Neuer Sprinter Allrad als Basis

  • Hallo Forum

    ich möchte mir ein neues Fahrzeug zulegen, mit etwas mehr Geländegängikeit und Bodenfreiheit wie mein Ducato. Ich habe den neuen Sprinter mit Werks-Allrad in die engere Wahl gezogen. Das Modell 315 mit 150PS. Diese Variante erscheint mir noch die beste Verbindung zwischen Alltagstauglichkeit und Geländegängigkeit zu sein. Alles andere ist mir entweder zu teuer (Neuer Daily 4x4) oder zu schwer (möchte bei 3,5t bleiben) oder nur für die feuchte Wiese (Ford Transit) oder zu schlecht (Dangel-Umbauten für Ducato und Freunde).

    Hat jemand bereits Erfahrungen mit dem Ding bzw Ahnung über günstige Beschaffungswege bzw. eine Alternative auf die ich noch nicht gekommen bin?

    Danke
    Georg

  • Hallo Georg,

    interessantes Thema.
    Was kostet denn der Mercedes Sprinter 4x4 und wer baut ihn.
    Der Daily ist ja wirklich sündhaft teuer, da ist der Bremach extreme ja ein Schnäppchen und sicher doppelt so gut.

    Gruß

    Gisbert

  • Hallo Gisbert,

    die spinnen bei Iveco. Der Daily kostet nach Rabatt genausoviel wie der große 10t. LKW 4x4. Mal sehen wie lange die das durchhalten. Aber wahrscheinlich ist es eh nur ein Nischenprodukt und das juckt die nicht besonders.

    Der Sprinter den ich will ist der Werks-Allrad von Mercedes Die Teile kommen von der Firma Oberaigner und werden im Mercedes-Werk eingebaut. Der Aufpreis liegt bei ca. 9500 € zum Normalfahrzeug und das ist dann ein zuschaltbarer Allrad mit (kleiner) Untersetzung. Es ist natürlich kein richtiger Geländewagen aber mit großen Reifen hat er so ziemlich die gleiche Bodenfreiheit wie der Iveco und auf der Straße (und da bewege ich mich zu 95%) fährt er wie ein PKW. Der Bremach ist mir nicht nur zu exotisch sondern ich habe mich beim Einsteigen unmittlebar an meinen alten Hanomag F25 Bj 72 erinnert gefühlt. Alles ziemlich "blechern" und schon ziemlich rustikal. Da wir lange unterwegs sein werden und die meiste Zeit davon auf guten Straßen ist mir der Bequemlichkeitsverlust in Realtion zum Geländetauglichkeits-Gewinn zu groß.

    Es stellt sich dann halt nur noch die Frage der Kabine, den Ausbauer habe ich zum Glück schon (und auch schon erfolgreich mit meinem jetzigen Gefährt getestet).

    Du kannst im übrigen die Sprinter-Preisliste auf der Mercedes-Sprinter-Seite downloaden, da ist auch der Allrad mit drin

    Gruß
    Georg

  • Hallo Georg,

    warum es unbedingt ein "Sprinter" sein muß habe ich jedoch noch nicht verstanden.
    Auch nicht was Du eigentlich genau für einen Aufbau möchtest.

    Bei dem Preis würde ich mir mal Gedanken über einen Pickup machen.

    Gruß Ralf

  • Es muss nicht unbedingt ein Sprinter sein. Aber ein Geländewagen-Pick-Up ist mir zu klein. Ich hatte selbst schon HZJ78 und zwei Nissan Patrol umgebaut und die waren hervorragend für kürzere Reisen und Trips in die Wüste. Aber für längere Touren reicht mir die Pick-Up-Kabine nicht. Selbst die am größten dimensionierte Kabine für den 79er Landcruiser (die schon viele Rahmen-Brücke verursacht hat) ist vom Platz- und Stauraumangebot für uns zu eingeschränkt. Ich musste zumindestens für mich feststellen das mit fortschreitendem Alter auch der Hang zur Bequemlichkeit etwas fortschreitet.

    Bezüglich Aufbau stelle ich mir eine "normale" Kabine mit Stauraum-Alkoven vor in der man im Gegensatz zu den Transporter-Versionen das Bett quer zur Fahrtrichtung einbauen kann.


    Gruß
    Georg

  • Der Serien-Allrad Sprinter ist eher etwas für die nasse Wiese als fürs Gelände. Bei dem happigen Aufpreis würde ich überlegen ob ich dann nicht lieber etwas drauflege und mir einen Iglhaut oder einen Mantra hole.
    Allerdings würde ich mir bei 95% Straßeneinsatz überlegen ob nicht ein Sperrdifferenzial ausreicht, damit sparst Du zum einen viel Geld und hast die anfällige Allradtechnik nicht am Hals.

    Den Daily 4x4 und den Sprinter 4x4 kann man nicht vergleichen.
    Der Daily 4x4 ist ja in Wirklichkeit ein Scam und konsequent für den harten Geländeeinsatz gebaut und entwickelt, sowohl vom Allradantrieb her wie auch vom Fahrgestell während der Sprinter einfachste Allradtechnik hat und Rahmen und Karosserie sind überhaupt nicht für den Geländeeinsatz konzipiert und neigen zu Problemen bei häufigerem Einsatz abseits der Straße.

  • Hallo Sven,

    mit dem Mantra hast du recht, Achleitner nimmt ca. 16.000,- EUR für den Umbau. Auch der PIAS (Daily) kostet ca. 16.000 EUR Aufpreis zum normalen Daily.
    Der Iveco Daily 4x4 kostet ca. 68.000 EUR, 20.000 EUR mehr, als der Bremach. Ist dass noch gerechtfertigt? Ich glaube nicht, dass der SCAM besser ist, als der Bremach.

    Gruß

    Gisbert

  • Der Bremach ist klasse, ich hatte vor 5 Jahren auch schon mal den Kauf eines Bremach überlegt, insbesondere da mir direkt im Werk jemand stundenlang telefonisch alle Fragen beantwortete.
    Was letztendlich gegen den Bremach sprach, war die geringe Breite. Bei der möglichen Aufbaulänge kommt nur eine Querschläfervariante in Frage und bei maximal 2m Aufbaubreite bleibt da bei meiner Körpergröße nicht genug Platz für ein Bett.

  • Hallo gbmuc,
    zunächst kommt es auf den gaplanten Einsatzzweck drauf an, welches Basisfahrzeug Du nehmen solltest.
    Egal ob Sprinter/LT, Ducato oder Transit, alle diese Fahrzeuge sind auf NUTZLAST optimierte Transporter/Fahrgestelle, die für den Betrieb auf Strassen ausgelegt sind. D.h. alle Teile sind nur so stark dimensioniert, wie sie für den vom Hersteller geplanten Einsatz/Zielgruppe sein müssen. Auf normalen Strassen gibt es aber keine Dünen und keine Wellblechpisten.
    Will sagen, diese auf Allrad umgebauten Transporter/Fahrgestelle haben ein richtig gutes Schlechtwegepaket, aber sind nicht für den OffRoad Einsatz konzipiert.
    Nun muss man sagen, dass viele dieser Fahrzeuge auch mal etwas härteren Einsatz überstehen (ich war mit meinem Ducato Kastenwagen auch schon in Island), nur sind diese Fahrzeuge dann in vielen Fällen nicht bis an die Grenze Ihrer Tragfähigkeiten ausgelastet (unser Reisegewicht lag bei 3000kg, also 500kg unter dem zul GG).
    Die Iglhaut und Achleitner Umbauten haben lediglich den Vorteil, dass man eine richtige Geländeuntersetzung hat (1:2,5), was schonmal gut ist, weil man langsam fahren kann, aber am Rahmen wird da nichts gemacht und der ist schließlich das "Rückgrat" des Reisemobils.

    Ein Reisemobil bis 3,5to kannst Du mit dem neuen IVECO Daily 4x4 eh vergessen, weil da die Basis viel zu schwer ist.

    Viele Grüße,
    Ronny

  • Erich:

    ich kenne nur den Extreme und der wirkte auf mich ziemlich "rustikal" Die Türen mit den Gummilappen zum festhalten, und auch ansonsten ziemlich "analog". Ist der TREX den größer verändert worden?

    Sven:
    Ich bin leider keine Schrauber und dementsprechend muss ich die vielen negativen Berichte über Mantra und Iglhaut ernst nehmen. Ich kenne selbst zwar nur 4 Leute die solche Geräte fahren, die Problemquote (Vorderachse. usw...) liegt aber bei 100%. Die realen Aufpreise liegen nach meinen Infos eher zwischen 20- und 25TEURO als bei 16T€

    Der Sprinter ist natürlich kein Iveco/Scam, muss es bei mir auch nicht unbedingt sein, kann aber mit der Bodenfreiheit mithalten und das ist mir sehr wichtig.

    Auf alle vielen Dank für die vielen guten Hinweise. Vielleicht fahre ich zur Allrad-Messe und sehe mir vorher noch ein paar Dinge an bevor ich bestelle.

    Gruß
    Georg

  • Die Transporter mit Allradantreb sind etwas zum Bewältigen nasser Wiesen - wenn das ausreicht, ok. Ich habe aber zwei andere grundsätzliche Bedenken:

    1. gibt auch bei ein bißchen Wellblech ein gewichtsoptimierter Transporter rascher w.o.- ich erinnere nur an die gerissenen Scheibenrahmen beim alten Daily 4x4, die Sprinter-Vorderachsen wurden schon genannt, ein paar Haarrisse da, ein paar dort... ob das längerfristig nicht die teurere teure Lösung ist? Einstandspreis ist nicht alles.

    2. ist die Komfortelektronik nett, solange sie funktioniert. Die Heitzungssteuerung via CAN-Bus ist leider schon auch Transporterstandard. Da hat die Werkstatt in Mitteleoropa schon genug zu kämpfen, wenn ein Bauteil spinnt. Mir wäre "klassische Autoelektrik", sagen wir, der 80er oder frühen 90er Jahre sympathischer, denn das verrückt spielende Klimasteuergerät kann auch vitale Bauteile stören.

    Grüsse,
    Peter

  • Zitat von gbmuc

    ..Aber ein Geländewagen-Pick-Up ist mir zu klein. Ich hatte selbst schon HZJ78 und zwei Nissan Patrol umgebaut und die waren hervorragend für kürzere Reisen und Trips in die Wüste. Aber für längere Touren reicht mir die Pick-Up-Kabine nicht. Selbst die am größten dimensionierte Kabine für den 79er Landcruiser (die schon viele Rahmen-Brücke verursacht hat) ist vom Platz- und Stauraumangebot für uns zu eingeschränkt. Ich musste zumindestens für mich feststellen das mit fortschreitendem Alter auch der Hang zur Bequemlichkeit etwas fortschreitet.
    Gruß
    Georg

    Und was ist mit einem US Pickup als Basis? Wenn man da noch einen Festaufbau drauf macht, hast du doch genug Platz, oder?

    Gruß, Holger

  • Die Elektronik ist auch für mich ein wichtiges Thema. Ich bin froh das der LT überhaupt keine Elektronik hat.
    Unser T5 Multivan ist zwar sehr komfortabel, aber bei dem läuft ohne den CAN-Bus nicht einmal das Radio.
    Im Alltagsbetrieb ist es schon ärgerlich wenn man wegen verrückt spielender Elektronik in die Werkstatt muss ( unser MV muss aktuell wieder zum Freundlichen wegen Softwareproblemen), wenn ich aber auf einer (Fern-)Reise bin und plötzlich die Heizung nicht mehr funktioniert oder die Fenster nicht mehr geöffnet oder gar geschlossen werden können weil der CAN-Bus Schluckauf hat, kann dieses zu einem großem Problem werden.

  • Ich kann leider nur über Südamerika sprechen. Wir sind mit unserem 2003er Ducato mit allem möglichen elektronischen Firlefanz ohne Problem 2 Jahre unterwegs gewesen. Aber noch viel überraschender für uns war, dass wir bei den unterwegs fälligen Kundendiensten zumindestens in Chile und Argentinien (gleiches gilt auch für Brasilien) auf hochprofessionelle Werkstätten gestoßen sind, die erst mal ihr Diagnose-Gerät angestöpselt haben und uns vielleicht noch auf die kürzeren Wartungsintervalle für Zahnriemen hinwiesen. Ansonsten alles kein Problem.Das gilt allerdings wohl nur für gängige Fahrzeuge.

    Ein Problem dagegen kann sein die falschen Reifen zu haben, weil die Versorgung sehr stark davon abhängt was in den jeweiligen Ländern gefahren haben. Wir hatten z.B. mit unseren 205-75-16 in Chile ein Problem weil dort die Transporter alle nur mit 15-Zoll-Bereifung unterwegs sind und die 16er alles andere Formate waren wie unsere. Irgendeine exotische Sahara-Bereifung zu wechseln, kann dann schon mal den Gegenwert eines gebrauchten Kleinwagens kosten, mit Fracht und Zoll usw..

    Gruß
    Georg

  • als wir haben einen sprinter 318 cdi kasten mit werksallrad der gerade zum wohnmobil umgebaut wird (war auch für uns ne schwere entscheidung aber 25teuro für den iglhaut allrad zusätzlich war uns zu happig) geometrisch in bezug auf die bodenfreiheit ist der werksallrad (wenn man größere reifen draufmacht) mit dem iglhaut identisch und an der steifigkeit machen die auch nichts zusätzlich (sogar das gegenteil ist der fall demm beim serienallrad werden noch zusätzlich zum schlechtwegepaket am rahmen winkel eingeschweißt)

    ich hatte auch bedenken bei technischen problemen bzw kulanz zwischen MB und iglhaut wie eine heiße kartoffel hin und her gereicht zu werden.

    ein geländefahrzeug wird er so oder so nicht (zumindest nicht mit langem radstand wie unserer) aber der fahrkomfort und verbrauch sind schließlich auch nicht unwichtig und den finde ich beim sprinter im verhältnis zu den anderen transportern spitze.

  • mobilo:

    was hast Du für Reifen auf Deinem Gerät? Ich habe letztes Jahr mal den SCAM/Iveco probegefahren mit All-Terrain-Reifen montiert. Ab 70kmh hat man nur noch das Laufgeräusch der Reifen gehört und das ziemlich laut.

    Gruß
    Georg

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