Fragen: Photovoltaik, Solar Platten, Laderegler Kompatiblität

  • @ Steff66,

    da habe ich leider andere Erfahrungen machen dürfen.
    Sowohl mit unvollständigen Anleitungen, die zu Bauteildefekten führen, als auch mit persönlichen Kontakten, bei denen mir nicht weitergeholfen wurde und Fach(Fragen) selbst im persönlichen Gespräch nicht beantwortet wurden / werden wollten.
    Und ich behaupte mal, dass ich von dem ganzen Elektro-Thema ausreichend Ahnung habe, um Fachgespräche zu führen.

    Ich habe noch etwas Victron im Fahrzeug verbaut und jetzt auch endlich einigermaßen so laufen, wie ich will, aber was Neues baue ich von denen nicht mehr ein. Das Thema ist für mich durch.
    Und nein, sie verweisen nicht „zunächst“ auf die Vertriebspartner, sondern ausschließlich. Bzw. ansonsten auf ein Forum, wo User sich gegenseitig helfen sollen.
    Meine Meinung: Wenn ich etwas verkaufen will, dann muss ich mich auch um meine Kundschaft kümmern.
    Speziell, wenn ich Produkte anbiete, die sehr viel Einstellmöglichkeiten und Veränderungen mittels Software zulassen.

    Victron funktioniert irgendwann auch nur noch vernünftig, wenn Du nur Victron verbaut hast. Speziell, wenn Du eine Victron LiPo-Batterie verbaut hast. Und damit bist Du auf Gedeih und Verderber an die Victron-Philosophie gebunden.

    Im Gegensatz dazu habe ich beste Erfahrungen mit Votronic gemacht.

    Aber wie gesagt, das sind meine Erfahrungen. Ich habe früher auch mal eine bessere Meinung von Victron gehabt.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Hallo Krabbe,
    ich kann natürlich nicht aus der Ferne beurteilen, was für ein Problem da vorlag. Wäre aber nicht das erste Mal, das bei einzelnen Produkten Fehler in einer Anleitung sind. Kann
    immer und überall passieren.
    Das Produktprogremm von Votronic und Virctron überschneidet sich ja nur in kleinen Bereichen, ich selbst bin von den wenigsten Produkten wirklich überzeugt.

    Ich würde generell bei umfangreichen Anlagen kein Hersteller- oder Systemmix anstreben, das gibt bei der Komplexität moderner Systeme früher oder später Probleme.
    Ich behaupte mal für mich selbst, das ich in Energietechnik fit genug bin, 99% aller technischen Probleme ohne Support lösen zu können. Meine Anfragen direkt an Victron, per Mail wie telefonisch, wurden immer beantwortet. Da ging es aber nicht um Produktberatung. Hier auf Vertragspartner zu verweisen ist korrekt, das Geschäftsleben funktioniert nun mal so. Ich habe schon Hersteller, bei denen ich offizieller Partner war, aus meinem Angebot genommen, weil diese „hintenherum“ Privatkunden entgegen ihrer Firmenpolitik und unseres Partnervertrags beraten und an sie verkauft haben.

    mrmomba
    Du schreibst unterschiedliche Angaben zu Voltage und Current, also zu Spannung und Strom.
    Das sind die normalen Angaben, die auf jedem Modul stehen.

    Open circuit Voltage ist die Leerlaufspannung

    Short Circuit Current ist der Kurzschlussstrom

    Maximum Power Voltage: ist die Spannung im MPP, also dem Punkt der Maximalen Leistungsausbeute

    Maximum Power Current: ist der Strom im MPP

    Diese Daten gelten für 20 oder 25 Grad Celsius Modultemperatur.

    Für je 10K muss man -4-5% Spannungsänderung rechnen. Also je kälter, umso höher ist die Spannung und umgekehrt.

    Die Gesetze der Reihenschaltung sind bekannt, denke ich.

    Wenn das Modul eine Leerlaufspannung von 50V hat, fällt Reihenschaltung an Deinem Regler aus.
    Bei Modulen mit weniger Zellen / Spannung kann man das leicht ausrechnen. Wie schon erwähnt und in der Anleitung beschrieben, darf die Maximalspannnung nicht überschritten werden. Gar nicht, auf keinen Fall.


    Bei Parallelschaltung addieren sich die Ströme der Module zum Gesamtstrom, den der String abgeben KANN!!
    Wie groß der Strom tatsächlich ist, hängt von der Einstrahlung und der angeschlossenen Last ab.
    Ein MPP Regler begrenzt der Regler den Strom auf den Nennstrom des Reglers.
    Mehr Strom als 15A fließen bei Deinem Regler nicht, egal wieviel Module parallel geschaltet sind.
    Bei PWM Reglern darf man das nicht machen!


    Wenn der String einen höheren Kurzschlussstrom als 15A hat, darfst Du beim Anschießen keinen Fehler machen, sonst geht der Verpolungsschutz und wohl auch der Regler kaputt.
    Mehr ist nicht. Ist alles so in der Anleitung beschrieben.


    Wenn Du nur Ladeerhaltung machen willst, gibt es keinen Grund mehrere Module parallel zu schalten.
    Sonst müsste man den Leistungsbedarf und den Ertrag gegenrechnen.

    Der 75/15 liefert an einem 12V System 180W.
    Dazu braucht man im Sommer mindestens 200W Modulleistung, im Winter das 5 bis 10 fache. Wenn also die 180W im Sommer genug sind, und Du im Winter wenigstens ähnliche Leistungen haben willst, kannst man den Regler Überbelegen. Natürlich kann man auch einen 150/100 Regler (das ist der größte von Victron) für 900€ verbauen, der im Sommer
    1200W liefern könnte.

    Ich hoffe, den Sinn der Überbelegung verständlich erklärt zu haben.

  • Hallo,

    Top, jetzt habe ich alle Unklarheiten beseitigt. Grob ging meine Überlegung in die richtige Richtung und du hast mich dann bestätigt.
    Ich danke dir.

    .

    Aber wie gesagt, das sind meine Erfahrungen. Ich habe früher auch mal eine bessere Meinung von Victron gehabt.

    Nun Victron ist schon verbaut, aber was veranlasst dich ein zu wechseln?

  • Ich sehe keinen Grund zum Wechseln.

    ich hab übrigens einen Votronic MPPT verbaut, und der Kollege stört im Radio, zumindest bei schwachen FM-Sendern, aber die hat man ja am Rande der Zivilisation schonmal öfters. :roll:
    Ein bischen haben Entstörmaßnahmen mit Klappferriten geholfen, aber nicht zu 100%.

    Gruß, Holger

  • Ich habe komplett mit Victron gebaut.
    Da ich 24Volt im Aufbau habe, war Votronic auch keine Option. Votronic habe ich nur als Tankgeber und -anzeige.

    Bei Fragen zu Anpassungen oder Anschlussdetails konnte ich jederzeit (und das ist tatsächlich so!) beim Ansprechpartner des Lieferanten mobil anrufen und es wurde mir geholfen.
    Man wollte mir sogar ein Trennrelais (war neu bereits defekt, aber leider von mir wegen immer voller Batterie nicht vor der Reise getestet) in den Urlaub ohne Zusatzkosten und Gegenprüfung nachsenden.
    Mein Lieferant ist das "Service Team Döbeln" (bin nicht verbandelt oder sonstwas, sondern nur einfach zufrieden)

    Zur Qualität kann ich eigentlich nichts sagen, weil........läuft einfach.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Natürlich gibt es keinen Grund zu wechseln, schon gar nicht, wenn ein einziger Anwender nicht näher definierte Probleme hatte, die er den Hersteller in die Schuhe schiebt und gleich das ganze Produktprogramm in Frage stellt. Mir fallen wenig Hersteller ein, die den Kunden so umfangreiche Produktinformationen bereitstellen und ein so großes Programm haben, bei dem die Komponenten aufeinander abgestimmt sind und trotzdem problemlos einzeln funktionieren.
    Der mein erster Ausschlussgrund für Votronic MPP Regler ist die geringe Eingangsspannung. 50 VoC ist nicht toll. Einen Verpolungsschutz am PV Eingang sehe ich laut Anleitung auch nicht...

    MPP Tracker erzeugen alle mehr oder weniger Funkstörungen, Wechselrichter auch.
    Ich hatte mal einen teuren Steca Wechselrichter im Auto, der hat die komplette Kurzwelle gestört. Beim Victron ist nichts.
    Die Victron MPPT, die ich bei mir verbaut habe, stören auch, aber nur sehr wenig.

    Will man das gänzlich vermeiden, geht kein Weg an PWM Reglern vorbei.


  • Nun Victron ist schon verbaut, aber was veranlasst dich ein zu wechseln?


    Wechseln nicht direkt. Das was drin ist (und jetzt bis auf ein Detail so funktioniert, wie ich es mir vorstelle) bleibt nun auch drin.
    Wenn die Victron-Batterie irgendwann mal ihren Geist aufgibt kommt aber voraussichtlich keine Victron mehr rein und es wird umgebaut.

    Die Gründe sind:
    Du brauchst zur Victron LiPo-Batterie noch einiges an Peripherie, da die Schutzschaltungen nicht in die Batterie integriert sind. Das funktioniert dann aber nach meiner Erfahrung nur sauber, wenn alles andere auch von Victron ist. Bei mir sind Votronic Ladegerät, Ladebooster, Solarregler und Batteriecomputer verbaut und ein Dometic Wechselrichter und ich hatte mehrere Probleme.
    Die Anleitungen waren teilweise nicht besonders aufschlussreich und in meinen Augen nicht besonders ausführlich bzw. unvollständig.
    Meine Erfahrungen mit dem (nach meiner Erfahrung nicht vorhandenen) Hersteller-Support und sehr unangenehmen persönlichem Kontakt auf einer Messe.
    Die grundsätzliche Philosophie von Victron, was die mobile Stromversorgung angeht. In meinen Augen merkt man doch ganz deutlich, dass sie in dem Bereich aus dem Wassersport bzw. aus der Bootselektrik kommen, einiges passt da so nicht so ganz für mich für ein Reisemobil. Beispiel: Du musst Starterbatteriekreis und Aufbaubatteriekreis strikt trennen. Ein Mitladen der Starterbatterie z. B. über den Solarregler ist nicht vorgesehen.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • @Steff66,
    komm mal runter von Deinem hohen Roß. Nur weil ich meine persönliche Erfahrung und Meinung schildere, brauchst Du mich hier nicht anzugehen.
    Ich habe nirgendwo geschrieben, dass irgendwer von Victron Abstand nehmen soll. Ich habe lediglich geschrieben, dass ich damit unzufrieden bin.
    Ich habe auch nirgendwo das Produktprogramm in Frage gestellt. Wenn die Victron-Philosophie zu den eigenen Anforderungen passt und alles aus dem Victron-Programm passend zueinander verbaut wird, dann funktioniert das auch so, wie es soll. Das habe ich nie in Frage gestellt. Und ja, die vielen Einstellmögkichkeiten sind toll für denjenigen, der sie nutzen kann. Ob man sie wirklich braucht muss jeder selber für sich entscheiden. Abgesehen davon, was bringt mir ein sehr umfassendes Produktprogramm, was ich im Reisefahrzeug aber garnicht benötige? Wir sind hier schließlich in einem Wohnmobilforum. Da interessieren mich andere Produktangebote nun mal nicht.


    Und da Du mir zwischen den Zeilen unterstellst, ich sei zu blöd und will nur meine Unzulänglichkeit dem Hersteller in die Schuhe schieben (Zumindest liest sich Dein erster Satz in Deinem letzten Posting für mich so): Ich kenne ja Deinen Background nicht. Aber ganz so doof, wie Du scheinbar annimmst, bin ich auch nicht.
    Mit Fahrzeug- und Wohnmobilelektrik beschäftige ich mich nun schon seit über 30 Jahren, Ich denke also schon, dass Ich weiß, was ich mache.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Ich bin mit meinem Roß zufrieden.
    Du solltest Dich eben mit Kritik auf nachvollziehbare Fakten beschränken, sonst verunsichert das andere Leute.
    Ich denke ich haben Deinen Beitrag schon verstanden.


  • ........, einiges passt da so nicht so ganz für mich für ein Reisemobil. Beispiel: Du musst Starterbatteriekreis und Aufbaubatteriekreis strikt trennen. Ein Mitladen der Starterbatterie z. B. über den Solarregler ist nicht vorgesehen.

    Hallo Krabbe,

    das stimmt so nicht generell:
    Bei mir speist der Solarladeregler ins Bordnetz, die Starterbatterie ist über ein bidirektionales Trennrelais verbunden. Dieses öffnet auch in Richtung Starterbatterie, wenn die Spannung der Aufbaubatterie ein bestimmtes Maß über der Starterbatterie liegt, also z.B. auch, wenn die Aufbaubatterie voll ist und der Solarstrom praktisch an die Starterbattrie "durchgereicht" wird.

    Richtig ist, dass die Victron Regler keinen extra Erhaltungsstromabgang für die Starterbatterie haben, brauche ich in dem Fall aber auch nicht. Gleiches gilt übrigens auch für den Landstromlader (bei mir im Multiplus)

    Gruß vom Niederrhein
    Michael

  • Hallo Michael,

    ja stimmt, das elektronische Trennrelais geht auch auf, wenn die Spannung auf der Bordseite hoch genug ist und ist eine einfache Lösung, wenn man sie einsetzen kann. Ich persönlich bin aber ehrlich nie ganz warm mit Dingern geworden. Aber das ist ein anderes Thema.

    Das Trennrelais kann man aber nur verbauen, wenn man, wie Du, gleiche Spannungen hat.
    Dazu macht es Imho eigentlich auch nur Sinn, wenn Du im Aufbau auch eine Bleibatterie hast und ein modernes Fahrzeug sollte es dann auch nicht sein.
    Wenn Du wegen Euro 6 und oder LiPo oder ... einen Ladebooster oder Ladewandler verbauen musst oder willst, dann klappt das mit dem Laden der Starterbatterie nicht mehr auf dem Wege.

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Ich habe bei mir Blei-Säure-Starterbatterien und LiFePO4 im Aufbau.
    Fahrzeug ist Euro 5.
    In Richtung Starterbatterie funktioniert das, da die Ladeschlußspannung bei den Lithium-Accus etwas niedriger liegt und daher die Bleisäure-Akkus nicht überladen werden können, bevor das BMS abregelt.
    Andersherum wird die mögliche Überspannung durch die Blei-Säure-Ladung durch das BMS in Richung LiFePO4 abgeregelt.

    Ich sehe da kein Problem beim Einsatz des speziellen LiFePO4 Trennrelais und BMS-Steuerung.

    Gruß vom Niederrhein
    Michael


  • Natürlich kann man auch einen 150/100 Regler (das ist der größte von Victron) für 900€ verbauen...


    Hoi Steff66

    Vielen Dank für Deine tollen Erklärungen.
    Der Grösste bei Victron ist inzwischen der "Victron SmartSolar MPPT 250/100", schon gesehen für € 912.-

    Grüsse Willy
    _______________________________________________________
    in dubio prosecco ;) mens sana in campari soda ;)

  • Es ist ja hier immer noch ein tolles Sammelsorium an Wissen in diesem Thread, aber eines habe ich auf die Schnelle nicht gefunden:

    Wenn ich 3 Platten Parallel verschalte, (O,S,W Ausrichtung 90°) dann habe ich im schlimmsten Fall die Leistung von einer Platte, da die anderen nicht direkt angestrahlt werden.
    Oder passiert es mir, dass ich in diesem Fall sogar Verlust fahre, weil die anderen Platten die Spannung runterziehen?

    Mh, hab bevor ich jetzt was kaputtspiele wollte ich dieses erstmal theoretisch in Erfahrung bringen.
    Meinen Recherchen nach sollte das eigentlich kein Unterschied machen, oder?

  • Wenn Du Dioden dazwischen hast, passiert da nichts. (Außer die geringen Verluste durch die Diode).

    Viele Grüße
    Krabbe
    (Sachkundiger für Campinggasanlagen)

  • Wie Krabbe schon schreibt, mit Dioden passiert nichts. Du verlierst aber trotzdem Leistung, weil nur das stärkste Modul wirklich Leistung abgibt. Die anderen laufen dann im Leerlauf mit.

    Optimale Ausbeute hättest du bei 3 getrennten MPPT Reglern. Oder alle 3 Module parallel und mit der Sonne ausrichten.

    Gruß, Holger

  • Ich mal wieder:

    Hat zufälligerweise schon mal jemand damit Erfahrung gesammelt, was passiert wenn man zwei versch. PV-Arrays mit zwei versch. MPPT-Reglern auf eine gemeinsame Masse klemmt?

    Meist sagt ein Bild mehr als tausend Worte:
    Ich habe zwei Arrays und mich durchgerungen ZWEI MPPT-LR zu erwerben. Jedoch will ich die Spannung beider Arrays mittels Spannungsteiler (66V -> 3.3V 20:1) ermitteln und mir über ein ESP32 auf mein Server anzeigen lassen.
    Damit ein Schuh raus wird, wird auch ein ACS712 für den Strom verbaut. Weil U*I=P somit habe ich dann auch direkt schon die Möglichkeit der PVModul-Leistung zu errechnen. (Natürlich nicht der Einspeiseleistung)
    Leider setzen die Spannungsteiler voraus, das ich ja gegen Masse "teilen" muss und bei zwei Arrays habe ich dann das Pech, dass hier zwangsweise eine gemeinsame Masse entstehen wird.
    Gibt es dazu bedenken von eurer Seite?
    Blicke ich da noch ein Punkt nicht so genau?

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