Allgemeine Elektrikfrage

  • Hallo Leute,

    verzeiht mir die vermutlich dumme Frage, aber ich bin eben Anfänger und weiß es nicht. Bei mir steht noch dieser Frühling an, den GFK Koffer auszubauen, sobald dieser geliefert wird.

    Ich weiß, das es verschiedene Kabelquerschnitte gibt und das man in solchen Fahrzeugen nur Litzen verwendet. Ich weiß, das man die erforderlichen Kabelquerschnitte, welche benötigt werden, errechnen kann. Ich kann es mir aber nicht vorstellen, das dies jeder tun muss, da könnte ich mir vorstellen, das es eine Norm oder anderes Dokument gibt, wo genau sowas drin steht, was wo zu verwenden ist. Gibt es sowas?
    Mein Ausbau wird ein 24V Aufbau, da der LKW überwiegend 24V Elektrik hat, macht wohl das Ganze einfacher und halbiert die Leitungsquerschnitte, ob es da noch andere Argumente gibt, weiß ich nicht. Verbraucher welche möglich sind 24V, dennoch kommen auch 230V mit rein, da es für viele Geräte, wie Handy, Notebook etc. einfacher ist.

    Besten Dank, Gruß Alex

    Insta: 2lions.overland
    MAN L2000 8.153 LAEC 4x4, im Aufbau zum Expeditionsmobil

  • In KFZ wird alles verwendet, von 0,35qmm bis richtig dick für Anlasserstromversorgung. Dünnere Leitungen werden nur für CAN-Bus u.ä verwendet. Die Hersteller versuchen ja jedes Gramm Kupfer und damit Geld zu sparen.

    Jetzt für jeden Verbraucher Querschnitte zu rechnen macht keinen Sinn. Ich hab z.B. 1,5qmm als Standard für Kleinverbraucher verwendet (LED Lampen, Ventilatoren usw). Da hat man noch genug Reserve was parallel zu hängen.

    Bei den stärkeren Verbrauchern lohnt es sich schon mal nachzurechnen. ich hab dann noch 6qmm, 10qmm und 25qmm verwendet. Und der 2200W Wechselrichter hat noch 32qmm Anschlussleitung, die war dabei. Mehr Abstufungen braucht es eigentlich nicht.

    Gruß, Holger

  • Hoi

    Ich würde Wasser und Strom weit auseinander halten. Ebenso 230V und 24V in getrennten Leerrohren. Durchbrüche mit Gummitüllen versehen, damit die Leitung nicht durchscheuert. Leitungen und Leerrohre mit Kabelbindern befestigen. Lange Wege vermeiden, duch vorherige Planung. Beschriften, eventuell verschiedene Farben verwenden, Leitungen nicht löten. Klemmverbindungen (Wago, Phoenix Contact) halten besser als Schraubverbindungen. Bei grösseren Strömen (Ampere) ist besondere Sorgfalt von Nöten. Dafür vorgesehene Schraubverbindungen mit Drehmoment, Beilagscheiben und Sprengring verwenden. Hier sollten die Leitungquerschnitte berechnet und dann grosszügig bemessen werden. In Abhängigkeit von der Leitungslänge (hin und zurück) und der Stromstärke (Ampere). Übergangsflächen besonders beachten, guter Kontakt, ebene Auflage, kein Verkanten usw. Es ist ein Mienenfeld. Diese Leitungen sollten von jemand gekrimpt werdem, der damit Erfahrung hat.

    Grüsse Willy
    _______________________________________________________
    in dubio prosecco ;) mens sana in campari soda ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von willy (18. März 2024 um 15:03)

  • Ahoi,

    auch 230V mit rein, da es für viele Geräte, wie Handy, Notebook etc. einfacher ist.

    Lustig, gerade das sind Geräte für die ich explizit nicht auf 230V gehen würde, die laden ja sowieso über Kleinspannung und da gibt es massig Lösungen die auch an 24V Netzen direkt laufen (z.B. die klassischen USB-Ladebuchsen wie hier bei Reichelt oder wenn es mehr Saft braucht gibt es auch schöne Lösungen die dann aber ggf. etwas teurer sein können (wobei sich da auch günstige Geräte finden lassen). Ich hab z.b. sowas hier von coolgear verbaut und lade damit Handy und Notebook).

    In einem Fahrzeug deiner Größe sind aber sicher zum Schluss auch einige Gerätschaften unterwegs die sowieso die 230V wollen, von dem her macht es auch keinen großen Unterschied.

    Gruß
    Sven

  • Je nach dem wie groß der 230V Wechselrichter ist, hat der ja auch ordentlich Ruhestrom, ggf mehr als das Handy zum laden braucht.

    Von daher machen kleine 24V USB Lader schon Sinn. Dann macht man den Wechselrichter nur an, wenn man wirklich mehr Strom braucht.

    Gruß, Holger

  • Hallo Alex,

    ich habe im Wohnaufbau auch 24V als Nennspannung genommen und für die 12V Verbraucher, welche ich nicht in 24V bekommen habe/nicht wollte ) einen DC/DC - Wandler eingebaut.

    Alles über den Wechselrichter laden ist, wie Holger schon geschrieben hat, nicht gerade sehr sinnvoll. Ein Wechselrichter hat gerne mal zwischen 0,8 und 1,2 A Standby verbrauch und das empfinde ich als zu viel für die kleinen Verbraucher welche dann geladen werden.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • könnte ich mir vorstellen, das es eine Norm oder anderes Dokument gibt, wo genau sowas drin steht, was wo zu verwenden ist. Gibt es sowas?

    Nein, so etwas gibt es nicht. In den Normen stehen die Formeln drin.

    Bei der Frage nach dem erforderlichen Leitungsquerschnitt spielen neben der Stromstärke / Leistungsaufnahme der Geräte auch z. B. die Leitungslänge und der vertretbare Spannungsabfall eine Rolle.

    Ich habe hier in der Wissensbasis aber vor einiger Zeit mal Beiträge zur 12 V Installation geschrieben und da auch eine Tabelle mit Vorschlägen für Leitungsquerschnitte gemacht.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Alex,

    ich arbeite gerne mit einem online Rechner um die Querschnitte zu dimensionieren.

    Querschnittsberechnung
    Yachtbatterie
    www.yachtbatterie.de

    wäre so einer.

    Den Spannungsabfall zwischen 0,2V und 0,3V anzusetzen sehe ich als guten Wert an.

    Gruß Guido

  • Ahoi,

    Lustig, gerade das sind Geräte für die ich explizit nicht auf 230V gehen würde, die laden ja sowieso über Kleinspannung und da gibt es massig Lösungen die auch an 24V Netzen direkt laufen (z.B. die klassischen USB-Ladebuchsen wie hier bei Reichelt oder wenn es mehr Saft braucht gibt es auch schöne Lösungen die dann aber ggf. etwas teurer sein können (wobei sich da auch günstige Geräte finden lassen). Ich hab z.b. sowas hier von coolgear verbaut und lade damit Handy und Notebook).

    In einem Fahrzeug deiner Größe sind aber sicher zum Schluss auch einige Gerätschaften unterwegs die sowieso die 230V wollen, von dem her macht es auch keinen großen Unterschied.

    Gruß
    Sven

    Hallo Sven,

    das ist wirklich lustig, da ich ursprünglich den gleichen Gedanken hatte und davon überzeugt war, das man kein 230V Netz braucht, wenn man keinen Föhn, Kaffeemaschine etc. betreiben muss. Komisch ist aber, das alle Aufbauer, mit denen ist bisher gesprochen habe die 230V auf jeden Fall installieren würden, denn zum Schluss braucht man sie doch. Diese Empfehlung kam, ob wohl keiner daran verdienen wird, da sie alle wussten ich baue selbst aus.
    Ich muss mir das wohl nochmals durch den Kopf gehen lassen, denn so ein blauer Wechselrichter bzw. Multi kostest nicht wenig und wiegt auch noch ziemlich viel.
    Vielleicht macht es mehr Sinn, einen kleineren Wechselrichter, z.B. blauen VE.Direct 24V|250VA zu installieren und daran dann direkt einen Akkuschrauber etc. zu laden falls nötig, das kann im Kofferraum passieren, ohne aufwendiges verlegen der Leitungen.

    Gruß Alex

    Insta: 2lions.overland
    MAN L2000 8.153 LAEC 4x4, im Aufbau zum Expeditionsmobil

    Einmal editiert, zuletzt von MANL2000 (19. März 2024 um 07:05)

  • Gibt es da Bestimmungen zu der größe des Wechselrichtes bzgl. Installation?

    Hab da im Hinterkopf mal was gelesen zu haben von 2000W oder so.

    Da ging es aber glaub um die Kochplatte.

  • Ich würde mir das schon überlegen. Du hast einen großen Koffer, da gehen ein Paar Hausmodule drauf, die kosten nicht mehr viel (<100€). Mit 200Ah @24V LiFePo hast du im Sommerhalbjahr locker genug Strom zum kochen. Dann bist du unabhängig von der Gasversorgung im Ausland. Gas dann nur noch als Backup und im Winter verwenden.

    Gruß, Holger

  • Den Spannungsabfall zwischen 0,2V und 0,3V anzusetzen sehe ich als guten Wert an.

    Für „normale“ Anwendungen, wie Beleuchtung, Steckdosen, Zünder vom Gasherd passen die 0,2 - 0,3.

    Bei spannungssensiblen Verbrauchern mit hohen Anlaufströmen, wie z. B. einer Kompressorkühlbox (oder -schrank) würde ich deutlich dicker dimensionieren.

    Ebenso bei der Standheizung.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Ahoi,

    Lustig, gerade das sind Geräte für die ich explizit nicht auf 230V gehen würde, die laden ja sowieso über Kleinspannung und da gibt es massig Lösungen die auch an 24V Netzen direkt laufen (z.B. die klassischen USB-Ladebuchsen wie hier bei Reichelt oder wenn es mehr Saft braucht gibt es auch schöne Lösungen die dann aber ggf. etwas teurer sein können (wobei sich da auch günstige Geräte finden lassen). Ich hab z.b. sowas hier von coolgear verbaut und lade damit Handy und Notebook).

    In einem Fahrzeug deiner Größe sind aber sicher zum Schluss auch einige Gerätschaften unterwegs die sowieso die 230V wollen, von dem her macht es auch keinen großen Unterschied.

    Gruß
    Sven

    Hallo Sven,

    verstehe ich das richtig, USB-Ladebuchse von deinem Vorschlag direkt an die Aufbaubatterie mit Absicherung der Leitung für z.B. Handy und das coolgear Teil genauso dran und das wäre das Netzteil für ein Notebook und Ladegerät für Handy und co.?

    Was könnte denn alles 230V sein, mir fällt immo nur eine Kaffeemaschine ein und wenn ich kein Ladegerät finde für 12/24V für die Zahnbürste dann das auch noch? Meine Frau sagt, sie braucht keinen Föhn :)

    Danke&Gruß Alex

    Insta: 2lions.overland
    MAN L2000 8.153 LAEC 4x4, im Aufbau zum Expeditionsmobil

  • Was könnte denn alles 230V sein, mir fällt immo nur eine Kaffeemaschine ein und wenn ich kein Ladegerät finde für 12/24V für die Zahnbürste dann das auch noch? Meine Frau sagt, sie braucht keinen Föhn :)

    Induktionskochfeld, oder mobile Kochplatte? Das ist auch super für draußen da windunempfindlich.

    Gruß, Holger

  • vertretbare Spannungsabfall

    Der vertretbare Spannungsabfall hängt auch von der Größe des Abfalleimers ab... :)

    Im Bereich der VDE spricht man i.d.R. von Spannungsfall. Aus der Erfahrung des Ausbaus unseres Ducatoskann ich nur sagen, dass ein schwankender Spannungsfall >1V im Breich der Beleuchtung (aufheize der Nespresso-Maschine) echt nerven kann, da die Beleuchtung merklich anfängt zu "blinken".

    Grüße aus dem Vorharz

  • Hallo Alex,

    verstehe ich das richtig, USB-Ladebuchse von deinem Vorschlag direkt an die Aufbaubatterie mit Absicherung der Leitung für z.B. Handy und das coolgear Teil genauso dran und das wäre das Netzteil für ein Notebook und Ladegerät für Handy und co.?

    Quasi, ja.

    Ich hatte zuerst nur so ein billiges doppel-USB-Ding direkt am Bett (das ist da auch nach wie vor und tut guten Dienst). Als ein Freund dann sowieso bei coolgear bestellt hat hab ich mich mit dran gehängt und ein paar von der kleinen Ausführung (1x USB-C-PD mit glaub 60W Maximalleistung + 1x USB) gekauft. Davon ist eins unter meinem Fahrersitz verbaut und eins soll noch in die Kabine wandern.

    Die einfachen USB-Teile sind bedeutend günstiger, damit geht aber auch schon viel, Handy (aber nicht mit Schnellladung, aber das ist auch besser für den Akku), Tablet, Zahnbürste und vieles mehr. Mit dem größeren mit USB-C-PD geht das gleiche aber nach oben eben mehr. Ich lade/betreibe damit wir gesagt meinen Laptop, dann im Bedarfsfall noch einen mobilen Beamer und so weiter.

    USB C ist ja bei vielen Geräten inzwischen der Standard und zu allem was über klassisches USB geladen wird abwärtskompatibel, du brauchst nur das richtige Kabel und manche Geräte lassen sich auch sehr einfach adaptieren (mein Laptop will 20V Eingangsspannung, hat aber keine usb-c Buchse, darum hab ich von einem defekten Netzteil das Kabel abgeschnitten und an eine entsprechende Platine angelötet damit ich da auch die 20V aus dem PD-Port verwenden kann.

    Gruß

    Sven

  • Guten Morgen,

    danke für die vielen Informationen, damit kann ich schon was anfangen.
    Ich habe mich mit den Litzen ein wenig beschäftigt und je tiefer man da einsteigt, merkt man schnell, das Litze nicht Litze ist. Bei so einer Elektroinstallation, gehe ich davon aus, das Einzeladern besser sind als Doppeladern, da man beim verlegen flexibler ist.
    Was ist die Empfehlung für die Einzeladern H05V-K, H07V-K, FLY, FLRY?

    Alex

    Insta: 2lions.overland
    MAN L2000 8.153 LAEC 4x4, im Aufbau zum Expeditionsmobil

  • Hallo Alex,

    bei unserer Kiste haben wir alle Verbraucher mit diesen schwarzen, Doppeladrigen 1,5 Qmm versorgt. Eine Litze rot, plus, die andere schwarz, für minus. So haben alle Verbrauchen einen eigenen abgesicherten Plus bzw Minus Anschluss.

    Mehrere Lampen, z.B. überm Bett hängen allerdings an einem Strang.

    Für Verbrauchen mit mehr Leistung z.B. Kühlbox, haben wir auch 2,5 Qmm verlegt.

    Unsere Elektroinstalation ist aber auch mehr als übersichtlich, da wir auf alles was nicht unbedingt sein muss verzichtet haben. Wir haben nix außer Licht, die Kühlbox, das Radio und die Heizung. Kein Schnick-Schnack, keine eleketrische Überwachung von irgentwelchem Kram außer dem Batterieanzeiger. Sollten wir in seltenen Fällen mal 230 Volt gebrauchen, stellen wir uns dahin wo es das von außen gibt.

    Infos zu Kabeln und deren Verwendung findest Du auch hier:

    Kabel Schmidt
    Allgemeine KFZ-Elektrik, spezialisiert auf Oldtimer - viele weitere Artikel für Bastler, DIY, Werkstätten aber auch Gewerbe und Industrie. Eigene Fer…
    www.kabel-schmidt.de


    Viele Grüße

    Anron

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

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