Vorstellung und ein paar Fragen zum GfK Aufbau Kabine für Allrad-LKW

  • Vermutlich weil sich dadurch bessere Geländeeigenschaften erhofft werden, was ja auch stimmt.

    Vermutlich. Allerdings erkauft man meines Erachtens jede Verbesserung mit einer Verschlechterung an einem anderen Ort. Grösserer Raddurchmesser=bessere Bodenfreiheit aber gleichzeitig auch höheren Schwerpunkt, tiefere Drehzahl bei Autobahnfahrt aber gleichzeitig auch höhere Minimalgeschwindigkeit im Gelände. Die kleinere Auflagefläche ergibt einen grösseren Bodendruck was je nach Situation zum Vorteil aber auch zum Nachteil werden kann usw.

    Ich hab mich ja auch bewusst für Einzelbereifung entschieden aber bei mir war der Hauptgrund die damit wesentlich kleinere Breite was bei dem Fahrzeug hier wahrscheinlich nicht viel ausmachen wird, oder täusche ich mich?

    Und früher glaubte ich auch Leuten (theoretikern?) in Foren welche die Meinung vertraten dass man durch aufgelesene Steine zwischen den Zwilingen, diese reihenweise aufschlitzt. Wenn man sieht was damit geht (googelt mal nach Trail Mater auf youtube oder so...oder schaut bei euch ums eck bei den Landwirtschaftlichen Maschinen) ohne alle paar km die Reifen kaputt zu fahren sehe ich das inzwischen nicht mehr als wirklich relevantes Problem, zumindest nicht als grösseres als das, dass man auch Einzelreifen an Steinen aufschlitzen kann (woher ich das wohl weiss :/;) )

    Und ich stelle mir vor dass mit einem Kaputten Zwilling mit der nötigen Vorsicht in einer absoluten Notlage - gerade wie hier bei einem abgelastetem Fahrzeug - wohl noch auf dem anderen bis zum nächsten Reifenhändler gefahren werden könnte.

    Wenn es in ferne Lande gehen soll, würde ich ehr gucken das man eine weltweit gänige Größe findet. 8)


    Was nützt einem die coolste Einzelbereifung wenn die Reifen nicht verfügbar oder schweineteuer sind? :huh:

    Genau das waren auch meine Gedankengänge.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Sali Urs,

    im Alltag ist das grössere Problem, das sich ein Zwilling unbemerkt verabschiedet, und der Andere dann bei entsprechender Last, irgendwann den Heldentod stirbt.

    Stimmt, kann man merken aber je nach Einsatz, z.B. leer auf der Autobahn, auch nicht ...

    Gruss Karsten

  • Vielen Dank für die hilfreichen Antworten und Kommentare!

    Also ich war heute beim Anbieter und auf der Rechnung steht nur

    Bodenplatte 9/37/2

    Sandwichplatte 1.1/25/15/1.1

    Also die Bodenplatte hat 9mm Multiplex und ich nehme dann mal an 2mm GfK.

    Die Sandwichtplatten haben dann wohl 1.1mm GFK und die 25/15 sind wohl die Waben/Dämmung.

    Ich werde wohl morgen mal beim Anbieter nachfragen, ob ich anhand der Rechnungsnummer noch mehr Details zu den Materialien bekomme... Oder kennt sich hier jemand mit dem Portfolio von Ormocar aus?

    Auf der Website finde ich da nicht viel. Ist halt die Frage, ob die 1.1mm so ein High-Impact GFK sind.

    Ansonsten mache ich mir schon etwas Sorgen, ob die Dicke ausreichend ist.

    Wir sind damals mit dem FM2 Shelter schon ab und an mal mit einem Baum (also den Ästen) in Berührung gekommen.

    Das ist halt bei der Fahrzeughöhe schon so ein Thema, weshalb der Aufbau entsprechend robust sein sollte.

    Zum Thema Einzelbereifung: erstmal danke Anton, ich habe mich da vertan. Es sind 10 cm mehr im Durchmesser, also wird das Fahrzeug nur 5 cm höher. Das Thema ist für mich erstmal nur optional. Ich bedenke es also nur mit, um hier in Zukunft auch auf Einzelbereifung wechseln zu können. Vorteil ist primär die Höchstgeschwindigkeit, welche aktuell (laut Schein) bei 87 km/h liegt. Mit den größeren Reifen kommt man auf um die 100 km/h, so kann man dann auch mit den LKWs auf der Autobahn "mitschwimmen", ohne im roten Drehzahlbereich zu landen. Außerdem spart man dadurch circa 100kg Gewicht. Dann wäre da noch die Spur Vorderrad = Hinterrad, was wohl Vorteile im Gelände bringen soll. Ich würde wenn dann auf 385/65R22,5 und Baustellenprofil wechseln, damit kann man notfalls auch einen Trailerreifen benutzen. Die sind weltweit verfügbar.

    Aber eigentlich wollte ich hier nicht die Vor- und Nachteile der Bereifung diskutieren. ;)

  • Ormocar baut dir im Prinzip die Platten wie du willst.

    Die Bodenplatte ist Standard, 9mm wasserfestes Sperrholz, 37mm Schaum, 2mm GFK.

    Bei den Sandwichplatten macht mich der Kern etwas stutzig. 25/15 ?? Was wurde da verbaut? 25mm Wabenplatte + 15mm Schaum? Die Wabenplatte müsste ja außen sein.

    1.1mm GFK kann zunächste mal beides sein. Man kann das Material aber optisch unterscheiden.

    High-Impact GFK hat eine sichtbare Karostruktur vom Gewebe, das normale GFK hat eine chaotische Faserstruktur, ist also relativ glatt.

    1,1mm verwendet Ormocat aber eigentlich nur bei High-Impact, das normale ab 1,5mm. Aber wer weiß, was der Kunde da haben wollte.

    Gruß, Holger

  • Hallo,

    also ich habe gerade von Ormocar erfahren, dass es sich um HighImpact GFK 1.1mm, 25 mm Wabenplatte und 15 mm Schaum handelt und PU Schaum RG 50 verarbeitet wurde.

    Hatte auch im Kopf, dass das GFK wabenförmig war, aber so ist es gleich verifiziert.

    Wie robust ist denn das 1,1mm HighImpact GFK und was sagt ihr zum Aufbau der Platten?

    Wäre das für so ein LKW-Langzeitreise-Projekt geeignet?

    Wir müssen nochmal die Konstruktion durchgehen, aber von den Maßen sollte das genau passen...

    Edit: Weiß jemand, ob Ormocar die Platten standardmäßig mit Gelcoat (oder ähnlich) beschichtet?

    Einmal editiert, zuletzt von megaohm (21. November 2023 um 13:15)

  • Zur 1. Frage: Das 1,1mm High Impact GFK ist schon ordentlich stabil, wie gesagt ich hab nur 0,8mm. Mich wundert nur, warum die Wabenplatte so dick ist. das ist nicht Standard. Warum wollte der Kunde das so? Von der Stabilität sehe ich kein Problem. Die Frage ist, wie gut der Isolationswert der Wabenplatte ist.

    Antwort auf die 2. Frage: Nein, kein Gelcoat. Ormocar lackiert alle Kabinen.

    Gruß, Holger

  • Wahrscheinlich für extra Stabilität, weil die Platten 2,60m hoch sind und ein 1,50m Alkoven realisiert werden sollte.

    Ich hatte mal vor geraumer Zeit bei Paneeltec angefragt und die haben mir 3,5mm Wabe für die Seiten und 8mm Wabe für das Dach empfohlen "um den Schaum vor mechanischen Einflüssen zu schützen".

    Aber da ist man natürlich von 25mm noch weit entfernt... also keine Ahnung wieso das zustande kam, aber es war wohl der Wunsch vom Kunden.

    An den Einfluss der Waben auf die Isolierung habe ich auch schon gedacht... aber macht das soviel aus? Es sind ja relativ dünne Strukturen... wer kann denn sowas beantworten?

    Ich will da jetzt auch nicht den Hersteller nerven, denn der verdient an mir ja nichts mehr...

    Also ohne Gelcoat wäre Lagerung und UV-Exposition wohl noch ein Thema, denn die Platten sind halt 4 Jahre alt... Daran hatte ich erst garnicht gedacht.

    Die Platten Standen laut Anbieter die ganze Zeit in einer offenen Scheune, also haben die wahrscheinlich kein direktes Sonnenlicht abbekommen... aber wie empfindlich ist denn das Material ohne Coat?

    Sollte ich mir das nochmal genauer anschauen? Kann es bei hoher Luftfeuchtigkeit trotzdem zu Osmoseschäden kommen oder ist ohne Gelcoat nur direkter Kontakt mit Wasser problematisch?

    Die Kosten für eine Lackierung hätte ich mir halt auch gerne gespart und der Aufwand bei den eingestaubten Platten ist bestimmt auch nicht ohne.

    Naja noch ist nichts gekauft und ich habe netterweise noch ein paar Tage Bedenkzeit vom Anbieter bekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von megaohm (21. November 2023 um 15:55)

  • Also meine alte Beldingkabine war auch ohne Gelcoat und hat immer draußen gestanden. Nach 4 Jahren war die Oberfläche auf dem Dach schon sehr rauh und matt. Als wir dann eh einen Unfall hatten, musste nach der Reparatur sowieso lackiert werden, dann war das Thema durch.

    4 Jahre in der Scheune hätte ich jetzt keine Bedenken. Wenn die Kiste fertig gebaut ist dann gleich lackieren und gut is.

    Du musst ja die Eckleisten kleben und spachteln, schleifen. Die müssen sowieso lackiert werden. Bei der strukturierten Oberfläche kann man die Kabine auch mit der Rolle lackieren, wenn du Geld sparen willst.

    Ich denke die Platten werden deutlich billiger sein als was Neues von Paneltec oder Ormocar.

    Gruß, Holger

  • Meine alte Ormocar-Kabine wurde nie lackiert. Ich habe sie all die Jahre so gefahren, wie ich sie von Ormocar abgeholt hatte.

    OK, die Kabine stand immer in der Halle, wenn sie nicht genutzt wurde. Sah aber auch nach 15 Jahren noch gut aus.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo,

    kleines Update: ich bin immer noch an den GFK-Platten von Ormocar dran. :)

    Das zieht sich aus einigen Gründen gerade noch etwas hin, aber prinzipiell bin ich dabei mir diese Platten zu kaufen, auch wenn ich eigentlich dickere (GFK und Schaum) bevorzugen würde und ich fast 20% Verschnitt habe. Aber preislich können wir die Ersparnis gut gebrauchen, die Platten sind (halbwegs) schnell verfügbar und ich denke diese haben letztendlich eine sehr gute Qualität.

    Nebenbei sind wir gerade dabei die Kabine zu entwerfen.

    Nun habe ich mal eine Frage zur Statik: ich möchte das Dach nach dem Alkoven absenken, um dort Entlüftungsabschluss, Klima, Solarpanels etc. zu verbauen, ohne die Gesamthöhe zu verändern (Alkoven höchster Punkt). Die Seitenteile tragen ja wahrscheinlich maßgeblich den Alkoven. Nun sorge ich mich etwas, ob bspw. durch die Tür und die Dachabsenkung vielleicht nicht mehr genügend Stabilität gegeben ist. Was meint ihr dazu?

    Ich habe mal eine erste Skizze hierzu gezeichnet (Hinweis: Dach fehlt):

    Viele Grüße

    Christian

  • Ich denke nicht, dass da sein statisches Problem wäre.

    generell verstehe ich zwar den ansatz der Dachabsenkung, finde das aber nicht so toll. Meistens hängt das Auto vorne etwas runter. Wasser vom Dach läuft bis zum Knick und dann an der Seitenwand runter. Die Türe ist zum Glück etwas dahinter, aber schön ist das trotzdem nicht.

    Wie machst du den Knick im Dach? Unten hoffentlich als Biegung der Platte, sonst hast du gleich die erste kritische Stelle für Undichtigkeiten. Oben muss dann ja eh ein Winkel oder ein Stück GFKbahn drüber.

    Willst du nicht die Türe etwas tiefer setzen mit interner Trittstufe? So brauchst du ja schon eine richtige Treppe außen und nicht nur eine Klapptrittstufe. Dann wäre der Steg über der Türe auch breiter für mehr Stabilität.

    Und ich würde den Alkoven vorne nicht so platt machen.

    Gruß, Holger

  • Theoretisch würde ich auf lange Sicht einen Knackpunkt vom oberen rechten Eck der Tür zum Knick des Daches sehen, den du sicher durch Verstärkungen entschärfen kannst.

    Bei Aufliegern mit Seitentür hinten wird das meist hinterher gemacht wenn es schon gerissen ist...

    80cm höhe ohne Matratze wäre mir etwas knapp...

    Gruss Karsten

  • Hallo Holger,

    vielen Dank für die schnelle Antwort!

    Das nimmt mir schonmal etwas die Sorge, dass der Aufbau statisch nicht passt.

    Also die Dachabsenkung brauche ich, weil der Gesamtaufbau schon echt hoch ist.

    Eventuell könnte ich sie noch nach weiter hinten verschieben, aber so wäre es schon am besten.

    Bzgl. Realisierung der Dachabsenkung habe ich bisher nur an 2x 45° GFK Bahn gedacht.

    Es ist ja unsere erste Kabine im Selbstbau, da hätte ich es gerne so einfach wie möglich... deswegen auch die Platte Front am Alkoven.

    Die Tür ist so hoch, weil dahinter eine Duschwanne kommt.

    Keine Ahnung ob das so bleibt, aber von der Platzausnutzung ist es erstmal unser favorisierter Grundriss.

    Die Nachteile sind uns aber bestimmt alle bekannt... ^^

  • Hallo Christian,

    ich würde mir auch keine Gedanken um den Knick im Dach machen.

    Was ich allerdings nochmal dringend zu überdenken rate ist die Alkovenhöhe von schlappen 80cm.

    Das sind dann über der Matratze noch etwas über 60cm und da darf diese nicht sehr dick sein.

    Außer man steht auf das Sargfeeling.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hoi Christian

    Wie wäre es den Alkoven etwas höher zu machen und dabei das Dach vom Alkoven ohne weiteren Knick nach hinten unten laufen zu lassen? So hättest Du kein stehendes Wasser auf dem Dach, mehr Alkovenhöhe, weniger Verbindungsstellen und weniger Winkel = weniger Arbeit.

    Hinten könntest Du je nach Grundriss sogar etwas weiter runter, so dass Du Dachfenster usw. montieren könntest ohne dass die Höhe über den Alkoven steigt.

  • Hallo und willkommen!

    Naja wo ist das Problem beim Möbelbau?

    Man baut normale Hängeschränke und nutzt den Platz darüber z.B. als offene Ablage und wenn es dann eine Höhe von 30cm hat mit einem größeren Korpus ausgeglichenen oder eben ein kleineren Schrank drauf.

    Ablagefläche Kann man immer gebrauchen wenn man steht, zumindest geht es uns so... Sind aber auch kein Standard.

    Klimaanlage gibt's auch als Staukasten Variante mit Zweiwege Wärmepumpe. Sprich kühlen und heizen.

    Solar ist ein Argument, wenn es doof läuft Schatten Alkoven und Fenster ab.

    Bei cybertruck hast du zumindest die Alkoven nicht...

    Praktisch kann ich nichts zum Thema beitragen, daher die oberen, theoretischen Gedankenanstöße.

  • Bzgl. Realisierung der Dachabsenkung habe ich bisher nur an 2x 45° GFK Bahn gedacht.

    Es ist ja unsere erste Kabine im Selbstbau, da hätte ich es gerne so einfach wie möglich... deswegen auch die Platte Front am Alkoven.

    Das saubere und dauerhaft dichte Verkleben der einzelnen Platten ist sicherlich nicht einfacher, als das Schlitzen und Biegen einer durchgehenden Sandwichplatte.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

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