Schaden an GFK-Kabine --> richtig reparieren

  • Hi zusammen,

    als erstes möchte ich mich kurz Vorstellen, da es mein erste Nachricht in diesem Forum ist.

    Ich (Max) bin Fahrer eines Iveco 90-16 mit gekürzter Fahrerkabine. Die Kabine mit dem ganzen Innenleben ist über 3 Jahre Arbeit entanden.

    Auch wenn es immer was zu tun gibt bin gerade dabei mich mehr aufs Reisen zu konzentieren.



    Nun zu eigentlichen Thema: Ich habe beim Rückwärtsfahren einen landwirtschaftlichen Anhänger übersehen, der sich dann in meine Kabine "gearbeitet" hat. :wack:

    Ist sch**** und sollte nicht sein aber manchmal passieren dumme Dinge eben.



    Kopf in den Sand stecken bringt ja nichts, deshalb die Nachfrage hier im Forum:

    • Wie ist eure Einschätzung hinsichtlich einer Reparatur?
    • Könnt ihr mir Unternehmen empfehlen die eine solche Reparatur durchführen (idealerweise im Raum Stuttgart) ? --> Bitte per PN mitteilen
    • Wie wurdet ihr eine solche Reparatur angehen?

    Prinzipiell kann ich den Schaden über die Vollkasko abwickeln ist aber vermutlich nicht der präferierte Weg von mir.

    Stattdessen werde ich die Reparatur vermutlich selbst in die Hand nehmen. Konkret habe ich dazu meine Idee verschriftlicht.


    Über fachkundigen Rat bin ich wirklich sehr dankbar. Auch bei der Auswahl der Klebestoffe etc bin ich über jeden Tipp sehr froh.


    Vielen Dank und Gruß


    Max

  • Moin Max,

    Alternativschritt 2. ist besser. Ein Pflaster klebt nicht auf der Haut, wenn es nur auf einer Seite fest ist. Also rundherum die Deckschicht ein paar Zentimeter abtragen.

    Und ich bin ein Freund von Epoxidharz. Vielleicht kannst Du die neue Deckschicht als Gewebe nass in nass mit Epoxidharz kleben. Dann kommst Du auf eine schöne Materialdicke, ohne dass das Pflaster dick aufträgt und Spachtelarbeiten nach sich zieht. Mit Thixotropiermittel etwas eingedickt ist es auch ein guter Kleber zum Einkleben und grobem Abdichten der Schaumplatte.

    Beste Grüsse

    Sebastian

  • Hallo Max,

    schönes Fahrzeug hast du da. Zur Reparatur kann ich nicht so viel beitragen, aber ich würde empfehlen doch mal eine Rückfahrkamera hinten oben anzubringen ;)

    Gruß, Holger

  • Eigentlich sollte sich fast jede LKW Karosseriewerkstatt mit eigener Lackiererei damit auskennen.

    Rückfahrkamera ist auch nicht immer der Heilsbringer. Ich hab im Urlaub beim Rückwärtsfahren einem die Heckklappe zertrümmert. Ich hab immer nur das Auto gesehen mit nem Meter Platz. Die offenstehende Heckklappe hab ich nicht registriert.

    Gruß Ralf

  • Hallo Max,

    ich würde die Alternative empfehlen, mit einer Modifikation:

    Zuerst einmal alles lose abtrennen und nicht versuchen wieder anzukleben.

    Dann die defekte Stellen / den Schaum sauber eckig oder rund rausschneiden, evtl. auch etwas größer, so dass Du saubere, gerade Kanten für den „Isolierungsstopfen“ hast.

    Nun die umliegende GfK-Deckschicht noch so 3-4 ca. um das Loch sauber wegschneiden, so dass da nur noch der Schaum ist. (Aber möglichst nicht in den Schaum schneiden).

    Nun die GfK- Kanten alle flach anschrägen (so auf ca. 1 cm)

    Aus dem Rest nun einen Flicken schneiden, der genau da rein passt. (Also Schaum mit rundherum überstehendem GfK, was auch am ende angeschrägt ist.

    Das ganze dann mit Epoxidharz (oder ggf. Polyesterharz, je nachdem, was für ein Harz im GfK ist) einkleben.

    Bei einer glatten Oberfläche bekäme man das. nun noch mit Gelcoatspachtel sauber hin, so, dass man fast nichts mehr sieht. Das schafft man bei der groben Struktur leider nicht. Aber so hätte Du nur die schmalen Ansatzkanten des GfK. Wenn Du ganz akurat arbeitest, könntest Du aber sogar die treffen.

    Durch das Überlappen und das Anschrägen (nennt man auch „Schäften“) hast Du eine stabile und geschlossene Oberfläche und brauchst keinen Flicken mehr drauf zu setzen.

    Für die Optik kann man dann da evtl. noch ein Motiv drüber lackieren.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hi,

    die Nummer mit dem Fenster klappt nicht :D Da ist die Matraze dahinter ....

    Ich habe inzwischen viel rumtelefoniert und auch eine Werkstatt angefahren. Erste Schätzung der Werkstatt liegt bei 5000-6000Eur. Koten Voranschlag kommt die Tage.

    Die Rückmeldungen sind aber durch die Bank sehr ähnlich und decken sich sehr gut mit der von Dir Krabbe.

    Zusammengefasst:

    • Defekter Schaum raus evtl bis zum Innenliegenden GFK
    • Neuer Schaum mit Schräge und Epoxidharz einkleben
    • Abgelöstes GKF vom Schaum möglichst gut entfernen
    • Intaktes GFK über eine breite von ca 6cm anschrägen ohne den Schaum zu beschädigen
    • Dann 2 Lagen 600g/m² Gewebe und 2 Lagen 160g/m² (Schäften)
    • Anschließend gehts an hübsch machen und Lackieren

    Grüße Max

  • Eine Idee wäre noch: statt aufwendig hübsch machen einfach fertig machen und dann ein Sticker daneben: shit Happens?

    Ich finde die Schätzung mit 5000€ ( aus meiner Sicht ohne Ahnung und Erfahrungen) irgendwie als maßlos und auch übertrieben?

    So teuer kann weder Material, noch die Anzahl der Stunden sein...

  • Finde ich auch völlig überzogen.

    Und ja, ein gut gemachter Flicken ist sowas wie ne Narbe vom Duell. Ich hab das auch so gemacht, nachdem ich rückwärts... ach, lassen wir die Geschichte ruhen. ^^

  • 100% unsichtbar bekommt man das bei der Struktur eh nicht repariert, außer man tauscht die ganze Wand. Also muss man sich schon überlegen, wie man damit umgeht. Vielleicht ein Wandtatoo dort platzieren?

    Mir würde auch noch die Ecke Sorge bereiten. Die muss auch ordentlich repariert werden.

    Gruß, Holger


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  • Dafuer hab ich ein ganzes luftkissenboot aus gfk sandwich gebaut....

    Wenn es ein flicken sein darf wuerde ich einfach was in einer anderen farbe draussen druffpappen und behaupten es ist design.

    150 euro tops selbergemacht.

    5000 ist meiner meinung nach beutelschneiderei

  • Hallo zusammen,


    so meine Reperatur neigt sich langsam dem Ende und ich wollte zumindest kurz meinen eingeschlagenen Weg zeigen.


    Meine Arbeitsschirtte:

    • Abklopfen der abgeloesten stellen
    • Entsprechende Vorlage aus Holz gemacht und mit der Oberfräse und einem Planfräser das GKF auf einer breite von 50mm anschrägen
    • Allen defekten Schaum komplett raus
    • Neuer Schaum mit angedicktem Harz einkleben
    • Schaum verfugen
    • Glasfasermatten zuschneiden - 2X 600g/m² + 1x 400g/m
    • Alle Lagen nass in nass Laminieren
    • Alles Plan schleifen
    • Deckschicht mit ähnlicher Struktur laminiere
    • Jetzt fehlt nur noch schleifen und lackiren :spiel:


    Unterm Strich hat mich die Reperatur knappe 500Eur gekostet. Die Summe an Stunden war aber nicht ohne - Bewusst nicht genau gezählt :angel:

    Hier noch ein paar Bilder

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