Was macht ihr mit dem Abwasser?

  • Hallo zusammen,

    ich zermatere mir gerade das Hirn, wie man das Abwasser wieder los wird. Was gescheites ist mit nicht eingefallen :shock:, daher frage ich dann mal: Wo bleibt ihr mit dem Abwasser?

  • In Regionen in denen Wohnmobiltourismus verbreitet ist (z.B. Skandinavien) gibt es an fast jeder Tankstelle Entsorgungsstationen, hier in Deutschland kann man normale Abwässer (Duschwasser, Abwasch...) auch einfach in den Gulli leiten, da das Wasser üblicherweise der Kläranlange zugeleitet wird. Mit Chemietoiletten kenne ich mich nicht aus, die sollte man wohl nicht einfach so wegkippen.

    An Campingplätzen gibt's natürlich auch Entsorgungsstationen.

  • Hallo,
    das mit dem einleiten in einen Gulli würde ich lieber lassen.
    Auch hier in Deutschland geht das Wasser durch die Entwässerungs Gullis direkt in den nächsten Bach. Da ist keine Kläranlage dazwischen.
    Die Fische finden die Spülwasserbrühe oder ähnliches sicherlich nicht so appetitlich. Normalerweise sollte man die Abwässer in eine Entsorgungsstation einleiten. Stellplätze mit Entsorgungsmöglichkeit gibt es in Deutschland ja mittlerweile reichlich. Ich denke an jeder guten Tankstelle kann man sicherlich auch mal ein paar Eimer Wasser entsorgen. Gerade das illegale verklappen von Grauwasser oder noch schlimmer Toilenteninhalte sorgt immer wieder für Ärger wenn es jemandem auffällt der dort wohnt wo wir Urlaub machen.
    Das hat mancherorts schon zu Einschränkungen für Wohmobile gesorgt.
    Zum Beispiel, dass Parkplätze für Mobile gesperrt wurden.

    mfg Dieter

    Honda Dax und Monkey
    jeder sollte eine haben

  • Mal abgesehen vom eigentlichen Thema:

    Zitat

    Auch hier in Deutschland geht das Wasser durch die Entwässerungs Gullis direkt in den nächsten Bach. Da ist keine Kläranlage dazwischen.

    Das ist ja wohl ein Gerücht, zumindest sollte man sowas nicht verallgemeinern. Mag sein, daß das irgendwo auf dem platten land noch so läuft, zumindest bei uns in einer recht kleinen Gemeinde gibts so was schon lange nicht mehr.

    Gruß Ralf

  • Moin
    Irgendwie missverständlich, auch die Fragestellung.
    Abwasser muss entsorgt werden, Fekalientank schon dreimal.
    Sie möchte in einem reisemobil (imobil) leben.
    Dazu gibt es Troleis, sieht aus wie ein Sackkarren mit Kanister, das kann man natürlich selber machen, aus einem billigen Sackkarren und einem Fass, das ganze wird dann dahin gefahren wo es Umweltgerecht entsorgt werden kann.

  • Hallo,

    Grauwasser im Gulli entsorgen? Lieber nicht!
    Kann teuer werden und rückt die Camper in ein schlechtes Licht was meiner Meinung nach kein Camper will. Es werden durch solche Aktionen immer mehr schöne Plätze für Wohnmobile gesperrt.
    In fast jeder Stadt und teils auch größerem Dorf gibt es Ver- und Entsorgungsstationen an welchen man sein gebrauchtes Wasser ordentlich entsorgen kann.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Questman

    Sorry, aber es ist selbst in großen Städten so, das gegendweise das Straßenabwasser ungeklärt in Vorfluter oder Gewässer gelangt. Das ist so, wenn in der Straße ein sogen. getrenntes Abwassersystem verlegt ist

    Dann gehen Hausabwässer (incl. Fäkalien) in das Rohr Richtung Klärwerk, die Straßenabwässer nicht. Das hat auch Vorteile: Eine bei Wolkenbrüchen überlaufende Straßenentwässerung ist kein großes hygienisches Problem mehr und überlastet auch das Klärwerk nicht. Blöd ist es dann nur, wenn jemand die Straße verschmutzt oder (wie bei Grauwasser) zur Überdüngung beiträgt.

    Die Kernaussage bleibt: Bitte Grauwasser nicht am Straßenrand verklappen. Wenn ich keine Entsorgungsstation finde, frage ich wg. Grauwasser auf der nächsten Tankstelle nach. Die Gullis auf deren Gelände führen definitiv Richtung Klärwerk.

    Gruß, Tobias.

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
    Mehr zu unserem Fahrzeug gibt es in der Campergalerie - unsere Reisen nach Mittel- und Nordeuropa findet ihr hier.

  • Hallo miteinander,

    Tobi hat recht.
    Bei der Kanalisation gibt es seit Alters her Mischsysteme mit einer Abwasserleitung und Trennsysteme mit separaten Kanälen fürs Regen bzw. fürs Schmutzwasser.
    Das hat nichts mit modern oder unmodern, mit große oder kleine Gemeinde zu tun sondern eher mit Besiedelungsstruktur, Regenmengen, Gefälleverhältnissen, Lage der Vorfluter (z.B. Bäche) und den finanziellen Möglichkeiten zu tun.
    Erkennen kann diesen Unterschied häufig nur ein Abwasserfachmann. Man könnte natürlich Anwohner fragen.
    Also: wirklich bitte nicht in einen Gully entsorgen.

    Gruß vom Alten Hans

  • Nach der off-topic-Schleife zu Kanalsystemen nochmal die Stichwortliste aus meiner Sicht:

    Hierzulande sind all-in-one-Abwassersysteme (oft kombiniert mit Zerhacker-Toilette) eher selten (im Gegensatz zu USA). Solche Systeme haben normalerweise einen Festtank, mit 3''-Abflußstutzen und Schieber - nur an geeigneten Entsorgungsstationen zu entleeren (und damit ohne entsprechende Infrastruktur etwas unpraktisch).

    Häufiger werden bei uns zwei Sorten Abwasser aufgefangen: Grauwasser (Dusche, Spüle, Waschbecken) und Fäkalien.

      Grauwasser sammeln die meisten von uns im Festtank. Entsorgung über Womo-Entsorgungsstation oder in einen Einlaß beim Klärwerk oder notfalls in einen Bodeneinlaß der sicher Richtung Klärwerk führt (z.B. Tankstelle) - bitte keinen Gulli auf der Straße. Auf dem Campingplatz und speziell im Winter wird auch gern das Abflußrohr offengelassen und ein Eimer oder Rolltank untergestellt. Dann geht bei Frost nichts kaputt und man kann das Wasser wegbringen, ohne den Wagen zu starten.

      Fäkalien sammeln die meisten von uns in einem mobilen Tank, häufig im Cassettenklo integriert. Entsorgung über Womo-Entsorgungsstation oder Einlaß beim Klärwerk oder eine normale Toilette (Ausnahme: Haushalte mit Klärgrube - in manchen Gegenden auch Campingplätze - mögen die Chemiezusätze nicht in der eigenen Grube, weil die natürlichen Verrottungsprzesse gestört werden). Alternativ gibt es Trockenklos und vieles andere mehr.

    Das Problem mit den Klo-Chemikalien haben übrigens die 'großen' Klärwerke im Prinzip auch (wird dort über Verdünnung gelöst) - darum verzichten schon viele auf die Zusätze, geben allenfalls einen Schuß Oranex zur Geruchsverbesserung dazu und installieren eine Kloentlüftung (wie z.B. SOG).

    Gruß, Tobias.

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
    Mehr zu unserem Fahrzeug gibt es in der Campergalerie - unsere Reisen nach Mittel- und Nordeuropa findet ihr hier.

  • Hallo, in meinem LKW-Womo habe ich die dort installierte Keramiktoilette nach dem ersten Duschen mit dem Grauwasser, das über separate Pumpe durch einen Filter gezogen wurde, über einen Haushaltsspülkasten gespült, wobei ich den Wasserstand (2 l für "klein" und 5 bis 7 l für "groß") in einem parallel installierten Klarschlauch abgelesen habe. Ich konnte aber durch bloßes Umschalten wieder auf Frischwasserspülung umstellen. Dazu muß man an Rückschlagventile denken.

    Die Entsorgung des 300 l Fäkalientanks ging natürlich nur über Kläranlage bzw Sanistation, von denen gibt es auch in südlichen Ländern einige über den Campingstandard hinaus, die z.B. von Reisebussen benutzt werden. Busunternehmer haben Verzeichnisse.
    Die Küchenabwässer und die aus dem Waschbecken wurden direkt in den Fäkaltank geleitet, weil die fettiger sind als reinen Duschwässer, was nicht so gut für die "zweite Nutzung" wäre. Wir gewannen dadurch fast eine Woche zusätzlich an Autarkie ( mit 480 l Frischwasser fast 3 Wochen.....) .
    Chemie außer Duschdas o.ä., Zahnpasta und Pril kam nicht rein, bei hohen Temperaturen gab es max einen Viertelliter Essigessenz und 10 bis 20 cl Orangnöl auf die 300 l dazu, um Gärung zu verhindern und das Zeug wohlriechender zu machen. Abluft ging über eine 50 mm Abwasserleitung durch einen 5 l Aktivkohlefilter übers Dach weg.

  • Hi,
    danke, ich wusste gar nicht, dass es so Entsorgungsstationen gibt. Dass es nicht in den Gulli darf, weiß ich schon, deswegen ist ja auch das Autowaschen an der Straße verboten.

    Fäkalprobleme werde ich nicht haben, weil ich eine Komposttoilette angedacht habe. Ich kenne das aus Skandinavien und finde es ist eine super Sache. Durch entsprechende Belüftung, Bewegung und Zugabe von Wärme und auch von z.B Rindenmulch, wird den Fäkalien die Feuchtigkeit entzogen und die Kompostierung eingeleitet. Du kannst auch Küchenabfälle reintun und alles wird kompostiert. Entleeren braucht mensch nur den fertigen Kompost. Und das auch nur alle paar Monate, weil durch die Kompostierung die Menge auf 5-10% der Ausgangsmenge schrumpft. Das ganze riecht übrigens nicht und ich bin da echt pingelig. Ich weiß gar nicht, warum es überhaupt noch Wasserklos gibt. Wenn ich mir überlege, wieviel Wasser durch unsere Fäkalien verunreinigt wird und in Kläranlagen aufwendig geklärt wird, aber gar nicht wieder wirklich sauber wird...

    na denn, greetz von ice b

  • Ok, jetzt muss ich zu meiner Ehrenrettung sagen, dass ich wohl wirklich schlecht informiert war, was die "Abwasserpraktiken" angeht, was aber daran liegt, das mein alter Bus nie wirklich fertig geworden ist und ich so auch nie wirklich Abwasser hatte.

    Lediglich ein Eimerchen unter der Spüle, dass ich, wie ich zugeben muss, tatsächlich über Gullis entsorgt habe. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Wasser mit ein bisschen Essensresten und einem Tröpfchen biologisch abbaubaren Spülmittel, ein wirkliches Problem in der Kanalisation darstellt.

    Auf das biologisch abbaubar achte ich sehr streng (auch bei Seife und co.) weil ich oft zu Fuß oder mit dem Rad Mehrtages-Stichtouren vom Bus wegmache, und dann natürlich in Gegenden ohne jegliche Infrastruktur.

  • Ich hatte mich mal über die Verrottungstoiletten informiert und fand das Prinzip nicht so überzeugend im MObil. Du bist der erste, der dazu mit positiven Erfahrungen rüberkommt........ überrascht mich.

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