Sicherheit von Gas-Schraubkartuschen

  • Hallo, liebes Forum,

    mal eine Frage zur Sicherheit von Gaskartuschen. Die kleinen Schraubkartuschen (bspw. von CampingGaz) tragen einen Warnaufdruck, man solle sie keinen Temperaturen höher als 50 Grad aussetzen. Da ist bestimmt noch eine Sicherheit mit drin; auf der anderen Seite werden 50 Grad in einem in der Sonne geparkten Auto, gerade in Afrika, leicht erreicht. Weiß jemand, wo die "echte" Grenze liegt, bzw. hat jemand schon von Unfällen mit Schraubkartuschen gehört?

    Danke,
    Zlui

  • Ich hatte schon mal Ärger mit Gaskartuschen, allerdings anderer Art. Ich war in Schweden zu Fuß in der Pampa unterwegs, mehrere Tagesmärsche von jeglicher Zivilisation entfernt. Wir hatten eine Ersatzkartusche dabei und beim Wechseln muss irgendwie der Gummi nicht richtig gesessen sein oder ähnliches, jedenfalls war das Gas nach 'ner knappen Minute weg und ich hab es in der Panik nicht geschafft das irgendwie zu korrigieren. Den Rest der Reise dann auf Feuer kochen, was bei Regen dann schon mal nervig sein kann.

    Seit dem besitze ich einen Benzinkocher, der noch nie Probleme gemacht hat. Im Gegensatz zu dem was man ständig von Verkäufern hört, muss man auch kein Handwerker sein, ich hab an dem Ding noch nie was gemacht außer Benzin rein, vorheizen, anzünden, kochen, ausmachen. Und das Ding ist schon über 10 Jahre in Benutzung. Es handelt sich bei meinem um den Juwel, irgendeine kopierte Ostproduktion aus der Mitte des letzten Jahrhunderts, aber so einfach dass einfach nichts kaputt gehen kann.

    Sorry dass ich gar nichts zur ursprünglichen Frage beitragen konnte, aber erfahrungsgemäß steigt die Anzahl der zielführenden Antworten auch dann, wenn der Thread durch nicht ganz so passende Antworten am Leben gehalten wird ;)

  • Hallo Zlui,

    wir haben immer eine Gaslampe mit Kartuschen dabei und hatten damit noch nie Plrobleme.
    Meine Reservekartuschen liegen im Bus in einem Schrank und sind so keiner direckten Sonneneinstrahlung ausgesetzt.
    Bei mir handelt es sich allerdings um die Einwegkartuschen welche mit einem, im Gerät sitzenden, Dorn geöffnet werden.Auch diese Kartuschen tragen den Hinweiß mit den 50°C.
    Bei den Schraubkartuschen hätte ich auch keine Bedenken sie im Fahrzeug zuverstauen.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Zitat von Zlui

    Hallo, liebes Forum,

    auf der anderen Seite werden 50 Grad in einem in der Sonne geparkten Auto, gerade in Afrika, leicht erreicht. Weiß jemand, wo die "echte" Grenze liegt, bzw. hat jemand schon von Unfällen mit Schraubkartuschen gehört?

    Hallo

    von Unfällen wegen zu warmer Kartuschen bei sachgemäßen Gebrauch hab ich noch nie gehört. (Und Kartuschen verkaufen gehört zu meinem Job) Ob es dabei eine "echte" Grenze gibt kann ich allerdings auch nicht sagen. Der Hinweiss bezieht sich auch hauptsächlich auf das nicht ungefährliche, absichtliche erwärmen von den Dingern zwecks besserer Gasausbeute gerade bei kalten Temperaturen. Heisst im Klartext: Die Kartusche zwecks Druckerhöhung nicht auf einen Kocher oder ans Feuer stellen.

    Wenn sie im Fahrzeug nicht direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, z.B. Amaturenbrett, sondern unten im Fahrzeug, evtl. abgedeckt, gelagert werden, kann eigentlich nix passieren. Im Zweifel schlägt man sie halt in ein feuchtes Tuch.

    Bitte verstehen Sie diese Angaben aus verständlichen Gründen ohne Gewähr :)


    VG Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Ich denke es braucht auch einige Zeit bis eine auf Bodenhöhe gelagerte Gaskartusche (auch bei Sonneneinstrahlung auf's Auto) tatsächlich auf 50° erhitzt ist.

    Wenn man ein dunkles Auto mit viel Scheibe ohne jegliche Isolierung hat, kann man die Wärmeübertragung ja noch reduzieren, indem man die Kartuschen in ein Handtuch einwickelt. Dann sollte es wirklich etliche Stunden brauchen bis die Kartusche samt Inhalt wesentlich über 40° erhitzt sind.

    Und BTW: Was machen die Leute in Nordafrika, bei denen es schon mal über 50° hat tagsüber? Ich denke nicht dass bei denen dann reihenweise die Gaskartuschen explodieren.

    Ach und noch ein Tipp: Wer im Winter Probleme mit den Butan-Kartuschen hat und die nicht direkt auf Feuerquellen stellen möchte: Es gibt im Outdoorhandel so Knick-Wärmepads, die in der Form so optimiert sind, dass sie sich hübsch in den Kartuschenboden einschmiegen. Dann klappt's auch unter 0° mit der warmen Suppe.

  • Zitat

    nicht direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind, z.B. Amaturenbrett

    das kann man sicher nicht dick genug unterstreichen. Ich kenn zwar auch keine Fälle wo es mit solchen Kartuschen Probleme gab.

    Aber bei einem Freund wurde mal ein "Einwegfeuerzeug" auf dem Armaturenbrett vergessen.
    Danach war eine neue Frontscheibe fällig. :shock:

    Das Ding ist regelrecht explodiert und hat dabei die Scheibe zerstört.

    Gruß Ralf

  • Hallo zusammen,

    auch wir haben für die Gaslampe die üblichen Kartuschen (Stech- als auch Schraubkartuschen) im Fahrzeug gelagert. Auch in der Sonne hatten wir eigentlich in den Stauklappen nie über 50 Grad C; auch ist hier sicherlich noch eine Reserve eingebaut. Auf dem dunklen Plastikbezug im Führerhuas würde ich solch eine Kartusche aber nie lagern, da hier schnell Oberflächentemperaturen von über 70 Grad C zusammenkommen, was dann den Druck in der Kartusche erhöht und im Falle des Plastikfuerzeuges auch noch den Plastiktank erweicht, so dass es dann platzen kann.

    Besten Gruß

    HWK

  • Genaue Angaben zum maximalen Druck von Gaskartuschen kann ich Dir jetzt leider auch nicht machen, aber ich hätte jetzt auch im Auto in Afrika weniger Bedenken, wenn die Kartusche(n) irgendwo unten im Fahrzeug in einem Staufach gelagert werden. Zur Sicherheit würde ich bei einer Schraubkartusche noch den Aufsatz nach Benutzung immer abschrauben und die Kartusche solo lagern, damit im Falle, dass doch etwas passiert, nicht der Kocheraufsatz durch das Fahrzeug fliegt, sondern hoffentlich nur das Ventil rausfliegt und die Kartusche sich entleert.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo zusammen,

    cih habe mal unseren Sicherheits-Ing. zu diesem Thema (er kennt sich mit den Aerosoldosen aus) befragt. Aus seiner Sicht ist hier doch "reichlich Luft", die man aber möglichst nicht ausschöpfen sollte. Auch seinen diese Behälter so konstruiert, dass die schwächste Stelle die Bördelung sei, so dass diese aufgehen würde und es so zu einem Abblasen des Inhalts kommen würde. Ein Platzen mit umherfliegenden Teilen sei dabei fast ausgeschlossen.

    Besten Gruß

    HWK

  • Zitat von Questman

    ...Das enzige was ich sehe, ist Reklame für euren Laden. :roll:

    Naja "Bericht" ist wohl etwas hochtrabend, aber immerhin ist bei dem Gaskartuschenangebot ein bißchen was über die Drücke bei bestimmten Temperaturen und den geprüften Maximaldruck zu ersehen. Als insofern doch ein gewisser Informationsgewinn. Obwohl es vielleicht wissenswert wäre, welcher Temperatur der Maximaldruck entspricht. Wenn jemand so sein Geschäft en passant ins Gespräch bringen kann bzw. will, ist doch nachvollziehbar. Klappern gehört zum Handwerk - so lange man das nicht übertreibt...
    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Wobei man dabei beachten muss, dass die Dampfdruckkurve bzw. die Werte zum Druckanstieg nur gelten, solange sich noch ein Teil des "Flüssiggases" in der gasförmigen Phase befinden.
    Sollte es aufgrund des Temperaturanstieges dazu kommen, dass sich das "flüssige Flüssiggas" soweit ausgedehnt hat, dass ein Gasgefäß zu 100% mit "flüssigem Flüssiggas" gefüllt ist, dann steigt der Druck quasi schlagartig deutlich stärker an, da sich Flüssigkeiten so gut wie nicht komprimieren lassen. Dies ist auch der Grund dafür, dass Gasflaschen und -tanks nur zu max. 80% gefüllt werden dürfen.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Zitat von Krabbe

    Wobei man dabei beachten muss, dass die Dampfdruckkurve bzw. die Werte zum Druckanstieg nur gelten, solange sich noch ein Teil des "Flüssiggases" in der gasförmigen Phase befinden.
    Sollte es aufgrund des Temperaturanstieges dazu kommen, dass sich das "flüssige Flüssiggas" soweit ausgedehnt hat, dass ein Gasgefäß zu 100% mit "flüssigem Flüssiggas" gefüllt ist, dann steigt der Druck quasi schlagartig deutlich stärker an, da sich Flüssigkeiten so gut wie nicht komprimieren lassen. Dies ist auch der Grund dafür, dass Gasflaschen und -tanks nur zu max. 80% gefüllt werden dürfen.

    Das bedeutet doch dann das es den 100% Füllstand mit flüssigem Flüssiggas nur in der Theorie gibt!? Oder kann das bei den Gasflaschen durchaus vorkommen das sich das Gas soweit ausdehnt?

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Bei Flaschen, die überfüllt werden, kann es schon vorkommen. Deshalb ja auch der 80% Füllstop.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

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