
Das ist nicht die erste Küche, die ich baue, aber die erste, wo ich auf das Gewicht achten muss. Generell baue ich nur noch Schubladen, Fächer zum bücken werden zunehmend anstrengender.
Die Arbeitsplatte besteht mal nicht aus Kohlefaser, sondern aus 0,8mm Resopal in Ahorn-Optik. Zuerst wurde die Spüle bündig eingelassen, nicht einfach bei der Wabenplatte. Dann eine Lage Resopal mit eingedicktem Harz auf der Oberseite aufgeklebt und mit der Oberfräse und einem selbsgebauten Zirkel dafür bündig zum Waschbecken ausgefräst. Da Resopal im Gegensatz zu Kohlefaser eine nicht zu vernachlässigende thermische Ausdehnung hat, gab es mit dem gleichen Material einen Gegenzug von unten. An die eingeklebten Holzleisten werden später Ahornleisten angeleimt und bündig gefräst. Diese Kante kann man dann besser Runden als das spröde Resopal, dass nach weniger als einem mm schleifen das Dekor verliert und dunkelbraun erscheint.
Die Steifigkeit kann nicht mit Kohlefaser mithalten, durch die Unterstützung der Schränke könnte man aber darauf Schnitzel klopfen. Zum darauf rumhüpfen, was ich gerne zu Testzwecken mache, reicht die Deckenhöhe nicht aus. Die Abmessungen: 218 cm x 50+Frontleiste cm, Gewicht mit Spülbecken ohne Herd 5,5 kg. Ich bin froh, den Ausschnitt für den Gasherd, auf den ich 7 Monate gewartet habe, noch nicht gemacht zu haben. Vielleicht wird es ja doch noch eine Spiritus-Induktionslösung.
Ich habe überlegt, wie man die punktuellen Kräfte der Schubladen über die Auszüge in die senkrechten Schrankwände hinbekommt. Ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass sich Schrauben zuhause in 22mm Spanplatte lösen. Und was ordentliches zum reinschrauben möchte ich schon haben. Jetzt gibt es Multiplex-Streifen an den Schraubpositionen der Auszüge, die die Kräfte in den Boden ableiten. Nicht leicht, aber ich habe ein gutes Gefühl. Mit Kohlefaser überzogen, gebohrt, einer hübschen Ahornleiste an der Sichtkante und mit einer ultraleichten Rückwand verbunden. Der Versprung ist für den Alde-Heizkörper.
Die Teile der Musterschublade sind aus verschieden, mit Kohlefaser laminierten Platten (Styrodur 10mm die Seitenwände und darin eingenutet Airex 5mm für den Boden). Die obere Kante hat einen Furnierstreifen als Abschluss, damit bin ich aber nicht zufrieden. Für eine saubere Bündigkeit müsste es vielleicht eine dickere Kante sein. Das schwerste an der Schublade sind die Auszüge (Grass), der Kasten ohne Front wiegt 650 Gramm.
Ich habe Raviolidosen aus 50 cm Höhe da reinfallen lassen, kein Problem. Beim Reintreten hat es dann doch etwas geknackt. Bei den nächsten Schubladen werde ich im nicht sichtbaren Bereich eine Verstärkung vom Rand der Bodenplatte bis zur Seitenwand einkleben.
Da ich im Haus nicht soviel Platz für all die Möbel habe, bleibt es erst einmal bei dieser Studie.