Gfk Sandwich selber bauen

  • Hallo,

    ich bin auf der Suche nach Erfahrungen bzgl. Eigenbau von Sandwichplatten. Mein Plan wäre GfK (2mm) als Meterware auf der Rolle zu kaufen und dann auf XPS Platten zu kleben. Natürlich ist mir bewusst, dass durch Laminieren direkt auf die XPS Platte ein besseres Ergebnis erzielt wird, aber das ist mir zu aufwändig. Hat jemand damit Erfahrung oder kennt jemand einen? Erreiche ich damit genügend Stabilität um die Wand selbsttragend zu machen? Ich hätte an 50mm XPX gedacht. Der Koffer hat ungeführe Maße von 5,50x2,20x2,30. Soweit ich weiß wird normalerweise die GfK Schicht in einer Vakuumpresse auf XPS verklebt - die habe ich natürlicht nicht.

    Die Bodenplatte würde auf einer Holz Ladefläche (7,5 Tonner) verklebt werden.

    Ich freue mich auf Bedenken, Tipps und Zusprüche.

    Viele Grüße und einen schönen Tag.

    Dirk

  • Ahoi Dirk,

    ja das kann man selbst machen, auch ohne Vakuumpresse. Picco baut seine Platten auch selbst und hat das in seinem Thread hier ab Seite 21 auch recht ausführlich (und bebildert) geschildert.

    Bodenplatte auf Holz Ladefläche verkleben lässt mich direkt die Frage stellen was für ein Einsatzbereich/Reisezeitraum/Personenzahl angepeilt ist? So von wegen Gewicht ist Bodenplatte auf bestehende Ladefläche kleben nicht umbedingt ideal...

    Gruß

    Sven

  • Servus Dirk ,

    keinerlei Bedenken ! :)

    Ich habe das vor 18 Jahren so gemacht , hält immer noch und ist absolut dicht .

    aber

    ich würde das heute nicht mehr machen.

    Die Qualität der Verklebung ist mit Vakuum deutlich besser und wenn Du auch einen Teil der Innenwände (zB Dusche) mit Sandwichplatten herstellst , lohnt sich der Kauf einer Vakuumpumpe auf jeden Fall . Soviel mehr Aufwand ist das mit dem Vakuum nicht und auch mit zwei Personen gut machbar . Unterschätze den Aufwand mit "einfachem Pressen " nicht . Du brauchst entsprechend dicke Spanplatten , um den Druck gleichmäßig auf eine Riesenfläche zu verteilen , 19mm haben bei mir gerade eben gereicht , war aber nur für die Innenwände , wo ich mit einem Rad des SUV drauf gefahren bin . Für die Seitenwände und Dach muß der Wagen komplett drauf stehen und die Fläche wird nicht komplett eben . Außerdem brauchst Du vielmehr Kleber als wenn Du dünn im Vakuum presst.

    Wenn Du Dach oder Bodenplatte mit 10cm Styrodur belegen willst , mußt Du schon heftigen Druck ausüben , um evtl schüsselförmige Platten komplett zu begradigen - hier fallen schon 2-3 mm Verwerfung später auf.

    Ein Tipp : Ich habe die Platten auf einem dicken Holzboden gepresst und konnte so leicht die überstehenden Pressspanplatten in den Holzboden herunterschrauben , sodaß außen zumindest ein satter Druck erzeugt wurde . Vorher muß aber mittig hoher Druck erzeugt werden , sonst hat der Kleber keine Möglichkeit mehr nach außen abzufließen .

    Du willst innen ja Verstärkungen einlegen , die liegen im Vakuum wirklich an der geplanten Stelle - beim Pressen mußt Du über die Platte laufen , um Gewichte aufzulegen , da ist die Gefahr einer Verschiebung immer gegeben .

    Ich glaube , daß Du durch die Einsparung am Kleber die zusätzlichen Unkosten mit den diversen Vakuumvliesen deutlich senken kannst und das Vakuum ist wirklich keine Hexerei , die Infusion ist natürlich nochmal eine Nummer schwieriger , muß aber auch nicht sein . Auf Youtube gibt es bestimmt Vakuum-Videos im Überfluß - schau noch mal darein .

    Egal wie - viel Spaß beim Kleben .

    LG

    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Ahoi Dirk,

    ja das kann man selbst machen, auch ohne Vakuumpresse. Picco baut seine Platten auch selbst und hat das in seinem Thread hier ab Seite 21 auch recht ausführlich (und bebildert) geschildert.

    Bodenplatte auf Holz Ladefläche verkleben lässt mich direkt die Frage stellen was für ein Einsatzbereich/Reisezeitraum/Personenzahl angepeilt ist? So von wegen Gewicht ist Bodenplatte auf bestehende Ladefläche kleben nicht umbedingt ideal...

    Gruß

    Sven

    Servus Sven,

    vielen Dank für den Link. Da stecken viele Informationen drin. Den werde ich mal durchackern.

    Zu deiner Frrage: Der Einsatzbereich des 7.5to ist hauptsächlich Deutschland und Umgebung. Also Prinzipiell Landstraße und Autobahn.Wintercamping mache ich nicht. Da ist es abgemeldet. Ich brauche auch keinen 4x4. Wir fahren zu zweit bzw. dritt.

    Um mir die Arbeit mit dem Zischenrahmen zu ersparen möchte ich den vorhanden nutzen. Ich habe zwar noch kein Fahrzeug gekauft, aber eine Ladefläche haben die Gebrauchten ja alle. Das Gewicht ist nicht das Problem. Daher dachte ich die Sandwichplatte auf die Ladefläche zu kleben. Da man sie ja vollflächig kleben kann, wir das sicherlich halten und ich brauche keine Schrauben und in der Sandwichplatte keine Hülsen o.ä.

    Hast du dazu eine andere Idee?

    Dirk

  • Servus Ralf,

    danke für deine Tipps. Das Vakuumieren hatte ich noch gar nicht so auf dem Schirm. Gibt es da so große Folien? 5,5x2,3m? Müsste ja prinzipiell egal sein, hauptsache dicht?

    Verstehe ich das richtig, dass ich mit Valuumieren keine Verpressgewichte brauche oder würdest du die trotzdem empfehlen?

    Bzgl. Einlagen. bei geplanten 50mm xps welche Holz oder PU Einlagen würdest du nehmen? 50mm oder nur so 20-30 damit außen noch Schaum zur Dämmung ist?

    Was hält du von der Idee anstatt den Einlagen später Aluschienen (z.B. Airlineschienen) aufzukleben und daran die Möbel zu befestigen. Das wir ja die Kraft ziemlich verteilen und man bleibt bis zum Schluss flexibel. (Optik mal nicht beachtet)

    Viele Grüße

    Dirk

  • Ahoi Dirk,

    Ich kenn mich bei den 7,5tonnern nicht so aus (bin ja mit maximal 2,8t unterwegs), habe nur häufig gelesen und gehört, dass auch da das Gewicht gerne unterschätzt wird.

    Ich würde in keinem Fall die GFK Kabine vollflächig auf eine Holzladefläche kleben, da schon eher den Umweg über den Zwischenrahmen gehen (oder allenfalls schauen ob die bestehende Ladefläche vielleicht einfach umgearbeitet werden kann).

    Alles was man an Gewicht spart spart man nachher auch an Sprit und Verschleiß, unabhängig von der Fahrzeuggröße (wage ich kühn zu behaupten).

    Aber viel wichtiger wäre mir der Punkt das man die Kabine von der Ladefläche nie wieder runter kriegt wenn sie verklebt ist, solange Basis (Fahrzeug und Ladefläche) im guten Zustand sind ist das nicht schlecht, aber wenn's bei einem von beiden Probleme gibt wird's doof.

    Ich bezweifle das viele Leute wirklich die Kabine von einem auf ein anderes (Nachfolger)Fahrzeug umsetzen (auch wenn ich alleine hier im Forum zwei Leute aus dem Stehgreif weiß), daher ist das für mich nur ein mäßiges Argument für Zwischenrahmen und gegen Ladefläche, aber so Punkte wie "Keller" bzw. Tanks oder ähnliches unter der Kabine anhängen zu können Stelle ich mir bei einem (relativ offenen) Zwischenrahmen einfacher vor.

    Bei 7,5t ist die Wohnmobilzulassung wahrscheinlich deutlich wichtiger als bei der Klasse bis 3,5t, sonst würde ich ja vorschlagen die Kabine einfach, ordentlich gesichert natürlich, als Ladung auf die Ladefläche zu packen.

    Bei meinem kleinen Würfel ist das genau so gelöst, bei unter 3,5t sind Fahrverbote aber auch nur Aberglaube oder so, wie gesagt, mein Wissen größer 3,5t ist Recht begrenzt, aber es kommen sicher auch noch stimmen für und gegen Zwischenrahmen bzw Ladefläche die da mehr Fachwissen haben.

    Gruß

    Sven

  • Hoi Dirk

    Mein Baubericht wurde ja schon verlinkt, lies da mal, da wirst Du viele Fragen beantwortet kriegen!

    Auch wie mans nicht machen sollte, denn ich hab auch meine Fehler reingeschrieben.

    Niemals würde ich Holz ins Sandwich bauen, nie!
    Wenn Holz dann auf das fertige Sandwich kleben oder besser legen!

    Einlagen brauchst Du im Sandwich höchstens im Boden, aber auch da bezweifle ich dass es die immer braucht.

    Wenn Du in einer Sandwichkabine etwas befestigen willst dann klebst Du das einfach ans Sandwich, wobei man dafür einen dauerelastischen Kleber und 2mm Klebefuge benötigt. Vergiss Schrauben...oder benutze sie höchstens um das zu befestigende Teil an Ort und Stelle zu halten bis der Kleber ausgehärtet ist und eventuell für die Kabinenbefestigung.

    Und egal welche Fahrzeugklasse Du haben willst, schau aufs Gewicht und unterschätze das Thema nicht!

  • Moin,

    Zu dem Pressen von Sandwichplatten fällt mir ein, dass ich bei einem Tischler eine Furnierpresse gesehen habe, vielleicht kann man da ja mal fragen. Vakuum ist aber auch sehr einfach. Man braucht allerdings einen geraden, luftdichten Untergrund. Über das Sandwich dann eine Folie und an den Rändern abkleben, mit teurem Vakuumklebeband oder dem, was man so Zuhause findet.

    Mein erster Kompressor war aus einem Kühlschrank, da muss man allerdings regelmässig Öl nachfüllen.

    Beste Grüsse

    Sebastian

  • Ich habe für meinen Kabinenaufbau die Platten auch selber hergestellt – und würde es nicht wiederholen. mein Ansatz war damals, ein material herzustellen, was es am Markt nicht gab (Epoxi-Glas-Außenhaut, PVC-Schaumkern). Der Aufwand ist hoch, die Nebenkosten für Verbrauchsmaterial nicht zu unterschätzen, der Zeitfaktor immens, das Ergebnis (wenn man etwas von der Stange herstellen will, wie in deinem Fall) bei höheren Kosten nicht besser als ein Industrieprodukt.

    Ich würde die Finger davon lassen, es sei denn es geht darum, es geschafft zu haben.

    Martin

  • Hallo,

    ich habe auch die Platten und die Kabine selbst hergestellt und kann Dich nur ermutigen es zu probieren. Einfach mal so eine XPS Platte beidseitig mit GfK bekleben und mittels Folie und Staubsauger mit Unterdruck zu pressen. Picco hat es ja schön und anschaulich erklärt. Einfach so nachmachen und nix neues erfinden. Dann hast Du eine Vorstellung vom Zeitaufwand und den Kosten. Industriestaubsauger, Folie, Schlauch und z.B. OSB Platten als Unterlage sind jetzt als Nebenkosten nicht zu viel. Sandwich kostet fertig min. 100€/qm das geht im Selbstbau für ca.1/3.

    Ich bin jetzt dieses und letztes Jahr mit meiner Kabine unterwegs und würde es wieder so machen.

    LG Karl

  • Danke für eure rege Beteiligung.

    Ich habe mir jetzt 2mm Gfk auf der Rolle geordert. Ich mag das mal ausprobieren. Herstellen kann ich das in einer Zimmerei, da habe ich richtig viel Platz und einen Deckenkran.

    Parallel dazu bin ich bei der Innenplanung. Ich würde gerne einen Zwischenboden ca. 30cm bauen (darin soll dann die komplette Technik verschwinden und die Tanks. Evtl auch noch Platz für Tische und Stühle) - So haben das ja einige Womos.

    Ich finde da nicht viel zu diesem Thema im Internet. Ich habe zwar mal ein Bauthreat gesehen, weiß aber den Link nicht - wer diesbezüglich was hat, darf es mir gerne verlinken.

    Mir fehlen Infos über die Realisierung. Wird da ein normaler Koffer gebaut, in den unten die Technik rein kommt, dann über Abstandsfüße ein dünner Boden drauf? Oder: Hat man unten eine Bodenplatte, setzt die Technik drauf und dann kommt über Abstandsfüße der Koffer drauf?

    Variante 2 wäre m.E. für mich besser, da ich ja auf eine bestehende Ladefläche aufbaue.

    Aber die Befestigung ist doch dann etwas wackelig?

  • Der Doppelboden soll ja Bestandteil des isolierten Koffers sein, also Variante 1.

    Du musst dann nur genau planen was wohin kommt, wo kommen Öfnnungen (Klappen) hin. Kannst du alle Technik später erreichen zur Wartung/Reparatur? Bekommst du auch einen Tank wieder raus, falls der reißt?

    Man kann da ein Ständerwrk aus Holz bauen, manch einer bevorzugt vielleicht Alu-Bosch Profile.

    Gruß, Holger

  • Servus Dirk,

    Mir fehlen Infos über die Realisierung. Wird da ein normaler Koffer gebaut, in den unten die Technik rein kommt, dann über Abstandsfüße ein dünner Boden drauf? Oder: Hat man unten eine Bodenplatte, setzt die Technik drauf und dann kommt über Abstandsfüße der Koffer drauf?

    schau mal auf youtube (German TV wohnmobile) , da gibt es ein sehr interessantes Video , wo Morelo tiefe Einblicke in ihre Baumethode zuläßt gerade bezgl Kellerbauweise ...

    Mit Deinem geplanten (vernünftigen ! ) Keller ist m.E. eine Bauweise von innen nach außen sinnvoll , weil es sehr viel einfacher ist , die gesamte Technik zu verbauen . Aber wie Holger schon sagte , paß auf , daß Du später an alles dran kommst - das ist extrem w i c h t i g und verlangt eine sehr penible Planung , daß nicht eine Wand oder fest eingebautes Teil genau über Deiner Elektrik steht und die geplante Bodenklappe für die Katz ist .

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Picco 24. Oktober 2022 um 06:38

    Hat den Titel des Themas von „Gfk Sandwich selber bauchen“ zu „Gfk Sandwich selber bauen“ geändert.
  • Die Videos von "German Television" geben wirklich tolle Einblicke in den Wohnmobilbau bei Morelo. Findet man z.B. unter "Luxus-Wohnmobile Morelo Palace 2021. So werden sie gebaut. Die komplette Doku in Spielfilm-Länge"

    Ich kann aber überhaupt nicht verstehen, warum Morelo ohne Zwischenrahmen baut. Sie schrauben einfach Winkel an den vorhandenen Rahmen und legen die Bodenplatte auf. Natürlich geht es hier um Kostenersparnis, aber bei 350.000 Euro würde ich auch noch 20.000 für einen vernünftigen Rahmen drauf legen.

    Ich habe gesehen, dass die Wandteile dort PE Einlagen haben, wo sie aufstehen, bzw. wo sie mehr halten müssen. Ich hoffe das geht auch ohne.

    Einen schönen Abend.

    Wenn noch jemand mehr Links zu Videos/Ausbautagebücher mit ganzen oder teilweisen Doppelböden hat, dann nur her damit.

    Vielen Dank

  • Hallo Pico,

    ich habe einmal ein paar Fragen an dich als Profi:

    1. Du hast das BASF Styrodur XPS 3000 CS verwendet und angeschliffen. Würdest du das wieder machen oder ein anderes nehmen? Es gibt ja auch noch geriffeltes XPS?

    2. Was würde dagegen sprechen die komplette Sandwichplatte in einem Durchgang zu vakuumieren und kleben?

    3. So wie ich das verstanden haben klappt es nicht wenn man nur eine Öffnung für den Unterdruck (Pumpenanschluss) hat. Du hast das ja mit Rohren verteilt. Oder habe ich das falsch verstanden?

    Viele Grüße

    Dirk

  • Hoi Dirk

    Bei XPS muss man die Temperaturbeständigkeit beachten. Heute würde ich eher PUR/PIR nehmen.

    Das Anschleifen hat vor allem die fettige Schicht entfernt, die von der Herstellung übriggeblieben ist. Ja, ich würds auf jeden Fall wieder anschleifen! Schutzmaske nicht vergessen...

    Ja, der Unterdruck muss irgendwie 'verteilt' werden, sei es durch ein stabiles Geflecht oder wie bei mir durch Rohre.

    Probiers einfach mal trocken aus...Du wirst die 'Eindringtiefe' des Unterdruckes sehr schnell sehen.

  • Hallo Dirk,

    im WWW habe ich mal sehr interessante Anleitungen und Filmchen über Eigenbau-Skateboards gesehen (leider nicht gespeichert). Das ist zwar nochmal aufwendiger, weil die komplett laminieren, aber auch hilfreich. Dort wird z.B. oft durch Spiralschlauch der Unterdruck "verteilt".

    Gruß, Andre

    Ich weiß nicht ob das richtig ist was ich mache, aber wenn ich´s lasse, werde ich es nie erfahren.

  • pico: Hast du Probleme mit der Temperatur gehabt? Wenn ja wie hat sich das geäußert? PU Platten habe ich bisher nur mit Beschichtung (Alu etc) gesehen, nicht ohne.

    Andre. Da werde ich mal nach googeln. Danke

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