Hallo Tommy,
ich habe mir heute Deinen Thread durchgelesen. Sehr sehr interessantes Projekt, welches Du realisieren willst.
Zu den Themen ‚Solarthermie‘ und ‚BHKW‘ kann ich Dir einige Informationen geben.
Ein rentables BHKW (vermutlich gasbtrieben) für ein Hausboot mit einem Bewohner gibt es nicht. Der Betrieb wäre Mega-Unwirtschaftlich. Im Sommer brauchst Du keine (Ab-)Wärme, die bei der Stromerzeugung anfallen würde, und im Winter wäre dass Verhältnis Stromerzeugung/Abwärme für die paar Quadratmeter (sorry, aber 50 qm sind nicht wirklich viel) unverhältnismäßig. Darüber hinaus ist die Investition für solch eine Anlage deutlich höher als für eine Gastherme (und das Gewicht ebenso). Weiterhin benötigst Du einen Pufferspeicher für die erzeugte Wärmeenergie, damit das BHKW nicht ins Takten kommt, was unter allen Umständen vermieden werden muß wegen des deutlich höheren Verschleißes im Start-Stop-Betrieb. Du kennst dich ja mit Motoren aus.
Eine weitere Schwierigkeit ist, den überschüssigen Strom an den Netzbetreiber zurückzuliefern. Dafür wird in Immobilien einiger Aufwand betrieben, der bei Mobilien vermutlich nicht zu realisieren ist, weil die unterschiedlichen Netzbetreiber, von denen Du deinen Landstrom beziehen wirst, diesbezüglich ein Wort mitreden wollen, wie diese Rückeinspeisung von Strom zu realisieren ist.
Solarthermie
Es gibt Solarmodule, die in Dächer integriert werden können. Das ist auch garnicht so selten.
Bezüglich der benötigten Solarmodulflächen ist es so, dass Du vermutlich mit einem ca. 2 qm-Modul auskommst. Für einen 2-3-Personenhaushalt rechnet man mit 4-5 qm Modulfläche und einen mindestens 300 l Solarspeicher. Jetzt ist der Energieertrag bei einem Flachdach ca. 20% geringer als bei einer Dachneigung von 45°, dabei entfällt aber die Südausrichtung der Dachneigungsfläche, was für Deine unterschiedlichen Ankerplätze ja von Vorteil wäre. Zu empfehlen ist aber, dass Dein Solarspeicher deutlich größer sein sollte als 80 Liter. Ich würde in diesem Fall zu einem 200-Liter-Solarspeicher raten (sofern es diesen überhaupt gibt), damit Du noch einige Wärmespeicherreserven im Sommer hast. Da geht das mit dem Aufheizen des Speichers recht schnell, und du solltest die gewonne solare Wärmeenergie ja auch nutzen.
Gruß aus dem Münsterland, Stoppie