Bambusplatten

...sind mir bei einem kurzen Netausflug zu dem Thema aufgefallen.......

1. Es wird kaum auf die Nutzung als Außenverkleidung hingewiesen, die Foto-Beispiele sind so gut wie alle Innenausbau.

2. Man betont, dass die Furnierplatten in 3 oder 5 mm beidseitig auf einen Träger aufgebracht werden sollen, weil sich die Platten doch ziemlich verwinden können und dann auch den Träger mitnehmen. Ich denke mal, dass sie sich deswegen nicht als Außenplatten eignen dürften, aber da müsste man den Hersteller mal fragen.

3. Für Cobam, das sind wohl die Fußbodenbeläge, wird an einer Stelle ein Raumgewicht von 1,15 Gramm pro Cubikzentimeter angegeben, an anderer Stelle auch für Cobam 1.050 kg für einen Kubikmeter. Dann taucht auch der Begriff Rohdichte auf, die mit 700 kg für den Kubikmeter angegeben wird.

Wenn ich den günstigeren Wert von 700 kg bei einer 5 mm Platte wähle, dann komme ich auf rund 3,5 Kg pro qm. Das muss man dann mit 2 mm GFK oder 5 mm Sperrholz vergleichen oder was man sonst an Innenplatte nimmt.

Wenn es eine Methode gibt, die Platten so widerstandsfähig zu machen, dass sie auch außen verwendet werden können, dann stünde einem Sandwich Bambus/PU-Schaum/Bambus theoretisch nix im Wege.

Ob die Platten schädlich sind (Ausdünstungen), hängt von den Klebern ab, die zur Herstellung verwendet werden. Da sie als hochwertige Innenverkleidungen angeboten werden, die ja hohen Anforderungen an die Raumauswirkungen unterliegen, sollte das eher kein Problem sein, aber nachfragen schadet ja nix.

Es gibt noch einen interessanten holzbasierten Werkstoff HFK = holzfaserverstärkter Kunststoff, aus dem z.B. auch die Propeller für Sportflugzeuge gemacht werden. Ich habe den bei Röchling in Lingen/Ems kennengelernt, auch als Plattenmaterial ab 3 mm Stärke, aber ob die den noch herstellen (nur winziger Markt) entzieht sich meiner Kenntnis....
Wenn man nach holzfaserverstärktem Kunststoff googelt,kommt einiges....nicht nur Holz, auch andere Naturfasern.....

Bambus ist ein Material, das einmal aufgrund seiner Faserstruktur sehr gute Eigenschaften aufweist, aber die eigentliche Eignung als Baustoff kommt aus der Konstrution der Bambushalme. Daraus ein Womo zu bauen, dürfte zwar gehen und auch recht gute mechanische Festigkeit erzielen, aber man hat natürlich das Isolationsproblem, denn die runden Profile sind natürliche Kältebrücken, da müsste man eine geschlossene Isolationswand noch zusätzlich einbauen....... und ernsthaft..... eine Außenwand aus Bambusstangen ist ja für ne Hütte in Thailand ok, aber ein Womo in Deutschland dürfte ziemlich exotisch ausschauen.....hihi...... abgesehen von den Herzattacken, die man den TÜV-Leuten beschert.....