Solaranlage systematische Fehlersuche??

  • Am letzten Saisonwochenende letztes Jahr, lud plötzlich die Solaranlage nicht mehr trotz Sonnenschein, die Batterien waren nach 2 Tagen leer, draußen strahlte die Sonne. Ich dachte es könnte an den Steckverbindern liegen auf dem Dach, dass hier was oxidiert sei, aber die Verbinder sind einwandfrei....

    So weit ich weiß, war der Solarregler unauffällig .... Ich glaube, da werde ich mal die Module messen müssen.....

    In welcher Reihenfolge prüft ihr bei solchen Fehlern? Wie kann der Laderegler (MPPT) geprüft werden?



    Grüße Hartwig :thumbup:

  • Hallo Hartwig,

    ich würde, je nach Verschaltung, die Verbindungen trennen und bei den einzelnen Modulen oder verbundenen Strängen die Leerlaufspannung und Kurzschlussstrom messen. Das nutürlich mit ausreichend Belichtung, Wenn das alles gut aussieht, dann sind die Module schon mal raus. Dann an den Regler anschließen und nochmals die Leerlaufspannung am Eingang des Reglers messen, Zum Schuss den Regler an dein Bordnetz anschließen und den Ladestrom prüfen. Falls der immer noch null ist, oder mit der intensität der Belichtung nicht zusammenpasst, dann hat dein Regler ein Problem. Zumindest beim Votronic Regler steckt da auch eine Sicherung drin.

    LG Wolfgang

  • Ich würde als erstes die Module prüfen, was da noch ankommt.

    Erst mal die Leerlaufspannung unbelastet und dann belastet, z. B. mit nem Leuchmittel.

    Sind das „flexible“ Module, die mehr oder weniger „frei Schwingend“ auf den Alurahmen liegen? - Das könnte dann das Problem sein.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Hartwig,

    Vorgehensweise ist ja gut beschrieben.

    Mir ging es ähnlich, 1 Modul mit 0V, eins mit 10V.

    Bei mir waren die Dioden in den Panel's defekt.

    Beim Durchmessen waren die ausgebauten Dioden unauffällig.

    Aus trotz hab ich sie trotzdem :P getauscht, jetzt gehn'se wieder.

    Deine sehne mir nach Wattstunde aus, die sind mir in den Panels durchgebrannt, das siehst du aber.

    Sie sind oben an den Stellen dann milchig und untendrunter braune Brandspuren.

    Eins von denen läuft aber immer noch.

    Jetzt hab ich das Nachfolgemodell mit neuem Ärger.

    Der Support von Wattstunde ist, sofern du nicht bei ihnen sondern bei einem ihrer Händler gekauft hast, unter aller Sau.

    Die sagen dir glatt das du entweder bei ihnen kaufst, oder dich zum Teufel scheren sollst. <X

    Gruß Ralf

  • Aus mehreren Erfahrungen im Bekanntenkreis würde ich auch zuerst die Module ausmessen.

    Wenn du Zugriff auf eine Wärmebildkamera hast kannst du ja damit mal drauf halten und nach Hotspots (sprich kurzgeschlossene Zellen oder allenfalls kurzgeschlossene Dioden) ausschau halten.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • das einfachste ist, ohne am dach herumturnen und demontieren der panels, erstmal am laderegler eingangsspannung und ausgangsspannung zu messen. Das ist aufschlussreich. Wenn sich die batterie leert, muss sie ja belastet werden.

    Ist es ein mppt regler, dann kann ein defektes modul nicht den ausgang belasten. Der mppt macht durch seine bauart eine galvanische trennung. In dem fall müsste der mppt sekundärseitig einen kurzschluss haben, also defekt sein. Bei einem normalen pwm - längsregler müsste die reglelung im solarregler kaputt gegangen sein, damit ein defektes modul die batterie belastet. Die längsregelung sind halbleiter (fet oder transistor) und da kann der strom nicht rückwärts drüber fliessen, also von der batterie weg, anstatt hin, wie es gedacht ist.

    Messen kannst du das folgendermassen: Batterie laden, solarpanels am regler abklemmen und am solarregler ausgangsseitig messen ob ein stromfluss (ampere bereich des messgeräts) zwischen regler und batterie stattfindet.

    Ausserdem kommt natürlich auch die batterie selbst in frage. Bleibasierte batterien bekommen von tiefenentladungen gerne einen zellschluss. Die batterie entlädt sich dann selbst. Das würde sich auch so äussern, wie du es beschreibst. Einfach die batterie laden, einen tag stehen lassen und dann die spannung messen. sollte nicht allzusehr absinken. Wenn die spannung unter 12V fällt, kannst du davon ausgehen, dass die batterie hin ist.

    An die panels würde ich mich als letztes machen. Sowas geht selten kaputt und die anderen sachen sind leichter erreichbar.

    Die solarpanels auf kurzschluss messen: wie oben amperebereich zwischen batterie und regler. Solarpanels sollten keine spannung liefern, also nachts die ganze aktion. Wenn die panels am regler abgeklemmt sind sollte kein strom fliessen. Klemmst du die panels an und es fliesst strom, dann ist eines der panels kaputt. Welches ermittelst du auf die selbe art in try&error verfahren, indem du immer ein panel mehr abklemmst und schaust wann der fehlerstrom endet.

    Ich tippe auf einen defekten solarregler.

    Michi

    2 Mal editiert, zuletzt von pseudopolis (21. Februar 2022 um 23:52)

  • Ich würde als erstes die Module prüfen, was da noch ankommt.

    Erst mal die Leerlaufspannung unbelastet und dann belastet, z. B. mit nem Leuchmittel.

    Sind das „flexible“ Module, die mehr oder weniger „frei Schwingend“ auf den Alurahmen liegen? - Das könnte dann das Problem sein.

    das sind die flexilen Module, aber schwingen tut da aber nix, die Anlage lief 4 Jahre problemlos.

  • zu sehen is nichts.

  • Zum messen der Module müßte ich sie vom Dach nehmen, daher wäre das die letzte Option.

    Ich hatte die Anlage von Accusysteme Transwatt gekauft, die waren recht hilfreich....ich denke, ich werde zuerst die Batterien ausbauen und prüfen, so wie Michi es oben beschrieb.

    43078928mv.jpg

    43078929pi.jpg

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  • Ich habe 2 Verbraucherbatterien parallel geschaltet. Sollte der Laderegler nicht trotzdem die intakte Batterie laden (falls eine kaputt gehen würde)?

  • Moin,wie kann ich die Batterien bestmöglich trennen, schützen ,wenn z.B. eine beschädigt ist und dann die anderen mit runter zieht ,so das alle tiefen entladen und Schrott sind ? Gibt es da einen Trennschalter,der so etwas selbst erkennen kann,und trennt ?

    Mir hat auch eine kaputte nass Batterie die andere ins nivarna gezogen,so das beide platt sind . :cursing:

    Es grüsst,der syt

    Leben ,und leben lassen !

  • das sind die flexilen Module, aber schwingen tut da aber nix, die Anlage lief 4 Jahre problemlos.

    Das die Anlage 4 Jahre problemlos lief bedeutet in der Hinsicht nichts, sondern wäre eher typisch.

    Und mit „schwingen“ meine ich, dass die Module in der Mitte frei hängen oder nur auf einem dünnen Blech aufgeklebt sind, welches frei hängt.

    Dann vibriert so ein Modul, was auf Dauer zu Schäden führt: Die Lötverbindungen der Solarzellen brechen und / oder die Siliziumkristalle der Solarzellen bekommen Mikrorisse.

    Zum messen der Module müßte ich sie vom Dach nehmen, …

    Warum musst Du sie vom Dach nehmen?

    Die Kabine nach draußenfahren und dann kommst Du doch ran. Entweder an den Steckverbindern messen, die Du ja schon angeschaut hast, oder die Anschlusskästen öffnen und da nachmessen. Dann kannst Du auch gleich die darin befindlichen Dioden nachmessen.

    Der Tipp von Urs mit der Wärmebildkamera ist auch nicht schlecht, denn er zeigt solche Schäden, wie ich sie beschrieben habe, bzw. die betreffenden Stellen, meist auch recht gut.

    An die panels würde ich mich als letztes machen. Sowas geht selten kaputt und die anderen sachen sind leichter erreichbar.

    Da ist meine Erfahrung leider eine andere. Gerade bei „flexiblen“ Solarmodulen kenne ich recht viele Totalausfälle persönlich.

    Zum Teil waren es Module, die nicht fest aufgeklebt waren, zum Teil waren es fest verklebte Module, wo im Nachhinein bekannt war oder der Verdacht nach lag, dass sie vor dem Verkleben mehrmals hin und hergebogen wurden.

    Und im 4-Augen-Gesprächwurde mir das von Herstellerseite auch als problematisch bzw. als häufige Fehlerursache erläutert. Die“flexiblen“ Module sind eigentlich dafür gedacht sie einmalig bei der Montage auf gerundeten Oberflächen (z. B. bei Booten oder Kastenwagendächern) zu biegen und dann in der Biegung fest aufzukleben.

    Viele Hersteller empfehlen auch die vollflächige Verklebung dieser Module oder zumindest Kleberaupen alle 10 cm.

    Nicht umsonst gibt m. W. kein Hersteller auf die „flexiblen“ Module eine 10-Jahres-Garantie, wie sie es z. B. bei Rahmenmodulen machen.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

    Einmal editiert, zuletzt von Krabbe (22. Februar 2022 um 08:51)

  • " Die“flexiblen“ Module sind eigentlich dafür gedacht sie einmalig bei der Montage auf gerundeten Oberflächen (z. B. bei Booten oder Kastenwagendächern) zu biegen und dann in der Biegung fest aufzukleben.

    Viele Hersteller empfehlen auch die vollflächige Verklebung dieser Module oder zumindest Kleberaupen alle 10 cm. "


    Moin,müssten diese dann nicht erst auf einem Trägermaterial geklebt werden,um sie bei einem Schaden von nur einem Solar Feld wieder ab zu bekommen ? Wie sollen die dann wieder los geschnitten werden, wenn diese mit der Womo Dachhaut ,oder dem gebogenem Schiffsdeck verklebt sind ?

    Es grüsst,der syt

    Leben ,und leben lassen !

  • Zitat

    Wie sollen die dann wieder los geschnitten werden, wenn diese mit der Womo Dachhaut ,oder dem gebogenem Schiffsdeck verklebt sind ?

    Wenn man qualitativ hochwertige „flexible“ Module nimmt und diese vernünftig behandelt und fest verklebt, dann gehen die ja eigentlich nicht kaputt. Dann erübrigt sich die Frage eigentlich.

    Und wenn es doch dazu gekommen ist, dann gibt es in der Praxis zwei Möglichkeiten:

    a) Man klebt einfach ein neues Modul auf das alte, defekte drauf.

    b) Man fängt an einer Ecke an und schneidet das defekte Modul ganz vorsichtig vom Deck / Dach herunter. Da man das Modul ja nach dem ersten Stück hochbiegen kann, geht dies relativ gut, ist aber zeitaufwendig. Das kommt natürlich auch drauf an, wie und womit es verklebt wurde.

    Gerade das Verkleben auf einer (ja auch flexiblen) Trägerplatte bringt oft wenig. Denn die wird dann ja selber auch nicht flächig aufgeklebt. Die macht das Ganze dann evtl. etwas steifer, aber nicht starr.

    Und je nach Luftströmung auf dem Dach / Deck wird über den Solarmodulen ein Unterdruck bzw. Sog erzeugt (wie bei der Tragfläche eines Flugzeugs), so dass das Modul immer wieder in der Mitte angehoben wird. Mit den oben beschriebenen Effekten.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

    Einmal editiert, zuletzt von Krabbe (22. Februar 2022 um 10:43)

  • Wer mich kennt, weiß daß ich keine Module montieren würde die schwingen können :)

    Selbstverständlich sind die Bleche versteift auf der Unterseite.

    Testfahrt wurde natürlich damals gemacht. Was wackelt, ist leider die Kamera, die Module sind fest.

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  • Was sagt eigentlich dein Victronregler, hast du dir sein Verhalten über Bluetooth ausgelesen?

    eigentlich verlierst du grundsätzlich im Betrieb schon ein wenig was der 100/50 ist bei 12 Volt für 600W ausgelegt, wenn ich nicht irre

    gruß Werner

  • Ich würde an den Modulen die Y-Adapter trennen und dann an den beiden 3-er Stränge die Leerlaufspannung und anschliessend den Kurzschlusstrom messen und mit den Angaben auf dem Leistungsschild auf Plausibilität prüfen (oder die Werte hier posten).

    Wenn das zur Zufriedenheit ausfällt, den einen Strang wieder an den Regler und da schauen welche Werte erreicht werden, anschliessend nur den 2. Strang, dann beide und die Werte überprüfen/posten.

    Das ganze natürlich bei halbwegs gleichbleibender Sonneneinstrahlung. Danach kann man weiter schauen.

    Aus meinem Umfeld kenne ich einige Fälle wo solche Module von heute auf morgen defekt waren und dabei handelte es sich immer um Flex-Module (Hatte nicht auch der Ozy, der sie ja soweit ich mich erinnere vollflächig oder zumindest annähernd vollflächig verklebt hatte, Probleme mit seinen?). Das ist auch einer der Gründe warum ich noch immer kein Solar verbaut habe.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Was sagt eigentlich dein Victronregler, hast du dir sein Verhalten über Bluetooth ausgelesen?

    eigentlich verlierst du grundsätzlich im Betrieb schon ein wenig was der 100/50 ist bei 12 Volt für 600W ausgelegt, wenn ich nicht irre

    gruß Werner

    nein, das war das WE bevor das Fahrzeug eingemottet wurde. Ich möchte mich in Kürze um das Problem kümmern...

  • was meinst du mir Kurzschlußstrom messen Urs?


    Ozy hatte Hitzeprobleme, da die Module direkt auf die Kabine geklebt wurden (meine Vermutung). Meine Module sind ja hinterlüftet. Man muß aber auch sagen, dass Ozy in der Wüste stand, da ist Hitze wirklich Hitze...

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