Moin,
sagt man hier in Itzehoe. Ich heisse Sebastian und möchte nach dem selbstgenähten Zelt und dem selbstgebauten Passivhaus ein Reisemobil bauen.
Beruflich mache ich Zuverlässigkeitsprüfungen und forensische Schadenanalysen an elektronischen Bauteilen und Baugruppen.
Wir sind mit unseren zwei Kindern viel mit dem Fahrrad oder dem Kajak unterwegs, mit Zelt, Schlafsack und Lebensmitteln abseits von Touristenströmen.
Vor 5 Jahren hat meine Frau den Wunsch nach einem Wohnwagen oder Wohnmobil geäussert, weil sie das von ihren Eltern kennt.
Ich habe dann mit Wohnwagenplänen angefangen, mit Slide-outs und Pop-up versucht, das Gefährt Carporttauglich zu machen.
Auf der Caravanmesse in Düsseldorf hat meine Frau sich in einem Wohnmobil auf den Tisch gestützt, der dabei aus der Schiene kippte und das Fliegenrollo aus der Verankerung riss,
überall die gleichen Kühlschränke und unpraktischen Grundrisse, Mini-Betten, Mini-Duschen, Mini-Waschbecken. Ich habe vergeblich
versucht, von Alko ein entsprechendes Fahrgestell zu erwerben (Als Privatbastler solle ich nach verunfallten oder abgebrannten Wohnwagen suchen).
Nach der Messe war klar, dass wir doch ein Wohnmobil möchten und dass ich das selber baue.
Die Vorgabe war immer noch, dass das Fahrzeug in das Carport (und in einen Container) passen muss, daher habe ich Bonsai-LKWs gesucht:
Nissan NT400: Wir durften uns nur reinsetzen und den Motor anmachen, laut, klapperig, keine Probefahrt und kein Verkauf an Privatkunden.
Isuzu N35: Sehr netter Verkäufer, ausgiebige Probefahrt mit dem Ergebnis: Blattfedern vorne taugen nichts auf den schlechten Strassen in Deutschland.
Fuso Canter 3S15: Viel gutes darüber gelesen, blitzsauberes Ausstellungsstück bei Mercedes Hamburg aus dem Verkaufsraum mit dem Verkäufer auf Schotterwege geführt,
über Kantsteine gebrettert, in einem Zug auf der Landstrasse gewendet und total verdreckt wieder abgestellt.
Auf Basis des Fusos habe ich dann weiter geplant, erste Möbel mit Kohlefaser gebaut, Fenster, Heizung und anderes gekauft und im August 2021 mit dem Wohnaufbau angefangen.
Was mich umtreibt, ist die Zeitenwende bei Verbrennungsmotoren, der Campingboom und neuerdings die Frage, ob Gas der richtige Energieträger zum Heizen und Kochen ist. Schwierige Zeiten.
Und meine Frau kann sich jetzt nicht mehr daran erinnern, den Wohnmobilwunsch geäussert zu haben. Ihr geht das alles zu schnell. Naja, jetzt ist sie ja fast alleinerziehend...
Ich habe einige Fotos gemacht und möchte sie hier Stück für Stück einstellen. Das Projekt wird mich sicherlich noch einige Jahre beschäftigen.
Anfangen möchte ich mit dem Grundriss: Eingang hinten, im Eingangsbereich die Dusche (80x90 cm), links eine Sitzkiste zum Schuhe ausziehen, bei hochgeklapptem Deckel eine Trenntoilette.
Rechts gibt es eine über 2m lange Küchenzeile mit grossem Waschbecken, was bei Schliessen der Schiebetür dem Badezimmer gehört. Links der Kleiderschrank und die drei Kühlschubladen.
Die Sitzecke ist 15 cm erhöht, hat 1,4m lange Sitzbänke, dazu ein grosser Tisch.
Zwei getrennte Hubbetten mit 90x200 cm hängen mit Bettwäsche und ausreichend Abstand nach oben und unten unter dem Dach, blockieren dann einen Teil der Küche und je eine Hälfte des Tisches.
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