Stromstossschalter 12V/24V=

  • Diese Fernschalter sind nicht dazu bestimmt, Gleichströme zu schalten.

    Kann man dem Datenblatt entnehmen, dort ist unter „Kontakte“ die maximale Schaltleistung, mit AC... angegeben, was den Einsatz mit Gleichspannung eigentlich von vorne herein ausschließt. Gleichstrom stellt sehr viel höhere Anforderungen an die Kontakte und die Funkenlöschung, der Hersteller würde angeben, wenn sein Produkt das könnte.

    Ein Blick in die Konformitätserklärung des Herstellers gibt endgültige Klarheit, die Bau- und Prüfnormen beziehen sich auch Wechselspannung. Der Einsatz der Geräte ist übrigens auf

    „Verwendung im Haushalt und in ähnlichen ortsfesten elektrischen Installationen“ beschränkt.

  • Ja, das sind die Normen nach denen geprüft wurde, weil das der Haupt-Anwendungsfall ist. Das heißt ja nicht, dass man damit kein DC schalten kann.

    Du hast schon Recht, die Anforderungen an das Kontaktmaterial ist anders und man würde für einen reinen DC Schalter anderes Kontaktmaterial verbauen.

    Wieviel Strom der DC über wieviel Zyklen schalten kann, bleibt somit im Dunkeln.

    Gruß, Holger

  • Moin,

    ich hab jetzt alles gelesen und folgendes "rausgelesen" :

    - es gibt "Stromstoßschalter" die funktionieren mit 12 V Gleichstrom

    - sind aber ausgelegt um 240V zu schalten - wegen der dann "passenden" Ströme

    - die halten nicht die "geforderten" Amper im 12 V Gleichstrom-Betrieb aus....

    Also käme für mich eine Lösung wie @Krabbe:thumbup: beschrieben hat in Frage :

    ich schalte damit ein 12 V KFZ-Relais - "niedriger" Strom beim Halten und

    ich kann die 20 A Leistung nutzen...

    An dieser Stelle : danke für den Denkanstoß "Sachen" mit einem Taster zu bedienen...

    .....vor 35 Jahren .............................Grüße vom Jörg

  • - sind aber ausgelegt um 240V zu schalten - wegen der dann "passenden" Ströme

    - die halten nicht die "geforderten" Amper im 12 V Gleichstrom-Betrieb aus....

    Fast richtig, es geht da mehr um das Ein- und Ausschalten. Da entsteht ein Lichtbogen über die Kontakte. Dieser Lichtbogen verbrennt diese bei jedem Schalten ein wenig mehr.

    Wie der Name schon sagt wechselt bei Wechselspannung/Wechselstrom der Strom im Idealfall in einer Sinuskurve von positiv zu negativ und wieder zurück mit der Netzfrequenz von 50Hz. Das heisst dass es jeweils beim Wechsel von positiv zu negativ und umgekehrt in dieser Frequenz einen Nullpunkt gibt, es also kurze Zeit kein Strom fliesst was den Lichtbogen von selber erlöschen lässt.

    Bei Gleichstrom gibt es keinen solchen Nullpunkt, sondern es fliesst immer der gleiche, hohe Strom. Das heisst der Lichtbogen verlöscht erst wenn die Kontakte relativ weit geöffnet sind. Er bleibt somit viel länger bestehen, was natürlich die Kontakte wesentlich länger und somit stärker beansprucht. Je höher der Strom, desto grösser der Lichtbogen und umso schlechter für die Kontakte.

    Einem einmal geschlossenen Kontakt ist es in weiten Grenzen relativ egal ob da Gleich oder Wechselstrom drüber fliesst.

    Ob die Relais dann den geforderten Strom aushalten ist meist -wie aus dieser Diskussion hier ersichtlich- nicht so klar, denn die sind für 230V AC genormt und spezifiziert. Das heisst aber nicht dass sie in der Praxis nicht auch 12V DC schalten können, es heisst nur dass der Hersteller darauf verzichtet hat sie nach irgendwelchen Normen für Gleichstrom zu testen und allenfalls anzupassen damit sie die Anforderungen dieser Norm erfüllen.

    Praktisch alle 230V-AC spezifizierten Kontakte können auch 12V DC schalten, die Frage ist nur bei welchem Strom und wie viele Schaltzyklen er dann mitmacht. Schaltet man mit einem für 16A AC ausgelegten Kontakt 6 oder von mir aus auch 7A wird das ziemlich sicher lange gut gehen, reizt man die 16A DC aus kann es gut gehen, es kann aber auch nach wenigen Schaltzyklen die Kontakte verbrannt haben.

    Als Faustregel: Bei DC mindestens Faktor 2 überdimensionieren und es sollte lange gut gehen...Garantien gibt dir niemand...aber ein weiteres KFZ-Ralais schalten wird mit jedem 230V-Kontakt problemlos funktionieren. Allerdings würde ich dann auch für die 20A eher ein 40A-KFZ-Ralais als einen mit 20A beworbenen nehmen...

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Das mit dem Lichtbogen beim Abschalten ist nicht zu unterschätzen. Zu dem Thema gibt es ein tolles YouTube-Video. Ich habe mit der großen Wasserpumpe schon 2 dieser 50A-Relaiswürfel gegrillt. Die Pumpe nimmt laut Datenblatt 6A im Lauf und max. 15A. Das tickern beim sparsamen Wasserlauf ruiniert das Relais innerhalb kürzester Zeit! Dioden und Kondensatoren brachten nicht den gewünschten Erfolg. Aber ich habe hier im Forum irgendwo mal gelesen das einer ein Zeitrelais eingebaut hat. Das habe ich nachgebaut und die Pumpe schaltet nun erst 3 Sekunden nach Druckabfall ein. Das verhindert das tickern und abbrennen des Relais. Ach, das mit dem Expansionsgefäß war auch für den A..ch. Dafür war die Pumpe zu gut.

    Aber was schaltet man groß? Die Beleuchtung ist LED, die Kühlboxen/-schränke sind fest angeschlossen. Bleibt Wasserpumpe und E-Boiler. Ob diese Verbraucher über mehrere Schalter zum steuern sein müssen, sollte man überdenken.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Bei mir ist es noch die Wasserpumpe die an zwei Stellen angeschaltet werden muss.

    Die zieht ca. 3.5 A, geschaltet wird mit einem 10A Stromstoßschalter. Ich werde dann berichten wie lange es gut geht.

    Edit: gerade als Backup ein 24v DC Relais für die hutschienen Montage bestellt.

    Laut Kontaktangaben 230vac - 16A oder 24vdc - 16 A

    Einmal editiert, zuletzt von grijo (11. März 2021 um 13:37)

  • Gerade bei Pumpen oder Motoren allgemein (sofern kein Sanftanlauf und/oder Drehzahlregelung vorhanden ist) sollte man noch bedenken dass die beim Einschalten einen sehr grossen Anlaufstrom haben (üblicherweise im Bereich 5-8x Nennstrom). Und zwar für das Relais im ungünstigstem Zeitpunkt, nämlich beim Einschalten.

    Meine Wasserpumpe, eine Fiamma Aqua 8 wenn ich es recht im Kopf habe, hat einen Sanftanlauf und regelt den Druck stufenlos über die Drehzahl, da ist der Einschaltstrom dann kein Thema mehr. Und auch sonst finde ich die genial. Wenn man nur wenig Wasser braucht dreht sie nur langsam vor sich hin, wenn der Hahn weiter aufgedreht wird erhöht sie die Drehzahl ohne ständig ein und auszuschalten. Einzig bei leerer Leitung ansaugen da tut sie sich schon bei 1m etwas schwer, obwohl die Anleitung was von bis 3m sagt.

    Auch wenn die Pumpe nicht ständig ein- und ausschaltet hab ich das ganze trotzdem über Zeitrelais (3 Minuten) und Expansionsgefäss realisiert. Aber nicht um die Schalthäufigkeit zu reduzieren sondern zur Sicherheit, damit dass die Pumpe wirklich nur dann fördert wenn ich da bin und Wasser brauche.

    Das Expansionsgefäss hält mir noch ca 1l vor wenn ich nach den 3 Minuten nochmal etwas Wasser brauche, beim Kochen wenn man sich schnell zwischendurch die Pfoten waschen will z.B. und es hält das System immer unter Druck. Wenn ich die Pumpe das nächste mal einschalte und die läuft länger als 2 oder 3 Sekunden bei geschlossenem Wasserhahn weiss ich dass ich irgendwo eine schleichende Leckage habe. Hat mich in Norwegen schon vor einer grösseren Überflutung bewahrt.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Moin,

    Urs und nunmachmal danke für Eure weiteren Erklärungen dazu....und die Relais werde ich dann grösser auslegen.

    Ich plane nicht eine Druckpumpe für einen Wasserhahn damit zu schalten.

    Es wird wohl darum gehen einen "drucklosen Heizkreislauf" ( vom Motor mit Plattenwärmetauscher / Diesel mit Plattenwärmetauscher /

    Landstrom mit Durchlauferhitzer und Plattenwärmetauscher ) zu "steuern" und die Pumpen und elektrische Kugelhähne mit einem Taster zu schalten....

    So der Plan :) ....oder das dann doch mit "normalen" Schaltern zu planen .

    Meine Planung dazu werde ich noch mal extra "zum Drübergucken" vorstellen.

    Die Idee mit Taster Ein und Aus zu schalten finde ich gut. :thumbup:

    .....vor 35 Jahren .............................Grüße vom Jörg

  • Die Idee mit Taster Ein und Aus zu schalten finde ich gut. :thumbup:

    Ein Verbraucher mit zwei Schaltern geht mit sogenannter Wechselschaltung und einfachen Umschaltern ohne weitere Technik.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

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