Island mit HappyHobo...

Hallo Ihr,

lange war von mir nichts mehr zu hören bzw. zu lesen, ich habe mich im Forum ziemlich rar gemacht/machen müssen. Etwas, das auch noch tiefgreifende Auswirkungen auf das Forum haben wird - doch davon zu gegebener Zeit an anderer Stelle mehr.

Tja, was machen unsere Islandpläne? Die lagen ja wegen Corona auf Eis (oder sollte ich schreiben auf ICE?) - Island ließ monatelang keine Gäste rein. Und dann hat Island plötzlich wieder die Einreise unter gewissen Auflagen gestattet. Also ganz schnell neue Flüge gesucht und gebucht - und den Bruder angebettelt, mir zu helfen. Ein Wochenende, und die gesamte Technik mit allen Umbauten funktionierte wieder, und dann hatten Anja und ich knappe 8 Feierabende (und 2 weitere Wochenenden), um unsere ToDo-Liste(n) abzuarbeiten. Bis auf drei Punkte haben wir es tatsächlich geschafft! Ich bin sogar noch dazu gekommen, einige 'nice-to-have'-Punkte zu erledigen.

Und so habe ich mich gestern Abend nach der Arbeit in HappyHobo gesetzt in Richtung Rotterdam auf den Weg gemacht, wo ich ihn heute an die Smyril-Line übergeben habe, die ihn Montag mit nach Island nimmt. Wir folgen dann im ersten Flieger, den die Lufthansa nach Reykjavik schickt!

Alle weitere Planung muß bis dahin erfolgen, wir haben das Thema ja komplett abgehakt gehabt und uns nur über Alternativen Gedanken gemacht...

Viele Grüße
Leerkabinen-Wolfgang

und ein dickes Danke an alle Tipgeber, deren Anregungen ich jetzt noch einmal auf's Neue durchlesen werde...

Hi Arno,

Zitat von WoMoG

Aber, so wie es aussieht steuert mein Bruder Rosti am 7.7. auf die Fähre. Am 21.7. fliegen wir hin, am 14.8. zurück. Dann übernimmt meine Nichte und kommt mit Rosti am 26.8. zurück. Das sind ohne Seuche schon sehr viele Fehlerquellen ...

So etwas hatten wir auch vor - wäre ja wirtschaftlich sinnvoll gewesen. Hat aber nicht geklappt, da diejenigen, denen ich HappyHobo überlassen würde, entweder momentan nicht das nötige Kleingeld, gesundheitliche Bedenken oder kein Interesse an so einer kalten Region haben. Unsere Idee, jetzt 3 Wochen und dann im Herbst noch einmal 3 Wochen Island zu erkunden und zwischenzeitlich HappyHobo einfach auf Island stehen zu lassen, hat sich ja wegen der neuen Regelung zerschlagen, daß ein Fahrzeug nur 6 Wochen ohne den Eigentümer im Land bleiben darf.
Aber Hauptsache, wir erleben Island - und zwar so wie vor 10 Jahren: weitgehend menschenleer...

Zitat von WoMoG

Vielleicht sieht man sich !

Gerne - aber wann wir wo sein wollen, ist noch nicht fest gelegt - aber das Schöne am WoMo-Urlaub ist ja, daß wir flexibel sind... ?

Viele Grüße
Leerkabinen-Wolfgang

Island - wir sind angekommen!

Und sind wir nicht Glückskinder? Blauer Himmel, strahlende Sonne, 22°C, so gut wie kein Wind - und beim Anflug das erste, was wir sehen: die Gletscherlagune!

Nach minutengenauer Ankunft ging es ruckzuck durch die Kontrollen, schnell den Coronatest absolviert, dann zum Mietwagen stand, um mit dem Mietwagen die 85km nach Thorlakshöfn, wo wir HappyHobo in Empfang nehmen konnten, und dann .... Islands Stille und Weite genießen:

Viele Grüße
Anja & Wolfgang

Pos. 63.8299075, -21.6803286

So, Ihr Lieben,

hier einmal ein paar Bilder unserer Reise.
Wir haben HappyHobo ja per RoRo-Frachter von Rotterdam nach Thorlakshöfn verschifft (€ 2285,- hin und zurück) und sínd dann nach Keflavík hinterher geflogen (2* rd. € 220,-). Hier haben wir uns einen Mietwagen geholt und sind mit dem nach Thorlakshöfn gefahren, haben HappyHobo eingepackt und sind zu unserem ersten Übernachtungsziel gefahren - einem spendenbasierten Campingplatz 15km von Thorlakshöfn Richtung Keflavík an der Küste gelegen:

Man beachte: next Thai-Massage 10112km...

Am nächsten Tag mußten wir zurück nach Keflavik, um den Mietwagen zurück zu bringen - und Vorräte zu bunkern.
Dann ging es ohne Ziel an der Ostküste der Halbinsel entlang nach Süden mit einem Zwischenstop an einer Brücke, die die eurasische mit der nordamerikanischen Kontinentalplatte verbindet, die hier aneinander stoßen - oder besser jährlich rd. 2cm auseinander driften, weshalb es auch so viele Erdbeben und Vulkane auf Island gibt.
Leider ist die Brücke baufällig, deshalb muß sie jeder Besucher eine Zeit lang stützen:

Da hier momentan fast niemand ist, dauerte es etwas länger als gewöhnlich, bis Ablösung kam,wir waren ganz alleine hier...

Aber irgendwann kam sie dann doch, und wir fuhren weiter zum südwestlichen Zipfel von Island:

Und hier haben wir dann auch einmal erfahren, wiecwindigves auf Island sein kann - und kalt trotz Sonnenschein! Wir sind eine ganze Zeit in der Ecke herum gelaufen und haben uns gar nicht satt sehen können - denn ein paar Meter weiter galt es, den größte Schlammproduzenten Islands zu entdecken: einen sauren Sprudler, der von über 300°C heißem Dampf angetrieben wird und das Gestein im Umfeld zersetzt:

Wie gesagt, die ganze Zeit waren wir so begeistert, daß wir gar nicht gemerkt haben, wie uns immer kälter wurde. Erst als wir wieder in HappyHobo saßen, wurde uns das klar - und am Ende hat es uns ungeplant in die Blaue Lagune verschlagen: wegen Touristen Angel haben die uns mit einem unausschlagbaren Angebot geködert. Eine riesige Anlage - im hinteren Teil (geschätzt 2500qm) waren wir mit vier anderen Päärchen alleine.

Leider durften wir auf dem Parkplatz nicht übernachten, also sind wir wieder zurück bis fast nach Kevlavik gefahren und haben auf dem Vorplatz des Wikingermuseums, der gerade zu 7 Stellplätzen ausgebaut wird, ganz hervorragend genächtigt.

Viele Grüße
Leerkabinen-Wolfgang

Unser zweiter Urlaubs Tag auf Island beginnt - Rollos auf und... Sonne herein! Wir haben schon wieder Glück! Nahezu windstill ist es auch - also wird in Ruhe draußen gefrühstückt, bevor wir uns auf den 'Golden Cycle' begeben. Solange Island noch nicht wieder so überrannt ist, wollen wir uns ansehen, was auch die Tagestouristen so sehen - allerdings lassen wir uns dazu deutlich mehr Zeit.
Also los, Reykjavík gleich einmal links liegen gelassen (u.a. auch einen Bauhaus-Baumarkt, was uns später leid tun wird), von der Weite Íslands beeindrucken lassen

und zum Zentrum der ersten nordeuropäischen Demokratie gedüst, dem Þingvellir:

Hier verläuft auch die Schnittstelle von eurasischer und nordamerikanischer Kontinentalplatte, allerdings ist in diesen Graben Grundwasser eingesickert, das bis zu 30 Jahre im Untergrund gefiltert worden ist, seit es aus den Gletschern geschmolzen ist. Dieses Wasser gilt als das reinste der Welt, Sichtweiten bis zu 120m sollen möglich sein. Wir wollen das noch erkunden - wenn unser Urlaub dem Ende entgegen geht. So bleibt uns nur der Blick von oben...