Ein Thema zum Leichtbau ....

  • ... oder wie man Leichtbau um 1974 fabriziert hat

    Hallo Zusammen,

    ich dachte ich erstelle hier mal ein Thread zum Thema Leichtbau, oder Möbelbau, damit man sich ein kleines Bild davon machen kann, wie leichte Schränke aufgebaut werden können ohne das Bretter hohlgebohrt werden müssen.
    Auf die Idee bin ich gestern gekommen, als mir ein Teil der Sitzgruppe durch den Wind davon geweht wurde (Spaß) . Nein, weil ich eine Sitzkiste aus der 1974iger Eriba in der Hand hielt und es einfach mal mit der Küchenwage nachgewogen habe.

    Für die Holzwürmer und Mehrfachtäter unter uns wird dieses Thema keine Neuigkeiten mit sich bringen, aber das Thema wird ggf. für Neuausbauer interessant.
    Ich werde nach-und-nach ein paar Fotos hier reinladen - bei denen ich dann auch Abmessungen dazu schreiben werde.
    Natürlich würde ich mich freuen, wenn von den obengenannten Personenkreis ebenfalls mitmachen :)



    Das Ganze Konstrukt wiegt wie es da ist, aufgerundet 1,3KG.

    Also alles in Meter gerechnet:
    0.65*0.30

    + 0.57 * 0.30

    - 0.23 * 0.30

    = 0,3m^2 wiegen 1,3kg

    1,3 * 3,3 sind auf 0,99m²
    ca 4,3KGm^2

  • mrmomba 12. April 2021 um 15:23

    Hat den Titel des Themas von „Ein Thema zum Leichtbau - wie Leichtbau um 1975 fabriziert wurde“ zu „Ein Thema zum Leichtbau ....“ geändert.
  • Die waren nicht blöd! Ist es bei "uns" fast egal was es kostet und das "Beste" ist gerade gut genug, muss man als Händler immer ein Auge auf den Kosten haben.

    Wie habe ich schon oft geschrieben: Stabilität kommt durch die Konstruktion, nicht durch das Material.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Stabilität kommt durch die Konstruktion, nicht durch das Material.

    Ja dieser Spruch existiert hier ja öfters, quasi von allen alten Hasen die Wiederholungstäter sind.
    Mit den Bildern will ich aber Beispiele liefern, was das eben bedeutet, mit der Konstruktion.
    Selbst wenn man die vor Augen hat, fängt man an daran zu zweifeln (z.B.) ich.

    Darum hoffe ich auch auf weitere, die hier mitmachen und anhand von solchen Kleinigkeiten ein kleines "How-To Leichtbau mit gewöhnlichen Mitteln" mitschreiben.

  • Moin!

    Aus gegebenen Anlass finde ich das Thema Leichtbau bei Möbeln super spannend und interessant. Ich setze mich schon wochenlang damit auseinander, googel mich dumm und dusselig und befrage alle paar Tage meinen Tischler dazu. Ich selber bin nur ein ambitionierter Heimwerker mit der dementsprechenden Ausstattung und der Fähigkeit, mir Wissen (bis dahin) auf der theoretischen Ebene anzueignen.

    Der Spruch "Stabilität kommt durch die Konstruktion, nicht durch das Material" hat natürlich Allgemeingültigkeit, ist aber differenziert zu betrachten. Zunächst ist es so, dass eine leichte und stabile Konstruktion auch einen dementsprechend höheren konstruktiven Aufwand bedeutet. Dazu braucht es Fachwissen, gerne praktisch fundiert, das passende Werkzeug und Bezugsquellen für einschlägige Materialien. Beispielsweise Fronten und Seiten und Seiten in Rahmenbauweise anzufertigen benötigt Fachwissen und Werkzeug (zB zum Schlitzen und Zapfen), dass ich als Hobby-DIYler kaum habe. Mein echt ambitionierter Tischler, dessen Wissen und Maschinen ich nutzen könnte winkt ab, hinsichtlich Zeit, die das Ganze wohl in Anspruch nehmen würde. Zumindest bei meinem Ausbau wäre jedes Möbelteil individuell anzufertigen... Wie sähe es da bei einem Ausbauer aus, der auf solche Ressourcen nicht zurückgreifen könnte? Wo bekommt der private Ausbauer die benötigte Plattenware, gerne furniert, her? Gibt es in homöopathischen Dosen, unterhalb der üblichen Plattenmaße von 240x120cm kaum... Dazu ist eine Rahmenbauweise auch optisch nicht mehr so ganz zeitgemäß, man hätte doch gerne eine "glatte" Optik. Zum Thema Rahmenbauweise, ich sah kürzlich ein Youtube-Video über eine Bimobil-Kabine auf einem Peugeot 504, quasi die erste. Der Chef und Eigner nannte einen damaligen Preis von ~30.000DM, äquivalent zu 50.000€ heute. Dieses wegen der Fertigungstiefe. Wer kann dies heutzutage stemmen?

    So ist es doch nicht verwunderlich, dass man auf moderne verfügbare Plattenwerkstoffe zurückgreift. Der Hobby-Ausbauer, sowie der Tischler. Da kann es hinsichtlich eines geringen Gewichts natürlich auf die "schlaue" Auswahl der Sperrholz- / Mutiplexplatten ankommen. So habe ich mich nach Beratung mit meinen Tischler darauf geeinigt, 6mm, 9mm, 12mm und 15mm Queenply (mit Eschefurinier für waagerechte Oberflächen und Fronten) von Sven Bauhaus (nicht bekannt, verwandt, verschwägert; keine Kostenvorteile) zu verwenden. Und da kommen wir bei ~15m² immernoch auf knapp 60kg. Das Ganze aber leicht herzustellen und zu verarbeiten, ohne für jede Schranktür und Schubladenfront x Stunden zu investieren.

    @Quintessenz:

    Ich finde einen "Oldschool"-Möbelausbau unter handweklichen Aspekten super interessant, handwerklich perfekt, gewichtstechnisch optimal, aber vom DIYler kaum leistbar. Unter der Verwendung von modernen Plattenwerkstoffen und Bearbeitungsmethoden allerdings vom DIYler in Kooperation mit einer Tischlerei handwerklich und finanziell stemmbar und machbar, wenn auch unter Verzicht der letzten 10kg.

    Schönen Gruß,

    Bastian

  • Äh mir scheint, dass du diese Art der Konstruktion falsch einschätzt.

    Bei der Bauweise kommt es auf Masse drauf an, und Masse gibt es nur, wenn es schnell geht.

    Zu erst ist die Platte da - anschließend werden die Rahmen von hinten an die Platte geleimt und auch getackert.

    Das ist nichts gezapft,gedübelt,v-Nut oder ähnliches gemacht.

    Ich denke, dass das Tackern eher zur Fixierung statt der Stabilität dient.

    Das kannst du fertige Platten kaufen, oder du lackierst die aufwändig, je wie du willst.

  • Moin!

    Sicher, das Bauteil ist ziemlich simpel gehalten. Ich bezog mich eher darauf, dass man verschiedene Verbindungstechniken schon kennen sollte, wenn man konsequent "im alten Stil" baut, um Gewicht einzusparen. Wie sieht denn der Rest des Eribas aus? Also Bauweise von Türen, Klappen, Schubladen, etc?

    Auch wenn das Bauteil augenscheinlich simpel aussieht, wage ich zu behaupten, dass da mehr Hirnschmalz / Fachwissen drinsteckt, als vermutet. Insbesondere hinsichtlich der Materialwahl (welches Holz arbeitet in welche Richtung...) Ich könnte wetten: Ginge ich in den Baumarkt um mir x-beliebige Fichtenlatten und Sperrholzplatten zu holen um mir ein Bauteil zusammenzuleimen (und hier ist der Arbeitsaufwand schon einiges größer, als bei reinem "Plattenbau"), so wäre das Werk spätestens beim nächsten Jahreszeitenwechsel krumm wie Hulle. Und ob es dann die eine oder andere Rüttelpiste überlebt, stelle ich auch in Frage...

    Ich könnte bei einer Rahmenbauweise / bzw. Rahmenbauweise "light" (furnierte Platte auf Rahmen geleimt), knapp 10kg einsparen. Der Arbeitsaufwand wäre aber so immens hoch, dass ich doch lieber 10kg abnehme, was mir durchaus realistischer erscheint und vielleicht sogar nötiger wäre :D

    Schönen Gruß,

    Bastian

  • ......

    Der Arbeitsaufwand wäre aber so immens hoch, dass ich doch lieber 10kg abnehme, was mir durchaus realistischer erscheint und vielleicht sogar nötiger wäre :D

    Schönen Gruß,

    Bastian

    Das sagst du so leicht! Ich Versuche das seit geraumer Zeit vergebens!

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Leichtbaumaterial ist ja nix Neues. Auch vor 30 Jahren gab es in Wohnwagen schon Wabenplatten, außen Sperrholz, innen Papierwaben. Sowas kann man privat kaum verarbeiten, oder nur mit riesen Aufwand. Man muss ja alle Schnittkanten mit Leistchen verleimen, Schraumen halten da kaum drin usw..

    Heute gibts viele weitere Waben- oder Sandwichplatten für die das Gleiche gilt.

    Die Queenply Platten sind durchaus interessant, zumindest wird da auch an den Endverbaucher verkauft und man muss nicht gleich eine ganze Palette abnehmen.

    Gruß, Holger

  • Das sagst du so leicht! Ich Versuche das seit geraumer Zeit vergebens!

    Gruß Nunmachmal

    Man soll einen Menschen nicht seiner Träume und Hoffnungen berauben! :D 20kg wären auch okay, aber die "pandemiebedingt" angesammelten 10kg schaffe ich bestimmt! Vielleicht, eventuell, unter Umständen irgendwann... 8o

  • Holger,

    Mit Wabenplatten möchte ich nicht bauen müssen, genau wg. des benannten Aufwands. Kanten anfahren, Verstärkungen für Beschläge einarbeiten, Oberflächenbeschichtung (furnieren, etc)...

    Die Queenply-Produkte finde ich schon sehr interessant. Allerdings stört mich das Gewicht der HPL-beschichteten Platten, bzw. die Gewichtsangabe. Die liegen vom Gewicht und Preis mit den "üblichen" beschichteten 15mm-Pappelplatten von Reimo etc gleichauf. Da wäre nur noch der höhere Schraubenauszugswert ein Plus, aber ob das so relevant ist?

    Jedenfalls denke ich, dass der Schlüssel hinsichtlich Gewicht und Stabilität die Kombination von mehreren Werkstoffen (bei mir Plattenstärken) und Verbindungsarten ist.

    Schönen Gruß,

    Bastian

  • Ich habe ganze Schränke aus 4mm Kiefersperrholz gebaut. Dort wo ein Scharnier oder eine andere Wand dran muss, wurden Massivholzleisten angeleimt. Fachbretter im 60cm breiten Wäscheschrank im Wohnmobil auch 4mm Sperrholz. Hinten und vorn eine Leiste, das hält. Da brauch ich nicht über Waben nachdenken.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Das habe ich auch so gemacht; 4mm Birkensperrholz und Leisten aus 16 mm Esche. Das geht einfach und ist leicht.

    Gruss Pelzer

    Hallo

    das sehe ich auch so, Sperrholz in vernüftiger, durchdachter Bauweise ist einfach, recht günstig und auch stabil genug für Pisten.

    Man muß halt die Verstärkungen gut überlegen, wenn man das selber macht (das überlegen) kostet es nicht mal was.

    Leichtgewichtige Grüße

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Das sagst du so leicht! Ich Versuche das seit geraumer Zeit vergebens!

    Gruß Nunmachmal

    Hallo

    ja das mit dem Abnehmen ist so eine Sache. Ich nenne es gern Hensel und Gretel Effekt. das passt wohl bei den meisten. :S

    Viele Grüße

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

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