syt sein Vorschlag bevorzugen.
    Ich denke die Schrauben, die da jetzt drin sind, sind nur für die Fixierung der Klebung gewesen.

    Wenn das nicht Möglich ist, dann von außen nach innen Durchbohren.
    (M6 z.b:)
    Von Innen nach Außen dann bis zur Deckschicht mit M10 aufboren.
    Hier eine Adapterhülse M10 Außen und M6 in der Länge von Schaum+Innendeckschicht reinstecken und ggf. Verkleben
    Und erst dann mit dicker Unterschlegscheibe zur Zugentlastung arbeiten.
    Gewinde und Nachgiebige Materialien mögen sich nicht so.
    Aber die Wärmebrücker wird der Hammer sein!
    (Mir Pauschal egal, da meine Fahrzeuge eine Wärme-Kälte-Käsebrücken Konstrukt ist)

    Andernseits: Der Nunmachmal kommt aus dem Transportgewerbe, ist kein Theoretiker und hat ein realistisches Gefühl für was geht und was nicht... (Siehe sein Fahrzeug)

  • Der Ängstliche möge nur die untere Schiene durchbohren und Hülsen setzen wie von mrmonba beschrieben. Da sind Kältebrücken egal, sieht wie Kofferraum aus. Dann steht das Gewicht auf dieser unteren Schiene und die Obere dient nur zum verzurren.

    Aber Kanister sind wegen ihrer 80% Füllung kritisch. Mir ist vor 40 Jahren Mal ein 1/2voller Kanister auf dem Dach aus der Halterung gehüpft. Der war nur halbvoll weil wir auf der Fernreise das Motorenöl wechseln müssten.

    Ja Kinder, das war früher so. Alle 5.000km Ölwechsel, alle 10.000km Ventile einstellen. Da hätte man beim Reisen noch Programm.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Ich würde auch versuchen das Gewicht auf das Fahrgestell zubekommen, wie oben schon geschrieben. Peter mit dem schwappenden Kanister kann ich nachvollziehen. Aber hast Du schon mal manche Fahrräder hinter den Womos beobachtet, da ist ein Kanister harmlos dagegen.

    Gruß Klaus

  • Also ganz ehrlich, ich würde maximal Schrauben, wie mrmomba es aufgezeichnet hat. Und das auch nur aus psychologoschen Gründen. Wenn es ein gescheites Laminat ist und die Schienen korrekt geklebt hält das.

    Ein bekannterer Hersteller aus dem Nordschwarzwald zum Beisüiel gibt seine, nur auf die Deckschicht geklebten Schienen, (exakt wie die auf dem Bild) für 200kg frei.

    Ich selbst mache später Reseverad auf Airlinerschinen die auch nur mit Sika geklebt sind, allerdings mit einer Verstärkung in der Wand.

  • Ein bekannterer Hersteller aus dem Nordschwarzwald zum Beisüiel gibt seine, nur auf die Deckschicht geklebten Schienen, (exakt wie die auf dem Bild) für 200kg frei.

    Ich selbst mache später Reseverad auf Airlinerschinen die auch nur mit Sika geklebt sind, allerdings mit einer Verstärkung in der Wand.

    Ich würde mir auch keine Sorgen um die airline-Schiene oder die Verklebung auf der äußeren GFK-Schicht machen - beides hält ein zig-faches der beiden Räder locker aus - vorausgesetzt , sie sind ordentlich verklebt . Das Problem ist doch vielmehr die dauernde dynamische Belastung , die m.E. auf Dauer zu einer Delaminierung der äußeren GFK-Schicht führen kann . Deshalb würde ich Lasten immer mit Distanzhülsen durchschrauben und das Gewicht auf das gesamte Sandwich verlagern . Das genau machst du ja auch mit den Verstärkungen - dann hängt da auch ein 220 Kg- Reserverad sicher dran .

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

    Wie „urologe“ es geschrieben hat, fürchte ich nicht so sehr um die Verklebung der Zurrschiene, sondern die dynamische Belastung auf die Wand und somit um eben um diese.

    Daher der Gedanke auf der Innenseite eine Gegenlage zu schaffen. Auf die Hülsen , wie von „mrmomba“ skizziert, hätte ich im Ursprung verzichtet, da die Innenauflage mit geplanten ca. 50mm Breite recht grossflächig um die Mutter gehen würde. Werde das aber noch einmal mal überlegen. (wobei, wenn die Hülse nur etwas zu lang ist, ist es evtl. kontraproduktiv.)

    An das Fahrzeugchassis zu gehen, wie von „syt“ vorgeschlagen……. hinten ist alles zugebaut und die einzig möglichen Schrauben für eine Anbindung sind so schön mit Farbe zugekleistert - und halten zudem den Unterfahrschutz. Dann müsste ich den noch anders anbinden. Das wäre irgendwie machbar, aber der Aufwand ist mir derzeit dafür (für einen Fahrradträger) zu hoch.

    Einzige Alternative wäre noch eine Anbindung an den Grundrahmen der Kabine. Das wäre der Zwischenrahmen und würde nebenbei auch die Bewegung der Kabine mitmachen. Somit könnte ich die Lasten zusätzlich noch an den Schienen abfangen ohne dass grosse Momente auf die Wand wirken würden. Nur die Zurrschienen an der Schräge wären dann nicht nutzbar.

    Natürlich gibt es auch dort wieder eine unschöne Störkante durch das Kabinenende .


    Gedanklich etwas so:


    Grüße

    Ralf

  • Moin,dieser Grundrahmen wäre doch ideal ,mit seinen Vierkantprovielen,die nach hinten offen sind . Hier lässt sich doch gut ein Proviel einschieben und mit einem Bolzen gegen raus rutschen sichern ? Du kannst aber die unteren Zurrschienen zusätzlich zur Befestigung nutzen ,falls es doch zu stark schwingt . Und den Träger mit einem Anschlag klappbar aus legen . Dann steht das Fahrradgestell nicht hinten über,wenn mal keine Räder drauf sind .

  • Ehrlich gesagt , so viel Aufwand würde ich allenfalls bei einer Harley hinten drauf betreiben -

    aber zugegeben , das hätte was ...

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Ehrlich gesagt , so viel Aufwand würde ich allenfalls bei einer Harley hinten drauf betreiben -

    aber zugegeben , das hätte was ...

    Moin,der Querschnitt der Halterohre muss ja nicht für 300 Kg ausgelegt sein ;).

    Aber er könnte :D,falls denn die Achslast reicht .

    Es grüsst,der syt

    Leben ,und leben lassen !

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