Schadstoff Emissionen in Wohnmobil Kabinen

  • Bevor Du das zuschlägst, erkundige Dich sicherheitshalber beim Hersteller, wie rüttelfest diese Art der Hanfverarbeitung ist. Es könnte passieren, daß die Hanfplatten durch das Vibrieren und Rütteln auf der Straße zusammen sackt, und dann bekommst Du Bereiche ohne Dämmung - sprich die bösen Wärmebrücken, die dann Schimmelecken provozieren...

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

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  • Der Thermo-Hanf ist zwar flammhemmend ausgerüstet (dachte mit einer Bor-Lösung behandelt), eignet sich aber so wie er von Thermo-Hanf als Standart angeboten wird sicher nicht als Dämmung von vibrierenden Fahrzeugen. Das kann man sich als eckigen Stroh/Heuballen vorstellen mit dicken und dünnen Fasern drin. Wird so ein Stück Hanfdämmung bewegt, dann rieselt es Kleinteile die abgebrochen sind heraus.

    Weit größer sehe ich aber die Geruchsproblematik als Problem: Gut abgelüftet kann man (wenn der Geruch nicht stört) die Hanf-Matten auch im Innenraum verwenden. (Tonstudios nutzen so die Möglichkeit zur Schallabsorption tiefer Frequenzen) Aber wehe die Matten bekommen Luftfeuchte ab, dann riecht es schnell nach Stall. Die Dinger werden sehr gerne zur Dämmung alter Dachstühle oder Fachwerksgebäude eingesetzt, die eigentlich nicht dazu geeignet sind gedämmt zu werden. Der größte Vorteil dieses Werkstoffs besteht darin, dass er trotz massiver Feuchtigkeit nicht schimmeln kann. Da kann man quasi irgendwann Wasser ablassen, die trocknen lassen und sie dämmen im trockenen Zustand wieder.

    Geruchsneutraler und bröselfester sind sicher Holzfaser-Dämmplatten, wenn man denn im Fahrzeug auf was natürliches als Dämmstoff setzten möchte. Aber das mit der Feuchtigkeit ist so eine Sache. Da sind Sandwichmaterialien ganz klar im Vorteil....

    schöne Grüße
    Franz

  • Zitat von FranzXaver


    Geruchsneutraler und bröselfester sind sicher Holzfaser-Dämmplatten, wenn man denn im Fahrzeug auf was natürliches als Dämmstoff setzten möchte. .


    Hallo

    ja, Holzfaserdämmung wäre ne tolle Sache! Vor allem ein richtig guter Hitzeschutz. 8)

    Wenn nur das Gewichtsproblem nicht wäre.....

    VG

    Anton

    Wir brauchen dringend ein paar Verrückte - seht euch doch mal um, wo uns die Vernüftigen hingebracht haben!

  • Als Neuling im Forum hab´ich mir als ersten Post gleich ein eher schwieriges Thema ausgesucht. Aber es interessiert mich. Die uns umgebenden Schadstoffe sind durchaus ein wichtiges Thema.
    Die Frage ist nur, auf´s Womo bezogen, wo fängt man an, was ist machbar und was ist sinnvoll ?
    Polyurethane (PUR) und andere Kunststoffe mehr umgeben uns heute überall und ständig. Sei es in Kleidung, in Gebrauchsgegenständen,in Lebenmittelverpackungen,.... bis hin zu Dämmstoffen im Womo.

    An biologischen Dämmstoffen sind heutzutage einige auf dem Markt erhältlich: Hanf-, Flachs- und Kokosfaserplatten, Korkplatten und Granulat, Schafwolle und Filz, sowie noch ein paar Exoten.
    Hanf-, Flachs- und Kokosplatten sind durchaus rieselfest erhältlich und im Womo verwendbar. Sie lassen sich auch stopfen und press einsetzen, und man kann möglicherweise entstandene Lücken nachstopfen (wenn man drankommt)
    Die Frage ist nur, macht es Sinn diese Materialien im Womo zu verwenden? Der U-Wert ist deutlich schlechter als z.B. bei PUR. Wer will schon eine Leerkabine mit 100 mm Wandstärke, was 40 mm PUR entspräche. Übrigens das kann wer mag selbst nachrechnen unter http://www.u-wert.net
    Und selbst wenn ich 100 mm in kauf nehme, es bleibt bei einer Leerkabine die Frage nach dem Wandaufbau. Der müsste zweischalig sein, mit Stegen, wie bei den ersten Wohnwagen, dazwischen die Hanfplatten? Und wer baut mir sowas? Und wenn es mir jemand herstellt, ist es dann zu einem bezahlbarem Preis?
    Bei einem Serien Kastenwagen könnte ich mir eine solche Dämmung durchaus vorstellen. Da ist die Isolierung ohnehin, wie ich von unserem Sprinterkasten weiß, schwieriger zu realisieren und nie so leicht zu bewerkstelligen wie in einer Leerkabine, die von vorneherein auf gute Isolierung ausgelegt ist.
    Kork könnte eine Alternative sein. Der läst sich auch zum Sandwich verkleben. Und im Kastenwagen kann ich die Holme/Hohlräume mit Granulat befüllen. Aber das Raumgewicht ist mit ca. 200 kg/m³ sehr hoch.
    Man kann es drehen und wenden wie man will, derzeit sind Bio-Isolierungen im Womo noch keine wirkliche Alternative.
    Mag sein, dass da in Zukunft noch was kommt, bei den Baustoffen hat sich ja auch vieles getan. Vereinzelt gibt es Ansätze. So weiß ich von einem mit Schafwolle gedämmten Kühlwagen. Aber wirklich greifbares ist mir nicht bekannt.

    Die heute üblichen Sandwichplatten sind m.E. der beste Kompromiss. Das PUR ist ohnehin eingeschlossen und was man riecht sind der Kleber und die Oberflächenbeschichtung, die aber während des Ausbaus (wenn man es selbst macht) wegen der verstrichenen Zeit vollständig ausgegast sein dürfte, bevor man für länger darin wohnt. Oder sehe ich das falsch?

    Nur so nebenbei: mit was isoliert Airbus seine Flugzeuge. Wäre mal interessant zu wissen.

    Und nochmal nebenbei: den größten Schutz vor Schadstoffen erhalte ich, (wenn ich in unseren Gefilden leben möchte) wenn ich auf entsprechende Ernährung und Kleidung achte, also auf das was in den Körper hineingeht, ihn am Leben hält und was ihn ständig berührt.

    liebe Grüße
    Manfred

  • Hi BärTiger,
    ...bist Du ein verwandter der TigerEnte? :roll:

    Ohne auf Deinen ganzen Beitrag eingehen zu können:

    Zitat von Bärtiger

    Und im Kastenwagen kann ich die Holme/Hohlräume mit Granulat befüllen.

    DAS macht nun wirklich wenig Sinn! Die Kälte 'kriecht' sozusagen um Deine wundervolle Dämmung herum, und Du hast so gut wie nichts gewonnen. Ganz im Gegenteil: wenn eine Reparatur des Holms (Unfall, Rost etc.) notwendig werden sollte, kann Dir die Dämmung das Unterfangen ganz schön erschweren!

    Viele Grüße
    Leerkabinen-Wolfgang

    die nächsten Festivitäten in http://www.Bodenheim.de:

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  • Zitat von Leerkabinen-Wolfgang

    Hi BärTiger,
    ...bist Du ein verwandter der TigerEnte? :roll:


    Nee, nee!
    Zum einen trage ich schon immer Vollbart, bin also ein bärtiger (Mann), zum anderen ist Bärtiger eine Stofftierkreation meiner Schwester (Bär mit Tigerfell) Sie näht hobbymäßig Stofftiere.

    Zum Thema: Bei dem Kork-Granulat handelt es sich um loses Schüttgut, es ist ein Baustoff für Häuslebauer, bei dem die Kälte angeblich aber nicht ums Granulat kriechen soll. Im Reparaturfall könnte man es einfach absaugen oder unten rausrieseln lassen. Aber im Ernst, verwenden würde ich das nicht. Ich hab den Gedanken der Bio-Isolation einfach nur weiter gesponnen. :wink:
    Unser Sprinter, ein Werkskasten, ist mit Evazote "isoliert". Da wo es ging über die Holme drüber. In den Holmen ist nur Luft. Im Grunde genommen hat der Kasten keine Kältebrücken, sondern er ist eine Kältebrücke! Für Winterreisen in unserem Fall nicht geeignet und auch nicht gedacht.

    Für unseren Nächsten kommt nur eine "Sandwich-Kiste" in Frage, keine Hanf oder Flachsisolierung.
    Aber ein Heubett wär vielleicht mal ´ne Alternative :mrgreen:

    liebe Grüße
    Manfred

  • Hoi Unrasierter und herzlich willkommen hier bei den (meist rasierten) Verrückten! :D

    Zitat von Bärtiger

    Bei dem Kork-Granulat handelt es sich um loses Schüttgut, es ist ein Baustoff für Häuslebauer, bei dem die Kälte angeblich aber nicht ums Granulat kriechen soll.


    Sorry, das ist bestenfalls Verkäufergecdhwätz.
    Wenn Du das in einen Hohlraum der von Blech umhüllt ist schüttest leistet das Blech die Wärme genauso weiter wie ohne Schüttung, der U-Wert ändert sich frühestens irgendwo ab der dritten Stelle, da das Blech und nicht der Hohlraum das Problem ist.
    Aber mit der Schüttung gibts Du Wasser eine Möglichkeit sich einzunisten, was zu erhöhtem Rostbefall führen wird.

  • Ich komme spät zu diesem Thema (so ist das halt wenn man/frau vollzeit reist und wenig Internet hat)...

    Ich sehe dies grundsätzlich als ein eher ernsthaftes Problem, und irgendwie kommt man um Chemikalien im Wohnmobilbau nicht wirklich drumrum.
    Wir haben versucht uns jedenfalls oft über Zusammensetzungen von Materialien und Klebern in dieser Hinsicht vorab schlau zu machen, aber oft sind Zulieferer dann total überfordert oder unwillig zu antworten.

    Beim Ausbau haben wir letztendlich Birke Multiplex genommen; laut allem was ich gefunden habe sollen die niedrige (oder keine) Formaldehyde-Ausgasungen produzieren. Lackiert mit OSMO Hartöl, was sich leider nun nicht als hart genug erweist; unseren Tisch werde ich nach knapp 15 Monaten bald mal nachstreichen müssen.

    Weiterhin habe ich, soweit praktikabel, auf möglichst viel Plastik verzichtet. Z.B. haben wir alle Wasserleitungsverbinder in Messing gefunden! Das hat den weiteren Vorteil, dass diese wohl länger halten sollten - sind aber nix für "Leichtbau"... Bei Plastikteilen ist der Verschleiss halt auch hoch; sobald die Weichmacher verdunstet sind (frohes Atmen) wird das Plastik dann brüchig.

    Aber letztendlich kam das Problem Fussbodenbelag. Nach vielem Hin-und-Her haben wir uns für Voll-Vinyl-Laminat entschieden, denn das sollte weniger feuchtigkeitsempfindlich sein - man/frau verschüttet ja doch mal was (oder vor kuzem ist eine Flasche Olivenöl während Pistenfahrt zerbrochen - das war eine Schweinerei!). Ob der Fussboden "gesund" ist? Jedenfalls enthält er weniger Kleber und offene Poren als anderes Laminat oder PVC. Aber dafür ist er enorm schwer...

    Aber als Gegenbeispiel: während des Ausbaus habe ich lange nach geeignetem Material für einen Lattenrost in der Dusche gesucht. Teak kam nicht in Frage, obwohl bevorzugt im Bootsausbau, denn ersten haben wir nicht das Geld, und zweitens gibt's da wenig aus ökologischen Anpflanzungen (meist kommt es noch aus illegalem Regenwaldabholzung und wird dann in Malaysia "sauber-deklariert").
    Dann hatte ich mich für diese Planken entschieden, die aus recycletem Plastik hergegestellt werden und für Balkongeländer und Verandahs verkauft werden. Lange gesucht bis ich ein passendes Mass gefunden hatte, gekauft und eingeladen. Dann sind wir keine 10 Kilometer gefahren mit dem Zeug in unserem Kombi und unsere Nasen brannten, die Augen tränten, der Hals kratzte! Umgedreht und gleich wieder zurückgegeben - sowas will ich nicht im Wohnmobil haben!

  • Schön zu lesen das man nicht allein mit diesen Gedanken spielt!

    Wir haben uns für unseren Selbstbau für Korkplatten 40mm entschieden.
    Wasserleitungen werden aus Edelstahl sein.
    Boden wird Eichenparket (oder so in der Richtung).
    Möbelholz wird mit Karnauba-Wachs geschützt und ohne irgendein schönmacher Plastikzeugs drauf.

    Natürlich ist es unmöglich (oder nur sehr schwer umgänglich und aufwändig) auf moderne Materialen zu verzichten, man kann aber diese minimieren bzw. nicht einfach eins nach dem anderen verwenden. Ein bischen Wahl hat man doch...

    LG,
    Beni

    You weren't born just to pay taxes and die...
    One life, live it!

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