Alternative zu Diesel

  • Moin,
    interessiere mich für alle möglichen Varianten, des kostengünstigeren Womo fahrens als mit Diesel. Würde evtl bei mir eine Alternativlösung einbauen lassen. Habt Ihr ne Ahnung wer sowas macht?Was Einbausätze taugen? Wie/ oder ob sich ein Greenhorn auf diesem Gebiet da dran trauen sollte, oder welche Werkstatt in diesem Bereich Erfahrung und gute Konditionen bietet?
    möglichst Raum Niedersachsen...

  • Denkst Du jetzt konkret an PÖLen (also mit Pflanzenöl fahren) eines Diesels, den Du schon hast, oder bist Du noch an der Fahrzeugauswahl?
    Wenn letzteres, denkst Du auch über einen Benziner und LPG (Autogas) oder CNG (Erdgas) nach?

    Was für ein Fahrzeug hast Du / suchst Du?

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Flo!

    Tja....mit alternativ und kostengünstig sieht´s im Moment nicht besonders gut aus. Wenn du nicht gerade besonders viele Km fährst werden sich speziell Umbauten vermutlich nicht rentieren. An was hattest du denn gedacht??? Was hast du denn für ´ne Maschine?

    Viele Grüße

    Joachim

    Der Kopf ist rund.... damit die Gedanken besser kreisen können.

  • Ich fahre nen Iveco Daily 35C11 mit 110ps. Ja, PÖL wäre wohl dann das Mittel zum Zweck, oder? Ich fahre eigentlich nur mehrere Urlaubsstrecken über das Jahr verteilt, aber die Augen tränen dann doch, wenn der Diesel einen Großteil der Urlaubskasse verschlingt. Hat jemand von Euch sowas verbaut?und ab wieviel Km im Jahr ist es ungefähr rentabel?

  • Hi,

    der Iveco ist ein Direkteinspritzer,oder? Dann brauchst du auf jeden Fall eine Kraftstoffvorwärmung.
    Wenn du das Auto aber hauptsächlich im urlaub fährst,wird sich das nicht lohnen. In D kannst du Pöl günstig bei Aldi/Lidl kaufen. Im Ausland, z.B. Frankreich ist Pöl teurer als Diesel. Der Aufwand lohnt sich nur für Vielfahrer,die sich zu Hause einen 1000L Pöl Tank in die Garage stellen. Das hilft dir aber im Urlaub nix, wenn das Zeug zu hause steht.

    Gruß, Holger

  • achja, die bessere Alternative ist dann einfach ein größerer Tank. Und dann geschickt tanken in Livigno, Luxemburg, Belgien usw... Da sparst du auch ca 30ct gegenüber D.
    Preise im Feb: Pöl in D: 99ct, Diesel in B: 1,04ct, in D 1,30ct
    Da lohnt sich kein teurer Umbau.

    Gruß, Holger

  • Hallo Flo,

    ich selber habe einige Jahre Pöl in meinem 124er Mercedes gefahren. Der Preis für Rapsöl ist aber in den letzten Wochen und Monaten so stark angestiegen das es sich als Neueinsteiger kaum noch lohnt. Und der Preis wird noch weiter steigen da auf Rapsöl stufenweise die Mineralölsteuer drauf kommt.

    Bei deinem Motor würde eigentlich nur ein teurer Zweitank Umbau Sinn machen.
    Der Motor hat eine Verteilereinspritzpumpe und ist Direkteinspritzer.
    Sind schon mal keine optimalen Voraussetzungen.

    Ich würde bei den aktuellen Preisen das Risiko nicht eingehen....

    Gruß Christoph

    Komisch, wenn man´s richtig macht dann geht´s

  • Hallo,

    ich hatte meinen T3 auf Ganzjahrs-Pölbetrieb umgebaut (90-100%). Auch der T4 Tdi musste schon mal bis 50% ertragen, ohne Umbau.

    Allerdings muß du dir bei der Pölerei über einiges im klaren sein:

    Das Risiko eines Problems (vom verstopften Dieselfilter bis zum Motorschaden) erhöht sich.
    Um wieviel? - Das hängt im wesentlichen ab von 1. deinem Motor (Wk oder DI), 2. deinem Umbau, 3. deinen Fahrgewohnheiten.

    Inzwischen muß auch Pöl als Treibstoff versteuert werden :!: Noch recht niedrig (7% o.ä.), aber in den kommenden Jahren ansteigend, so daß es absehbar ist wann Pöl teurer als Diesel sein wird :evil: .
    D.h. wenn du bei Aldi tankst begehst du Steuerhinterziehung...ob's jemand merkt ist eine andere Frage... :wink:
    Auch bei Aldi&Co sind weitere Preissteigerungen zu erwarten, da immer mehr Raps in die Biodieselproduktion geht.

    In einigen europäischen Ländern ist die Pölerei meines Wissens verboten :!: Mach dich da lieber schlau wie es in deinen bevorzugten Urlaubsländern aussieht.

    Das tanken im Urlaub ist nicht immer ganz einfach. Pöltankstellen sind rar, und nicht überall gibt es günstige Discounter wo du mal eben 70 Pölflaschen rausschieben kannst... :roll:

    Auch wenn es sich bisher vielleicht nicht so anhört - ich finde die Pölerei gut. Auch weil man damit noch am ehesten etwas für die Resourcenschonung machen kann (im Gegensatz zum Biodiesel) :D .
    Allerdings sollte man schon ein Überzeugungstäter sein - mal eben schnell und unkompliziert mit der Pölerei Geld sparen, das funktioniert nur (noch) bei wenigen Fahrzeugen.


    Gruß Ronald

  • Hoi zämä

    Ich staune immer wieder ob der Treibstoffpreisvergleiche...

    Zitat von holger4x4

    Und dann geschickt tanken in Livigno, Luxemburg, Belgien usw... Da sparst du auch ca 30ct gegenüber D.

    Wenn man also 80 Liter tankt spart man 24 Euro...toll...und dafür einen Umweg machen?
    Der vieleicht noch einen Mehrverbrauch ergibt?
    Und Urlaubszeit stielt?

    Nein Danke, wenn ich so knapp bei Kasse bin geh ich einen Tag früher nach Hause und spare mehr oder ich mach gleich Urlaub zuhause!

    Gruss

    Picco

    PS: Jeder wie er will...

  • Da kann ich mich als (ehemaliger) eingefleischter Pöler nur anschließen.......Pöl ist tot!!! Das lohnt überhaupt nicht mehr und die Kosten für die 2 Tankanlage, sowie höhere Wechselintervalle vom Dieselfilter bekommst du kaum noch rein. Für Pöl ist letztes Jahr schon das Licht ausgegangen :idea: . Nur für Spedition/Busunternehmen könnte das noch etwas rentabel sein. Zum einem sind die Preise generell gestiegen und zum anderen hat das neue Energiesteuergesetz der ganzen Geschichte den Rest gegeben. Wie oben schon jemand geschrieben hat, ist Salatöl aus dem Discounter Steuerhinterziehung......ok, kann man auch beim Zoll nachversteuern mit ich glaube ca. 49Cent und kann "Aldiöl" legalisieren. Die Tankerei ist auf Dauer der größte Schei...benkleister, mit 1l Flaschen.....! Würde dann trotzdem bedeuten, der Liter kostet 1,48€!!!
    An Pöltankstellen sind die Preise enorm gestiegen!!! Der Liter liegt auch um die 1,20€!!! Pöltanken für 0,60€ ist schon lange vorbei. Auch bekommst du an der Tanke kaum noch Pöl mit 7% MwSt, denn die Anbieter müssen auch für die Tauglichkeit als Lebensmittel garantieren, wenn es als solches versteuert werden soll. Bei Transport und Lagerung werden da i.d.R. keine "Hygieneregeln" eingehalten und somit bezahlst Du die volle MwSt. von 19%.
    Du könntest also ca. 10-15Cent/l sparen.....jetzt kannst du mal schauen, wieviel km du fahren mußt um deinen Umbau zu finanzieren.....

    Viele Grüße
    Joachim :o)

    Der Kopf ist rund.... damit die Gedanken besser kreisen können.

  • @ Ronald,

    Zitat

    Auch wenn es sich bisher vielleicht nicht so anhört - ich finde die Pölerei gut. Auch weil man damit noch am ehesten etwas für die Resourcenschonung machen kann (im Gegensatz zum Biodiesel) .


    Wie kommst Du darauf? Die Ressource ist in beiden Fällen (PÖL oder RME) doch die selbe. Als PÖL wird in der Regel doch Rapsöl getankt und RME (= Biodiesel) ist doch auch aus Rapsöl, oder irre ich mich jetzt?

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Zitat von Krabbe

    @ Ronald,


    Wie kommst Du darauf? Die Ressource ist in beiden Fällen (PÖL oder RME) doch die selbe. Als PÖL wird in der Regel doch Rapsöl getankt und RME (= Biodiesel) ist doch auch aus Rapsöl, oder irre ich mich jetzt?

    Hallo Krabbe,

    hier wird wohl auf die Ökobilanz vom RME angespielt. Durch die Umsetzung von PÖL mit Methanol und nachfolgender Aufarbeitung wird ein großer Teil der Energie schon verbraucht, was halt gegenüber dem reinem PÖL die Bilanz verhagelt.

    Besten Gruß

    HWK

  • Zitat von Krabbe

    @ Ronald,


    Wie kommst Du darauf? Die Ressource ist in beiden Fällen (PÖL oder RME) doch die selbe. Als PÖL wird in der Regel doch Rapsöl getankt und RME (= Biodiesel) ist doch auch aus Rapsöl, oder irre ich mich jetzt?

    Hi Krabbe,
    ja, RME wird auch aus Oelpflanzen (in D meist Raps) hergestellt. Allerdings ist die Produktion mit einem erheblichem Energieaufwand verbunden. Und diese Energie wird i.d.R nicht gerade umweltschonend produziert. :evil:
    Die Produktion vom Rapsoel (auspressen) erfordert dagegen einen wesentlich geringeren Energieaufwand. Auch ist hierfuer keine grosse Raffinerie noetig, aufgrund des einfachen Herstellungsferfahren kann auch dezentral produziert und vermarktet werden.

    Daher ist die Gesamtoekobilanz fuer Biodiesel z.Z. wesentlich schlechter.

    Gruss Ronald

  • Richtig! Biodiesel war all die Jahre nur "billiger" weil steuerbegünstigt. Dadurch wurden die Kosten für den enormen Herstellungsaufwand aufgefangen. Aber die Plöre hat jetzt das gleiche Preisniveau wie Diesel und lohnt finanziell nicht. Ökologisch ist es auch Unsinn bei dem bisherigen Herstellungsverfahren. Im übrigen ist Biodiesel nicht nur reiner Raps.... kann auch billiges Palmöl etc enthalten. Auch kommt da immer bischen "Fettmüll" rein :roll: ....altes Frittfett...tierische Fette und so ein Zeugs. Die meisten Produktionsanlagen sind schon geschlossen und ins Ausland verkauft und immer seltener zu bekommen. Die Ölkonzerne kaufen die Biotreibstoffe zum untermischen eh im Ausland. Da wurden bei uns auch Investitionen und Arbeitsplätze vernichtet. Generell ist RME aber nicht empfehlenswert, weil viel zu agressiv!!! Deshalb gibt es von keinem Hersteller Freigaben mehr, da selbst viele "angepaßte" Fahrzeuge Probleme bekamen. Pöl ist kein Problem, aber Biodiesel (RME) ein NO GO!
    Schlussendlich ist Pöl aber nicht DIE Lösung.... denn die Ackerflächen würden nicht ausreichen um Dieselkraftstoff durch Pöl zu ersetzen. Allerdings haben wir auch viele stillgelegte Äcker, die durchaus einen Beitrag zur Energieversorgung beitragen könnten. Pöl wird ja auch, genau wie div. Getreidesorten, in alternativen Heizungsanlagen verbrutzelt.
    Was soll´s....Deutschland, das Land der begrenzten Möglichkeiten.

    Viele Grüße
    Joachim

    Der Kopf ist rund.... damit die Gedanken besser kreisen können.

  • ich denke, dass Eure vielen Erfahrungsberichte mich als Laien auf jeden Fall ein gutes Stück weiter gebracht haben, sodass ich nun weiß, dass es besser ist den ein oder anderen Tag vorm Urlaub mehr zu arbeiten, um somit mehr Geld in die Urlaubskasse für Sprit zu befördern, als teuer umzurüsten... Danke.

  • Hallo Flo,

    das RME und PÖL nun leider keine Alternativen sind ist wohl klargestellt worden, aber der Tipp mit einem großen Tank ist bares Geld wert. Wir haben uns auch einen Tank unter das Womo gesetzt, der den Aktionsradius auf ca. 2000 km erweitern kann. Da findet sich immer mal eine Möglichkeit preiswerten Diesel zu tanken - auch ohne Umwege.

    Besten Gruß

    HWK

  • Und das Autofahren teuer ist, ist ja klar. Allerdings wenn Du's mit anderen Verkehrsmitteln vergleichst, find ich's gar nicht so teuer. Ich rechne mittlerweile so ca. 20 Euro pro 100 km, wenn man mit 4 Personen fährt ist das weit günstiger als mit der Bahn oder dem Flieger. Ok, es gibt Flieger die billiger unterwegs sind, aber dann braucht man ja vor Ort noch nen Mietwagen usw.

    Eine Alternative, wenn man wirklich investieren will ist ein sparsamer Motor. Ansonsten halt eine sparsame Fahrweise. Da kann man locker nochmal 20% rausholen wenn man vernünftig vorausschauend fährt und sich ein paar Stunden mehr Zeit nimmt und dadurch die nötige Maximalgeschwindigkeit reduziert. Wenn man durch Frankreich fährt, ist der Sprit eh nur Nebensache, da kostet die Autobahn Gebühr wesentlich mehr, zumindest mit nem 3,5t Kastenwagen :evil:

  • Zitat von mangiari


    Eine Alternative, wenn man wirklich investieren will ist ein sparsamer Motor. Ansonsten halt eine sparsame Fahrweise. Da kann man locker nochmal 20% rausholen wenn man vernünftig vorausschauend fährt und sich ein paar Stunden mehr Zeit nimmt und dadurch die nötige Maximalgeschwindigkeit reduziert. Wenn man durch Frankreich fährt, ist der Sprit eh nur Nebensache, da kostet die Autobahn Gebühr wesentlich mehr, zumindest mit nem 3,5t Kastenwagen :evil:

    Hallo,

    an das von Mangiari geschriebene schließe ich mich mal an.
    Man kann mit einem gezügelten Gasfuß eine Menge Spritt sparen und dadurch auch Geld und so manchen Kilometer weiter fahren.
    Wer in Frankreich allerdings auf die Autobahn geht ist im Streß oder selbst schuld an hohen Kosten für die Maut. Die Bundesstraßen und Landstraßen in Frankreich finde ich sind super ausgebaut und lassen sich gut befahren.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Ich hab hier im Dreiländereck die Auswahl zwischen NL, B und D zum Tanken. Für mich lohnt sich trotz 15 cts Differenz je Liter nur das Tanken in Belgien und nur deswegen, weil ich auf einer sowieso fälligen Fahrt nach Aachen nur 3 km Umweg fahren muß, um zur Tanke zu kommen. Der Umweg von 22 km nach Eupen, wo ich fast 20 cts pro Liter sparen könnte, lohnt sich schon nicht. Nl ist etwas teurer als B geworden, kostet im günstigsten Fall 12 km Umweg, lohnt erst recht nicht.......

    Luxemburg ist ne Ecke teurer geworden, fast schon 1 € an der billigsten Tanke, die ich in Weiswampach in ca 45 km Entfernung finden kann, verdient man nix dran. Als ich früher meinen LKW noch hatte mit 1200 l Tanks, hab ich von dort aus mit dem Elektropümpchen meine Diesel-PKW mit Sprit vom Großhändler in Luxemburg betanken können, das hat sich damals echt gelohnt bei umgerechnet 25 cts pro Liter Ersparnis (der Sprit kostete da noch 65 Pfennig, in D 1,04 DM!!!!).
    Ein größerer Tank am Toyota J 12 erfordert sicher einige hundert Euronen; was ich damit sparen kann durch Tanken in Lux, würde sich schätzungsweise erst in weit über 100.000 Km amortisieren, weil ich ja den "Verlust " durch die Anfahrt verkraften müßte.
    Für meine Urlaubsfahrt nach Südfrankreich jetzt zu Ostern überlege ich, statt über Luxemburg über Saarbrücken und von da aus erst nach Metz zu fahren, und frage mich, ob die beim Tanken in Lux ersparten 14 Euro den Weg über die hochbelastete A 31 von Lux über Thionville nach Metz wert sind. Die Strecke ist von der Länge ungefähr gleich.

  • Zitat von mangiari


    Ansonsten halt eine sparsame Fahrweise. Da kann man locker nochmal 20% rausholen wenn man vernünftig vorausschauend fährt und sich ein paar Stunden mehr Zeit nimmt :evil:

    Genau so sehe ich das auch.
    Unser Pickup braucht z.B. bei Tacho 100 ca. 9 l auf 100 km. Bei Tacho 120 sind es schon 12 l (also über 30 % mehr).

    Also lieber etwas langsamer fahren und viel Geld sparen und vom ersparten z.B. lecker essen gehen :)

    Gruss
    Uwe

    Endlich wieder bi-mobil

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