Nasszelle/Dusche bauen, aber aus was?

  • Hallo Gert, wenn ich nicht zuviel Schrauben und Kleber versenkt habe, dürfte meine Wand noch immer deutlich leichter sein als die 15mm-Platte. Ausserdem biegt sich auch eine 15er Platte ohne weitere Versteifung noch durch, wenn sie uwischen Boden und Decke etwas Druck bekommt.

    Gruß, Tobias.

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
    Mehr zu unserem Fahrzeug gibt es in der Campergalerie - unsere Reisen nach Mittel- und Nordeuropa findet ihr hier.

  • Hallo, Mangiari,
    die Welt ist voller Wunder: Ich bin ein gelangweilter Akademiker und (!!) Möbelschreiner. Da ich inzwischen zwölf Busse in einem ereignisreichen Leben ausgebaut habe, sieht man, beide Berufe können ihren Mann nicht vom Selbstausbau heilen - und inzwischen plane ich den dreizehnten, der Koffer ist bestellt und wird noch vor Weihnachten kommen.
    Herzlich
    Holzwurm

  • hallo Tobias,
    warum sollte denn die Wand von oben Druck bekommen? Ich habe seit 16 Jahren in meinem WoMo eine solche Trennwand und bis heute zeigt sich da weder irgendeine Verbiegung noch sonstige Schwachstelle. Außerdem hat man bei dieser Ausführung nochmals geringfügige Platzersparnis. Wir können ja mal Holzwurm fragen, wie er seine vielen Ausbauten als Spezialist vorgenommen hat. Vielleicht zeigt er uns auch mal den Grundriss seines künftigen Fahrzeugs?
    Beste Grüße
    gert

  • ist gutes Material, leicht, warm, isolierend und schön anzusehn. Eignet sich aber sicherlich nicht für die Verkleidung der Duschwände, da hohe Wasseraufnahme und große Porösität. Sollte deshalb für diesen Zweck behandelt sein und da fängt ja dann das gleiche Problem wieder an.
    Eine andere Alternative wäre die Beschichtung mit Resopal(Melaminharzplatte) die ja auch u.a.für Fassadenverkleidungen eingesetzt werden. Diese Platten gibt es in vielen Dekoren/Farben bei weniger als einem Millimeter Strärke. Mit wasserfestem Kleber verarbeitet, hält diese Duschverkleidung sicher länger als das ganze Fahrzeug.
    gert

  • hi,
    nochmal zum Kork. gert, bist du sicher, mit der hohen Feuchtigkeitsaufnahme? Ich mein, Kork schwimmt doch auch, da kann doch eigentlich keine große Wasseraufnahme sein, oder? Wir haben als Kinder Schiffchen daraus gebaut......

  • Hallo, ice b,

    mit Kork ist das wie mit Styropor: es ist zwar leichter als Wasser, saugt sich aber voll (Styropor geht sogar am Ende unter) - wie übrigends auch Holz.

    Wenn Kork in der Dusche, müßtest Du die Oberfläche versiegeln - oder besser noch lackieren. Aber bei Verletzung dieser Schutzschicht würde Wasser in das Material gelangen und könnte nicht wieder 'raus => Du hast ein wundervolles Schimmelnest...

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

    03.-05.05.2024: Leerkabinen-Treffen

    erstes Juni-WE (07.-10.06.2024): Weinfest - Stellplatz nicht nutzbar

    dritter Sept.-Samstag (21.09.2024): Weinprobe in den WeinbergenStellplätze und V+E vorhanden! Bei Fragen eMail/PN an mich

  • Also ohne jetzt Kork für Wohnmobilduschen gut heißen zu wollen, muss ich jetzt schon mal ne Lanze für's Holz brechen. Im Bad meiner Eltern sind die Wände aus unbehandeltem (ok, leicht geölt) Naturholz, auch dort wo die Dusche ist. Da !! fließt !! also tatsächlich täglich mehrmals das Wasser drüber. Und das jetzt seit über 15 Jahren. Schimmeln tut da aber gar nichts. Das tolle am Holz ist nämlich dass es nicht nur Wasser aufnimmt, sondern auch wieder abgibt.

    Die total toll geflieste, hermetisch und wasserdicht umschlossene Dusche in der Neubauwohnung, in der ich mal wohnte, hat dagegen schon nach kürzester Zeit das schimmeln angefangen, da die Feuchtigkeit halt nirgends hin kam (ok, anständige Leute würden keine Bäder ohne Fenster bauen)

    Holz schimmelt erfahrungsgemäß wesentlich weniger leicht als z.B. Kunstoffoberfläche, weil sich das Holz durch Gerbstoffe und andere "Konservierungsstoffe" zu einem bestimmten Grad dagegen schützt. Schneidebretter aus Holz sind in Laboruntersuchungen auch immer wesentlich weniger bakteriell befallen als solche aus Kunststoff.

    Noch was als Denkanstoß: Habt ihr nie gesehen wie Holz gelagert wird? Die erste Zeit wird das von morgens bis Abends mit Wasser bespritzt, damit es innen und außen gleichmäßig austrocknet und keine Risse bekommt. Das ist Holz, mit dem später noch was gemacht wird. Und das ist bestimmt nicht verschimmelt, wenn die dann Möbel draus machen.

    Ich hätte aber trotzdem gerne eine dichte Dusche und keine aus Holz, da ständig Nässe ausgesetztes Holz natürlich sehr viel arbeitet und außerdem hab ich auch kein Interesse dass das Holz dann langsam wieder Feuchtigkeit abgibt. Will die lieber auf einmal gescheit rauslüften.

  • das stimmt so sicherlich nicht ganz. Die Bewässerung des geschlagenen Holzes im Waldlagerplatz o.ä. wird durchgeführt, damit der Borkenkäfer und seine Artgenossen das Holz nicht weiter angreifen und zerstören. Sonst erfolgt die Trocknung des Holzes heute meist in dafür entwickelten Trockenkammern bei Temperaturen bis ca. 100 Grad, wobei man zum Prozess die Luft entsprechend der Feuchte des Holzes ebenfalls mit Wasserdampf besprüht.
    Bei ausreichender Belüftung kann auch in der Dusche unbehandeltes Holz sehr alt werden, mann sollte dabei allerdings darauf achten, daß Feuchtigkeit ungehindert abfließen kann, da sonst Schimmelbildung auftritt.
    Der Vergleich zwischen Kunststoff und Holz kann so auch nicht zutreffen, denn da muß man schon genau bestimmen, welche Holzart mit welchem Kunststoff begutachtet werden soll. Es würde mich sehr wundern, wenn OP-Tische neuerdings aus Holz hergestellt würden, das müßte doch dann die Konsequenz sein.
    gert

  • Naja, Op-Tische haben ja auch hoffentlich keine zerschnittene Oberfläche mit Lebensmittelresten drin. Sicher kannst Du eine glatte Kunstoff Fläche keimfreier bekommen als eine Holzoberfläche, aber nur durch abwischen/spülen eben keine zerfurchte. Aber ok, wir sprachen ja eigentlich nicht von Brotzeitbrettln :lol:

    Wie gesagt, ich will auch kein unbehandeltes Holz in der Dusche (drum hab ich ja diesen Thread geöffnet), aber Holz so schlecht darzustellen, dass es quasi sofort schimmle, wenn's mal feucht wird finde ich auch nicht fair.

  • @ Gert:

    In einem Sandwichkoffer ist es ziemlich normal, dass je nach Außentemperatur sich das Dach ein wenig wölbt. Bei Sonneneinstrahlung dehnt sich die erhitzte Außenschicht der Platte halt etwas mehr aus. Am deutlichsten soll der Effekt bei Sandwichplatten mit unterschiedlichen Deckschichten sein (also z.B. Alu außen, Holz innen). Bei großen Koffern liegen die Effekte in der Koffermitte schon im cm-Bereich, es sei denn es gibt halt Wände, die die Deckelplatte dort fixieren. Wenn Du jetzt im Sommer ausbaust, hast Du im Winter ggf. auch Druck auf der Wand.

    Einige Womobauer befestigen Trennwände gar nicht an der Decke und verdecken den möglichen Spalt mit Blendleisten. So weit bin ich allerdings nicht gegangen.

    Nochmal zur Wand an sich - eine 15er Sperrholzplatte war mir für insgesamt 2,20 x 2,00 m Wandfläche zu schwer und die zusätzlichen ca. 10 mm Wandstärke haben mir nicht wehgetan.

    Gruß, Tobias.

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
    Mehr zu unserem Fahrzeug gibt es in der Campergalerie - unsere Reisen nach Mittel- und Nordeuropa findet ihr hier.

  • Hallo


    Ich hab den Fred mal gelesen und wenn ich nix Übersehen habe, ist von einer möglichen und guten Wand- und Bodenbeschichtung noch keine Rede gewesen.

    Hochdruckschichtstoffpressplatte.

    Bekannter under den Handelsnahmen Resopal, Duropal oder Getalit.

    Das sind mit Harnstoffharz verpresste Papierlagen die eigentlich jeder als Arbeitsplatte in der Küche kennt. Diesen Belag gibt es auch lose in Plattenform mit etwa 1mm Stärke zum aufkleben, z.b. mit Pattex, oder aufleimen auf alle tragenden Plattenwerkstoffe. Und in 1000 + 1 verschiedenen Dekoren. Marmor, Holz oder Aluriffel, alles ist möglich.
    Das Zeug ist extrem abriebfest, selbst wenn man drauf rum lascht, siehe Laminatboden, und wasserfest ist es auch.

    Nur die Verarbeitung ist für Laien nicht ganz einfach. Und ganz billig ist das Zeug auch nicht. Die Plattengrößen variiren zwischen ca 120x210cm für Türbelege, bis zu ca 150x 410 für größere Möbelbauten. Wenn man besondere Wünsche hat, muß man evtl ne ganze Platte nehmen. Oder man ist flexibel und nimmt evtl. einen Rest aus der Schreinerei. Aber das ist der Ideale Naßzellenbelag. Die Trägerplatte sollte aber nicht zu dünn sein, also mal so ab 6mm aufwärts, und muß, besonders bei dünnen Platten, von beiden Seiten beklebt werden, um Verzug zu vermindern.

    Möglich zum Beispiel:

    Trägerplatte aus Wasserfestem Sperrholz, 6mm. Oben die Kunstoffplatte, unten ein billiges Absperrfurnier. Das unter der Furnierpresse verleimt. Wer keine Presse hat, :wink: kann man ja auch machen lassen.
    Die Furierrückseite eignet sich dann wieder für eine Verklebung mit Sandwitschmaterialien und /oder Leisten.


    Gruß Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • hallo Tobias,
    auf alle Details bezüglich Spannung/Verspannung durch die unterschiedlichsten Einwirkungen einzugehen, ist wohl ein endloses unterfangen.
    Wesentlich ist in allen Fällen, dass sich die Verklebung der Sandwichteile untereinander nicht löst und die Spannungen meist von der Mittelschicht aufgenommen werden. Dadurch wird auch weitestgehend ein Druckausgleich erzeugt. Andererseits liegt die Ausdehnung bei einer Temperaturdifferenz von minus 20 bis plus 40 Grad bei GFK bei 0,5 %/lfm und wann hat man schon einmal 60 Grad Differenz von innen zu außen. Ich glaube nicht, dass die Ausbaufirmen die Befestigung der Wandelemente an der Decke wegen der Temperatureinflüsse meiden. Da liegen andere Faktoren wesentlich näher.
    Gruß gert

  • @ Anton

    auf diese Möglichkeit habe ich bereits am 28.11. hingewiesen.aber Deine Verarbeitungsanleitung ist ja sehr informativ.Solltest aber noch hinzufügen, dass die Platten nicht warm-verpresst werden dürfen wegen dann auftretender Spannungen.(soweit mir aus Erfahrung bekannt)
    Gruß gert

  • @ Gert:

    Wir zersabbeln zwar gerade einen Thread, aber auch bei realistischen Temperaturdifferenzen versucht demnach die Aussen-GFK-Lage meines 4,3m langen Koffers sich um 1-2cm mehr auszudehnen als die Innenlage, wobei die Verklebung wg. der Flexibilität des Schaums sicherlich halten wird, dabei wird die Platte vermutlich nicht glatt bleiben, auch wenn die 'Beule' vielleicht ziemlich klein ausfällt ... na egal.

    Welche Gründe sind es denn Deiner Meinung nach, die Ausbauer dazu bringen, Wände bzw. Möbel die von Boden bis Decke gehen nur unten zu befestigen?

    @ Anton:

    Wie dichtest Du bei den Resopalplatten die Fugen (Decke/Wand/Boden) ab? Genauer - welches Dichtmaterial hält auf der Oberfläche? Das war für mich ein Grund, eine nachträgliche Innenbeschichtung zu machen (siehe VIEL weiter oben im Thread).

    Gruß, Tobias.

    2016er Sprinter 319CDI mit Ormocar-Koffer, gasfreier Ausbau.
    Mehr zu unserem Fahrzeug gibt es in der Campergalerie - unsere Reisen nach Mittel- und Nordeuropa findet ihr hier.

  • Unterschiedliche Ausdehnungen bei Feuchte/Wärmeunterschieden? Großflächig pressen oder gar pressen lassen? Ich glaube das ist mir alles etwas zu wild. Mein Problem ist ja auch dass es sich um einen Kastenwagen mit völlig schiefer Außenwand handelt. Ich denke ich werd jetzt einfach so Siebdruckplatten nehmen, an der krummen Seite so 3mm oder 4mm auf Rahmen und das dann mit einer überstreichbaren Dichtmasse verfugen und hinterher nochmal richtig dicke mehrfach lackieren (also anpinseln ;) )
    Das muss dann reichen.

    Gibt es brauchbare Farbe, die zum einen gut deckt und auch eine richtig belastbare Oberfläche gibt, zum anderen aber nicht ewig die fießesten Lösungsmittel ausdampft? Ich schlaf in dem Ding täglich und hab keine Lust mich da mit so Chemie zu vergiften (unter anderem auch ein Grund warum ich selbst ausbaue).

    Ich hab auch mal einen Testbericht gelesen, bei dem die allermeisten Wohnmobile von der Stange so ziemlich sämmtliche Grenzwerte für Arbeitsplätze überschritten, bei den verschiedensten Stoffen, die durch Farbe, Klebstoffe und Kunststoffe so ausgedünstet werden.

  • Zitat von gert

    auf diese Möglichkeit habe ich bereits am 28.11. hingewiesen.

    @ gerd

    Sorry Gerd - ich habs übersehen. Aber wenn mann mal über 30 Beiträge auf einmal gelesen hat........


    Ein Anmerkung noch dazu: Melamin hat nichts mit Resopal oder so zu tun. Melamin ist eine Beschichtung die aber in keinem Verhältniss zu dem anderen Werkstoff steht. Melaminbeschichtete Spanplatten werden zwar für den Möbelbau eingesetzt, auch für Küchen und so, sind aber nicht im Ansatz so gut von der Oberfläche wie die Harnstoffharzplatten.

    Das mit dem heiss verleimen ist schon so wie du sagst. Die Platten neigen zum verziehen. Krumm werden, wie man so schön sagt. Vor allem wenn nicht beide Seiten mit dem gleichen Material belegt werden.
    Gute Ergebnisse erzielt man daher auch mit Kontaktkleber. ( Pattex) Oder Weissleim, und dann kalt, so um 30Grad, unter der Presse.

    Wobei sich Kontaktkleber auch mit einer Rolle zum Andrücken verarbeiten lässt. Ist aber anstrengend und das Ergebniss nicht so gut.


    Gruß Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Zitat von Tobi

    Wir zersabbeln zwar gerade einen Thread, .........


    Wie dichtest Du bei den Resopalplatten die Fugen (Decke/Wand/Boden) ab? Genauer - welches Dichtmaterial hält auf der Oberfläche?


    Hallo,

    Ja, das mit dem Fred versabbeln, das geht schnell. Oftmals ist es aber auch ein weites Feld, wo es viele Möglichkeiten gibt.


    Abdichten würd ich das mit Silikon. Richtiges Silikon aus dem Sanitärbereich. Was richtig nach Essig stinkt! :D

    Denn auch Arbeitsplatten in der Gastronomie oder im Küchenbau werden damit abgedichtet. Natürlich sollte alles trocken Fett- und Staubfrei sein dann klebt es auch vernüftig. Und ab und zu kontrollieren sollte man die Fugen auch.

    Gruß Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • @ Tobias

    ich gehe mal davon aus, dass der Boden die stabilste und starreste Plattform für die Befestigung darstellt und die aufgesetzte Karosse während der Fahrt wesentlich mehr Bewegungen aufweist. Zudem bestehen doch die Sandwichelemente i.d.R. aus beiderseitig ca. 1-1,5 mm starken GFK-Platten und dazwischen ist Luft(Styropor) Es sei denn, statt Styropor werden an bestimmten stellen tragende Stahl - oder Alu-Profile verwendet. Aber da gibt es dann die bekannten Kaltebrücken (Schwitzwasser) Sonst muß ja die innere Verklegung der GFK-Schale die Gewichte aufnehmen. Da kann man doch so seine Bedenken anmelden.

    Gruß gert

Jetzt mitmachen!

Mit einem Benutzerkonto kannst du das womobox Forum noch besser nutzen.
Als registriertes Mitglied kannst du:
- Themen abonnieren und auf dem Laufenden bleiben
- Dich mit anderen Mitgliedern direkt austauschen
- Eigene Beiträge und Themen erstellen