Wechselrichter geht auf Überlast ohne echte Überlast?

  • Hai Ihr,

    über meinen Wechselrichter 12V/230V 1000W versorge ich meine Absetzkabine.

    Hauptsächlich hängt ein Ladegerät 8A dran.

    Über die 12V Batterie betreibe ich dann Kühlbox, Beleuchtung und Wasserpumpe.

    Jetzt habe ich folgendes Problem:
    Wenn der Fahrzeugmotor aus ist funktioniert der Wechselrichter problemlos.

    Wenn der Fahrzeugmotor läuft geht der Wechselrichter mit der Meldung "Überlast" nach ca. 2 Minuten auf Störung.

    Der Wechselrichter ist meines Erachtens definitiv nicht überlastet, ich schätze es werden ca. 200W abgerufen.

    Die Eingangsspannung bei laufendem Motor ist ca. 14V, also auch ok. Der Wechselrichter kann laut Hersteller bis 16V.

    230V-seitig kommt ein Vorrangschalter für Land-/Wechselrichter, eine Steckerleiste mit FI und dann die Verbraucher.

    Hat jemand eine Idee??

    Viele Grüsse

    Frank

  • Hallo Frank,

    vermutlich ist bei deinem Wechselrichter die Eingangsspannung, wenn der Motor läuft, zu hoch.

    Das würde den Umstand erklären das der Wechselrichter nur bei laufendem Motor auf Überlast geht.

    Das der Hersteller bis 16V Eingangsspannung angibt mag sein aber muß nicht stimmen.

    Meine Vermutung ist das der Wechselrichter etwas sensibel gegen die Ladespannungsspitze reagiert nach dem der Motorgestartet wurde und die Starterbatterie sich wieder vom Startvorgang erholt hat. Das würde die ca. zwei Minuten Verzögerung erklären.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hai Christopher,

    danke für den Tip, so was hab ich auch vermutet.

    Gibt's irgendwie Eingangsspannungsbegrenzer?

    Ah, hab was gefunden..Das probier ich mal

    Viele Grüsse

    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von franmoan (26. Juni 2021 um 21:50)

  • Ist es denn generell, das wenn er auf Überlast geht, es ständig die selbe Zeitdauer und wiederkehrend ist?

    Sprich Motor läuft:

    Zwei Minuten später Überlast?

    WR aus- und eingeschaltet

    Zwei Minuten später auf Überlast?

    Ist in dem Zeitraum mit einem Multimeter die Spannung an den Anschlüssen des WR gemessen worden?

    Handelt es sich um ein Ective Gerät?

  • Ja, genau so ist es.
    gemessen habe ich nur die Eingangsspannung, die bewegt sich zwischen 13,8 und 14,1V.

    Ich weis nicht was ein Ective Gerät ist?
    Es ist ein Fraron-Wechselrichter mit 1000W mit modifiziertem Sinus.

    Viele Grüsse
    Frank

  • Frage vorneweg, Wurde das Gerät erst gerade eingebaut und das Problem ist somit schon immer vorhanden oder funktionierte es eine Zeitlang und jetzt nicht mehr?

    Zeigt es wirklich überlast? Oder Überspannung? Oder einfach Fehler?

    Bei überlast: Hast du schon mal gemessen welche Leistung da wirklich gezogen wird? Oder wenn du die Möglichkeit nicht hast, die Last komplett vom WR abhängen, Verhalten dann immer noch gleich? Anders? Oder problem nicht mehr da?

    Ansonsten Fraron direkt angeschrieben? Aus meinen Erfahrungen (und wie man so liest) sind die recht hilfsbereit und kompetent zu fragen zu den eigenen Produkten...vielleicht gibt es da ja ein bekanntes Problem.

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hai,

    es hat eine Zeit lang funktioniert.

    Ja, es zeigt wirklich Überlast.

    Die Leistung gemessen habe ich nicht, es häng ein Ladegerät mit 8A dran, also kann es eigentlich keine Überlast ausgangsseitig sein.

    Und ja, wenn keine Last dranhängt funktioniert alles.

    Dass die Leute bei Fraron immer freundlich sind kann ich bestätigen, aber eine Lösung für mein Problem hatte bisher keiner..

    Ich ruf dort morgen nochmals an und berichte dann.

    Viele Grüsse

    Frank

  • Mh... ich bin ganz an Anfang mit den 200W und den 8A Ladegerät nicht ganz sauber im Gedankengang gewesen.
    Also,
    Wenn du 8A bei 230V hast, dann sind das definitiv keine 200W.
    8A bei 230V sind 1840Watt.
    Damit wäre es sogar ein Qualitätszeichen vom Wechselrichter, dass er diese 8A für 2 Minuten mit macht.

    Generell macht es kein Sinn, wenn man Ampere ohne die Spannung angibt. Denn P = U * I ==> Sprich Watt = Spannung * Stromstärke
    Auch ergeben 200W / 8A für mich kein Sinn, dann wäre ich bei 25 Volt.

    Vielleicht solltest du jetzt doch einmal die ganzen Kenndaten des Ladegerätes Input / Output offen legen // Fotos von den Typenschildern posten.
    Alles andere ist ohne ein Blick auf den Geräten zu haben - das ist einfach Orakeln.

  • Ok, in dem Fall können wir schon mal ein systembedingter Fehler durch falsche Verdrahtung, falsche Auswahl an Komponenten usw. mit grosser Sicherheit ausschliessen. Ein Restrisiko bleibt immer, aber widmen wir uns erstmal plausibleren Fehlerursachen ;)

    Meine Verdächtigen der Reihe nach: Defektes Ladegerät, durchgescheuerte oder sonstwie beschädigte oder lose 230V-Leitung, Durchschläge in den Steckern/Kupplungen oder einen defekten WR.

    Ich würde jetzt systematisch eine Komponente nach der anderen ausschliessen und dabei wie folgt vorgehen.

    Disclaimer: Ein Teil der folgenden Messungen setzt entsprechende Kenntnisse in Elektrotechnik und entsprechende Messgeräte und Kenntnisse über deren Handhabung voraus und kann für Laien entsprechende Folgen haben...Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, möchte es nur mal wieder erwähnt haben... ;)

    Also:

    1. Wenn die 230V-Leitung auf ganzer Länge gut einsehbar ist diese auf Durchscheuerungen und dunkle/schwarze Stellen hin prüfen.

    2. 230V-Stecker/Kupplungen wenn nicht vergossen allenfalls öffnen und auf Feuchtigkeit/schwarze Stellen, schlechte/Korrodierte oder verkohlte Kontakte prüfen.

    3. Leistung (bzw. Strom und Spannung) die wirklich gezogen wird messen a) in der 230V Leitung und b) in der 12V-Speisung vom WR. Werte hier posten.

    4. Direkt am WR eine (am bessten ohmsche) Last mit bekannter Leistung anschliessen welche ihn fordert aber nicht überlastet (z.B. Heizöfen, Scheinwerfer...)

    5a. Verläuft 4. ohne Auffälligkeiten die gleiche Last am Ende der 230V Leitung anschliessen. Wichtig: Anstatt des Ladegeräts, nicht zusammen mit diesem.

    5b. Verläuft 4. nicht zufriedenstellend allenfalls mit kleinerer bekannter Last, z.B. eine altmodische 60W Glühbirne oder etwas neumodischeren Halogenglühbirne, nur wenn wirklich nichts anderes vorhanden ist kannst du auch eine stärkere neumodische LED nehmen, ist da halt etwas tricky da die tatsächliche aufgenommene Leistung sehr oft nichts mit der aufgedruckten auf der Verpackung gemein hat.

    6a. Verläuft auch 5a zufriedenstellend ist wahrscheinlich etwas am Ladegerät faul. Um das weiter einzugrenzen kann man die gleiche Messung wie unter 3. am Ladegerät ausführen und auch die Werte inkl. Marke und Typ (oder besser noch Datenblatt) vom Ladegerät posten.

    Verläuft 5b auch nicht zufriedenstellend ist stark von einem Defekten WR auszugehen.

    So, mal das abarbeiten und dann schauen wir weiter ;)

    Gruss

    Urs

    PS: Mrmomba hat teilweise recht, irgendwas stimmt da nicht so ganz. Ich gehe von 8A ausgangseitig vom Ladegerät aus, also 8A x 14V oder so, wären dann nur 120W...plus 80W Verlustleistung?!? Vielleicht...scheint mir aber auch etwas viel, aber da nur geschätzt und nicht gemessen sagt es halt auch nicht wirklich was aus, aber im realen Leben könnte die Milchrechnung schon so ungefähr aufgehen. Allerdings unterstellst du dabei dass das Ladegerät richtig funktioniert, was wir nicht wissen, im Gegenteil, im Moment würde ich davon ausgehen dass da nicht alles koscher ist. Gewissheit erlangen wir nur durch konkrete Messungen/Tests wie oben beschrieben (oder durch wildes Teiletauschen wovon ich nicht fan bin. Ich suche lieber die Konkrete Ursache und behebe sie dann im Wissen dass wieder alles sauber ist.)

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

    Einmal editiert, zuletzt von Urs (28. Juni 2021 um 21:35)

  • Danke Euch!

    Dann mach ich mal Hausaufgaben....und berichte dann.

    Meine Rechnung bei Ladegerät ist, dass 8A Ausgangsseitig kommen, also bei 12V.

    Aber wie gesagt, jetzt mach ich erstmal Hausaufgaben....

    Viele Grüsse

    Frank

  • Hi,

    Ein Wechselrichter mit modifiziertem Sinus und ein Ladegerät, womöglich ein Schaltnetzteil, könnten sich auch gegenseitig aufschwingen und dadurch den Fehler verursachen.

    Häng doch mal eine einfache ohmsche Last dran (2x100W Glühbirne z.B) und teste dann (wie auch oben schon vorgeschlagen).

    dm

  • Hai Ihr,

    so:

    Punkt 1 und 2 der Hausaufgaben erledigt - kein Mängel feststellbar.

    Dann ist mir was aufgefallen:

    Da die Kabine im Moment abgesattelt ist habe ich bisher vom Pickup, wo der WR ist bis zur Kabine mit einem ca. 20m langen Verlängerungskabel + 5m Einspeisekabel getestet. (gesamte Kabellänge 25m)

    Der Fehler war nicht mehr reproduzierbar...

    Vorher konnte ich mit dem PickUp mal näher an die Kabine.

    Also Kabellänge nur noch 5m.

    Fall 1:

    Als Last das Ladegerät und ein PC-Lüfter.

    Dann beginnt der WR zu takten, geht also an und aus.

    Fall 2:

    Nur der Lüfter.

    Alles tut..

    Also schaukelt sich das ganze mit dem Ladegerät auf?

    Und das lange Kabel hat als Dämpfer gewirkt?

    Viele Grüsse

    Frank

  • Kann schon sein, vielleicht ist die Induktive Last des Ladegeräts zu hoch und stört den WR.

    Hast du mal die Glühbirnen parallel drangehängt? Wenn das dann funktioniert deutet das auch in die Richtung.

    Gruß, Holger

  • Zu Fall 1: Naja, ausser es ist etwas ganz exotisches hat ein PC-Lüfter im Normalfall auch im bessten Fall nur ein paar wenige Watt im einstelligen Bereich. Bei einem 1000W-WR geht eine solche Leistung schon fast ins Messrauschen unter. Daher sagt der Test auch nicht viel aus. Und wir wissen immer noch nicht ob der WR zu takten anfängt weil sich dieser aufschwingt oder weil das Ladegerät (oder sonst was) defekt ist und daher zuviel Leistung gezogen wird.

    Was ich daran auch nicht verstehe, ein PC-Lüfter ist eigentlich für 12V...also wo hast du den genau angeschlossen? Hinter dem Ladegerät? Kann irgendwie auch nicht sein denn du beschreibst ja dann Fall 2. Also doch ein 230V-Lüfter. Hmm, dann ist es kein PC-Lüfter und es geht wieder das Glaskugelbefragen zu Leistung und sonstige technische Daten los...und es ist ein induktiver Verbraucher welches wieder aus der Ferne nicht abschätzbare Wechselwirkungen mit dem Nicht-Sinus WR haben kann. Darum auch mein Tip oben, das ganze mit Ohmsche Verbraucher (Glühlampe, Heizung...) zu machen um solche unerwünschten Variablen soweit möglich aussen vor zu halten.

    Möglich dass du mit der zusätzlichen Leitung zwischen Fahrzeug und WR ein RC-Glied gebaut hast (oder besser gesagt, das bestehende so verändert hast) womit sich das gegenseitige Aufschwingen verschoben und somit verhindert hat. Genau so gut möglich dass es jetzt den Strom so begrenzt dass der WR eine tiefere Ausgangsspannung liefert und somit auch ein tieferer Ausgangsstrom einstellt...würde auch erklären warum es bei laufendem Motor (höhere Eingangsspannung) nicht läuft sonst aber schon. Aber auch das ist meines Erachtens im Moment ohne konkrete Messungen nur Glaskugel...und meine Glaskugel ist leider mal wieder defekt...

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Also ich denke, dass das Ladegerät mit dem modifizierten Sinus nicht klarkommt.

    Das mit den Lampen versuche ich morgen.

    Danke an Euch alle für die Unterstützung!

  • Also:

    Als Last diesmal ein Baustrahler mit 500W

    Ohne Ladegerät funktioniert's einwandfrei, egal ob laufender Fahrzeugmotor oder ohne laufenden Motor.

    Sobald ich das Ladegerät dazu einstecke beginnt sofort alles zu takten an/aus.

    Ladegerät ausgesteckt - alles funktioniert einwandfrei.

    Nur Ladegerät eingesteckt - WR geht in Überlast.

    Ich vermute mal ich sollte ein neues Ladegerät anschaffen?

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