Licht vom Kühlschrank zickt - verstehe Sinn der Schaltung nicht

  • Habe schon als Kind Transistorradios selbst gebastelt, später im Prüffeld SPS repariert, habe AFU-Lizenz - verstehe also etwas mehr als plus und minus.

    Trotzdem komme ich nicht hinter den Sinn einer einfachen Schaltung von unserer Kühlschrankbeleuchtung, und vor allem deren Problem.

    Der neue Kühlschrank (ein simpler Bomann) hatte den Effekt, dass die Beleuchtung nach ca 3 Sekunden geöffneter Tür plötzlich um ca. 50% dunkler wurde. Hab ich erstmal so murrend hingenommen, es gibt größere Probleme auf dieser Welt.

    Eines Tages dann war es aber EOL.

    Auf der defekten Platine war ein nicht mehr zu identifizierendes Bauelement regelrecht abgebrannt. Habe die originale Platine also neu gekauft - selber Effekt, Licht wird sehr dunkel nach ca. 3 Sekunden.

    Das unbekannte Bauelement schein ein Kaltleiter zu sein, auf der Platine "PTC1" scheint es zu bestätigen, es wird recht schnell heiß (ca. 100 Grad) und das Licht dunkel. Wo ist da bitteschön der Sinn?

    Auf der defekten Platine die Position überbrückt, Licht bleibt schön hell, aber nach ca. 10 Sekunden trat Rauchwölkchen (noch ohne Schaden) auf. PTC sitzt direkt in Reihe der 230V-Zuleitung zum Gleichrichter.

    Das ist irgend so eine clevere Bauelemete-Sparschaltung, wenn man auf galvanische Trennung verzichten kann. Etwas änliches hatte ich mal in einer aufladbaren Taschenlampe, bis sie explodiert ist.

    Mir erschließt sich nicht der Sinn vom PTC in dieser Schaltung.

    Danke für jeden Input.

  • Naja, billig, aber nicht gut gemacht. Der PTC soll wo sowas wie eine Regelung für den LED Strom sein. Warscheinlich ist der etwas zu schwach dimensioniert.

    Ich würde den Kram rausschmeißen und eine kleine 230V LED-Lampe für die Kühlschrankbeleuchtung einbauen.

    Gruß, Holger

  • Ich würde sagen, der Ptc ist als Spannungsteiler gedacht, aber wohl völlig falsch dimensioniert. Soweit ich es, ohne die Lötseite zu kennen, sehen kann, ist der Ptc zwischen dem 230V Eingang und dem Gleichrichter. Also ist der Sinn, einen Spannungsabfall zu erzeugen, damit die LEDs mit einer brauchbaren Spannung versorgt werden.

    Ich würde den Ptc gegen einen ganz normalen Widerstand tauschen, dann bleibt die Helligkeit konstant. Du kannst einfach den Widerstand des Ptc messen, um zu wissen, welchen Wert du brauchst. Wenn das nicht möglich ist, experimentieren, da für eine Berechnung die Werte der LEDs nötig wären, die du ja nicht hast. Schätzen würde ich, dass 100-300kOhm rein gehören um die Spannung entsprechend herunter zu teilen. Ich kann mich an ein Grundig TV Netzteil erinnern, bei dem ein 330kOhm Widerstand nach dem Gleichrichter genutzt wurde, um die 12V für den SteuerIC zu erzeugen. Deine LEDs laufen wahrscheinlich auch mit einer Spannung in der Richtung. Kauf dir 3x 100kOhm/1W, nehm alle 3 in Reihe, also 300kOhm. Wenn dir die LEDs zu dunkel sind, nimmst du nur 2 Widerstände, oder nur einen.

    Michi

  • Danke für Input.

    Ja, hatte auch schon an einen festen R gedacht. Hab keine Idee, den R eines auf 100 Grad aufgeheizten PTC im AC-Primärkreis der Schaltung zu messen. Klaro, könnte mich rantasten. Hab aber auf Reise kein R-Sortiment dabei.

    Aber warum macht der Hersteller diesen Geigel mit dem PTC?

    Der fette R1 ist ja nach dem Gleichrichter.

    Und vor allem, warum hat das Ersatzteil die selbe Macke wie das Original, nach paar Sekunden dunkel zu werden?

    Habe den Verdacht, es hat etwas mit dem Trapez-Wechselrichter zu tun. Dem Kompressor ist das als glatte Induktivität egal, zieht er glatt. Auch die anderen Netzteile und Lader juckt es nicht. Aber dieses Sparnetzteil mag das wohl nicht.

    Schh... neue Technik. Der fast baugleiche Vorgänger- Bomann hatte noch ne Glühbirne drinnen. Aber nee, wir müssen ja sparen -- egal was es kostet.

  • Hast du den Kühlschrank mal am Netz (also reinem Sinus) betrieben. Das löst zwar nicht dein Problem, könnte aber Aufschluss über die Ursache geben.

    Grüße

  • Trapez-Wechselrichter! Die steilen Flanken erzeugen vermutlich eine zu hohe Gleichspannung. Darum wird auch der dicke Zenerdioden-Vorwiderstand so heiß (Wärmebild). Der daraus resultierende hohe Strom erhitzt die PTC-Sicherung und das Problem nimmt seinen Lauf...

  • Danke für Input.

    Ja, hatte auch schon an einen festen R gedacht. Hab keine Idee, den R eines auf 100 Grad aufgeheizten PTC im AC-Primärkreis der Schaltung zu messen. Klaro, könnte mich rantasten. Hab aber auf Reise kein R-Sortiment dabei.

    da reichen ein paar wenige Widerstände aus, LEDs sind relativ unkritisch. Du musst ja kein ganzes Widerstandssortiment kaufen, nimm irgend ein altes Elektrogerät und schlachte aus. Widerstände findest du überall.

  • "Widerstände findest du überall."

    Wie wahr, wie wahr.

    Aber nachdem ich assimiliert wurde war mir klar, Widerstand ist zwecklos.

    Werde mal im Carrefour sehen, ob es ggf. ne kleine flache 230V Aufbaulampe gibt. Oder ich löte einfach eine LED-Birne an das Kabel. Mal sehen, was die zum Trapez sagt.

    Bierernährungsumstellung? Verstehe ich nicht. Trinke nur warmes Tostada 0,0.

  • sehen, ob es ggf. ne kleine flache 230V Aufbaulampe gibt. Oder ich löte einfach eine LED-Birne an das Kabel. Mal sehen, was die zum Trapez sagt

    Wird wahrscheinlich alles viel zu hell sein, aber warum nicht. Dann sieh aber zu, dass es in die alte Lampenaussparung passt. Da ists, schätze ich mal, feuchtigkeitsgeschützt. Sonst korrodieren dir die Kontakte von der Luftfeuchtigkeit im Kühli.

  • Nö, nichts feuchtigkeitsgeschützt. Einfach transparenter Deckel. Werde es Anlöten.

    Am liebsten wäre mir Licht in jeder Etage. Muss oft mit Taschenlampe suchen. Unten sieht man garnichts.

    Meine Schrankfächer haben alle diese genialen Lichtleisten von Ikea mit IR Sensor. Sowas in der Art wäre schön....

  • Wie wäre es mit diesen LED Bändern, die man sich nach Bedarf zurecht schnippeln kann? Da kannst du mit der Länge auch schön die Helligkeit anpassen.

  • Also, ich hatte zum ersten Mal beruflich mit Autowaschanlagen zu tun, als die von Glühbirnen auf LED umgestellt haben. Bei dem Kühlschrank würde ich auch auf eine bewährte Glühlampe mit grossen Abständen zwischen den Anschlüssen setzen.

  • LED-Band klingt gut. Brauche dann aber ein Netzteil dafür. Der Kühlschrank ist fest eingebaut, so ein Modell ohne Gehäuse. Zuviel Modifikation wollte ich nicht machen.

    Wenn er mal wider ''rum" ist kann ich im nächsten Kistenschieberladen einen neuen kaufen und muss dann nicht viel basteln.

    Wird also erstmal auf Austausch d. LED-Platine gegen LEB-Birne hinauslaufen, wenn der Platz reicht. War ne gute Idee.

  • Eine LED-Birne wird mit einer Trapezspannung auch nicht lange halten, da hier üblicherweise auch ein Kondensator-Netzteil eingebaut ist. Ein Kondensator hat den berechneten Blindwiderstand nur bei einer Sinusspannung.

    Siehe hier:

    Blindwiderstand – Wikipedia

    "Blindwiderstand bei nicht sinusförmigen Signalen"


    Hier sieht man (weiter unten) die Elektronik und den Stromlaufplan einer LED-Birne:

    LED-"Birnen" – Mikrocontroller.net


  • Man könnte natürlich den dicken 1uF-Kondensator durch einen kleineren Wert (vielleicht 500nF) ersetzen (gleiche Spannung, X2-Typ!)

    Dann verdoppelt sich der Blindwiderstand entsprechend der Formel:

    Xc = 1 / 2*Pi*f*C

  • #gowest

    Danke für die Schaltung. Und ja, vermutlich wird die 230V LED auch zicken, da hast Du recht.

    Ideal also einfach ne Glühbirne. Ob es die noch gibt?

    Mein Wechselrichter vom Aufbau macht quasi Sinus, nur der vom Kühlschrank ist etwas einfacher gestrickt. War sogar mal drauf und dran, einen (wie bei der LED) Spar-Wechselrichter für ihn zu basteln, den d. Leistung ist ja fest, muss nicht wie der vom Aufbau alles versorgen können und standby sein. Aber das Leben ist kurz, wird wohl wie vieles ne Idee bleiben.

    Okay, Schaltung verstanden, Problem analysiert und Lösungsansätze gefunden. Alt wie ein Haus und lernst nie aus...

    Mache für mich zu hier, danke an alle Beteiligte.

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