Umbau auf Lifepo


  • Danke Mike für die Daten. Entspricht die Sortierung im PDF der Reihenfolge auf deinem Bild? Warum ich frage: Es wird ja immer wieder propagiert dass man bei einem solchen Aufbau immer von beiden Seiten einspeisen solle, also der Plus vorne und der Minus hinten z.B. um eben eine gleichmässigere Belastung der Zellen zu erreichen. Du hast ja recht weit vorne eingespiesen und hast 15mV abweichung von der Höchsten zur tiefsten Zelle...nicht die Welt, aber das könnte schon eine Tendenz zeigen dass das vor allem bei höheren Strömen durchaus ein zu beachtender Faktor sein könnte. Ist nur Interessehalber da ich ja ein paar Zellen weniger habe :wink:

    Hi Urs,

    nein Sortierung entspricht nicht dem Bild. Ich denke auch nicht, dass die Zellen beim Laden unterschiedliche Spannungen hatten da ja parallel mit massiven Kupfer verbunden.
    Die PDF Daten sind nach dem sie einige Tage einzeln "geruht" haben.
    Gelbe und weiße wurden dann zusammen geschaltet. Da der BMS es ausbalanciert passt es auch nach ca. 4 Jahren noch sehr gut. Rot ist die Reserve.

    Gruß
    Mike

    Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum

  • Ja, der Fakt dass eben etliche Leute schon gute Erfahrungen mit den Winston gemacht haben hat mich auch dazu bewogen diese zu kaufen, trotz der nicht ganz ehrlichen Spezifikationen der Chinesen. Aber dass die diesbezüglich auch gerne mal übertreiben soll schon mal vorgekommen sein.

    Lässt Du die Anlage einfach durchlaufen im Winter? Also Solar immer dran oder klemmst du es nur ab und zu an um die Selbstentladung auszugleichen? Man liest ja diesbezüglich auch dass man eher bei 50-80% SOC einlagern sollte, wobei sich da die Gelehrten und Halbgelehrten auch nicht ganz so einig zu sein scheinen ob das in der Praxis einen wirklich relevanten Unterschied macht.

    Lädst Du im Winter/Lager mit einer anderen Spannung als im Reisebetrieb? Welche Spannungen hast Du eingestellt für Ladeende, start Ballancen und Unterspannungsschutz? Ich tendiere da zu 3.55 / 3.4 / 3V mal zum anfangen und je nachdem ob ich noch ein wenig Kapazität rausquetschen möchte schrittweise bis allerhöchstens 3.65 und 2.8V zu gehen.

    Danke und Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hi Urs

    vielen dank für die zusammengetragenen informationen.
    Scheint, als wären meine befürchtungen, lifepo nicht ganzjährig in unseren breiten nutzen zu können, berechtigt gewesen.

    Eine gewisse chemische ähnlichkeit zu handy- bzw notebookakkus besteht ja. Solche akkus haben eine heizwendel eingebaut, damit sie sich selbst oder durch das ladegerät auf betriebstemperatur erwärmen können. Würde man die lifepo batterie in eine wärmeisolierende box bauen, könnten man sowas auch für den camper realisieren.
    Oder aber mit der heizung auf temperatur halten. Nur blöd wenn die heizung elektrisch betrieben wird, wie zb eine luftdieselheizung, die zum zünden vorglüht und dafür jede menge strom benötigt ;)

    Da ja jetzt die kalte jahreszeit kommt, wäre doch interessant, wenn jemand der lifepo schon verbaut hat einen praxistest bei kälte durchführt, und mit uns hier teilt. Ich schätze, ich bin nicht der einzige, den das brennend interessiert.

    Ciao, Michi

  • Also meine Kabine steht immer draußen, also läuft auch immer die Solaranlage.
    Da wird also immer mit max 14,4V geladen, und nach der Pufferzeit dann auf 13,8V reduziert.
    Das Balancing startet ab 3,4V pro Zelle. Also wenn eine Zelle drüber ist, im Vergleich mit den anderen, plus 10mV Hysterese.

    In der Vergangenheit habe ich im Winter mal abgeklemmt und meinen Inselkonverter ans Solar gehängt. Nachdem der abgeraucht ist, und ich eine Anlage auf dem Haus habe, hab ich das aber nicht mehr gemacht.

    Gruß, Holger

  • Also ich habe mir 200ah Winston fertig bauen lassen und habe seit einigen Jahren im Womo verbaut. Solar hängt ganzjährig dran, ebenso der Ladebooster. Ich nutze sie ohne Einschränkungen Sommers wie Winters. - Es funktioniert. Zumindest konnte ich nichts nachteiliges feststellen. Laden/Entladen auch bei Minunstemperaturen.
    Aber fragt mich nicht nach irgendwelchen Messwerten. Ich nutze die das Teil als "Blackbox".

    Probier's mal mit Gemütlichkeit


  • vielen dank für die zusammengetragenen informationen.


    Gerne geschehen, ist ja nicht ganz uneigennützig :wink:


    Scheint, als wären meine befürchtungen, lifepo nicht ganzjährig in unseren breiten nutzen zu können, berechtigt gewesen.


    Ganz so Düster würde ich das nun auch nicht sehen. Es ist ja so dass es entscheidend ist dass die Zellen im Innern nicht unter 0 oder 5 oder 10 Grad (je nach Quelle) auskühlen. Wenn man sie nutzt dann haben die ja auch eine gewisse eigene Erwärmung. Daher wird die Lufttemperatur darum herum noch etwas tiefer sein können und die Zelle bildet ja auch eine gewisse Thermische Masse welche zuerst auskühlen muss.


    Eine gewisse chemische ähnlichkeit zu handy- bzw notebookakkus besteht ja. Solche akkus haben eine heizwendel eingebaut, damit sie sich selbst oder durch das ladegerät auf betriebstemperatur erwärmen können. Würde man die lifepo batterie in eine wärmeisolierende box bauen, könnten man sowas auch für den camper realisieren.


    Der Dacian schlägt genau das als einzige richtige Lösung vor. Nur er schlägt vor eine über Thermostat geregelte Elektroheizmatte, unter den Zellen gebaut, direkt an der Batterie zu betreiben. Mit einer geeignet isolierten Box rechnet er mit 5-15W Heizleistung welche nötig wäre und ist der Meinung dass das für eine Anlage mit Solar (auch auf einem RV) und der üblichen 2-4kW LiFePo kein Problem darstelle, zur Not mache man halt noch ein weiteres Panel auf dem Dach.
    Dazu muss man wissen dass er die Anlage im Haus hat, wo Gewicht, Platz usw. eigentlich keine Kriterien sind. Und das Laden über die Lima empfindet er als absoluter Blödsinn da viel zu teuer, verglichen mit Solar. Auch wenn ich sonst seinen Ansichten recht gut finde, bin ich doch noch nicht überzeugt dass er wirklich bewusst ist dass Womos doch eine ganz andere Baustelle mit anderen Kriterien sind...und ob mein 322PS-Motörchen noch 500W in Form von Strom in die Zellen speist dürfte, was den Verbrauch angeht, den Braten auch nicht mehr feiss machen.

    Holger's, Balu's und inssbesondere Wolfgang's Erfahrung macht mich zuversichtlich dass das ganze nicht so heiss (oder kalt :lol: ) gegessen wie gekocht wird:


    nein, meine in der Bodenplatte eingelassenen Staufächer sind nicht beheizt. Über den Winston Zellen, denen das ohnehin nichts ausmacht, ist es nach oben offen, bzw. durch eine Plexiglasplatte mit Abstand abgedeckt.
    Auch bei großer Kälte dauert es recht lange bis es da friert. Hatte bei unserer Polarreise im vorderen Staufach reichlich Bierdosen gestapelt. Als die dann irgend wann zum knacken anfingen, habe ich die Abdeckung zum Zwischenboden abgenommen, das hat dann schon gereicht um Frost darin zu verhindern.


    Solange die Zellen nicht irgendwo aussen am Fahrzeug sind und wir nicht 3 Monate im tiefsten Winter durch Sibirien düsen (btw, die Skandinavischen Temperaturen im Winter werden vielfach falsch eingeschätzt) denke ich dass das ganze nicht so kritisch ist. So oft ist in Mitteleuropa ja auch nicht wesentlich unter 0 Grad, und wenn wir in Kalte Regionen fahren, dann heizen wir die Hütte ja und dann sollte es auch kein Problem sein. Ich werde schauen dass ich meine Ladung unter 0 Grad abschalte, aber mit der Möglichkeit im absoluten Notfall das überbrücken zu können.

    Danke Holger für die Werte. Bei welcher Unterspannung schaltest Du ab?

    Danke allen und Gruss
    Urs

    PS: Wenn Interesse besteht kann ich einige der Mails vom Dacian Tadea hier veröffentlichen, er ist damit einverstanden, halt leider in Englisch.

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Noch eine andere Frage:

    Sicherungen...
    Für den Hauptstromkreis wird es einige solche mit unterschiedliche Werte geben. Nun suche ich noch was für den Steuerstrom.
    Eckdaten:
    -1 bis 4A (12VDC)
    -Einbauversion (soll in 5mm PC-Platte eingebaut werden)
    -Sollte von Hand aus- und einschaltbar sein
    -Wenn möglich Thermisch und Magnetisch auslösend

    Vorschläge? Was habt ihr so verbaut?

    Danke und Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...


  • Solange die Zellen nicht irgendwo aussen am Fahrzeug sind und wir nicht 3 Monate im tiefsten Winter durch Sibirien düsen (btw, die Skandinavischen Temperaturen im Winter werden vielfach falsch eingeschätzt) denke ich dass das ganze nicht so kritisch ist.

    Während der Reise magst du damit Recht haben. Aber der Start sieht bei mir wie folgt aus:
    Am Vorabend den Kühlschrank an, damit er bestückt werden kann, dazu die Heizung an, damit das Wohnabteil temperiert wird. Die Batterien stehen derweil im Fahrerhaus in der Kälte und werden entladen. Beim Start der Reise werden sie von der Lima geladen - trotz der anfänglichen Kälte im Fahrerhaus. Bisher problemlos.

    Probier's mal mit Gemütlichkeit


  • Ja, der Fakt dass eben etliche Leute schon gute Erfahrungen mit den Winston gemacht haben hat mich auch dazu bewogen diese zu kaufen, trotz der nicht ganz ehrlichen Spezifikationen der Chinesen. Aber dass die diesbezüglich auch gerne mal übertreiben soll schon mal vorgekommen sein.

    Lässt Du die Anlage einfach durchlaufen im Winter? Also Solar immer dran oder klemmst du es nur ab und zu an um die Selbstentladung auszugleichen? Man liest ja diesbezüglich auch dass man eher bei 50-80% SOC einlagern sollte, wobei sich da die Gelehrten und Halbgelehrten auch nicht ganz so einig zu sein scheinen ob das in der Praxis einen wirklich relevanten Unterschied macht.

    Lädst Du im Winter/Lager mit einer anderen Spannung als im Reisebetrieb? Welche Spannungen hast Du eingestellt für Ladeende, start Ballancen und Unterspannungsschutz? Ich tendiere da zu 3.55 / 3.4 / 3V mal zum anfangen und je nachdem ob ich noch ein wenig Kapazität rausquetschen möchte schrittweise bis allerhöchstens 3.65 und 2.8V zu gehen.

    Danke und Gruss
    Urs

    Hängen das ganze Jahr an Solar. Vergesse Selbstentladung, das dauert sehr lange, vorher gibts wieder ein Treffen in Bodenheim :)
    Bei mir sind eher die ständigen Verbraucher das Problem.
    Ladeende ca. bei 3,6 - 3,62V, was aber meist nur 5-10Min dauert und da wird dann auch ausbalanciert, wenn notwendig. Kann man beim Litrade schön beobachten.
    Danach ca. 3,5V.
    Unterspannungsschutz so wie es der Litrade vorgibt bzw. regelt.
    ich habe ja noch kleine 12AH AGMs verbaut falls beide LiPo Batterie Blöcke abschalten, warum auch immer dies mal der Fall sein sollte. Somit hängt immer nach was an der Lichtmaschine die dann nicht hoch geht.

    Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum


  • Danke Holger für die Werte. Bei welcher Unterspannung schaltest Du ab?

    Danke allen und Gruss
    Urs

    Ich schalte (noch) nicht bei Zellenunterspannung ab, sondern nur abhängig von der Gesamtspannung.
    Das geschieht 2-stufig mit einer selbstgebauten Komparatorschaltung und 2 BTS50015 (1,8mOhm 135A Smartfets):
    - Kühlschrank: 11,2V aus, 12,4V wieder ein
    - Rest (Licht usw): 10,7V aus, 11,9V ein
    Das ist bis jetzt aber noch nie vorgekommen :)
    In der neuen Kabine gibts dann aber auch eine Zellenbasierte Abschaltung :) Muss ich diesen Winter noch bauen.

    Mit den tiefen Temperaturen sehe ich das nicht so kritisch, wenn die Batterie in der Kabine ist und man da ja eh heizt, zumindest 1-2x am Tag auch wenn man mal 8h weg ist.
    Und wenn die Kabine nur rum steht, ohne Heizung, dann wird auch nichts groß an Strom verbraucht und geladen. Gibt also keinen Streß für die Batterie.
    Wir sind jetzt aber auch keine Wintercamper :roll:

    Gruß, Holger


  • Wenn du dann aber bei Minustemperaturen losfährst braucht man aber eine Schaltung dass die Lima sowie das Solar erst laden wenn du wieder aufgeheizt hast.

    Wie macht ihr da die Schutzschaltung?

    Gunther

  • Erstens ist die Batterie ja voll, wenn ich zu Hause losfahre.
    Zweitens macht das den LiPeYPo ja nichts...
    Und drittens sind wir Schönwettercamper :mrgreen: Ich bin noch nie bei Minusgraden losgefahren ;)

    Gruß, Holger

  • Ja das ist der Unterschied...

    Wir wollen beim Bauern in ungehezter Halle das Fahrzeug unterstellen, in der ich nicht vor losfahren aufheizen kann.

    Aber ab und zu auch im Winter rausholen und losfahren möchte.

    Gunther


  • Ja das ist der Unterschied...

    Wir wollen beim Bauern in ungehezter Halle das Fahrzeug unterstellen, in der ich nicht vor losfahren aufheizen kann.

    Aber ab und zu auch im Winter rausholen und losfahren möchte.

    Gunther


    Ich parke auf der Straße und fahre ohne jede Vorbereitung bei Minusgraden los. - Und das seit Jahren.
    Ich glaube, das Thema wird überbewertet.

    Probier's mal mit Gemütlichkeit

  • Zitat von Balu


    Ich parke auf der Straße und fahre ohne jede Vorbereitung bei Minusgraden los. - Und das seit Jahren.
    Ich glaube, das Thema wird überbewertet.


    So mache ich das auch, mein Votronic B2B kennt die Batterietemperatur und lädt bei niedrigen Temperaturen entsprechend zurückhaltend. Das gab es noch nie ein Problem.


    Gesendet von iPad mit Tapatalk

  • Die Winston Zellen sind seit über 10 Jahren auf dem Markt. Nahezu genausolange werden sie zunächst von einigen Enthusiasten in Outdoor Insellösungen und auch Wohnmobilen eingesetzt. Hierbei wurde ein lager Weg immer neuer Erfahrungen und Anpassungen in der Anwendung durchlaufen. Die Empfehlungen für Initialisierung, Ladeschlussspannung und Erhaltungsladung, ebenso wie die maximale Entladung variieren, meist mit Verweis auf verlängerte Lebensdauer. Gleichwohl habe ich den Eindruck, dass die Zellen hier recht tollerant sind, absolut wichtig ist in jedem Fall, die absoluten Grenzwerte einzuhalten.

    Ebenso scheint es mir mit dem Betrieb bei niedrigen Temperaturen zu sein. Einer der Pioniere der gelben Zellen im Womo, Lars (Lisunenergy.de) betreibt seit über 8 Jahren eine Anlage in seinem ungeheizten Gartenhaus im tiefen Osten Deutschlands, wo es richtig kalt wird, die dauerhaft solar geladen wird. Er führt jählich einen Belastungstest durch und veröffentlicht die Daten davon. Bisher keinerlei Abweichung von den ursprünglichen Daten. Auch habe ich noch nie von Schäden an den Zellen durch Ladung unter 0 Grad gehört. Auch GWL empfielt durchaus den Einsatz von Winston Zellen als Starterbatterie. Ich gehe nicht davon aus, dass das nur für Fahrzeuge gedacht ist, die nur auf Gran Canaria betrieben werden.

    Ich selbst habe nun mehr als 5 Jahre Erfahrung mit den Zellen und bisher keinerlei Probleme gehabt. Habe Anlagen in sechs Wohnmoblie eingebaut, die immer bei Außentemperatur stehen und ohne spezielle Vorkehrungen auch bei Kälte geladen werden. Es mag ja sein, dass das Chinesische Dateblatt mit minus 45 Grad sehr optimistisch ist. Für meinen Einsatz im Wohnmobil ist das allerdings irrelevant, denn es funktioniert in der praktischen Anwendung einfach problemlos.

    Es ist richtig Produktdaten zu hinterfragen, sollte über seine eigenen Zweifel aber die Schwarmerfahrungen nicht ganz ausblenden. Die hierdurch ausgelöste Verunsicherung scheint mir nicht gerechtfertigt.

    Meine Erfahrungen sind allerdings ausschließlich auf Winston begrenzt, zu den vielen anderen Herstellern und Marken kann ich nichts sagen.

    LG Wolfgang

  • Ja, vor allem wer hat schon -45° in D?? -10° oder vielleicht einzelne Tage mal etwas weniger... und die verbaute Batterie muss ja auch erst mal so kalt werden! Also, so kritisch sehe ich das alles nicht.

    Gruß, Holger

  • Zu dem Thema hab ich nochmal ein pdf eines Akademikers gefunden, aber erfrischend einfach gehalten und auch für mich als Nichtakademiker in weiten Teilen verständlich, und sogar mal auf deutsch :wink: : https://www.stefansliposhop.de/Lit-Akku-Techn-Einfuehrung(1).pdf
    Auf den ersten Blick könnte man meinen dass er nur Li-Ion behandelt, aber fast am Schluss erwähnt er auch LiFePo. Aus dem Kontext leite ich ab dass er was das Laden/Entladen und deren Prozesse dahinter angeht keinen Unterschied zwischen LiIon und LiFePo macht. Auch erläutert er warum die Initialladung so wichtig ist.

    Daraus, und aus Informationen anderer Quellen leite ich für mich ab:
    -dass LiFePo Zellen auch beim laden unter 0 Grad nicht schlagartig beschädigt werden sondern nur die Lebensdauer verkürzt wird, je tiefer die Temperatur desto schädlicher.
    -dass es dabei nicht auf die Umgebungstemperatur sondern auf die Innentemperatur der Zelle ankommt, wobei wir als Endverbraucher letztere wohl nur schätzen können
    -dass es dabei auch auf den Strom ankommt, also je grösser der Strom desto schädlicher
    -dass laden unter 0 schädlicher als entladen unter 0 ist
    -dass das gleiche auch bei zu hohen Temperaturen gilt (40 Grad Gehäusetemperatur, 80 Grad Zellen-Innentemperatur)
    -dass Misshandlungen kumuliert werden, also je öfter desto weniger Lebensdauer
    -dass Über- und Unterspannung einen wesentlich grösseren Einfluss auf die Lebensdauer als die Temperatur haben (ein einmaliges Ereigniss kann die Zelle wohl schon killen)
    -und dass Y oder andere Chemien an diesen Grundlagen unter dem Strich auch nicht wesentlich und nachweisbar was ändern

    Was ich noch nicht ganz sehe ist wieviel Lebensdauer man konkret einbüsst wenn man z. B. x-mal mit Strom y bei 0 statt bei 10 Grad lädt und ob das schlussendlich in der Praxis relevant ist. In den seltensten Fällen hat ja jemand eine baugleiche Anlage welche er unter optimalen Umweltbedingungen aber ansonsten genau gleich betreibt wie die welche etwas gequält wird.

    Fazit für mich: Ich werde alles tun was ich mit vertretbarem Aufwand tun kann um die Lebensdauer zu verlängern, denn so günstig sind die Zellen auch wieder nicht.
    Konkret für mich heisst das folgendes:
    -Abschaltung für OVP und UVP getrennt für laden und entladen und relativ konservativ eingestellt
    -OVP und UVP-Schutz basierend auf Zellebene, nicht nur Batterieebene
    -Laden unter 0 Grad Zellengehäusetemperatur automatisch verhindert, aber mit Überbrückungs-Schalter um im Notfall trotzdem unter 0 Grad laden zu können
    -Batteriebox wird beheitzt, aber nur mit der Truma Gasheizung. Der Schlauch ist ja nicht weit weg und ein Abzweiger schnell eingebaut.
    -Bei voraussichtlicher Nichtbenutzung wird auf 80% geladen und dann komplett getrennt, also inkl BMS welcher 0.3 bis 0.8 Wh eigenverbrauch haben soll, dazu kommen noch weitere Standbyverbräuche von 1.5-2Wh...insgesammt nicht viel aber genug um auch 3kWh über die Zeit zu entladen.

    Meine Zellen werden ja in der (beheitzten) Hütte eingebaut und dienen nur für die Versorgung der Hütte. Davon die Fahrzeugelektrik mit Li zu betreiben halte ich absolut nichts. Da wird auch weiterhin eine Bleibatterie den Dienst verrichten. Gründe:
    -Die Starterbatterie gegen OVP und vor allem UVP zu schützen ist nicht ganz trivial, ich denke da an Anlasserestrom, Lima-Überlastung beim Laden oder plötzlicher Abschaltung der Batterie...
    -eine einmalige "ups, Batterie leicht tiefentladen"-Situation welche doch mal vorkommen kann wird von Blei wohl eher verziehen als von Li
    -Fahrzeug ist für Blei konstruiert und ausgelegt
    -Lima ist auf Ladestrom von Blei nicht Li ausgelegt
    -Starterbatterie unbeheizt, hoher Strom beim Starten (bei kalter Batterie) , was ja für Li am suboptimalsten ist
    -Einbauort bei vielen Fahrzeugen unter der Haube - > in Betrieb hohe Temperaturen, welche ja auch nich so gesund für Li sein sollen
    -Bleiersatz bekomme ich zur Not auch im nächsten Einkaufscenter auf einer Reise für überschaubares Geld.

    Danke allen für die rege und sehr interessante Diskussion.

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

  • Hmmmm ... ich glaub ich bleib beim nächsten neubau doch bei der guten alten AGM batterie.
    Der ganze technische aufwand mit BMS und eine ladestromreduzierung bei kälte zu realisieren, damit ich die lebensdauer nicht verkürze, entspricht eigentlich nicht meiner auffassung, so einen camper vom technischen aufbau her einfach zu gestalten, damit ich das auch überall auf der welt mal schnell reparieren kann. Geht mir eine AGM aufbaubatterie kaputt, kann ich sie auch in timbuktu gegen eine starterbatterie von der nächsten tankstelle ersetzen, ohne die technik verändern zu müssen.

    Solange das kälteproblem nicht hinreichend geklärt/gelöst ist, ist das für mich eh keine option, da die batterien auch 2-3 monate im winter laufen müssen. Dabei muss man einfach einkalkulieren, dass es vielleicht mal ein paar tage mit -10 oder auch -20 grad gibt. Lieber vom übelsten fall ausgehen, als es sich schönzurechnen und am ende ohne strom oder mit ruinierten zellen dazustehen.

    Zur höheren lebensdauer der lifepos: Meine 2x130AH AGM, für gesamt 400€, habe ich jetzt 8 jahre und sie laufen und laufen ... zwar nicht mehr taufrisch, aber da ich sie, dank grosser solaranlage die nie abgeschalten wird, immer recht voll halte, noch immer OK.

    Geringeres gewicht und platzbedarf spielt vielleicht bei einem landrover eine rolle, aber bei meinen 3,5t sind die 50kg für die 2 AGM eher wurscht.

    Aber das ist jetzt natürlich meine persönliche meinung, die eben stark von den begebenheiten, unter denen die batterien betrieben werden sollen, abhängt.

    Michi

  • Wenn Du eh genug Solar hast und die 2x130Ah schon ausreichend sind wäre ja für die paar Tage wo wirklich kalt ist eine 5-15W Heizung mit Thermostat und eine isolierte Batteriebox vielleicht die Lösung?
    Oder eben wie ich es machen werde, nämlich den Kasten über die Heizung des Aufbaus mitheizen. Während des Reisens sehe ich damit keinerlei Probleme. Im Winterlager schon eher, aber da werde ich halt nicht wie bisher ein Ladegerät immer am laufen haben (auch mit AGM) sondern konsequent alles ausschalten und dann reicht auch nach 3 Monaten die vorhandene Ladung noch um die Heizung am ersten Reisetag erst mal ein paar Stunden zu betreiben bevor ich die wieder lade. Nachteil davon ist eigentlich nur dass ich die ganzen Uhren und Radioeinstellungen wieder einstellen muss...werde ich wohl überleben :roll::lol:
    Den Rest, so mit Temperaturfühler und so, würde ich als Hobby verbuchen...kann man mit ein wenig Disziplin auch gut ohne auskommen :wink:

    Beim Gewicht bin ich allerdings nicht ganz Deiner Meinung. Ich werde eine 240Ah AGM von 72 kg durch LiFePo mit 260Ah und 35.6kg ersetzen. Also unter dem Strich wesentlich mehr nutzbare Energie bei halbiertem Gewicht, und das bei 4.8t Reisefertig...so einfach kann ich sonst nirgends soviel Gewicht sparen.
    Preislich sind die natürlich schon eine andere Hausnummer. Ob sich das vom Preis rechnet weiss ich auch noch nicht...kann ich dann in 10, 15 oder 20 Jahren sagen :wink:

    Die etwa 8 Jahre alte AGM wird die 2 etwas schwächelnden Nassbatterien in einer kleinen Berghütte ergänzen oder ersetzen, da spielt Gewicht keine Rolle.

    Wieso sind Deine 2x 130Ah AGM nur 50kg schwer und meine mit ähnlicher Gesammtkapazität 72kg?

    Gruss
    Urs

    In der Theorie entspricht die Praxis der Theorie...

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