Anschluss aussenliegende Gastank an das Fahrzeug

  • „Offene“ Halter für Gasflaschen am Fahrzeugrahmen sind nur bei Fahrzeugen der Klasse N (LKW) zulässig. Da aber Wohnmobilumbauten nach dem Umbau im Regelfall keine Klasse N mehr sind, fällt das genau genommen raus.

    Den Gastank einfach unten am Koffer befestigen wäre das einfachste und sollte bei dem militärischen Koffer auch hinsichtlich der erforderlichen Festigkeiten möglich sein.

    Ansonsten ist die Frage, ob man zwischen Gastank und (flexibel aufgebautem) Aufbau einen Gasschlauch verwenden kann derzeit nach meiner Lesart der Vorschriften ein Graubereich.

    Ich weis nicht mehr bis wann genau, aber es stand früher in den Regelungen für Gastanks in Wohnmobilen explizit drin, dass diese mit festen Leitungen anzuschließen sind.

    In der derzeit (noch) aktuellen DIN EN 1949 von 2011 habe ich das im Text so eindeutig nicht mehr gelesen, auf einer Abbildung im Normtext ist aber noch von einer festen Verrohrung die Rede. Die feste Verrohrung ist eigentlich auch das, was nach meiner Erfahrung all die Jahre in der Ausbildung für die Sachkunde gelehrt wurde / wird. Whynen hat deshalb für Ihre „Tankflaschen“ auch den Anschluss über die etwas flexible Rohrspirale, um dieser Anforderung gerecht zu werden.

    Auf der anderen Seite wird hinsichtlich der Beschaffenheit und des Einbaus von Flüssiggastanks auf die der UNECE Richtlinie Nr. 67-01, Teil II verwiesen. In der ist aber, wenn ich es richtig lese, auch von der Möglichkeit der Verwendung von Schläuchen die Rede.

    Nun gibt es inzwischen eine neue veröffentlichte Entwurfsfassung der DIN EN 1949 (sogenannte prNorm) von Ende 2018, in der sich etwas zu Gastanks verändert hat. Wann die Norm „scharf“ wird, weis ich nicht. Ich vermute, dass es da wegen Corona zu Verzögerungen gekommen ist, aber nicht mehr allzulange dauert, bis die rauskommt.

    Die Entwurfsnorm habe ich noch nicht gelesen, ich wollte auch die endgültige Fassung warten. Kenne somit den Inhalt auch noch nicht.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

    Einmal editiert, zuletzt von Krabbe (4. Januar 2021 um 11:36)

  • „Offene“ Halter für Gasflaschen am Fahrzeugrahmen sind nur bei Fahrzeugen der Klasse N (LKW) zulässig. Da aber Wohnmobilumbauten nach dem Umbau im Regelfall keine Klasse N mehr sind, fällt das genau genommen raus.

    Mein damaliger Prüfer war der Meinung dass eine Gasflasche auch in einem Anhänger (Fzg- Klasse O2) an einem außenliegenden Halter transportiert werden darf sofern diese nicht angeschlossen it. Dann würde aus der Gasinstallation ein Transport werden...

    Weiß ja nicht wo genau diese Info steht, aber die BG und ADR Vorschriften besagen ja auch wie der Transport von Gasflaschen zu erfolgen hat und haben dafür auch schöne Bilderch gemacht bei denen Gasflaschen auf Anhängern befestigt sind...

    lg Thomas

  • gtom

    Der Transport einer Gasflasche ist ja rechtlich auch etwas ganz anderes als die Bereitstellung einer Gasflasche zum Zwecke der Entnahme oder die Installation einer Gasflasche im Rahmen einer Gasversorgungseinrichtung.

    Das eine hat mit dem anderen rechtlich nichts zu tun.

    Ja, Du kannst im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften natürlich Gasflaschen in einem Gestell außen an Deinem Anhänger transportieren. Dann darf die Gasflasche aber nicht angeschlossen sein, sondern muss zugedreht und mit Verschlussmutter und Verschlusskappe gesichert sein. (Zusätzlich zur weiteren erforderlichen Ladungssicherung).

    Und Du musst ggf. alle weiteren Auflagen bezüglich eines Gefahrguttransports erfüllen.

    Ich beziehe mich hier bei meinem Aussagen auf die Installationsvorschriften für eine Flüssiggasanlage in Freizeitfahrzeugen gemäß DIN EN 1949. Denn darum geht es hier.

    Wenn Ihr bei Eurem Anhänger also ein reines Transportgestell gebaut habt, dann ist das völlig unabhängig von den Regelungen zur Installation einer Flüssiggasanlage zu sehen, da dies damit nichts zu tun hat. Es macht keinen Sinn, wenn Du hier unterschiedliche Vorschriften und Regelungen mit unterschiedlichen Anwendungsbereichen durcheinander wirfst.

    Da wir uns hier wohl überwiegend im Bereich der privaten Nutzung aufhalten, haben dafür die BGlichen Vorschriften eh keinerlei Relevanz. Genau so wenig, wie die Regelungen der DIN EN 1949 und die Prüfvorscjriften des DVGW Arbeitsblatts G607 für Fahrzeuge mit gewerblicher Nutzung. Dann sind die Vorschriften der Betriebssicherheitsverordnung und der Unfallverhütungsvorschrift „Flüssiggas“, sowie zukünftig die vermutlich in diesem Jahr erscheinende DGUV-Regel Flüssiggas und die damit in Zusammenhang stehenden weiteren Vorschriften zu beachten. Die in weiten Teilen restriktiver sind und ein höheres Sicherheitsniveau fordern, als die DIN EN 1949.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Transport von Gasflaschen ist so, das du diese nur auf offenen Fahrzeugen transportieren darfst. Kein Fachmann wird dir die Gasflasche in den Kofferraum eines PKWs stellen. Das musst du selber tun und wenn der Fachmann es sieht muss er dich darauf hinweisen daß der Transport so nicht zulässig ist. Ist aber ein anderes Thema.

    Wenn ich in meinem umgebauten Lkw Gas haben wollte, würde ich den Tank an den Koffer hängen, oder die Leitung spiralförmig vom Rahmen zum Koffer ausführen. Das dann an einer Stelle die wenig Schwankungen ausgesetzt ist.

    So sind nun Mal die Regeln an die man sich halten soll. Wer das nicht will, sollte dann hält aufs Gas verzichten.

    Gruß Nunmachmal

    Ich habe viel aus meinen Fehlern gelernt, ich glaube ich mache noch einen.

  • Noch eine Frage :/

    Wenn die Gasflasche im Innenraum ist, darf ich die Box für die Gasflasche auch von oben zum öffnen machen?

    oder muss die Tür seitlich sein?

    Joachim

    Ich muss hier noch eine Frage hinterherwerfen.

    Die Gasflasche soll von oben in den Kasten gesetzt werden.
    Darf der Deckel dann auch aufgeschraubt werden, mit einer Dichtung dazwischen, oder muss er ohne Werkzeug entfernbar sein.
    ( ich muss, da ich nur Koche und den Durchlauferhitzer betreibe sicherlich nicht allzu oft an die 11kg Flsche ran )

    Joachim

  • Das Rechliche soll mal Krabbe beantworten, ich würde da immer eine Klappe montieren die man schnell öffnen kann und die Flasche abdrehen kann. Es könnte ja theoretisch passieren dass der Schlauch kaputt geht, und dann möchte man so schnell wie möglich abdrehen. Dann möchte ich nicht erst noch Werkzeug suchen.

    Gruß, Holger

  • Schließe mich Holger an. Da sollte man so schnell wie möglich dran kommen.

    Unabhängig davon frage ich mich warum man sich das Öffnen so erschweren möchte???

    Eine einfache Verriegelung ist immer schneller und einfacher in der Handhabung als auch nur eine Schraube.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Wenn ich den Deckel mit 4 Rändelschrauben befestige dann spare ich mir das Scharnier, und auch die Anpassung des Deckels an die umlaufende Gummidichtung wäre einfacher und unabhängig von der Dicke der Dichtung da einfach flach von oben aufgepresst wird.
    Wäre ein sehr simple Konstruktion und ziemlich dicht,

    Das war mein Gedanke dahinter.

    Auch die Verrieglung finde ich jetzt nicht so einfach wenn sie dicht sein soll, da scheiden ja die meisten Pulllocks oder Pushlocks aus.

    Oder welchen Verschluss ( der nicht deutlich übersteht ) verwendet ihr hier ?

    Gruss Joachim

  • Also früher reichte da eine Klappe mit den Reimo PVC Dichtungen (diese Profile die in eine Nut geklebt werden, mit den runden Ecken) und ein einfaches Plastik Schnappschloss. So war das im Transit.

    Das muss ja nicht so wahnsins Druckdicht sein, das Fach hat ja eine Entlüftung nach unten und wenn der Deckel oben ist, passiert da sowieso nix.

    Gruß, Holger

  • Darf der Deckel dann auch aufgeschraubt werden, mit einer Dichtung dazwischen, oder muss er ohne Werkzeug entfernbar sein.

    Da das Flaschenventil ja auch das Hauptventil (z. B. für den Notfall) ist, muss es zugänglich sein. Und zum Öffnen darf kein Werkzeug erforderlich sein (ein Schlüssel ist kein Werkzeug, deshalb dürfen die Außenklappen von Flaschenschränken verschließbar sein).

    Bei aufgesetzten Deckel von oben gäbe es ja auch genug Möglichkeiten das anders zu realisieren. Im Zweifelsfall nimmst Du eine umlaufende Magnetbanddichtung von einem alten Kühlschrank. Dann hast Du Verschluss und Dichtung in einem.

    Wobei Flaschenschränke im Regelfall von außen zugänglich sein müssen und innenliegend zugängliche Flaschenschränke lt. Norm nur zulässig sind bei Fahrzeugen, bei denen Karosserieausschnitte in typgenehmigten Karosserien erforderlich wären.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • .....

    Wobei Flaschenschränke im Regelfall von außen zugänglich sein müssen und innenliegend zugängliche Flaschenschränke lt. Norm nur zulässig sind bei Fahrzeugen, bei denen Karosserieausschnitte in typgenehmigten Karosserien erforderlich wären.

    Dieser Satz erschreckt mich jetzt ein wenig.
    In m einen Koffer habe ich schon einige Ausschnitte gemacht, prinzipiell also möglich,
    An der Stelle an der die Flasche hinkommt geht es nicht da dort eine der inneren Verstrebungen läuft die ich nicht durchtrennen darf.

    Da der Innenausbau nahezu fertig ist und ich nicht mehr flexibel bin

    bau ich mal die Gas-Kiste so stabil und dicht wie möglich und werde dann sehen ob ich die Abnahme bekommen.

    Joachim

  • ...Im Zweifelsfall nimmst Du eine umlaufende Magnetbanddichtung von einem alten Kühlschrank. Dann hast Du Verschluss und Dichtung in einem.

    ..

    Das gefällt mir sehr gut.

    Eine Dichtung mit Magnetstreifen und ein Blech auf der Gegenseite.
    Ist schnell zu entfernen und sicherlich auch dicht.

    Muss mal nach geeigneten Dichtungen mit Magnetstreifgen schauen.

    Danke für den Hinweis

  • Es könnte ja theoretisch passieren dass der Schlauch kaputt geht, und dann möchte man so schnell wie möglich abdrehen. Dann möchte ich nicht erst noch Werkzeug suchen.

    Dafür gibt es Schlauchbruchsicherungen, trotzdem würde ich es so bauen dass ich da so schnell und einfach wie möglich dran komme.

    Gibt es nicht auch eine Regelung für Fährüberfahrten wo der Gaskasten offen bleiben muß ?

    Ja, z.B. Genua-Sardinien wurde man vorher darauf hingewiesen dass die Flasche geschlossen sein müsse (wie bei fast allen Fähren) und die Klappe offen bleiben müsse. Ob man sich daran gehalten hat oder nicht interessierte dann keinen so wirklich, aber im Fall der Fälle gehe ich davon aus dass die auf der Fähre nicht Zimperlich mit einer Geschlossenen Klappe umgehen würden...

    Dazu gab es dann noch so einen roten Kleber den man an die Klappe machen musste, wobei ich grad nicht sicher bin ob letzteres auch Richtung Sardinien oder doch eher Schottland war.

    Weiss jetzt nicht wie die Fährbetreiber auf nur von Innen zugängliche Gaskasten reagieren würden wenn sie es denn wissen... Fahrende Wohnung offen lassen? Transportverweigerung? Irgendwelche anderen Auflagen? ...?

    Gruss

    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

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