Baumarkt / Fachhandel / Handwerker

  • Zitat von Schnecke


    Was ich allerdings nicht mag, ist diese ewige Suche nach dem "besten" Preis. Lange Beratungen und dann wird meine Idee oder mein Produkt irgendwo gekauft, wegen 5,-€ . Das nervt so dermaßen, dass ich viele Kollegen verstehen kann, die dann brummig reagieren.

    Vielfach fehlt wohl das Vertrauen in die Redlichkeit der Handwerker. Dann gehen die Kunden lieber in den Baumarkt und zahlen überhõhte Preise bei schlechtem Service.


    Hallo

    so isses! Da hat Ralf genau einen Punkt getroffen dem auch ich nur zustimmen kann!

    Mal im Ernst: glauben manche wirklich, ein Handwerker würde die Kunden mit überhöhten Preisen für seine Ware über den Tisch ziehen, und beim Stundenlohn womöglich auch.

    Hier bei uns kann sich das keiner erlauben, der wäre schnell weg vom Fenster! Ich sage nur, Stadt / Landgefälle.

    Zitat von Rolf1

    Was OK wäre, wenn sie die benötigten Produkte übverhaupt anbieten würden, bzw. wenn sie diese anbieten, zum normalen Preis anbieten würden. Es ist einfach nicht einsehbar, wenn ich beim Handwerker für ein Klo ein Vielfaches bezahle als wenn ich genau das gleiche Produkt als Endkunde woanders viel günstiger bekomme. Es müsste eigentlich andersherum sein. Denn wen ich als popeliger Privatmann ein Produkt günstiger bekomme als angeblich ein Handwerker/Händler, kann das nicht sein.

    Ich bin selber seit 20 Jahren Händler, wenn auch nicht im Handwerksbereich sondern in der Outdoorbranche. Daraus, und aus meinen guten Beziehungen zu meinem ehemaligen Arbeitgeber (Schreiner) kann ich aus Erfahrung sagen, das Endkunden oft einen besseren Preis bekommen als der Handwerker beim gleichen Großhändler! Und das gibt es nicht nur im Handwerk, sondern auch bei uns gibt es Angebote von den Herstellern, die deutlich unter unseren Verkaufspreisen und damit unter den UVP's der Hersteller liegen. So etwas kann einem schon wahnsinnig machen. Der Kunde kommt, lässt sich beraten und kauft da wo es am billigsten ist. Keine Hemmungen und keinerlei Schamgefühl. Das geht so weit, das man sich im Beratungs/Verkaufsgespräch auf dem Schmierentelefon einen in dem Moment "gegoogleten" Preis unter die Nase reiben lassen muß! Gleichzeitig geben die Leute in der Pizzeria Trinkgeld, bezahlen ihre Brötchen ohne Murren und kaufen überteuert im Baumarkt.

    Aber welcher Endkunde will das schon wissen? Wo auch noch in den Medien immer und überall auf Handel und Dienstleistung gewettert und die sogenannten Verbraucherschützer die Ansicht breittreten, der Handel im Großen und Ganzen und Handwerker im Besonderen sind generell sowie so zu teuer.


    Wie ich schon gesagt habe:

    Glaubt mir, es ist manchmal schwer die Contenance zu behalten!


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Eigentlich kann ich allen Beitragenden hier vollumfänglich recht geben. Ein Aspekt zum Thema Fachhandel vs Onlinehandel sind die Öffnungszeiten. Gerade wenn ich am bauen bin kann ich dies nur Abends oder am Wochenende tun. Welcher Fachhandel hat nach meinem normalen Job oder am Wochenende noch auf? Online kann ich bequem von der Couch aus bestellen, wenn die kleine Maus (und am besten die beste Hälfte ebenfalls.... ;) ) dann im Bett ist.
    Was für mich zusätzlich wichtig ist, und dafür oute ich mich zusätzlich auch mal als Amazon Prime Kunde. :shock: Ich habe bei unpassenden oder defekten Teilen dort noch NIE ein Problem mit dem Umtausch gehabt. Ich musste keine Rechnung vorzeigen, ein Anruf hat immer genügt. Dann ging der Ersatz raus und das kaputte Teil wurde im neu gelieferten Originalkarton zurück geschickt. Beim Fachhandel bin ich da letztes Jahr zweimal mit Gewährleistung angegangen und hatte noch dazu die Rennerei. Hier sägt man mit scharfer Säge am eigenen Ast....

  • Zitat von colt

    Eigentlich kann ich allen Beitragenden hier vollumfänglich recht geben.

    Hier sägt man mit scharfer Säge am eigenen Ast....


    Hallo

    bei der ersten Aussage habe ich so meine Zweifel ob es ernst gemeint ist, wirklich allen Betragenden vollumfänglich recht zu geben. Denn was danach kommt ist ein absolutes befürworten von E-Commerce. :?


    Sägen am eigenen Ast würde ich das nicht nennen.

    Es ist nahezu unmöglich für kleinere Händler das zu bieten, was Amazon und Co. mit einem Riesenkapitaleinsatz möglich machen. Übrigbleiben um zu Überleben braucht bei diesen Konsorten auch nix, gute Vorstands- und Geschäftsführergehälter reichen völlig aus. Gewinne? Bloß nicht, die kosten nur Steuern!

    Gegen diese Riesen ist es kein sägen am eigenen Ast, sondern nur ein mehr oder minder erfolgreicher Überlebenskampf.

    Ich glaube viele wissen gar nicht wie Handel für Fachhändler funktioniert.... :(

    Oder anders, es ist ihnen so was von schei..egal. Hauptsache billig und bequem.

    Ob wohl schon einmal einer der Immer-Netzkunden darüber nachgedacht hat wer seinen Chef beauftragt und damit seinen Lohn bezahlt?

    Vielleicht ist es der Angestellte Elektriker oder Verkäufer im Elektrofachhandel nebenan der - noch - einen Job hat.

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

    Einmal editiert, zuletzt von Anton (19. Januar 2017 um 16:50)

  • Handwerker :roll: hab da auch so meine Erfahrungen gemacht:

    Heizung hat unser Installateur im Ort gemacht, war auch ok, hat aber gedauert. Wartung? Den musste ich 5x antriggern bis er dann nach 3 Monaten endlich mal vorbei gekommen ist. Scheinbar hat man einfach keinen Bock auf den Kleinkram, der aber einfach dazu gehört (sonst erlischt die Hersteller-Garantie der Heizung!)

    Unser Umbau in der Firma, Trockenbauer: Wir wollen eine Tür neu einbauen, Löcher spachteln und streichen.
    Was macht der: spachtelt, streicht.. ich frag ihn, was denn mit der Türe ist. Die bauen wir nächste Woche ein. Wie bitte? Ach das macht nichts, zur Not streichen wir hinterher nochmal was bei! Gut im Trockenbau ist das nicht so ein Drama, aber trotzdem wäre ich nie auf so eine Idee gekommen! Außerdem haben sie dann auch noch 2 Kabel in der Wand mit durchgetrennt.

    Wir wohnen ja hier in einer ehr dünn besiedelten Gegend mit nur einigen wenigen Fachbetrieben. Wenn man was spezielles sucht, fährt man schnell viele km durch die Gegend, und das Problem mit der Zeit.
    Wenn ich was spezielles brauche, weis ich meist ziemlich genau was ich suche. Das bestelle ich im Internet, oft sind das aber auch Handwerksbetriebe die den Onlinehandel mit dazu betreiben.
    Und für Schrauben haben wir einen kleinen "Sonderpreis-Baumarkt" im Nachbarort, der auch VA-Schrauben zum Kilopreis verkauft, sehr gut!

    Gruß, Holger

  • Zitat von Anton

    Denn was danach kommt ist ein absolutes befürworten von E-Commerce. :?


    Nein, dass ist eine Erklärung für den Erfolg von Amazon. Wenn der Fachhändler (Fotogeschäft) eine Woche (Sa bis Sa) nach dem Kauf den Umtausch einer bei ihm gekauften gefälschten SD-Karte ablehnt, dann IST das sägen am eigenen Ast. Dort kaufe ich nicht mehr. Fertig. Also wieder ein Kunde weniger, und weil das den aufregt redet der darüber. Noch weniger Kunden. Wenn ich als Fachhändler(!) gefälschte Karten verkaufe (kann passieren), dann nehme ich die zurück und haue die meinem Lieferanten um die Ohren. Wenn ich das nicht tue muss ich mich nicht wundern, wenn ich demnächst keine Kunden mehr habe.

    Zitat


    Oder anders, es ist ihnen so was von schei..egal. Hauptsache billig und bequem.

    Ich bin kein Händler und es ist schlicht nicht mein Job mich darum zu kümmern.
    Amazon ist übrigens NICHT billig. Günstig ja, aber es gibt für fast alles billigere Anbieter. Die haben dann aber auch keinen Service, deswegen kaufe ich nicht dort. Gibt es Service vor Ort nutze ich den gerne und unterstütze die regionale Wirtschaft. Leider wird das aber immer weniger. Hier im Ort gibt es einen Landtechnikhändler, da bin ich praktisch Stammkunde, auch wenn es das Zeug online billiger gibt. Der hat aber auch noch geöffnet wenn ich von der Arbeit heim komme und wenn was nicht passt nimmt er es zurück. Nennt sich Service....

  • Auch noch was von mir zum Thema online vs Fachhändler: laufe mir seid Jahren die Hacken ab bei unseren Fachhändlern, um ihnen mal zu verklickern, wie sie dem Trend zum online Handel begegnen können: in dem sie die Bedürfnisse der Kunden aufnehmen und nicht auf Amazon schimpfen! Ich kann nur Sonntag Nachmittag in Ruhe meine Bestellungen machen, das muss also online passieren...Sehr gerne beim lokalen Fachhändler..Aber der hat keine Homepage, noch nicht mal Öffnungszeiten im Netz... Stattdessen fordert er von der Regierung, die sollen seinen Markt gegen Onlineshops schützen..Ich bat ihn, er soll sich von seinem Handelsverband eine Bestellseite machen lassen und seine Vorteile darstellen...Das war ihm zu anstrengend...Sorry, wenn ich die Arbeit nicht machen möchte, muss ich halt was anderes lernen..

    Gruß, Willi

  • Zitat von wiru

    Auch noch was von mir zum Thema online vs Fachhändler: laufe mir seid Jahren die Hacken ab bei unseren Fachhändlern, um ihnen mal zu verklickern, wie sie dem Trend zum online Handel begegnen können: in dem sie die Bedürfnisse der Kunden aufnehmen und nicht auf Amazon schimpfen! Ich kann nur Sonntag Nachmittag in Ruhe meine Bestellungen machen, das muss also online passieren...Sehr gerne beim lokalen Fachhändler..Aber der hat keine Homepage, noch nicht mal Öffnungszeiten im Netz... Stattdessen fordert er von der Regierung, die sollen seinen Markt gegen Onlineshops schützen..Ich bat ihn, er soll sich von seinem Handelsverband eine Bestellseite machen lassen und seine Vorteile darstellen...Das war ihm zu anstrengend...Sorry, wenn ich die Arbeit nicht machen möchte, muss ich halt was anderes lernen..

    Gruß, Willi

    Traurig, aber wahr, so oder ähnlich läuft es leider nur zu oft!
    Sehr oft wird nur gejammert, aber sich mal zu überlegen, was man selbst als Händler besser machen könnte, auf die Idee kommt man nicht. Ist bei mir in der Region ähnlich. Ein schönes Ladengeschäft in guter Lage zu haben schließt ja nicht aus, die Sachen auch übers Internet zu vertreiben. Falls gerade nicht viele Kunden kommen, kann einiges dieses Vertriebswegs ja auch aus dem Ladengeschäft heraus erledigt werden.

    Dazu kommt inzwischen auch nicht, dass die Innenstadthändler bei uns extrem überhöhte Mieten zahlen müssen, die das ganze unlukrativer macht. Den Vermietern - oft Nachkommen der ehemaligen Ladengeschäftbesitzer, wohnen z.T. sogar noch im selben Haus oder vermieten die Wohnungen ebenfalls - ist ihre Raffgier oft wichtiger als eine attraktive Innenstadt mit interessanten Läden. Letztendlich ist ein ständiger Wechsel die Konsequenz, natürlich mit ständigem Leerstand dazwischen...

    Bei Handwerkern habe ich oft das Gefühl, dass der "Chef" sich nichts aus der Hand nehmen lassen möchte, überall mitmischen möchte und deshalb terminlich total überfordert ist. Oft haben sie vielleicht handwerklich topfit, aber haben auch nicht so das Talent, Termine gut zu planen, aber damit könnte man ja auch einen Mitarbeiter beauftragen. Ob das nun immer aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten (Personal kostet Geld) so geschieht oder mangels Vertrauen an die Mitarbeiter (ist es so schwierig, gite Mitarbeiter zu bekommen?), kann ich nicht beurteilen.
    Das ist ja ähnlich wie bei Ärzten: Die meisten schaffen es trotz Personal nicht, Termine so zu legen, dass man nicht warten muss. Ich habe aber ebenso inzwischen eine Zahnärztin gefunden, bei der ich i.d.R. gar nicht oder nie länger als 5 min. warten muss. Es geht also...
    Rolf1

  • Das Gegenteil vom Rückgaberecht bei Amazon ist eine gute Beratung vorher. Leider glauben viele potentielle Kunden, dass die Beratung Service ist und gekauft wird dann der beste Preis. Da verliere auch ich mal die Lust, die fünfte Mail zu beantworten, die ohne jede Hintergrundinfo nur mal schnell ein Angeot für 5 Innentürelemente einschl. Montage abfragt.

    Termine sind ein gutes Thema. Wir planen relativ gut. Jedoch gibt es soviele Unwägbarkeiten den Tag über, dass es eigentlich beinahe unmöglich ist einen Tag komplett vorher zu sagen. Meine eigenen nicht. Die der Mitarbeiter schon eher, solange es um Lieferungen von Neuteilen geht. Wenn wir Reparaturtage fahren, ist eine Vorhersage unmöglich. Da müssen dann auch immer mal Termine verschoben werden. Will keiner, ist aber so. Bitte auch bedenken. Wir müssen zum Kunden. Das ist, z.B. im Rhein-Main-Gebiet, eine reine Lotterie. Mal geht es schnell. Mal stehen die Mitarbeiter irgendwo eine Stunde im Stau. Es gibt aber auch die zunehmende Erwartungshaltung der Kunden, da ja alles immer verfügbar ist, dass dies bei einem Handwerker auch so ist. Dem ist halt nicht so. Es geht strickt nach Auftragseingang. Da braucht man als Kunde auch einmal etwas Geduld.

    Mitarbeiter findet man nur durch puren Zufall. Selbst ausbilden ist nicht mehr unbedingt eine Möglichkeit. Viele Lehrstellen bleiben unbesetzt, da die Qualität der Bewerber ungenügend ist. Für die Zukunft ergibt sich da ein echtes Problem.

    Ciao Ralf

  • Zitat von Schnecke

    ...Termine sind ein gutes Thema. Wir planen relativ gut. Jedoch gibt es soviele Unwägbarkeiten den Tag über, dass es eigentlich beinahe unmöglich ist einen Tag komplett vorher zu sagen. Meine eigenen nicht. Die der Mitarbeiter schon eher, solange es um Lieferungen von Neuteilen geht. Wenn wir Reparaturtage fahren, ist eine Vorhersage unmöglich. Da müssen dann auch immer mal Termine verschoben werden. Will keiner, ist aber so. Bitte auch bedenken.

    Hallo Ralf,
    dass es Unwägbarkeiten gibt, verstehe ich total. Ich habe kein Problem damit, wenn ein Handwerker mich (kurzfristig) anruft und mir sagt, dass es zum vorgesehen Termin nicht klappt, weil es irgendwo hängt. Shit happens! Dann machen wir einen neuen Termin aus und hoffen, dass das klappt.
    Aber dass er einfach nicht erscheint und der Termin sang- und klanglos untergeht, das hat nichts mit Terminmanagement zu tun, wie ich finde. Das ist einfach nur schlechter Stil! Damit kämpfe ich im Moment mit meinem Heizungsinstallateur. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir inzwischen einen Wartungstermin komplett übersprungen haben. (siehe weiter oben)

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Wir sind doch selbst schuld.
    Die Tante Emma ist verschwunden, weil ihr Einkaufspreis beim Großhändler oft höher war als der Verkaufspreis beim Discounter. Weil wir alle im Supermarkt kauften und nur die vergessene Butter bei Tante Emma wird es uns mit dem Handwerker im Ort genauso ergehen! Wenn wir weiterhin beim Fachmann die Beratung holen und dann beim Geiz ist Geil oder Online Versand kaufen wird es keine gute Beratung mehr vor Ort geben.
    Ich bin selbständiger Handwerker aber ohne Einzelhandel. Müsste ich Verkaufen, würde ich für Beratung ein Honorar verlangen welches bei Kauf wieder Gut geschrieben wird. So macht es mein IT-Berater und Händler.
    Auch kaufe ich in der Regel NICHTS im Baumarkt, was ich wo anders bekommen kann.
    Joe

  • Zitat von colt

    Nein, dass ist eine Erklärung für den Erfolg von Amazon. ..


    Nein, die folgende Aussage ist nur zum Teil eine Erklärung.

    Zitat von colt

    Welcher Fachhandel hat nach meinem normalen Job oder am Wochenende noch auf? Online kann ich bequem von der Couch aus bestellen, wenn die kleine Maus (und am besten die beste Hälfte ebenfalls.... ;) ) dann im Bett ist.
    Was für mich zusätzlich wichtig ist, und dafür oute ich mich zusätzlich auch mal als Amazon Prime Kunde.

    Es stimmt, der Fachhandel hat oftmals ungünstige Öffnungszeiten für Arbeitnehmer. So weit OK! Überwiegend fürsprechend für den E-Commerce ist aber der Rest des Absatzes.

    Zitat von colt

    Wenn der Fachhändler (Fotogeschäft) eine Woche (Sa bis Sa) nach dem Kauf den Umtausch einer bei ihm gekauften gefälschten SD-Karte ablehnt, dann IST das sägen am eigenen Ast. Dort kaufe ich nicht mehr. Fertig. Also wieder ein Kunde weniger, und weil das den aufregt redet der darüber. Noch weniger Kunden. Wenn ich als Fachhändler(!) gefälschte Karten verkaufe (kann passieren), dann nehme ich die zurück und haue die meinem Lieferanten um die Ohren. Wenn ich das nicht tue muss ich mich nicht wundern, wenn ich demnächst keine Kunden mehr habe.

    Stimmt in der Aussage 100%! Da gebe ich Colt völlig recht!

    Das hatten wir schon weiter vorn, da hab ich schon mal geschrieben:
    Wir stellen den Servicegedanken in den Vordergrund und die meisten Kunden sind sehr dankbar weil es das immer weniger gibt. Und viele davon werden zu treuen Stammkunden.

    Zitat von wiru

    Auch noch was von mir zum Thema online vs Fachhändler: laufe mir seid Jahren die Hacken ab bei unseren Fachhändlern, um ihnen mal zu verklickern, wie sie dem Trend zum online Handel begegnen können: in dem sie die Bedürfnisse der Kunden aufnehmen und nicht auf Amazon schimpfen! Ich kann nur Sonntag Nachmittag in Ruhe meine Bestellungen machen, das muss also online passieren...Sehr gerne beim lokalen Fachhändler..Aber der hat keine Homepage, noch nicht mal Öffnungszeiten im Netz... Stattdessen fordert er von der Regierung, die sollen seinen Markt gegen Onlineshops schützen..Ich bat ihn, er soll sich von seinem Handelsverband eine Bestellseite machen lassen und seine Vorteile darstellen...Das war ihm zu anstrengend...Sorry, wenn ich die Arbeit nicht machen möchte, muss ich halt was anderes lernen..


    Hört sich immer so einfach an, ist in Wirklichkeit aber nicht so einfach zu bewerkstelligen. Für einen funktionierenden Online-Shop nimmt man einiges an Kapital in die Hand und wenn man es richtig und Konkurrenzfähig betreiben will stellt man dafür auch noch jemanden ein. Sonst ist es ein schlicht aussichtsloses Unterfangen. Denn die von den Schnellliefergroßmächten verwöhnten Kunden werden kaum dafür sorgen, das es sich rechnet.

    Gar nicht im Netz vertreten zu sein geht heute natürlich nicht mehr! Wer das nicht erkannt hat, um den kann es einem eigentlich nicht leid tun. :(


    Zitat von Rolf1

    Falls gerade nicht viele Kunden kommen, kann einiges dieses Vertriebswegs ja auch aus dem Ladengeschäft heraus erledigt werden.

    Nee, so einfach ist das nicht, s.O.


    Zitat von Rolf1

    ..Nachkommen der ehemaligen Ladengeschäftbesitzer, wohnen z.T. sogar noch im selben Haus oder vermieten die Wohnungen ebenfalls - ist ihre Raffgier oft wichtiger als eine attraktive Innenstadt mit interessanten Läden.

    Stimmt, kann ich nur bestätigen! Ist sogar bei uns auf dem Land so. :(


    Zitat von schnecke

    Da verliere auch ich mal die Lust, die fünfte Mail zu beantworten, die ohne jede Hintergrundinfo nur mal schnell ein Angeot für 5 Innentürelemente einschl. Montage abfragt.

    So ist das wohl! Auch wir bekommen immer wieder solche Anfragen. Beispiel:

    Suche einen Wanderstiefel der Marke XY, Gr. 9,5. Ist überall vergriffen wende ich mich hiermit noch an sie. Haben sie den und wie schnell können sie den liefern? Und was ist der letzte Preis?


    Anrede, Höflichkeit, und Grüße sind scheinbar Werte aus dem Kaiserreich. :(

    Wie gesagt, man braucht Contenance! 8)


    Zitat von NissanHusky

    Auch kaufe ich in der Regel NICHTS im Baumarkt, was ich wo anders bekommen kann.

    Eine gute Einstellung die ich durchaus teile! Manchmal lässt es sich ja auch nicht vermeiden im Baumarkt genau wie gelegentlich im Netz zu kaufen.

    Was wirklich nachdenklich macht, ist aber das, womit wir dieses Thema gestartet haben:

    man man man, ich will ja nicht rumquaken, aber gibt es denn für viele nur IKEA und Baumarkt?

    Zitat von Balu

    Aber dass er einfach nicht erscheint und der Termin sang- und klanglos untergeht, das hat nichts mit Terminmanagement zu tun, wie ich finde. Das ist einfach nur schlechter Stil! Damit kämpfe ich im Moment mit meinem Heizungsinstallateur

    Stimmt, das kann man besser machen und Ärger darüber ist nachvollziehbar. In einer Handwerksfirma sind aber oft so viele Unvorhersehbarkeiten, das so etwas auch schnell mal untergeht. Nicht das ich die Pfeifen in der Handwerkschaft in Schutz nehmen will, aber wer da schon mal gearbeitet hat, weis wie das so läuft. Wer nicht, kann's kaum verstehen. :?


    Zitat von Schnecke

    Mitarbeiter findet man nur durch puren Zufall. Selbst ausbilden ist nicht mehr unbedingt eine Möglichkeit. Viele Lehrstellen bleiben unbesetzt, da die Qualität der Bewerber ungenügend ist. Für die Zukunft ergibt sich da ein echtes Problem.

    Das ist wohl so! Unsere Gesellschaft sorgt schon dafür, das das Anspruchsdenken immer höher wird. Handwerk? Nee lieber nicht. Die Anerkennung fehlt, angeblich gibt es da zu wenig Lohn und dreckig wird man evtl. auch noch. Schließlich will man immer nur das Beste. Im Job viel Geld für wenig Arbeit wie beim Einkaufen viel
    Ware / Dienstleistung für wenig Geld!


    Viele Grüße

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Zitat von Anton

    Stimmt, das kann man besser machen und Ärger darüber ist nachvollziehbar. In einer Handwerksfirma sind aber oft so viele Unvorhersehbarkeiten, das so etwas auch schnell mal untergeht. Nicht das ich die Pfeifen in der Handwerkschaft in Schutz nehmen will, aber wer da schon mal gearbeitet hat, weis wie das so läuft. Wer nicht, kann's kaum verstehen. :?

    Wenn man sich nicht immer wieder über den Weg laufen würde...
    Wir leben beide im gleichen kleinen Dorf!
    Mir wäre das irgendwann peinlich, wenn mich ein Kunde immer wieder darauf anspricht, dass wir den Wochentag für den Kundendienst ja schon festgelegt haben und jetzt mal ans Jahr gehen sollten.


    Zitat von Anton

    Das ist wohl so! Unsere Gesellschaft sorgt schon dafür, das das Anspruchsdenken immer höher wird. Handwerk? Nee lieber nicht. Die Anerkennung fehlt, angeblich gibt es da zu wenig Lohn und dreckig wird man evtl. auch noch. Schließlich will man immer nur das Beste. Im Job viel Geld für wenig Arbeit...

    Da fährt das Autohaus, aus dem unser PKW stammt, eine andere Linie.
    Der Inhaber nimmt bewusst nicht die Besten, die er kriegen kann. Die sind in der Regel nach der Lehre wieder weg und streben nach "Höherem". Die nicht so guten Leute hat er in einigen Jahren so weit, dass sie ihren Job super machen, sagt er.
    Der Erfolg scheint ihm Recht zu geben. Wenig Fluktuation in der Firma und immer wieder Spitzenplätze in europaweiten Qualitätswettbewerben der Automarke.

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Moin,

    Zitat von NissanHusky

    Wir sind doch selbst schuld. Die Tante Emma ist verschwunden, weil ihr Einkaufspreis beim Großhändler oft höher war als der Verkaufspreis beim Discounter.

    Da möchte ich nicht von Schuld reden. Auch eine normale Familie denkt in einem gewissen Rahmen kaufmännisch. Wenn ich eine größere Auswahl in gleicher Qualität zu viel günstigeren Preisen woanders bekomme, so gehe oder fahre ich natürlich da hin. Ich habe drei Kinder, die nun erwachsen sind. Bei einem normalen Einkommen und als Alleinverdiener war das zwingend erforderlich. Nicht der Käufer war schuld, sondern neue Geschäftskonzepte, die für den Käufer attraktiver waren. Das haben die Gebrüder Albrecht sehr früh in den USA gesehen und hier umgesetzt. So etwas ist eine normale Entwicklung in unserem Wirtschaftssystem. Ich achte heute auch noch sehr darauf wo und wofür ich mein erarbeitetes Geld ausgebe.

    Zitat von NissanHusky

    Weil wir alle im Supermarkt kauften und nur die vergessene Butter bei Tante Emma wird es uns mit dem Handwerker im Ort genauso ergehen!

    Das geschieht nicht weil wir im Supermarkt kaufen. Der Zusammenhang zwischen Handwerker und Butter erschließt sich mir nicht. Wenn ich jedoch handwerkliche Sachen selber mache, kaufe ich natürlich nicht beim Handwerker oder im Supermarkt, sondern beim Baubedarfs-Fachhandel hier in der Nähe. Dort bekomme ich die Sachen zu dem Zeitpunkt, wo ich sie brauche, und das zu einem konkurrenzfähigen Preis. Und der ist oft günstiger als in einem Internet-Shop, wenn man auch die Versandkosten berücksichtigt.

    Zitat von NissanHusky

    Wenn wir weiterhin beim Fachmann die Beratung holen und dann beim Geiz ist Geil oder Online Versand kaufen wird es keine gute Beratung mehr vor Ort geben.

    Die gute Beratung finde ich vor Ort längst nicht bei allen Fachleuten. Weder telefonisch noch vor Ort haben eine Menge der sogenannten Fachleute Interesse an einer kundenorientierten Beratung. Die Betriebe, wo das funktioniert, kenne ich und dort kaufe ich auch oder vergebe Aufträge. Mit einigen der Menschen bin ich mittlerweile befreundet. Das Internet nutze ich vorher schon zur Information und weiß dann was ich haben will. Und logisch verhandle ich dann auch über Preise. Ein Beispiel dazu: Das Flachdach meines Elternhauses musste saniert werden. Ein befreundeter Architekt hat eine dezidierte Auflistung des Materials und der zu leistenden Arbeiten gemacht. Ich habe dann zwanzig Firmen angeschrieben. Das Auftragsvolumen lag um die 35.000,- €. Von den zwanzig Firmen haben nur acht geantwortet, das ist in Ordnung. Aber dass davon nur vier gelesen haben, was sie anbieten sollten war dann schon erstaunlich. Die Angebote lagen zwischen 55.000,- € und 28.000,- €. Wir haben dann den zweitgünstigsten genommen, weil er von sich aus anrief um das Objekt zu besichtigen, auf Schäden hinwies und nach zwei Tagen das Angebot vorbeibrachte. Mit ein paar kleinen Zusatzarbeiten haben wir nachher 37.000,- € gezahlt. Alle Zahlen sind übrigens netto. Die Mehrwertsteuer haben wir natürlich auch gezahlt. Und natürlich gehe ich immer zuerst zu den Menschen, wo ich weiß, dass sie gute Arbeit zu einem akzeptablen Preis liefern. Dann haben wir beide etwas davon.

    Zitat von NissanHusky

    Ich bin selbständiger Handwerker aber ohne Einzelhandel. Müsste ich Verkaufen, würde ich für Beratung ein Honorar verlangen welches bei Kauf wieder Gut geschrieben wird. So macht es mein IT-Berater und Händler.

    Das mag jeder machen wie er will und kann. Allerdings kaufe ich ungerne die Katze im Sack. Ab einem gewissen Volumen erwarte ich ein Angebot. Ein solches zu erstellen ist unternehmerisches Risiko. Wenn jemand das nicht will, bekommt er auch keinen Auftrag von mir, so einfach ist das. Wenn ich jemanden gut kenne, reicht mir auch ein mündlich genannter Preisrahmen. So habe ich mir zum Beispiel schon öfters Möbel instandsetzen lassen. Und so vergebe ich gerade den Auftrag, meinen PKW mit einer Gasanlage zu versehen. Ich zahle etwa 300,- € mehr als beim billigsten Anbieter. Dafür ist es eine Werkstatt, die ich seit über fünfzehn Jahren kenne. Für mich ist das Vertrauen in die Leistung des Fachmannes ausschlaggebend.

    Zitat von NissanHusky

    Auch kaufe ich in der Regel NICHTS im Baumarkt, was ich wo anders bekommen kann.

    Wenn ich im Baumarkt oder Baustoffhandel zum Beispiel die eine Werkstattheizung für 300,- € bekomme und die identische im Fachhandel 550,- € kostet, kaufe ich im Baumarkt. Das ist mein Recht als Käufer. Ich muss auch wirtschaftlich denken, genau wie der Fachmann.

    Herzliche Grüße
    JmE

    Joe[/quote]

    nun ist es ein LT 1 geworden ;)

  • Zitat von John_mit_Ente

    Das mag jeder machen wie er will und kann. Allerdings kaufe ich ungerne die Katze im Sack. Ab einem gewissen Volumen erwarte ich ein Angebot. Ein solches zu erstellen ist unternehmerisches Risiko. Wenn jemand das nicht will, bekommt er auch keinen Auftrag von mir, so einfach ist das.


    Hallo

    Ein Angebot hat nix mit einem Beratungshonorar zu tun, das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge!

    Wenn ich ein Angebot abgebe, kalkuliere ich den Preis den ich haben möchte bzw. haben muß und hoffe das ich den Auftrag bekomme.

    Ein Beratungshonorar könnte ich nehmen wenn sich jemand für etwas interessiert, sich Stundenlang beraten lässt und dann den Laden wieder verlässt, ohne eine wirkliche Kaufabsicht erkennen zu lassen. Wo er dann kauft, steht noch wieder auf einem ganz andern Blatt.

    Wer Bezahlt mir die Zeit die ich investiere und in der ich evtl. bei Balu die Heizung hätte warten können?

    Wir verzichten auf Beratungshonorare, obwohl einige Kollegen darüber nachdenken eine einzuführen. Wir sehen im Zweifel das Gute im Kunden. Leider fallen auch wir schon mal auf's Maul. Aber Gott sei Dank selten. Da haben wir wieder das Stadt / Landgefälle. :wink:

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Beratungshonorar...
    ...damit könnte ich leben - vor allem wenn die Beratung gut war!
    Im Prinzip praktiziere ich das ja schon, indem ich gerne irgendwo teurer einkaufe, wenn ich Beratung benötige. Der Mehrpreis ist dann das "Beratungshonorar".
    Aber ich wiederhole mich...

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Zitat von Balu

    [Da fährt das Autohaus, aus dem unser PKW stammt, eine andere Linie.
    Der Inhaber nimmt bewusst nicht die Besten, die er kriegen kann. Die sind in der Regel nach der Lehre wieder weg und streben nach "Höherem". Die nicht so guten Leute hat er in einigen Jahren so weit, dass sie ihren Job super machen, sagt er.
    Der Erfolg scheint ihm Recht zu geben. Wenig Fluktuation in der Firma und immer wieder Spitzenplätze in europaweiten Qualitätswettbewerben der Automarke.

    Ja, auch das gibt es! Wenn Du aber heute 10 Handwerker oder Werkstätten fragst wie sie den mit den Stiften zufrieden sind, sagen 8 , das bis auf Ausnahmen der Bildungsstand und die Umgangsformen zu wünschen übrig lassen und die Bereitschaft, auch mal eine Berufs unabhänige Arbeit zu erledigen nicht vorhanden ist.

    Oder der Bildungsstand ist so hoch (Abi - Inhaber) das diese Leute eine Arroganz an den Tag legen, das keiner Lust hat sich damit rumzuschlagen. Ganz abgesehen von Drohungen mit Arbeitsgericht wenn es mal nicht so sauber läuft wie der werte Auszubildende es wünscht.

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo,

    das ist das moderne Management. Ich finde das nicht gut!
    Ich erlebe zum Beispiel das große Firmen Leiharbeiter beschäftigen,
    um dann die guten daraus fest einzustellen. Die sind dafür so dankbar,
    das sie alles geben, auch für einen relativ kleinen Lohn!

    Und jetzt frage ich Dich wer streicht die Differenz ein?

    Wenn eine Firma qualifizierte Leute braucht, sollte sie sich um die Besten reißen
    und diese so am Gewinn Teilhaben lassen, das sie nie gehen wollen!!!!

    Aber Momentan wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer!!

    Bescheidene Grüße sendet:

    AXEL

  • Zitat von AxelKleitz

    ...das ist das moderne Management. Ich finde das nicht gut!
    Ich erlebe zum Beispiel das große Firmen Leiharbeiter beschäftigen,
    um dann die guten daraus fest einzustellen. Die sind dafür so dankbar,
    das sie alles geben, auch für einen relativ kleinen Lohn!

    Wenn's nur so wäre!
    Bei uns werden Leiharbeiter nicht fest eingestellt, weil man Leute braucht, die man auf die Schnelle feuern kann, wenn man Personal abbauen muss. - Sagte unser letzter Personalleiter öffentlich auf einer Betriebsversammlung.

    Eine Freundin von mir arbeitet wie folgt im Lager einer großen Kaufhauskette:
    Eine Leihfirma stellt sie befristet ein. Wenn der Vertrag nicht mehr verlängert werden kann, wird ihr gekündigt.
    Dann bekommt sie einen befristeten Arbeitsvertrag von einer zweiten Leihfirma für die gleiche Stelle angeboten. Wenn der Vertrag nicht mehr verlängert werden kann, wird ihr gekündigt.
    Dann bekommt sie einen befristeten Arbeitsvertrag von der ersten Leihfirma für die gleiche Stelle...

    Aber wir schweifen endgültig ab!

    Gruß
    Herby

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

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