
Weil Sonntag ist, und ich wegen einer Corona-Erkrankung sowieso nicht weiterarbeiten kann, hier noch der bisher schönste Bauabschnitt. Ich habe es geschafft, einen Monat täglich an dem Plattenstapel vorbeizugehen und mich wieder um Familie, Arbeit und Haus zu kümmern. Dann ging es leider nicht mehr anders und ich bin mit den Platten wieder in die Halle gezogen. Die Bodenplatte wurde mit Unterleghölzern gerade auf dem Betonboden ausgerichtet. Nach einem Gespräch mit einem Flugzeugkonstrukteur erschien mein Plan mit der Heckterasse machbar. Ich habe ein dickwandiges Kohlefaserrohr in 10cm Abständen 3/4 eingesägt und jeden zweiten Abschnitt, mit einer Airex-Zwischenlage seitlich an die Bodenplatte geklebt. Mit eingedicktem Harz wurde der Zwischenraum zwischen Bodenplatte und der Rohrrundung gespachtelt. Dann kam unidirektionale Kohlefaser von der Oberseite der Platte, um das Rohrstück herum bis auf die Rückseite der Bodenplatte. Zum Schluss wurden die Rohrstücke ganz durchgesägt, fertig ist ein superstabiles Stangenscharnier.
Die ersten Wände waren schnell aufgesteltt.
Die Bodenplatte lässt vorne die umlaufende Duschrinne, links die Öffnung für den Zugang zu der Elektrik, unter der Aluschiene zwei Wartungsöffnungen für die Wassertanks erkennnen. Hinten gibt es noch eine Öffnung, in die der Gastank hereinragen sollte (leider obsolet, da der neue Fuso hier den Auspuff hat) und an der Stirnwand der Durchstieg zum Fahrerhaus.
Die Platten wurden mit eingedicktem Harz aufgeklebt sowie innen und aussen mit 45°-Gewebe auf der Bodenplatte verklebt. Die senkrechten Stösse wurden teilweise mit Bauschaum nachgefüllt und mit 1cm Radius geschliffen. Danach kam erst Kohlegewebe, dann überlappendes Aramid-Kohlegewebe um die Ecken herum, die Innenecken bekamen nur eine Lage Kohlefaser. Mit viel Aufwand und einer mm-genauen Schablone wurden die Spindelantriebe eingeklebt und darunter unterstützt, dass sie nicht auf Schaum stehen.
Die Platten des Hubdachs wurden mit 1cm Abstandshölzern an die unteren Wände gestellt und mit Spanngurten und Schraubzwingen fixiert. Auch hier bekamen die Ecken, zunächst nur aussen, zwei Lagen Gewebe.
Die Spindelmuttern wurden soweit abgefeilt, das der Kragen dem Aussendurchmesser des Hubrohrs entspricht. Das ganze Rohr wurde weiter umwickelt und damit die Mutter fest fixiert.
Da es inzwischen kalt wurde, durfte ich das Dach mit ins Wohnzimmer nehmen und die mittlere Solarzellenreihe montieren. Den im Dach integrierten Kabelkanal habe ich gut getroffen, er hätte vielleicht ein bisschen breiter sein können. Das ist die Strafe, wenn ich es komplizierter als notwendig mache, aber jetzt sind die Kabel bis zur inneren Anschlussdose durchgezogen.
Das Dach wurde dann erstmal lose aufgesetzt und zeigte die Summe aller eingebauten Toleranzen, dann noch einmal angehoben und mit Harz aufgeklebt. Auch hier wurde mit Kohlefaser, dann mit Aramid-Kohle der Übergang laminiert.
Der Plan ist Wirklichkeit geworden, ein schöner Moment.
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