"Lohnt" sich der Umbau auf AGM`s als Versorgungsbatterien?

  • Servus!

    Ich bin mal wieder am hin und her überlegen und komme auf keinen grünen Zweig :(

    Irgendwann muss mal die Elektrik fertig werden, dazu müssen aber auch neue Batterien her. Geplant hab ich 200Ah +/- unter der Rücksitzbank (VW T3). Jetzt schwanke ich gerade hin und her ob sich die Mehrkosten für AGM´s lohnen, oder ob es nicht doch wieder (wie auch schon früher) Zyklenfeste Blei-Säure Batterien auch tun würden?

    Zur Auswahl stehen zwei Typen:

    Banner Energy Bull 100Ah (2 Batterien = 260€)

    oder

    Banner Running Bull AGM 92Ah (2 Batterien = 330€)

    Preislich sind´s "nur" 70€ Unterschied und 16Ah weniger bei den AGM´s. Aber werde ich damit glücklich, also mit AGM? Bringen die so viel mehr Strom als die Zyklenfesten, offenen Systeme? Kurz um, lohnt es sich die 70€ mehr zu zahlen dafür? Klar, bei den offenen sollte ich die Gase nach draußen führen - ist aber kein Problem.
    Allerdings ist meine Starterbatterie eine "Wartungsfreie" Blei-Säure Batterie (Sonnenschein) welche noch recht neu ist.

    Ladesystem ist eigentlich auch vorhanden:
    Lima 120Ah, Sterling Hochleistungsregler ProReg B, Büttner Ladegerät. Solar ist noch nicht vorhanden, kommt eventuell irgendwann.
    Verbraucher sind:
    Kompressor Kühlbox (Waeco CDF 35), LED-Licht, Radio + aktiv Sub, 12V Ladegerät für´s Handy, 300Watt WR (ab und an mal den Laptop laden)


    Gruß Arne

  • Hallo Arne,

    es ist sehr schwer zu diesem Thema eine vernünftige Antwort zu geben. Die Einsatz/Reiseart ist Ausschlag gebend. Viele Wohnmobile brauchen gar keine Versorgerbatterie. Sie haben zwar eine drin, die wird aber nie gebraucht. Zu Hause hängt ein Erhaltungslader dran, um die Batterien am Leben zu halten und am Zielort wird auch gleich Landstrom angelegt. Unterwegs sorgt der Absorber-Küli mit Gasbetrieb für Kälte. Frei stehen tun eh nur die wenigsten!
    Ich selber habe 1+3x88Ah Starterbatterien eingebaut. ein einfaches Trennrelais für 99€ sorgt für den Ladeprozess. Letztes Jahr hatte ich den Verdacht das die Batterien schwächeln. Ich habe mich kurzer Hand entschlossen nach 5 Jahren intensivem Einsatz die 3 Versorger zu erneuern. Das hat mich 205€ gekostet. Wenn ich wieder 5 Jahre Ruhe haben, dann ist das für mich okay.
    Soweit meine Erfahrungen mit meiner Billiglösung.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Stimmt, da hatte ich was vergessen zu erwähnen :oops:

    Stehe eher selten am Campingplatz, sprich ich hab nur "selten" Landstrom. Zu Hause kommt klar der Strom aus der Dose, nur unterwegs muss meist die Lima dafür her halten :roll:

    Schwere Entscheidung :?

  • Hallo, ich würd mir Gedanken über die tasächliche Energiebilanz machen.
    Du hast kein Solar, also ist die Frage ob es häufig zum "ausquetschen" der noch vorhandenen Reserven kommt, oder ob du eher locker über die Runden kommst bis dein Gefährt wieder bewegst.
    Wenn letzteres der Fall ist und du in naher Zukunft Solar hast würde ich AGM Batterien nehmen, im andern Fall machen die Blei Batterien vlielleicht mehr Sinn weil sie dir so maches Tiefentladen eher verzeihen.
    Eine Überlegung wäre vl noch der Einbauort, Blei sollte belüftet werden.
    Aber wie auch Nunmachmal meint, sicherlich nur eine Einschätzung. ich glaube bei geringem Verbrauch ist nichts wirklich verkehrt.

    Grüße Peter

  • Ich habe eine 100Ah-Starterbatterie verbaut mit einfachem Trennrelais.
    Nach 5Jahren mußte ich jetzt die 10 Jahre alte Starterbatterie erneuern.
    Da arbeitet jetzt die Aufbaubatterie, da sie die gleiche Größe hatte.
    Selbst der Küli arbeitet über Batterie, aber alle Geräte sind sehr sparsam.
    So sind 5-7 Tage mit einer Batterieladung drin und die Haltbarkeit ist auch ok.
    In meinem 1.Womo (Hünermobil) hatte einer eine 2. Aufbaubatterie eingebaut.
    Die haben sich immer gegenseitig zerstört. Da ich den Fehler nicht finden konnte hatte
    ich eine entfernt und die erste durch eine größere ersetzt und hatte nie wieder Probleme.
    Und das war auch nur eine normale Starterbatterie.
    Man muß ja nicht die allerbilligste nehmen. :wink:

    Das Leben ist zu kurz um sich lange zu ärgern
    Gruß,
    Stefan

  • Hallo,

    Du schreibst leider nicht, wie Du die Aufbaubatterie während der Fahrt laden willst. Ein Hochleistungsregler an der LiMa heißt ja erst einmal nichts. Irgendwie muss die Energie ja auf Starter- und Versorgerbatterien verteilt werden.

    Viele Grüße
    Oliver

  • Eieiei, stimmt! Das hatte ich auch vergessen zu erwähnen. Die Trennung zwischen Versorger und Starterbatterie erfolgt mit einer 150A low drop out (?) Trenndiode (für 3 Batteriebänke, wobei ich nur zwei verwenden will da die zwei Versogerbatts zusammen geschaltete werden zu einer Batterie). Der Hochleistungsregler lässt sich auf AGM einstellen.

    Hab ich noch was wichtiges Vergessen? Kabelquerschnitt hab ich an 25mm/mm gedacht, Längen sind ca. 2m.

    Gruß Arne

  • Hallo Anre,

    "low drop" bedeutet, dass der Spannungsabfall an der Diode nicht die üblichen 0,7V sondern weniger (meist 0,3V) beträgt. Den Spannungsfühler des Sterlingreglers unbedingt an die Starterbatterie anschließen, da diese direkt mit der LiMa verbunden ist und von daher dort die höchste Spannung zu erwarten ist. Wenn Du den Fühler an den Versorgerbatterien anschließt, riskierst Du, dass die Starterbatterie eine zu hohe Spannung bekommt und zu Gasen beginnt.

    Wegen der Betriebsart des Reglers würde ich ein wenig experimentieren. Da Du einen Spannungsabfall an der Diode und der Leitung zwischen Starterbatterie und Versorgerbatterie hast, der durch den LiMa-Regler ja nicht kompensiert wird, würde ich es wagen, den Regler in der Betriebsart "Conventional lead acid batteries" zu betreiben. Die Ladeschlusspannung beträgt 14,8V für max. 8h. In der Betriebsart "Sealed Lead acid and some A.G.M batteries" stoppt er schon bei 14,4V für max. 4-6h. Schau in den technischen Daten der Trenndiode nach, was für ein Spannungsabfall zu erwarten ist. Sind es >=0,3V kann man das Experiment machen, denke ich. Ein bisschen Verluste an den Leitungen dazu und schon passt es. Damit hättest Du quasi die "Nachteile" der Trenndiode kompensiert. Das mal so als Denkanstoß...

    Viele Grüße
    Oliver

  • Hi Arne,

    ich stand auch vor einer ähnlichen Entscheidung, wobei mir diese Videos von Sterling weitergeholfen haben:

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    Also wenn du die Gase ableiten kannst und ab und an mal Wasser nachgießt haben die offenen Blei-Säure Batterien bestimmt mehr Vorteile. Die im Video angesprochenen Offenen Blei-Säure Batterien von Trojan haben auch einen reguläre Entladetiefe von 80%, das sollte man beim Preis/Gewicht mitkalkulieren. Bei Trojan lohnt sich auch das studieren der Datenblätter, da die Ah einige Batterien als C20 (Entladung in 20h) angegeben sind. Bei einer Entladung in 100h wie sie von den meisten Herstellern angegeben wird, haben die noch etwas mehr an Kapazität.

    schöne Grüße
    Franz

  • Hallo Arne,

    in der Doka habe ich 2 Bosch S6 AGM mit je 95 Ah eingebaut, da wir auch nur äußerst selten Campingplätze ansteuern.

    Gespeist werden Sie entweder von den 2 St. 75 WP Modulen auf dem Dach…

    …oder natürlich von der 120A LiMa. Dazwischen hängt ein Cyrix-i Batterieverbindungsrelais.

    Im Hochdach-Syncro ist das mit den PV-Modulen etwas schwieriger. Ich hatte immer ein mobiles dabei, das ich dem Sonnenstand nach ausgerichtet habe.

    Dort habe ich auch eine AGM Batterie eingebaut, eine 110 Ah von … ich glaube es war Reimo.

    So, das beantwortet aber nicht deine Frage! Ich tue mir da auch etwas schwer, weil man ja den direkten Vergleich – wie wäre es mit einer normalen Batterie – nicht hat.

    Manche verfolgen die Theorie: lieber öfter mal die Batterie ersetzen, oder andere verwenden ausschließlich identische Starterbatterien, um durchtauschen zu können. Diese Argumente kann man auch nachvollziehen. Die AGM Batterien sind auch immer eine Geldfrage…

    Probiere es aus … ein PV Modul solltest du aber auf jeden Fall dabei haben.

    Gruß,
    Volkmar

  • Moin!

    ich hatte mich vor kurzem für die 2xBull Traktionsakku entschieden, da ich keinen Akku mit Sonderbehandlunganspruch wollte.

    Ich musste meinen T3 früher mehrfach selbst Starthilfe geben (Esp defefekt, Krafstoff fest, Starterakku defekt) und war froh eine Bleibombe als Bordakku zu haben. Ich bin gerne unabhängig von Adac und VW-Autohäusern....

    Ich könnte mir vorstellen, dass ein artgerecht eingesetzter Syncro auch eher "robust" konstruiert wird. Was machst du abseits der Zivilisation, wenn dir der Laderegler oder der Starterakku stirbt?

    Ich betreibe Starterakku und Bordakkus unabhängig voneinander, kann sie aber manuell zusammenschalten (Relais +35qmm-Kabel) . So kann sich der Solarladeregler um die Pflege der Bordakkus kümmern.

  • Hallo,

    auch AGMs sterben nicht gleich, wenn man sie mal zum Starten nimmt. Wenn man parallel zur Trenndiode einen Natoknochen hängt, kann man die Diode auch brücken, so dass man die Versorgerbatterien zum Starten parallel zur Starterbatterie hat.

    Wenn der Sterlingregler ausfällt, ist der Standardregler der LiMa noch als Fallback da. Man kann den Sterling-Regler nämlich parallel zum Originalregler einbauen.

    Viele Grüße
    Oliver

  • Ich sehe schon, dass ich echt ein verzwicktes Thema :roll:

    Danke für eure ganzen Tips! Hmmm, denk ich werd zur konventionellen, offenen Blei/Säure greifen (eben die genannte Banner Energy Bull). So bleibt nur ein Batterietyp im System. Und ein bisschen günstiger ist´s auch :roll:

    @Franz, die Trojan hab ich mir kurz angeschaut, dass wären ja dann GEL-Batterien, also wieder was anderes leider. Einen Schlauch für die Gase nach aussen kann ich legen, dass ich kein Problem. Säure nachfüllen ebenfalls nicht.
    Danke für die Video-Links, da werd ich auf jeden Fall noch rein schauen. Eventuell kannst du mir noch erklären/übersetzten was Banner in seinem Flyer meint mit:

    K20 = 115Ah; K5 = 90Ah; K100 = 135Ah bei der 100Ah Batterie

    Oliver, dass mit den Spannungsabfällen leuchtet ein, nur wie ich den Sterling dann anschließe muss ich mal schauen. Hast du da eventuell Ahnung davon, wie der an einer Bosch-Lima anzuschließen ist (Bj. 1998). Eine Klemme DF ist zwar vorhanden, aber das klappt damit leider nicht.
    Zudem, wie genau verhält sich das mit den Ladespannungen, also sprich mit der Ladekurve wann welche Spannung anliegen sollte? Aktuell an meiner Starterbatterie gemessen hab ich 14,4V mit dem originalen Limaregler (wobei da die Batterie recht leer war). Dachte immer die AGM sollten 14,8V bekommen?

    volkmar, PV kommt noch irgendwann ;) Muss mir bei Gelegenheit mal dein Mobil anschauen kommen. Bin ja bald wieder in der Gegend :mrgreen:

    Gruß vom verwirrten Arne

  • Hallo Arne,

    bei AGMs gibt es Unterschiede. Man muss bei jeder Batterie explizit nachschauen, welche Spannungen verlangt werden. Wenn Du Dich für offene Blei-Säure Batterien entscheidest, kannst Du den Spannungsabfall niicht kompensieren. Es war eben auch nur so eine Idee von mir. Jetzt wirst Du damit leben müssen, dass die Laddeschlussspannung der Versorgerbatterie max. bei U(starter) - U(Diode) - U(kabel) also vermutlich 14,8V - 0,3V - 0,1 V= 14,4V. Das ist inn jedem Fall besser als 13,8V, aber 100% Ladung wirst Du damit nicht erreichen können.

    Du solltest Dir die Anleitung ganz exakt durchlesen. Ich musste bei meiner LiMa den Standardregler ausbauen, dort zwei Kabel anlöten und bei eingebautem Regler die Spannung an jedem Kabel messen. Daraus ergab sich das weitere Vorgehen. Ein Kabel konnte ich anschließend wieder abknipsen. Ich habe keine Ahnung, wie die von Dir genannte LiMa reagiert, daher kann ich Dir keine Tipps dazu geben. Aber die Anleitung ist dabei sehr genau. Im Zweifel die engl. Variante lesen!

    Viele Grüße
    Oliver

  • Servus Oli, deine Tipps helfen mir auf jeden Fall weiter, Danke :)

    Wie sieht denn eigentlich eine optimale Ladekurve aus für offene Blei/Säure Systeme? Leider konnte ich dazu noch nichts finden, bzw. bin ich immer davon ausgegangen, dass für die offenen Systeme die max. Spannung 14V nicht übersteigen sollte da sonst die Bat anfängt zu kochen ?!?
    Auch ist mir das mit der Ladeschlussspannung noch nicht ganz klar. Ist das die max. Spannung die zum laden anliegen darf? Und für wie lange?

    Denke rein von den Erfahrungen her (andere Womofahrer) werd ich zu den konventionellen Systemen greifen (also keine AGM).

    Wegen dem Regler werd ich mich nochmal´s intensiv mit der Anleitung von Sterling beschäftigen. Ich hab´s mal überflogen, aber ganz durchgeblickt hatte ich da noch nicht. Nur das wird schon irgendwie klappen.

    Sorry für die vielen Fragen, aber ich merke schon, das Thema ist sehr komplex :shock:

    Gruß Arne

  • Hi Arne,

    die technischen Angaben: K20 = 115Ah; K5 = 90Ah; K100 = 135Ah bei der 100Ah Batterie

    bedeuten: Bei 100 Stunden Entladezeit hat die Batterie eine Kapazität von 135Ah. Normale Batterien kann man bis 50% entladen, ohne sie zu schädigen. Hast du also 2 von diesen Banner Batterien hast du eine Kapazität von 135Ah zur Verfügung, da du aus jeder Batterie die Hälfte entnehmen kannst.

    Würdest du offene Trojan Blei-Säure Batterien nehmen, würdest du mit einer einzelnen Batterie auskommen, z.B. mit einer mit 150Ah (=166Ah/K100). Da du die zu 80% entladen kannst hast du gleich viel Strom zum Verbrauchen, aber weniger Gewicht. z.B. die da: http://www.online-batterien.de/shop/Trojan-J1…-cycle-Batterie (Die hat auch Kappen die das Wasser nachfüllen leicher machen).

    Die Dokumentation von Trojan ist auch sehr gut. Hier steht eigentlich alles was man wissen muss: http://www.trojanbattery.com/ProductLiterat…alProducts.aspx

    schöne Grüße
    Franz

  • Danke für den Link Mobilix, dass hat mich auf jeden Fall auch weiter gebracht und einige Fragen beantwortet auch wenn der Tom viel über andere "schimpft" :wink: Denke, die anderen haben auch ihre Daseinsberechtigung ;) Werd dann mal meine vorhandene Technik verbauen.

    @ Franz, danke für die sehr gute Info! Da werd ich doch nochmal genauer umschauen müssen. Das Argument mit Entladetiefe und Zyklen ist doch sehr gewichtig! Vor allem ist das bei den genannten Bannern ja nicht so der Fall :/

    So, Arbeit geht weiter...

    Gruß Arne

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