Pappelsperrholz / Multiplexplatte selbst mit HPL Beschichtung beschichten

  • Hallo Zusammen

    Mit dem Beschichten zuhause ist so eine Sache,
    wenn dann würde ich sagen mit Kontaktkleber ( Pattex )
    oder PU - Kleber

    Geschickter währe die Platten Komblett von einem Schreiner pressen lassen
    und anschliessend selbst zu zuschneiden .

    ohne Druck und Presse löst sich mit der Zeit die Klebeverbindung

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Die Baumärkte sind zu teuer. Im Fachhandel kostet HPL 0,9mm etwa 24,10 Euro/m2, 1,3mm etwa 26,10 Euro/m2.
    Print HPL kostet je nach Dekor 30 bis gegen 60 Euro/m2.
    Phenol Gegenzug etwa 11.30 Euro/m2.

    Das Material kann dir jede Schreinerei besorgen. Und die haben auch eine Heisspresse ...

    Gruss Pelzer
    .

  • Hallo Mamuag,
    Hier noch ein paar Infos, die ich behalten habe, seit ich mich damit beschäftigt habe.
    - Einseitiges Bekleben mit HPL in der Presse ergibt, insbesondere wenn es keine Spanplatte ist, Verzug der Platte (angeblich mit Heißverklebung mehr als bei Kaltverklebung), also möglichst von beiden Seiten beschichten (lassen).
    - Die erforderlichen Kräfte bei der flächigen Verklebung wirst du "von Hand" über die erfordeliche Zeit kaum aufbringen können.

    Für Kontaktkleber (wie z. B. Pattex Kraftkleber Classic) gilt wohl folgendes.
    - Gefahr des Verzuges bei einseitiger Beschichtung kleiner (könnte mir vorstellen, dass die fehlende Feuchtigkeit, die ich sonst mit Leim einschließe, sich positiv aus wirkt).
    - Es ist nicht die Dauer der Pressung maßgeblich, sondern die Höhe der Anpresskraft, > 5kp/qcm, mit einer Rolle am besten zu machen.
    - Verarbeitung nicht unter 15°C.
    - Nach dem Ablüften von wenigen Minuten und dem ersten Kontakt der Klebeflächen nicht mehr korrigierbar. Man sollte recht zügig arbeiten, weil beide Klebeflächen bestrichen werden müssen (je größer die Flächen, desto mehr Hektik).
    - Warum/ob Pattex sich bei Temperaturschwankungen lösen soll, weiß ich nicht. Temperaturbeständigkeit meines Wissens bis 120°C(?).
    Wünsche gutes Gelingen
    Gruß Restler

  • Zitat von restler


    - Es ist nicht die Dauer der Pressung maßgeblich, sondern die Höhe der Anpresskraft, > 5kp/qcm, mit einer Rolle am besten zu machen.
    - Verarbeitung nicht unter 15°C.
    - Nach dem Ablüften von wenigen Minuten und dem ersten Kontakt der Klebeflächen nicht mehr korrigierbar. Man sollte recht zügig arbeiten, weil beide Klebeflächen bestrichen werden müssen (je größer die Flächen, desto mehr Hektik).
    - Warum/ob Pattex sich bei Temperaturschwankungen lösen soll, weiß ich nicht. Temperaturbeständigkeit meines Wissens bis 120°C(?).


    Hallo

    dann will ich als alter Schreiner auch mal was dazu sagen.

    Restler hat recht wenn er sagt: nicht die Dauer der Pressung ist bei Pattex relevant, sondern die Höhe. Wie gesagt gibt es dafür extra eine Rolle mit zwei Griffen, damit man mit voller Kraft draufdrücken kann. (finde leider kein Bild, gibts aber im Fahhandel, nach Pattexrolle fragen)

    Nicht recht hat Restler wenn er sagt: Man muß sich bei großen Flächen beeilen. Das Pattex gleichmäßig mit einem Zahnspachtel, Zahnung ca. 1mm, beidseitig auftragen, und ablüften lassen. das Auftragen erfordert etwas Übung, damit man möglichst gleichmäßig aufträgt. Das ablüften kann dauern, da kommts auf ein paar Minuten nicht an. Lieber etwas länger warten. Der Kleber muß sich trocken anfühlen. Auch Flächen die man "vergessen" hat zu kleben, kleben auch nach einer Stunde noch zuverlässig. Nur Staub und so darf nicht draufkommen.

    Recht hat er wieder hier: das mit Pattex richtig geklebte hält auch bei Höheren Temperaturen. Zumindest bei allen, die im Womo vorkommen. Küchenarbeitsplatten, Tekenabdeckungen und so weiter halten ja auch Jahrzehnte.


    Jetzt mal eine allgemeine Anleitung zum Resopal aufkleben:

    Alle im Handel erhältlichen Plattenoberflächen sind i.d.R. glatt genug. Spanplatte, Sperrholz, Tischlerplatte usw.

    Die Platte mit 80er oder 100er Schleifpapier mit einem Scheifklotz leicht Überschleifen. Damit gehen auch kleine festhaftende Verschmutzungen usw. ab.

    Gründlich Abstauben.

    Resopal auf der Rückseite auch überschleifen um evtl. Verunreinigungen zu entfernen.

    Gründlich Abstauben.

    Kleber auf beide Teile auftragen, ablüftenlassen (lange genug) beide Teile aufeinanderlegen und Pressen. Mit Rolle, Zwingen, Presse usw. Eben halt so, wie es bestens Möglich ist.

    Kanten klebt man, sofern sie auch aus Schichtstoff sind, wenn möglich übrigens nachher an die Platte. (dafür gibt es natürlich Ausnahmen, z.B. Innenausshnitte) Das hat folgenden Grund: Wenn z.B. mit einer Presse geklebt wird, und der Umleimer nur Minimal über die Fläche steht geht die Kante kaputt.
    Außerdem ist es einfacher, das Resopal mit Übermaß auf die Platte zu kleben und die Platte dann zu zu schneiden als anders herum.

    Platten zuschneiden, wenn eben möglich, von der Rückseite. Bei einer Tisch- oder Formatkreissäge ist das sowieso so, bei Handkreissäge oder Stichsäge aber eben nicht. Also, von hinten schneiden.

    Holzkanten klebt man vorher an.

    Überstehendes Resopal beimachen geht am besten mit einer kleinen Oberfräße mit 45 Grad Fräßer der einen Anlaufring hat. Vorsicht, die abgefräßten Späne unterm Oberfräßentisch machen gern unschöne Kratzer auf Kanten oder Fläche. Ansonsten halt mit der Feile. Um längere, überstehende Stücke, z.B. Kanten bei zu arbeiten, Hält man einen Holzklotz vor die Kante über die Stelle die bearbeitet werden soll, umd ritzt mit einem Stecheisen den Schichtstoff von hinten vor. Schon lässt sich die Kante ohne Beschädigung leicht abbrechen.


    Nochmal zm aufkleben mit Leim.

    Das geht auch ohne Heißpresse. Einfach mit wasserbeständigem Weißleim. Es darf natürlich nicht zu kalt sein. Nach den gleichen Vorarbeiten wie beim Pattex den Weißleim auch mit Spachtel auftragen, aber nur auf die Trägerplatte, den Schichtstoff auflegen und Pressen. z.B. mit einer zweiten Platte die ausreichend beschwert wird. Diese Zulagenplatte sollte mind. 16, besser 19 oder gar 22mm stark sein. Oder man nimmt Schraubzwingen. Um damit auch in der Mitte einer größeren Fläche Pressen zu können, kann man z.B. stärkere Holzleisten über die Zulagenplatte legen, die in der Mitte mit 1-2mm staken, flachen Unterleghölzchen unterlegt wird, damit auch hier Druck auf die Verleimung ausgeübt wird. Die Trägerpatte sollte dafür aber auf ausreichend dicken Unterlagen liegen die mitgespannt werden, um Verziehen nach oben zu vermeiden. Wenn man mit "Beschwerung" arbeitet, darauf achten, das auch hier die Trägerplatte plan und ausreichend aufliegt. Darauf achten, das der Leim einigermaßen gleichmäßig überall aus der Klebefuge rausquilt, sonst mehr Zwingen / Gewicht verwenden. Warten, nach einem halben Tag ist auch das fest. Aber die Platte neigt ehr zum Verziehen, wie einige hier schon richtig bemerkt haben. Dagegen hilft eine Gegenbeschichtung auf der Rückseite. Entweder auch aus Schichtstoff, oder aus Furnier, aber das geht ohne Presse nicht wirklich gut.
    Wichtig sind auch "richtige" Schraubzwingen. Nicht diese Billiggußdinger aus dem Baumark. Leider sind die teuer. Wenn man sie aber oft braucht, lohnt der Anschaffungpreis.

    Eine Presse muß nicht heiß sein, Weißleim klebt auch ohne Hitze. Mit Hitze geht es nur schneller. Anders ist es z.B. bei Kauritleim, der klebt nur heiß, aber den werden wohl die wenigsten hier einsetzen. Hier ein paar Temperaturabhänige ca. Abbindezeiten unter der Presse:

    30 Grad = 25 bis 30 min.

    60 Grad = 15 bis 20 min.

    90 Grad = 8 bis 10 min.

    Lieber etwas länger, schadet nix. Das sind Erfahrungswerte aus langjähriger Tätigkeit, i.d.R. passt das.

    Wenn man keine schöne wohltemperierte Werkstatt hat, kann man auch die Zulagenplatten erwärmen. z.B. Heizstrahler / Lüfter. Dann aber oben und unten eine Zulagenplatte verwenden, damit die Wärme gleichmäßig aufs Material wirkt. Und die beklebten Platten nicht warm irgendwo hinlegen, sondern z.B. durch hinstellen für Luftaustausch sorgen, sonst werden die schnell krumm. Das Erwärmen der Zulagen ersetzt aber von der Abbindezeit her keine Heispresse, wo die Temperatur dauerhaft einwirkt. Es vermindert nur "Störquellen" wegen zu großer Kälte.


    Ohne Presse ist aber sicher Pattex für die meisten hier das Mittel der Wahl. Große Flächen kann man kleben, indem man die Platte auf den (ebenen) Boden legt, das Resopal auflegt und sich dann von einer Kante zur anderen mit der Rolle vorarbeitet. Dabei den Schichtstoff nicht komplett auflegen, sondern nur an der Anfangsseite. Kleine, etwa 1 cm dicke saubere Holzleisten als Abstandshalter zwischen den Platten, die nach und nach herausgesogen werden verhindern das Aufliegen und damit eine mehr zu korrigierende Verklebung. Über die geklebte Fläche kann man getrost drüberlaufen. Die hält das aus. Sonst bräuchte man kein Schichtstoff nehmen.

    Noch ein Trick der das Auflegen von Resopal erleichtert: an der Anfangsseite klebt man kleine Klötzchen von unten auf den Überstehenden Rand des Schichtstoffs die dann beim Auflegen an die Plattenkante angelegt werden. Somit ist die Gefahr geringer, das die Platte beim Auflegen verrutscht und am anderen Ende nicht passt.

    Als Bezugsquelle empfehle ich übrigens auch einen Schreiner. Da kann man sich im Musterbüchschen was Schönes aussuchen und er besorgt das dann. Da ist es wahrscheinlich billiger als im Baumarkt. Die sind sowie so fast immer zu teuer. Oder die Qualität ist schlechter. Denn auch bei Schichtstoff gibt es unterschiedliche Qualitäten.

    Und zum Schluß:

    Resopal ist nur ein Markenname! Es gibt auch Duropal, Getalit usw. usw..... :wink:

    Nicht das wir uns wieder falsch verstehen wie neulich beim Styrodur.

    Duck und weck.......... :wink:


    Und schönen ersten Advent

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

    6 Mal editiert, zuletzt von Anton (2. Dezember 2012 um 11:30)

  • Hallo Anton,

    da hast Du mir ein schönes Adventsgeschenk gemacht mit dieser ausführlichen Darstellung. Die räumt mit vielem Halbwissen und Unsicherheiten bei mir auf - bei manch anderem sicher auch, Danke!

    Empfehlung an die Mods: vielleicht zieht ihr dieses Posting aus dem Thread raus und pflegt ihn in die Wissensbasis ein? Das Thema stellt sich oft und ist so schneller gefunden.

    Grüße aus dem schön verschneiten Schwarzwald

    Mobilix

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

  • Mobilix

    Danke! Es freut mich das verstanden wird was ich geschrieben habe.

    Ich hab den Beitrag zum Thema Leim aber nochmal etwas verändert. Da ist mir noch was eingefallen was evtl. zu beachten ist um das Ergebnis besser zu machen.


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Zitat von Anton

    Nicht recht hat Restler wenn er sagt: Man muß sich bei großen Flächen beeilen.

    Hallo Anton, warum bist du denn so streng zu mir :D ?
    Das bezog sich auf das Auftragen des Klebers. Das Zeug ist, wenn es aus der (frischen) Dose kommt, zähflüssig aber fließfähig. Bei einer angebrochenen Dose, die bereits ein paar Wochen steht, ist das bereits einen "Ticken" schlechter. Nach dem Auftrag beginnt sich der Kleber in eine Art weiches Kaugummi zu verwandeln, am schnellsten dort, wo er am dünnsten ist. Und am dünnsten ist er dort, wo ich noch einmal nachträglich auftragen möchte, auch an den Rändern. Dann setzt sich auch noch der 1mm Zahnspachtel zu und/oder es es bilden sich kleine, unförmige, zähe "Kaugummigebilde", die man wiederum entfernen sollte, damit sich unter dem Schichtstoff keine Beulen bilden.
    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man vor dem Auftrag nicht zuu entspannt sein sollte. Alles griffbereit, Azeton (für unabsichtlich versaute Hände oder Spachtel), zweiter Spachtel in Reserve, ... Ich hatte während des Auftrages des Klebers jedenfalls keine Langeweile, im Gegenteil. Kann aber auch an meiner fehlenden Routine gelegen haben.
    Mit dem Ablüften hast du sicher recht, lieber etwas länger als zu kurz warten. Wenn man da zu schnell ist, können sich im Extremfall sogar Beulen von den ausgasenden Lösungsmitteln bilden.
    Ansonsten ist es immer wieder schön zu sehen, wie man hier auf die Tipps anderer Leute zurück greifen kann (habe ja auch bereits in der Vergangenheit brav gemacht, was du mir gesagt hast :wink: ).
    Gruß Restler

  • Zitat von restler

    Das bezog sich auf das Auftragen des Klebers. Das Zeug ist, wenn es aus der (frischen) Dose kommt, zähflüssig aber fließfähig. Bei einer angebrochenen Dose, die bereits ein paar Wochen steht, ist das bereits einen "Ticken" schlechter. Nach dem Auftrag beginnt sich der Kleber in eine Art weiches Kaugummi zu verwandeln, am schnellsten dort, wo er am dünnsten ist.


    Hallo

    da hadda recht, der Restler! :wink:


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo,
    habe schon im letzten Fahrzeug und jetzt wieder alle sichtbaren Flächen der Einrichtung mit HPL beschichtet.
    Möbel vom letzten Fahrzeug nach 10 Jahren fast noch wie neu. Top Oberfläche. Nur jedes Jahr etwas mit "Möbelpflege" behandeln.

    Der Nachteil liegt zunächst im Gewicht.
    Da jeweils die 2. Seite (Rückseite) auch beschichtet werden muss (Gegenzug/ sonst verzieht sich das Holz sehr stark) kommt selbst bei 0,8 mm ein ordentliches Gewicht zusammen.

    Habe deshalb aus Gewichtsgründen die Möbel in Sandwich-Bauweise erstellt.

    Dazu muss zuvor alles genau durchgeplant werden, damit an den Stellen, wo nachher Befestigungsschrauben, Beschläge, Türschlösser oder sonst statische Kräfte eingeleitet werden auch im Inneren "Material" ist.
    Holzrahmen aus Fuma (sehr leicht) beidseitig beplankt mit 4mm Pappelsperrholz, das mit HPL vorher beschichtet wurde.
    Das HPL mit Weissleim auf das Pappelsperrholz aufbringen.

    Ich habe alles in einer Schreinerei unter der Presse verleimt. Wenn die Presse auf ca. 50°C beheizt ist, reichen wenige Minuten Presszeit.
    Für Kleinteile geht das natürlich auch mit Zwingen.

    So ist ein Gewicht von ca. 6kg pro m² möglich...also ähnlich von folienbeschichteten Selbstbauplatten aus Pappelholz.
    Der Arbeitsaufwand ist natürlich viel höher, aber dafür ist es eben keine "DC-Fix- Holzimmitation".

    Jeder wie er will und kann.

    Andreas

  • Hallo

    Besten Dank an alle für die ausführlichen Erklärungen, somit ist mir einiges klar geworden.

    Mit diesen Tipps werde ich mich zwischen Weihnachten und Neujahr an den
    Möbelbau machen. Die Heizbare Werkstatt ist kein Problem, sogar 25 bis 30 Grad wären möglich.

    Jetzt muss ich nur noch sehen woher ich den Pattex Air Classic und die Pattexrolle bekomme.

    Vielleicht könnte mir noch jemand sagen wie ich resp. mit was ich den 0.8mm HPL Schichtstoff
    vor dem Aufkleben zuschneiden kann.?.
    Und nach dem Kleben sollte es mit einem Bündigfräser für die Oberfräse möglich sein. Stimmt dies?

    Gruss

    Marcel

  • Zitat von Mamuag

    Die Heizbare Werkstatt ist kein Problem, sogar 25 bis 30 Grad wären möglich.

    Ich muss zu geben, da keimt bei mir ein gewisser Neid auf.

    Zitat von Mamuag

    Mit DIESEN Tipps werde ich mich zwischen Weihnachten und Neujahr an den
    Möbelbau machen.... Jetzt muss ich nur noch sehen woher ich den PATTEX AIR CLASSIC und die Pattexrolle bekomme.

    Die bisherigen Tipps bezogen sich auf Pattex KRAFTKLEBER Classic. Du hast dir jetzt den Sprühkleber ausgeguckt. Der wird zwar ausdrücklich für deine Verwendung angepriesen, bietet aber sicher andere "Fußangeln". Der Hersteller empfiehlt auch ausdrücklich seine eigene Sprühpistole bzw. stellt an diese recht genaue Anforderungen (z.B.Düsenstärke). Und dann empfiehlt er einerseits das Sprühen über Kreuz, andererseits soll man "überlappenden Sprühauftrag" vermeiden. Wie soll das gehen :roll: ? Wenn das jetzt keine Verwechselung, sondern gezielte Auswahl ist, wäre es nett, wenn du über deine Klebeaktion hinterher ein paar Worte verlieren könntest.
    Gruß Restler

  • Ja, zuerst wollte ich den Leim aufspritzen, bin jetzt aber davon abgekommen und werde den "Classic" nehmen.
    Dieser kann ich mit Pinsel, Rolle oder Zahnspachtel auftragen. Gibt keine "Schweinerei" und ich muss nicht nach jeder Platte
    die Pistole reinigen.

    Werde selbstverständlich über meine Klebeaktion berichten.

    Gruss
    Marcel

  • Zitat von Mamuag

    Vielleicht könnte mir noch jemand sagen wie ich resp. mit was ich den 0.8mm HPL Schichtstoff
    vor dem Aufkleben zuschneiden kann.?.
    Und nach dem Kleben sollte es mit einem Bündigfräser für die Oberfräse möglich sein. Stimmt dies?


    Hallo


    zuschneiden geht am besten auf einer Tisch, besser Formatkreissäge. Wenn das nicht möglich ist, kann auch eine Handkreissäge mit einen Blatt mit passend feiner Zahnung genommen werden. Wie schon gesagt, dann von der Rückseite schneiden. Stichsäge mit feinem Blatt geht auch, nur neigt die Zum "Hoppeln" und damit zum einreißen vom Schichtstoff.

    Wichtig ist das das Material gut aufliegt. Möglich wäre z.B. eine breitere Auflage auf einer ausreichend stabilen Platte rechts und links vom Sägeschnitt, so das der Schnitt in einem 2, 3cm breitem Zwischenraum liegt. Also so: auf die Arbeitsböcke Platten mit 2-3 cm Zwischenraum, darauf das Matial mit guter Seite nach unten, und den Schnitt genau im Zwischenraum. Platte festspannen oder sonstwie gegen Verrutschen sichern (ein - hoffendlich freundlicher - Helfer hält fest) Die Säge sauber führen, am besten mit festgespannter Anschlaglatte.

    Schmale Streifen kann man in Querrichtung auch mit Cuttermesser oder Stecheisen auf der Rückseite einritzen und dann abbrechen. Für lange Seiten taugt das aber nix.

    Sicher kann man einen Bündigfräßer mit Anlaufring benutzen, besser geht aber zuschneiden aufs genaue Maß nach dem bekleben. Wenn beide Seiten beklebt werden, die weniger sichtbare Seite wiederum zur Säge zeigen lassen. Und wieder ganz wichtig: Wenn mit Handkreissäge gearbeitet wird, unbeding die Säge sauber führen, Schichtstoff hat sehr schnell "Ausreißer" wenn die Säge auch nur etwas schlingert.


    Pattex und Rolle gibt es im gut sortierten Maler- oder Tischlereibedarf. Baumärkte sind machmal toll (wenn auch teuer oder schlecht) weil sie soviel Auswahl haben. Wenns aber ans Eingemachte geht, geht nix über den Fachhandel!


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Das "Schneiden" funktioniert übrigens auch sehr sauber mit dem Multimaster, natürlich mit Leiste zwecks Führung. Da das Schwing-Kreissägeblatt dünner als ein Millimeter ist, muss es keine 3mm breite Stückchen aus dem HPL "hacken", wie das bei normalen Sägen der Fall ist.
    Gruß Restler

    Einmal editiert, zuletzt von restler (3. Dezember 2012 um 18:42)

  • Hallo

    Anton: Besten Dank für deine ausführlichen Erklärungen und Tipps.Ich werde es erst mal
    an den Muster die ich bekommen habe, versuchen.

    Restler: Auch Dir ein Dankeschön, Fein Multimaster habe ich und scheint mir eine guten
    Tipp zu sein, ich arbeite lieber mit dem Multimaster als mit einer Kreissäge.

    Gruss

    Marcel

  • Zitat von restler

    Das "Schneiden" funktioniert übrigens auch sehr sauber mit dem Multimaster, natürlich mit Leiste zwecks Führung.


    Hallo

    stimmt, am das Ding hab ich nicht gedacht. Liegt vielleicht daran, das ich ersten keinen habe, und zweitens das Glück hab, bei solchen Arbeiten auf Profimaschinen in einer Schreinerei zurückgreifen zu können wo ich lange beschäftigt war.

    So was wie das hier, wenn auch nicht ganz so modern, kann keine Handwerkskleinmaschine ersetzen:http://www.altendorf.de/index.php?id=22&L=0

    Aber auch ein Multimaster is was feines, da gibts nix! 8)


    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Hallo

    Nochmals eine Frage für die Verklebung der HPL Platten resp. zum Leim.

    Ich habe von Würth ein Datenblatt für Furnierleim erhalten. Da steht " Flächenverleimung von
    Schichtstoffplatten (HPL Platten) auf Holz, Spanplatten, Tischlerplatten und MDF Platten".

    Hat jemand schon erfahrungen mit diesem Leim ?

    Ist es eine Alternative zum Pattex Classic ?

    Besten Dank

    Gruss Marcel

  • Da es bei Würt viele Leime und Kleber gibt müsstest Du schon genauere Angaben machen.
    Aber ich vermute es handelt sich um Leim und nicht um Kleber wie Patex. Das soll heißen
    Die Verleimung muss gepresst werden, ist meiner Meinung nach aber besser wie eine Verklebung. Bei großen Flächen ist dies ohne Presse schwierig. Wo ich nochmals hinweisen wollte, wichtig ist auf jedem Fall ein Gegenzug auf der Rückseite . wurde auch schon angesprochen aber ich bin der Meinung dieser muss bei Flächen immer sein. Gruß Klaus

  • Hallo

    Habe heute versucht auf die erste Trennwand den HPL aufzukleben. Leider ohne Erfolg.

    Ich habe den Pattex Classic genommen und wollte diesen mit dem Pinsel auftragen (Roller habe ich auch
    ausprobiert). Da der leim relativ dickflüssig ist und meine Pappel-Holzplatten stark saugen ist es kaum$
    möglich den leim aufzutragen.
    Dann habe ich den Kleber verdünnt. Hatte nur Nitro zur Hand. Dann konnte ich diesen einigermassen
    gut aufstreichen.
    Habe den Kleber dann natürlich ablüften lassen bis er nicht mehr an den Finger klebte.

    Dann habe ich die beiden Platten zusammengefügt und mit der Pattex-Rolle angepresst.

    Leider hält es nicht, konnte die Platten wieder trennen als ob es keinen Kleber dazwischen hat.

    Wo liegt das Problem? Kann der Kleber nicht verdünnt werden? oder nicht mit Nitro? Saugen meine Sperrholzplatten zu stark
    und ich muss ein 2. mal Kleber draufstreichen?

    Gruss Marcel

  • hallo,
    ich gehe fest davon aus , daß Du beide Seiten mit Pattex eingestrichen hast -
    also kann es nur an dem mangelnden Klebedruck liegen.

    Die Endfestigkeit von Pattexverklebungen hängt einzig von dem initialen Anpressdruck ab -
    dh Du hast bei einer Flächenverklebung fast null !
    Sinnvoller ist eine Verleimung und vorübergehende Anpressung mit einer angeschraubten
    Spanplatte - die vier Schraubenlöcher mußt Du anschließend natürlich kaschieren und zur
    Sicherheit gegen austretenden Leim eine Folie zwischen HPL und Spanplatte legen...

    aber ich bin nur ein Holzwürmchen -frag mal lieber Anton

    LG
    Ralf
    gutes Gelingen im neuen Jahr

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

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