Multiplex für Möbelbau

  • Hallo allerseits,

    wir sind zwar nach dem Verkauf unseres (Fertig-)mobils noch auf der Suche nach einem Basisfahrzeug für den Selbstausbau, machen uns aber schon fleissig Gedanken über den Ausbau. Studieren passender Womobox-Threads inklusive versteht sich :)

    Für das Rohmaterial der geplanten Möbel aus Multiplex haben wir gestern mal unserem lokalen 'HolzLand' Händler einen Besuch abgestattet, aber jetzt bin ich verwirrt - aus diversen Möbelbau-Diskussionen im Forum und auch Webseiten diverser Hersteller (http://www.interplac.de, http://www.mobautec.de,..) hatte ich eigentlich den Eindruck, dass die furnierten Multiplexplatten so direkt zum Möbelbau taugen, also ohne große Nachbearbeitung, in etwa a la Baumarkt Billig-Span-Möbelbauplatten:
    Passend zurechtsägen, zusammenschrauben/-kleben, fertig :)

    Nur das, was uns der 'HolzLand' Mitarbeiter dort aus dem Multiplex/Sperrholz-Sortiment vorgeführt hat war komplett unbehandelt..
    Muss man das furnierte Multiplex grundsätzlich noch streichen/lackieren? Ich hab gedacht, bis auf die Schnittkanten wäre das so fertig 'einsatzbereit' ;)
    Oder gibt's bei anderen Holzhändlern anderes Fu-Mu?
    :?:

    Merci,
    Jan

  • Hi, Jan,

    nee, ganz so einfach ist es nicht... Die Multiplexplatten sind einfach mehrere dünne, gegeneinander um 90° gedrehte und miteinander verklebte Holzschichten - ohne jegliche Oberflächen-Endbehandlung. Um diese gegen Feuchtigkeit und Schmutz unempfindlich zu machen, mußt Du sie ölen oder lackieren. Rohes Holz - und um nichts anderes handelt es sich bei den Multiplex-Platten - ist im Wohnmobil nur bedingt geeignet.
    Ein Vorteil der (wasserfest verleimten) Multiplexplatten gegenüber anderem Holz ist einerseits die Verzugsfestigkeit durch die gedrehten Faserrichtungen der einzelnen Lagen, zum anderen eben der wasserfest Leim, der die jeweils darunter liegende Holzschicht vor Eindringen von Feuchtigkeit schützt, so daß die Stabilität der Platte auch bei ungünstigen Einflüssen lange sehr hoch bleibt. Fritz hat einmal enen Versuch gemacht, bei der er eine Multiplexplatte 2 Jahre im Freien stehen gelassen hatte: die oberste Schicht war marode, die darunter liegende angegriffen, doch darunter war alles noch 'jungfräulich' - so habe ich seine Erfahrung in Erinnerung.

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Hallo Jan,

    Du schreibst was von firnierten Multiplexplatten. Diese sind im Gegensatz zu den "normalen" Multiplexplatten mit einem geschliffenen Furnier versehen. Die müssen wirklich nur nich zurechtgesägt und zum Möbel zusammengebaut werden ..... und dann natürlich geschützt werden. Das kann durch eine Lackierung, eine Lasur oder durch das Behandeln mit Hartölen und Wachsen erfolgen. Wir haben die öbel unseres WOMOS aus diesem MAterial hergestellt und dann mit einem Hartöl der Fa Osmo behandelt. Nach nun 6 Jahren Gebrauch ist das Holz wirklich noch ok und kleinere Macken kann man durch Schleifen und Nachölen jederzeit beheben.

    Die normalen Multiplexplatten kann man auch zum Innenausbau nehmen, nur ist halt die Deckschicht nicht aus einem entsprechenden Furnier sondern aus einer Lage Birke oder Pappel je nach Platte. Aber nach einem Schleifen zum Glätten der Oberfläche, kann man auch dieses Material durch Ölen, Lasiren oder Lackieren dann haltbar machen.

    Besten Gruß

    HWK

  • Unser Reisemobil wurde vor knapp 20 Jahren mit 7-fach verleimten Pappelsperrholzplatten ausgebaut. Das "Furnier" besteht aus einer Dekorfolie und sieht imer noch prima aus. Gekauft wurden sie (wie auch vieles andere) beim Pieper in Gladbeck.

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • Hallo,
    bitte verwechselt hier nicht Multiplex mit den verschiedenen Sperrhölzern.
    Nicht zuletzt ist das Gewicht und der Preis sehr unterschiedlich.
    Das was Du zum Möbelbau benötigst (nur zuschneiden und zusammenbauen) sind z.B. die folienbeschichteten Möbelbauplatten samt Zubehör aus dem Reimo-Katalog.
    Alles Andere ist Schreinerarbeit.
    Wenn Du handwerklich geschickt bist, das Werkzeug und das know how besitzt, sind auch Möbelbauten aus "echtem Holz" möglich.
    Multiplex ist zwar grundsätzlich super Stabil aber auch super Schwer. Also Vorsicht bei der Materialwahl.

    Andreas

  • Hallo zusammen
    Multiplexplatten sind Bleischwer,
    aus Buchenholz.
    Buchenholz ist Hart und druckfest ,Stabil
    und wurde schon immer im Gestellbau verwendet,
    wie Stühle oder Tische

    Sperrholz aus Pappel oder Birke sind leicht Stabil
    und deshalb auch für den Ausbau geignet.
    Die Beschichtung von dem Sperrholz ist
    reine Geschmacksache

    Viele Grüße Dieter

    Qualität setzt sich eben durch !
    und wie verfahren
    Mit einem Womo kann man sich nie verfahren,
    man lernt höchsten neue Wege u. Ziele kennen.

  • Hallo zusammen,

    danke für das Feedback! Und wieder etwas dazugelernt..
    Als "Multiplex furniert" wird bei den Holzhändlern scheinbar durchgehend billigeres Trägermaterial (z.B. Pappel-Sperrholz-Träger) mit 'hübschem' Deckfurnier bezeichnet, daher hab ich mal die Terminologie übernommen. Wir schauen schon bewusst nach Multiplex, kein Sperrholz mit Papierfolie - ist aber sicher Geschmackssache. Mit der Papierfolie haben wir schon unsere Erfahrungen gemacht, daher diesmal 'echtes' Holz.
    Werden also noch zusätzlich etwa 20l Osmo Hartöl auf die Einkaufsliste kommen :D

    Da werd ich dann wohl erstmal ein paar Testanstriche auf Restholz machen um einen Eindruck von der endgültigen Oberfläche zu bekommen;
    Buche und Birke ist ja selbst bei lokalen Holzhändlern am einfachsten zu erhalten, in allen zum WoMo-Bau sinnvoll einsetzbaren Stärken (<15mm) zumindest.
    Pappel/Kiefer würde ich jetzt mal als Bastel-Sperrholz einordnen, nicht wirklich ideal zum Möbelbau.

    Kennt jemand zufällig Händler im Grossraum München, die auch andere Holzvarianten (außer Buche/Birke) in diversen Plattenstärken an Endverbraucher abtreten?

    Jan

  • Hallo Jan,

    Multiplex ist eigentlich den schichtweise verleimten Furnierplatten vorbehalten. Diese Furniere sind bei den üblichen Multiplexplatten aus Birke und nur das Deckfurnier ist dann aus der gewünschten Holzsorte. Ich habe diese Platten mit einer Stärke von 16 mm und beidseitig Buche furniert beim örtlichen Holzhändler bezogen. Dieser hatte sie bei einem Hersteller geordert, da 16 mm nicht die gängige Stärke ist. Da das Holz eh vom Hersteller direkt geliefert wurde, kannst Du Dich ja mal gerne bei Holz Matthey in Wuppertal erkundigen. Eventell können die dann auch direkt nach München leifern.

    Das Holz ist sicherlich wesentlich schwerer als Pappelsperrholz. Eine gewisse Gewichtsreserve sollte man schon eingeplant haben. Ich habe z.B. die Böden dann in 9 mm Birke Multiplex ausgeführt und dann mit einer Deckleiste aus 16 mm Platten versehen. Die Möbel sind eigentlich noch wie an ersten Tag, da halt die üblichen "Kampfspuren" mit einem Bund Stahlwolle weggeschliffen werde können und dann mit einem Baumwolltuch etwas Öl nachgerieben wird.

    Besten Gruß

    HWK

  • Zitat von jan_b

    Wir schauen schon bewusst nach Multiplex, kein Sperrholz mit Papierfolie


    Nee, Jan, Papierfolie gaanz bestimmt nicht.

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • Zitat von hwk

    Das Holz ist sicherlich wesentlich schwerer als Pappelsperrholz. Eine gewisse Gewichtsreserve sollte man schon eingeplant haben. Ich habe z.B. die Böden dann in 9 mm Birke Multiplex ausgeführt und dann mit einer Deckleiste aus 16 mm Platten versehen.


    Eine andere Methode ist, senkrechte Möbelwände (die nicht sichtbar sind) mit großen Löchern oder länglichen Ausschnitten zu versehen = weniger Material, weniger Gewicht, aber immernoch sehr stabil.
    Guck Dich mal hier in Ausbau-Freds um.

  • Hallo Jan
    und alle anderen

    So blauäugig wie du habe ich auch angefangen. Das Thema Holz habe ich völig unterschätzt. Holz und alles dumrum ist heutzutage ein Hightec-Produkt.
    Ich beginne zwar erst in Kürze mit dem Möbelbau, meine aber, inzwischen einige Infos gesammelt zu haben, die z.Teil (für mich) vorher nicht so offensichtlich waren.

    1. Möbelbauplatten ...
    ...scheint eine Wortschöpfung von Reimo zu sein. Pappelsperrholz in nur einer Stärke (15-16mm) und wenigen Designs. Beschichtung 0,6 mm CPL (vermute ich). Oberfläche sehr robust.
    aber wer will schon überall unnötigerweise solche Stärke verbauen. Bei Alternativen kann man bei der 3,5 Tonnen-Größe 20 bis 60 kg sparen.

    2. Oberflächenbeschichtung
    - Das Weichste ist Folie (Papier). Gibt es zum Beispiel bei Tischer. Leider nur in einem Design, aber in verschiedenen Stärken. Oberfläche sehr weich (Trägermaterial Pappel).
    - CPL sehr hart, meist 0,6 mm meist als Rollenmaterial, sollte vom Schreiner in der Presse geklebt werden. Handling etwas heikel. Breite 130 cm. Beide Seiten müssen beklebt werden.
    - HPL noch härter (Tische, Arbeitsplatten oder eben Möbel). Als Platte 130 cm x ? cm. sonst wie CPL.

    Pro qm HPL ab ca 20,- € aufwärts. 1 qm Holz landet bei ca 90,-/qm
    Gewicht: Trotz der geringen Stärke von 0,8 mm ergibt sich durch die doppelte Beschichtung ein horrendes Zusatzgewicht. 800 bis 1200(!) kg/Kubikmeter. Eine Beschichtung mit HPL entspricht einer zusätzlichen Pappelperrholzdicke von fast 6 mm. Oder anders ausgedrückt. In einem 3,5 Tonner macht die Beschichtung mit HPL ca 40 kg aus.

    3. Verfügbarkeit
    Viele Hölzer oder Platten sind von Privatleuten nur schwer zu besorgen, z.B. wasserfest verleimtes Pappelsperrholz. Schreiner haben bessere Möglichkeiten.

    4. Bezeichnungen
    Selbst Holzfachleute setzen Holzbezeichnungen manchmal etwas wahllos ein.
    Beispiele:
    Sperrholzplatten und Multiplex-Platten. Grundsätzlich ist auch Multiplex nichts anderes als Sperrholz (allerdings leichter in wasserfester Verleimung zu bekommen).
    Birkensperrholz hat mindestens als Deckschichten Birke. Die Trägerschichten dazwischen können irgend etwas sein (meist dann von geringerer Qualität. Zwar leichter, aber dann auch weicher). Ich habe schon Pappelsperrholz in der Hand gehabt, das in der Mitte "irgendetwas" hatte, das ich mit dem Fingernagel heraus kratzen konnte.
    Multiplex Birke besteht in der Regel ausschließlich aus Birkenholzschichten.
    Dass Multiplex grundsätzlich schwer ist, stimmt so nicht. Ist ganz einfach davon abhängig, welches Holz und welche Stärke. Gibt es in sehr vielen Holzarten und Stärken.

    5. Furnier
    Die z.T. großen Preisunterschiede hängen auch mit den unterschiedlichen Furnierarten zusammen. Günstig, aber weniger für Möbelfronten geeignet ist Schälfurnier. Das wird wie von einer Klorolle vom Baum geschält und ergibt unvorhersehbare Maserungen.
    Messerfurnier entsteht aus scheibenweise geschnittenen Bäumen, ist entsprechend teurer.

    6. Massivholz
    Die Klappentüren wollte ich aus Rahmen und Füllung machen, die Rahmen also aus Massivholz. Das Musterstück gefiel mir aber nicht, denn es war aus einer Massivholzplatte herausgeschnitten. Und die bestehen leider aus lauter zusammengeklebten Holzstückchen. Sieht also prinzipiell aus wie Parkettboden. Und Rahmen im Parkettbodenlook sehen nicht so toll aus. Rahmen sollten also aus Brettern und nicht aus Platten geschnitten werden.

    So, das waren mal einige der Weisheiten, die ich im Laufe der letzten Zeit sammeln konnte. Muss ja nicht jeder so viele Holzwege laufen wie ich. Mit ein paar Tipps kann man vielleicht Abkürzungen nehmen.

    Also ist nun Hartwachsöl von Osmo angedacht, dann sahleifen, nochmals ölen und polieren (genau das wollte ich ursprünglich vermeiden).

    Und noch etwas. Gestern habe ich auf einem Messestand Holzproben gesehen. Jeweils die eine Hälfte roh, die andere Hälfte mit Hartwachsöl farblos behandelt. Es war erstaunlich, wie sich bei den unterschiedlichen Hölzern die Farbe geändert hat. Unvorhersehbar. Von kaum (Ahorn) bis zu sehr stark (von hellbraun zu dunkelrot, Holzart weiß ich nicht mehr). Also vor dem Holzeinkauf auf jeden Fall probeölen mit einem Muster.

    Ende der Vorlesung
    Gruß Restler

  • Zitat

    Die Klappentüren wollte ich aus Rahmen und Füllung machen, die Rahmen also aus Massivholz. Das Musterstück gefiel mir aber nicht, denn es war aus einer Massivholzplatte herausgeschnitten. Und die bestehen leider aus lauter zusammengeklebten Holzstückchen. Sieht also prinzipiell aus wie Parkettboden. Und Rahmen im Parkettbodenlook sehen nicht so toll aus. Rahmen sollten also aus Brettern und nicht aus Platten geschnitten werden.

    Wie waer's dann mit 'echtem' Massivholz, kein Leimholz (das ist das mit den zusammengeklebten Holzstückchen)?
    Oder optional zwei stärken Multiplex, wurde hier auch schon öfters erwähnt/gebaut: Rahmen dickeres Multiplex, Füllung 3mm Multiplex/Sperrholz oder sowas.


    Zitat

    Also ist nun Hartwachsöl von Osmo angedacht, dann sahleifen, nochmals ölen und polieren (genau das wollte ich ursprünglich vermeiden).

    Hmm.. Wieso zwischenschleifen? Aus der Omso Produktinfo zum Hartwachsöl:
    "Die einfache Anwendung – ohne Grundierung und Zwischenschliff – spart Zeit und Geld."

    Gibt's zum Download mit Verarbeitungshinweis auf der Osmo Homepage.

    Jan

  • Zitat von jan_b

    ...Leimholz (das ist das mit den zusammengeklebten Holzstückchen)?


    Moin Jan, damit wären dann wohl OSB-Platten http://www.google.de/search?tbm=isc…1l703l0.1.2l3l0 gemeint? Die sind m.M.n. doch recht schwer, aber womöglich als Bodenplatten geeignet?

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • berny hat geschrieben

    Zitat

    aber womöglich als Bodenplatten geeignet?

    Davon möchte ich dringend abraten. OSB-Platten sind nicht wasserbeständig verleimt, besitzen eine ungeheure Oberflächenrauhigkeit, eine lumpige Mittellage und eine geringe Punktbelastbarkeit. Sie wurden in Californien "erfunden" um dort bei erdbebensicheren Holzskelettbauten als Beplankung zu dienen. Sie besitzen demzufolge eine hohe Widerstandskraft gegen längsgerichtete Zug- und Druckkräfte (Oriented-Strands-Board = die Holzfasern der Deckschichten sind gegen Zug- und Druck stabilisiert).

    Ich habe in meinem Haus aus Kostengründen rund 220 qm als Boden verbaut und kann nur jedem davon abraten. Die Platten sind extrem feuchtigkeitsempfindlich, in den Vertiefungen sammelt sich stets Schmutz, der kaum mehr zu entfernen ist und das Material arbeitet trotz des hohen Leimanteils ständig, so dass sich dauernd Fugen öffnen. Zudem wäre es mir im Wohnmobilbau viel zu schwer.

    Gruß, Mobilix

    Wenn der Hammer das einzige Werkzeug ist, wird jedes Problem zum Nagel...

  • Jan schrieb
    Wie waer's dann mit 'echtem' Massivholz, kein Leimholz (das ist das mit den zusammengeklebten Holzstückchen)?

    Genau das hatte ich vor. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass selbst Fachleute beim Begriff "Massivholz" mit Leimholz daher kommen und man selbst genau aufpassen muss.

    Zitat


    Hmm.. Wieso zwischenschleifen? Aus der Omso Produktinfo zum Hartwachsöl:
    "Die einfache Anwendung – ohne Grundierung und Zwischenschliff – spart Zeit und Geld."Jan


    Weil der Tipp von einem Möbelschreiner stammte. Zum einen bestätigte er, dass Osmo besser sei als die Öle, die er bisher probiert hatte. Zum anderen hatte er die Erfahrung gemacht, dass nach leichtem Zwischenschliff mit 240er Schleifpapier und anschließendem "Polieren" die Oberfläche nochmals besser wird. Wem es nach der ersten Ölung bereits gefällt, der wird sich das einfach ersparen.

    Zitat von Berny

    Moin Jan, damit wären dann wohl OSB-Platten http://www.google.de/search?tbm=isch&hl ... l0.1.2l3l0 gemeint?


    Bin zwar nicht Jan, aber OSB-Platten kamen in meinem Beitrag nicht vor. Das ist was gaaanz anderes als Leimholz.
    Ich sag ja, Holz ist heutzutage ein sehr komplexes Thema.
    Gruß Restler

  • Zitat von restler

    Wem es nach der ersten Ölung bereits gefällt, ...


    Das gefiel mir... :oops::twisted:

    Aus NRW grüsst Berny.
    --------------------------------------------------------------------------------
    Renault Trafic Hochdach, langer Radstand, Selbstausbau 1992.

  • Danke Restler :)
    Wir sind hier in der Diskussion wohl eh schon konfus genug vom Produkt-Zoo der holzverarbeitenden Industrie..
    (...als mein Opa noch als Schreiner aktiv war, gab's bei ihm in der Werkstatt nur Holz :D ... )

    Um nochmal kurz zusammenzufassen:

    OSB:

    Leimholzplatten:

    und - tadaaa - Multiplex:


    Zitat

    Weil der Tipp von einem Möbelschreiner stammte. Zum einen bestätigte er, dass Osmo besser sei als die Öle, die er bisher probiert hatte. Zum anderen hatte er die Erfahrung gemacht, dass nach leichtem Zwischenschliff mit 240er Schleifpapier und anschließendem "Polieren" die Oberfläche nochmals besser wird. Wem es nach der ersten Ölung bereits gefällt, der wird sich das einfach ersparen.

    Guter Tipp, danke!
    Scheue ja auch das Zwischenschleifen aber dann werd ich mal an einer Probe testen, ob das (mit mir am Schleifpapier ;-)) in dem Verfahren besser ausschaut..

    Jan

  • Hoi

    Und da war noch das gute alte Sperrholz: https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Sperrholz

    Sperrholz besteht aus mindestens drei Holzlagen, deren Faserverlauf unter einem Winkel von 90° verleimt wird. Dadurch werden richtungsgebundene Werkstoffeigenschaften wie z. B. das Quell- und Schwindverhalten über die Plattenebene homogenisiert. Durch die Art, Anzahl und Anordnung der Holzlagen ergeben sich der Plattenaufbau und seine spezifischen Festigkeitseigenschaften.

    Die Lagen des Sperrholzes können aus Massivholztafeln, Furnieren, Stäben oder anderen Holzwerkstoffen bestehen. Je nachdem wird unterschieden nach

    Stab- bzw. Stäbchensperrholz, auch Tischlerplatte genannt, besteht aus einer Mittellage aus gesägten Vollholzleisten (Stäben) oder Schälfurnierstreifen (Stäbchen).
    Furniersperrholz, auch Furnierplatte genannt, besteht ausschließlich aus einer ungeraden Anzahl an Furnieren, die symmetrisch zur Furniermittellage kreuzweise verleimt werden. Eine Platte über 12 mm Dicke und mit mindestens 5 Lagen wird als Multiplex-Platte bezeichnet.
    Brettsperrholz, auch Kreuzlagenholz genannt, besteht aus mehreren, über Kreuz flach übereinanderliegenden Massivholztafeln.
    Zusammengesetztes Sperrholz besteht aus einer oder mehrerer Innenlagen anderer Holzwerkstoffe wie Spanplatten oder nicht holzhaltigen Materialien wie Kunststoffschichten, beispielsweise zur Schalldämmung. Die Außenlagen bestehen aus Furnier.

  • Hallo Jan, die Sperrholzplatten auf Deinem letzen Foto sind kein echtes Multiplex, sondern ganz normale "ordinäre" Sperrholzplatten. Echtes Multiplex hat dünnere Schichten und keine dicken Weichholz-Schichten dazwischen..... und ist horrend teuer.......

    Möbelbau aus echtem Massivholz ist nicht nur teuer sondern auch relativ kompliziert, weil Du nur sehr gut abgelagertes Holz mit hoher Dichte verwenden solltest. Nicht abgelagertes Holz neigt je nachdem aus welcher Stelle es aus dem Stamm geschnitten wird, zum Verziehen und zum Reißen...... da solltest Du ne Menge vom Faserverlauf und von der Verarbeitung verstehen.... frag mal Anton.......

    Zusammengefasst ist festzuhalten, dass sich Möbelbau aus massiven schweren Hölzern, egal ob Echtholz, Multiplex und anderen gewichtsmäßig vergleichbaren Werkstoffen (z.B. auch furnierte Spanplatten) ausschließlich für Mobile eignet, bei denen Du keine Gewichtseinsparungen im Hinterkopf haben musst, also in der 7,5 t Klasse oder echte Busse/LKW.

    Wenn Du Holzoptik und Gewichtsersparnis kombinieren willst, rate ich zur Fachwerkbauweise für Möbelseitenwände und Bett-/Sitzkästen und Rahmenbauweise für die Möbeltüren/-klappen aus Profilleisten mit Füllung.

    Fachwerk?
    Die Platten, die Du erzeugst, bestehen aus 20x20 mm oder 20 x15 mm Leisten. Oberer Abschluß bei Sitz- und Bettkästen ist eine durchgehende Querleiste, nach unten rechts und links zwei Eckleisten und je nach gedachter Belastung auf den Meter noch eine oder zwei Leisten nach unten zum Boden. Nach vorne zur Sichtseite hast Du alle Möglichkeiten. Du kannst eine dünne 4 mm starke Sperrholz oder Multiplexplatte davorkleben und in schöner Holzoptik mit Lasur und Klarlack oder mit Öl aufbereiten oder, wenn Du Teppichboden da drauf kleben willst, mit einer janz billigen Pressstoffplatte abschließen. Ausgefacht wird sorgfältig und ein wenig auf Spannung mit 20 mm Styrodur, das erträgt auch hohe Flächenbelastungeen, trägt mit und ist wasserfest und leicht. Am Boden wirds mir Kunststoff-Eckverbindern sichtbar oder (innerhalb der Wand, ist aber nachher kaum lösbar) verschraubt. Nach innen schließt Du mit Faserplatten ab, die auch ein Dekor tragen können, damits hübsch aussieht, wenn Du in den Kasten reinschaust.
    Bei Möbelseitenwänden machst Du einen Rahmen, bei dem die senkrechten Latten von oben bis unten durchgehen. Irgend wo oben und unten je einen Querholm, der den Abstand und damit die Form festlegt, aber das ist optional, die Befestigung an der Abdeckplatte reicht eigentlich aus. Das ist bei 40 cm Möbeltiefe meist genug. Wenn Du viel Last auf die Regalbretter erwartest, eine Kleiderstange einbauen willst oder eine Resopalküchenplatte dran befestigen musst, oder wenn es 50 oder 60 cm Möbeltiefe gibt, dann sollten es drei oder gar 4 senkrechte Leisten werden. Als Abdeckung verwendest Du dünne Platten mit Furnier oder Foliendekor, auch da reichen 4 mm locker aus, innen wird wieder mit Styrodur ausgefacht. Die Lage der senkrechten Leisten musst Du dir gut merken (anzeichnen, Schraubenköpfe bei Verschraubung zusätzlich zur an sich ausreichenden Verklebung schön mittig auf die Leisten), denn nur dadran kannst Du etwas festschrauben oder Tragnippel oder Auflageleisten für Regalbretter befestigen.

    Das alles ist natürlich nicht "massiv" im Sinne der alten Handwerkstradition im guten Möbelbau, aber man baut ja keine Luxuswohnung, sondern was Zweckmäßiges und vor allem Preiswertes und Leichtes für das mobile Urlaubswohnen......

    Aber natürlich....das ist Anregung.......keine Bauvorschrift.....denn "Jeder nach seinem Chacun", wie der gebildete Franzose zu sagen pflegt.....hihihi

  • Nun noch mein Senf dazu, :D

    das letzte Bild , die untere Platte , ist eine 3-Schicht-Platte !

    Wie schon fast richtig bemerkt ist die Ablagerung des Holzes sehr wichtig. Jedoch ist es weniger als
    Ablagerung zu verstehen , sondern es ist die Holzfeuchte , die ausschlaggebend ist.
    Luftrocken bekommt man Holz von ca. 15-18% Holzfeuchte. Das ist zu nass !!
    Ich habe die 3-Schichtplatten selbst gepreßt und habe die Deckschicht (5mm) auf ca. 5-6 %
    heruntergetrocknet ,vor dem verleimen. Die Erfahrungswerte haben geziegt , das z. B. 10%
    Holzfeuchte bei 3-S-Platten zuviel ist und dann Risse auftreten können.
    Bei leimholz ist die Rissgefahr nicht so groß , dafür arbeitet es mehr , verzieht sich und wird wellig.
    Leimholz würde ich auf keinem Fall empfehlen ,da in einem Wohnmobil die Luftfeuchtigkeit stark
    schwankend ist.
    Multiplex ist an sich OK , ist leider nur in Birke u. Buche erhältlich .
    Mehr Auswahl hat man bei den 3-S-Platten , sind aber nicht an jeder Ecke erhältlich.

    Na denn , es gibt viel zu überlegen. :mrgreen::mrgreen:

    Rainer

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen