Doppelboden, welches Material?

  • Hallo,
    bin dabei einen Doppelboden in mein Fahrzeug einzubauen.
    Welches Material für die Bodenplatte ist zu empfehlen ?
    Habe an OSB Platten oder Siebdruckplatten gedacht.
    Für die Siebdruckplatten spricht die Wasserfestigkeit.
    Dafür sind sie aber sehr schwer und ziemlich teuer.
    OSB Platten sind leichter, preiswerter und auch halbwegs wasserfest.
    Gibt es eine Grund diese nicht zu verwenden?
    Bei mir sind noch zusätzliche Holzlatten mit Stützen unter den Platten geplant.
    Oben drauf kommt ein PVC Belag.
    Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht ?

    mfg Dieter

    Honda Dax und Monkey
    jeder sollte eine haben

  • Hi,

    nimm eine Multiplexplatte (Mehrfachverleimte Sperrholzplatte, meist Birke)
    Die sind auch Wasserfest verleimt, aber leichter als Siebdruckplatte. Dafür müssen sie halt noch gestrichen werden, was aber ja nicht weiter schlimm ist.
    Von OSB Platte würde ich die Finger lassen. Die dürfet zum einen etwas schwerer sein, des weiteren hat diese eine geringere Festigkeit als eine Multiplexplatte, da bei der OSB-Platte ja eher Holzschnipsel miteinander verklebt sind. Bei der Multiplexplatte sind ganze Holzlagen in unterschiedlichen Faserrichtungen miteinander verklebt. Und die Bodenplatte sollte ja schon was halten, zumal die meisten Möbel ja in ihr verschraubt werden.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo, Dieter,

    ich stimme Krabbe zu - um eine OSB-Platte mit gleicher Tragfestigkeit wie eine Multiplex-Platte zu bekommen, muß sie deutlich dicker (und damit schwerer sein...

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Hallo zusammen,

    auch ich stimme hier für die Multiplex-Platte. Bei mir wurden 19 mm Birke Mulitplex verbaut. Gestützt wurde diese Bodenplatte alle 120 cm durch eine Querteilung und einmal längs zur Fahrzeugline ebenfalls durch eine Teilung. Die Multiplex-Platte ist wasserfest verleimt, was wir dann leider auch schon mal brauchten, da ein Schlauch abgerutscht war :cry::cry: und sich der Rest vom Wasservorat dann mit Hilfe der Pumpe gut verteilte. Selbst an den Schnittkanten kam es nicht zu Aufquellungen.

    Auch bietet solch eine Multiplexplatte einen stabilen Untergrung zum Befestigen von Möbeln.

    Besten Gruß

    HWK

  • Nun denn, so soll denn auch mein Senf die Diskussion würzen: OSB3 ist eine Platte, die für "tragende Zwecke im Feuchtbereich" entwickelt wurde. Sie ist ebenfalls im Kreuz/Quer-Verfahren verleimt, hat das spezifische Gewicht von Fichte- und da sie einen ungewöhnlich geringen Anteil an Leim braucht, ist sie ungewöhnlich leicht.
    Herzlich
    Holzwurm

  • Hallo zusammen,
    na da will ich mich auch mal einmischen.
    Für mich käme da nur eine Siebdruckplatte in Frage.
    Von Sperrholzplatten(Multiplex ist nichts Anderes) und OSB-Platten kann ich in dem Bereich nur abraten, da sie im Ganzen NICHT wasserfest sind, der Begriff Wasserfestigkeit bezieht sich nur auf die Verleimung.
    Ausserdem: Die Streuschüttung von OSB-Platten(Oriented Strand Board) ist zwar recht scherfest aber nicht so biegesteif wie Sperrholzplatten.
    Da beide vorgenannten Platten mit deutlich geringeren Drücken gepresst werden als Siebdruckplatten, bei denen die einzelnen Furnierschichten regelrecht mit "Bindemittel" durchtränkt werden, können sie nicht wasserfest sein.
    Bei Interesse kann ich gerne etwas ausführlicher werden. Das war nämlich unter anderem Teil meiner Diplomarbeit. :wink:
    Grüße,
    Frank

  • Hallo Frank,

    stimmt schon, Siebdruckplatte wäre ideal, wenn das recht hohe Gewicht nicht wäre.
    Ich habe bei mir Multiplexplatte drin, die dann aber mit Parkettlack versiegelt.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo zusammen,

    auch ich bin bei der Planung einer Kabine mit Doppelboden.
    Da das Material zu beschaffen für mich kein großes Hindernis darstellt, habe ich für den Doppelboden an Alusandwich mit Aluwabe gedacht. Gesamtstärke 25mm, was bei einer vernünftigen (Alu-) Unterkonstruktion ausreichend stabil und leicht ist.
    Ich stelle mir für den Winter gerade die geringe Aufheizzeit als Vorteil vor (natürlich gibt das Material, wenn es denn einmal aufgeheizt ist, nicht so lange seine Wärme ab wie Siebdruck).
    Sollten Befestigungen im Boden gemacht werden, realisiere ich das mit Einnietmuttern. Das Gurttragegestell für die Sicherheitsgurte wird eh bis zum Chassis verlängert und dort befestigt.
    Ich hoffe auch das Kondenswasserproblem im Keller durch ordentliche Luftzirkulation in den Griff zu bekommen.

    Wie ist hierzu die Meinung? lieber Finger weg, oder hab´ich auch schon gemacht und funktioniert super?

    Gruß
    MaDaCu

  • Hi MaDaCu,

    als alter Metaller bin ich von der Lösung natürlich erst mal begeistert. Die Platte dürfte sehr leicht sein, die Möbel können gut verschraubt werden, etc.

    Das Kondenswasserproblem sehe ich auch als eher gering an. Den Keller solltest Du sowieso so gut wie es geht durch lackieren etc. Wasserfest machen, damit nichts passiert, wenn sich mal eine Verschraubung des Wassersystems als undicht herausstellt o. ä. Heizungsschläuche würde ich auch durch den Keller legen, dadurch wird er erwärmt und Du hast noch weniger Probleme mit Kondenswasser.
    Ich stelle mir vor, das sich die Alu-Platte gut durch Heizungsschläuche, die unter Ihr angebracht werden, erwärmen läßt und Du so eine Art Fußbodenheizung realiosieren kannst. Oder zumindest einen warmen Fußboden.
    Dagegen spricht für mich aber, dass dieser Boden immer sehr Fußkalt sein wird, wenn Du nicht heizt. Im Sommer mag das noch gehen oder sogar erwünscht sein. Aber gerade in der Übergangszeit, z. B. im Herbst. Da kommen wir meist noch gut ohne Heizung aus. Bei einem Boden aus Alu-Wabenplatte büßte aber wohl schon geheizt werden, weil es an den Füßen zu kalt wird. (Zumindest wenn man im Wohnmobil ohne Schuhe oder nur mit dünnen Hausschuhen sitzt.)

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • hallo Frank,

    Zitat

    Das war nämlich unter anderem Teil meiner Diplomarbeit.

    hast Du Dich im Rahmen der Arbeit auch mit Klebe- und Lackiermöglichkeiten an Siebdruck bzw Betoplan-Platten beschäftigt ?

    Das Abschleifen der braunen Oberfläche ist so mühsam :twisted: aber meines Wissens die einzige wirklich haltbare Vorbereitung für eine dauerhafte Klebung oder Lackierung. Es wäre schön, wenn Du da einen heißen Tip hättest.
    Gruß
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo Ralf,

    das muss auch irgendwie anders gehen (nicht dass ich genaueres wüßte).

    Als ich mit meinem Laderaumbeschichter das Ausspritzen der Naßzelle besprochen habe (Wände von mir großenteils mit Betoplan gebaut) sagte der mir, er hätte von Betoplan bzw. Siebdruck am liebsten die glatte Seite zum Beschichten - mit dem passenden Primer sei das überhaupt kein Problem.

    Keine Ahnung, was da vor der PU-Beschichtung für ein Primer daufkam - war jedenfalls eine grünliche Suppe.

    Gruß, Tobias.

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
    Mehr zu unserem Fahrzeug gibt es in der Campergalerie - unsere Reisen nach Mittel- und Nordeuropa findet ihr hier.

  • Hallo Ralf,
    wir haben in verschiedenen Versuchen die besten Ergebnisse erzielt, indem ich die Oberfläche mit 120er Körnung angeschliffen habe(maschinell:Breitbandschleifer) und die erste Lackschicht 3:1 verdünnt lackiert haben(zzgl. Härter natürlich, war ein 2K-Lack). Diese dient als Haftvermittler zwischen dem Decklack und der Trägerplatte, da der hohe Abteil an Verdünnung die "Penetration" erleichtert und den Lack in die Oberfläche der Platte eindringen lässt. Darauf wird nach kurzem Ablüften(den Lack leicht anziehen lassen), fast nass in nass, der 1. Gang des Decklacks aufgetragen. Diesen normal ablüften lassen und bearbeiten(schleifen mit 180er Körnung). Wichtig erst den letzten Durchgang im normalen Mischungsverhältnis lackieren.
    Fertig ist eine elastische, haftstarke, abriebfeste und tiefgreifende Lackierung. Belastungsversuche haben keinen sichtbaren Abrieb ergeben und schon garkeine flächigen Abplatzungen.
    Frank

  • jo, dann mach ich das mal so mit dem verdünnten 2K-PU-Lack und darauf die PU-Klebung , bis ich die grüne Suppe rausgefunden habe - bisher fällt mir nur Badedas ein- aber das kann´s wohl nicht gewesen sein :lol:

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Hallo MaDaCu,

    Aluwabenplatte hört sich gut an, mich würde da mal der Preis interessieren. Bin auch gerade dabei einen Boden einzuziehen.
    Da du schreibst, dass für dich die Materialbeschaffung kein Problem ist, gehe ich mal davon aus, dass Du eine günstige Quelle hast :)

    Viele Grüße
    Frank

  • Hallo Frank,

    in dem Betrieb in dem ich arbeite verarbeiten wir hin und wieder diese Platten (meist als Fußbodenplatten, dort wo es auf das Gewicht ankommt).
    Je nach Bodenraster fallen hier Glücklicherweise ab und an Reste in unterschiedlichen Maßen an. Diese Platten würde ich nutzen wollen, um meinen Boden zu bauen.
    Zum Preis: der liegt bei ca. €75/m² für 25mm Dicke je nach Bestellmenge; ich denke mein Chef lässt mir die Reste auch wesentlich billiger oder umsonst, jedoch muss ich die Platten von den Baustellen dann noch abholen.
    Voraussichtlich im Dezember verlegen wir wieder solch einen Boden, die Teile die dort überbleiben will ich mal versuchen zu bunkern. Zu gegebener Zeit werde ich die grössen dann hier veröffentlichen. Wenn ich die Platten umsonst bekommen, würde ich sie selbstverständlich auch umsonst weitergeben.

    Gruß
    MaDaCu

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