Gelcoatbeschichtete GFK-Platten Lackieren

  • Hallo Leute

    SteffenLeb hat kürzlich von seiner nicht trocknenden GFK-Lackierung berichtet. Bei ihm ging es um GFK-Laminat ohne Gelcoat.

    Mich würde interessieren, wie es sich bei Gelcoatplatten verhält.

    Durch Internetrecherche kann man sich in der Regel schlau machen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass das in diesem Fall überhaupt nicht zutrifft, denn ich habe bis jetzt "gelernt":

    - GFK- Produkte sind absolut UV-beständig
    - GFK wird durch Gelcoat-Beschichtung UV-beständig
    - Gelcoatbeschichtete Platten sollte man wegen der Langzeiteinwirkung von UV-Licht lackieren

    aha

    Falls ich lackieren möchte, um einfach das weiß los zu werden, ergaben die Nachforschungen folgendes:

    - Lackierer 1: Farbe anmischen (1-K-Lack) kein Problem. Es gibt sogar Additive, die das Entstehen von Luftbläschen reduzieren. Kann man dann gut mit der Walze auftragen. Wird gar nicht schlecht.
    - Lackierer 2: Eigentlich verarbeiten wir immer 2-K-Lack. Wir können aber auch 1-K-Lack oder Wasserlack nehmen. Hauptsache, das GFK wird angerauht (in der Praxis rauht er aber wohl eher die Schutzschicht an, die wohl ein Epoxyd-Hartlack ist). Von Primer war nicht die Rede.

    Im Netz gefunden
    - Gelcoat ist nicht dazu gedacht, überlackiert zu werden. Überlackieren von Gelcoat ohne Primer ergibt Orangenhaut.
    - Keinen Baumarktlack nehmen
    - Keinen Autolack, sondern Bootslack nehmen (in diesem Fall allerdings tatsächlich für ein Boot)

    Na dann ist ja alles klar.

    Falls ich 30 m^2 lackiere, würde ich gern wissen, was ich tue! Und ich würde es gerne nur einmal tun.

    Es gibt doch sicher etliche unter euch, die Gelcoat beschichtete Kabinen lackiert haben.
    Würdet ihr bitte berichten, wie das ablief und welche Ergebnisse gut oder schlecht waren?

    Angeraut/angeschliffen?
    Primer, Haftvermittler oder Ähnliches?
    1-K oder 2-K-Lack (was ist der jeweilige Vorteil?)?
    Gepritzt oder gewalzt?

    Ich bin gespannt auf die Erfahrungsberichte.

    Gruß Restler

  • Hi,

    bin auch gerade am überlegen , was ich mit der Oberfläche
    so mache.
    Ich tendiere dahin , das triste weiß , mit Folie teils aufzuhübschen
    (evtl. mit Motiv oder so) .Die gibt es ja für Autos usw.
    Vielleicht hat ja jemand eine gute Adresse.
    Eine kompl. Beschichtung bzw. Lackierung kommt für mich
    nicht in Frage.

    Viele Grüße

    Rainer

  • Möchte noch eine Frage anhängen, wenn gestattet: Was ist der Unterschied zwischen EP-Gelcoat und UP-Vorgelat? Was wird als Deckschicht verwendet?
    Gruß Martin

  • Hallo,

    ich habe zwei GFK-Boote gestrichen. Natürlich hatten die ein Gelcoat.
    Gerollt mit 2-K Bootslack. (Ist im Prinzip nichts anderes als 2-K Autolack nur mit mehr "Weichmacher".)
    Vorher gründlich gereinigt, mit Verdünnung abgewaschen, mit (zum Lack passender) Vorstreichfarbe grundiert, dann die 2 K Farbe drauf.
    Sah gut aus, keine Orangenschale, keine Bläschen und hielt dem rauen Bootsalltag in der Ostsee jahrelang stand.
    Wichtig ist sicherlich die Vorreinigung und die richtige Verarbeitungstemperatur!
    Denn mal viel Spaß ! :)

    Gruß Ali

  • Moin,
    meine ersten Erfahrungen mit GFK und Lack stammen von einem VW-Bus mit Schlafdach. Das GFK habe ich damals zuerst mit ATA und Wurzelbürste gründlich gereinigt, alle Risse und Dellen mit gespachtelt, grob vorgeschliffen und dann dann mit 240-er Schleifpapier angeschliffen und anschließend mit Silikonentferner gesäubert. Zum Lackieren habe ich 2-K-Bootslack genommen, natürlich mit der passenden Vorstreichfarbe. Heute würde ich das Ganze dann mit der Spritzpistole lackieren, es wird doch glatter und schöner; damals habe ich mit einer Velourrolle und Pinsel gearbeitet. Ich kann nur empfehlen mit den Sachen im System eines Herstellers zu bleiben und genau nach Vorschrift zu arbeiten. Von den diversen Herstellern gibt es auch gute Broschüren zum Thema Lackieren. Besonders wichtig ist die Temperatur, sonst wird das nichts. Passende Farben gibt es in jedem Bootsbedarf oder im Versandhandel.
    Fröhliche Grüße
    JmE:-)

    nun ist es ein LT 1 geworden ;)

  • Bei Wasserfahrzeugen würde ich immer zum Bootslack greifen. Ich habe mal auf einen Autolackierer gehört der der Meinung war er könne bei meiner GFK-Yacht mit speziellen Weichmacherzusätzen das Gleiche erreichen. War nix und mußte dann bald neu gemacht werden. Danach mit dem Zeugs von Hempel hatte ich bis zum Verkauf nach 16 Jahren keine Probleme mehr.
    Autolackierer sind sehr von sich überzeugt aber Autos fahren nun mal selten jahrelang zur See :mrgreen:

    http://www.yachtcare.de/fileadmin/user…ezifikation.pdf

  • Hallo Leute,
    ehrlich gesagt bin ich ein wenig enttäuscht über das Echo auf meine Fragen.
    2 "Antworter" stellen weitere Fragen (das zeigt mir, dass das Thema grundsätzlich auch andere beschäftigt). Außerdem gibt es die Empfehlung, für Boote besser Bootslack zu verwenden, und ob das GFK- Hochdach des VW-Bus eine Gelcoat-Beschichtung hatte, kann ich nur vermuten.
    Ja ja, nie mit den Antworten zufrieden.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle, die sich eine (weiße) GFK-Kabine haben bauen lassen, mit dieser unverändert rumfahren.
    Daher noch einmal mein Versuch, diejenigen zu ein paar Worten aufzumuntern, die ihre Kabine aufgehübscht haben. Da müsste doch noch mehr an Infos rauszukitzeln sein.

    - Besteht technisch überhaupt die Notwendigkeit (UV-Beständigkeit auf Dauer)?
    - Was für ein Lack (1-K, 2-K)?
    - Primer/Grundierung verwendet?
    - Ergebnis?

    Damit es noch etwas komplexer wird, werde ich mich in der nächsten Woche mal nach Folien erkundigen.

    Gruß Restler

  • Zitat von restler

    Hallo Leute, ehrlich gesagt bin ich ein wenig enttäuscht über das Echo auf meine Fragen.

    naja ,
    vielleicht liegt die mangelhafte Resonanz an der Tatsache ,
    daß wir dieses Thema im letzten halben Jahr mehrfach in verschiedenen Varianten durchgekaut haben :wink:
    Ich liebe zwar auch nicht gerade den Oberlehrerhaften Hinweis auf die Suchfunktion -
    aber " gelcoat lackieren " gibt doch auf einen Schlag alle Antworten , die einen primär interessieren sollten.

    Es ist wirklich nicht falsch , hier mit zu lesen und dann bei bestimmten Fragen nochmal die Suchfunktion nutzen und dann gezielte Fragen stellen.

    In Kurzform :

    Gelcoat leicht anschleifen , Primer aufspritzen , KFZ-Lack je nach Düse verdünnen und lackieren - dabei ist für die Profis immer 2-K-Lack erste Wahl,
    aber die Einkomponentenlacke sind sicher für den Hobbylackierer einfacher , insbesondere wegen der Mengenberechnung - einmal angesetzt , muß er auch verarbeitet werden und meistens ist entweder viel zu viel übrig oder der letzte Quadratmeter wird nur noch genebelt.... :lol:
    Wasserverdünnte Lacke sind m.E. für eine KFZ-Lackierung nicht das Gelbe vom Ei ... aber da bin ich nicht der Kompetente.
    Nb ich habe meine Kabine vom Lackierer spritzen lassen und würde das unter keinen Umständen selbst machen - den Unterschied siehst Du auf 100m :oops:
    Die Vorarbeiten ja , aber der Spritzgang ist in 4x1 Std erledigt und hält dann auch.
    Für Fragen schien mir http://www.militaerlacke.de sehr kompetent und hilfsbereit !
    LG
    Ralf

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

  • Nu was denn noch ? Ich hab doch geantwortet und auch noch einen Link angefügt aus dem die Informationen die du erfragt hervorgehen. Kannst du nicht lesen ? Zum anderen kannst du an meiner Kabine sehen das ich mich sehr wohl mit dem Thema beschäftigt habe. OK dann maul mal weiter rum aber erwarte keine Antworten mehr von mir.

  • @ Ralf, KFZ werden (dürfen) nur noch mit Wasserlacken lackiert. Zum anderen geht es ihm um eine Bootslackierung siehe:


    "Im Netz gefunden
    - Gelcoat ist nicht dazu gedacht, überlackiert zu werden. Überlackieren von Gelcoat ohne Primer ergibt Orangenhaut.
    - Keinen Baumarktlack nehmen
    - Keinen Autolack, sondern Bootslack nehmen (in diesem Fall allerdings tatsächlich für ein Boot)

    Na dann ist ja alles klar.

    Falls ich 30 m^2 lackiere, würde ich gern wissen, was ich tue! Und ich würde es gerne nur einmal tun."

    Gruß Restler

  • Hallo Urologe,
    wo du Recht hast, hast du Recht, Oberlehrer hin oder her. Normalerweise ist das die Regel, dass ich zunächst die Suchfunktion benutze.
    Im nachhinein kann ich jetzt auch nicht mehr nachvollziehen, warum ich da keine brauchbaren Ergebnisse erzielt hatte :oops: .
    Mittlerweile habe ich einiges gefunden. Das meiste wurde so vor eineinhalb bis zwei Jahren diskutiert.

    Hallo blubber,
    ich werde mal versuchen, die Wogen etwas zu glätten.
    Im ersten Moment wusste ich garnicht, warum du dich so aufregst - bis ich deinen nachgeschobenen Beitrag gelesen habe. Du bist davon ausgegangen, dass es mir um ein Boot geht. Missverständnis.
    Weil ich im Forum (warum auch immer) nichts gefunden hatte, habe ich lange geguuugelt. Und um zu zeigen, wie widersprüchlich oder wenig zielführnd die dortigen Aussagen sind, hatte ich unter anderem vom Gefundenen zitiert "Keinen Autolack, sondern Bootslack nehmen (in diesem Falle wirklich für ein Boot)".

    Das sollte lediglich meine magere Ausbeute dokumentieren, dass jemand für eine Gelcoatbeschichtung ausdrücklich KEINEN Autolack empfiehlt. In JENEM Fall handelte es sich aber tatsächlich um ein Boot.

    Mich interessierte aber die Vorgehensweise für ein FAHRZEUG.

    Und deshalb hatte ich von vorn herein nicht vor, Bootslack zu verwenden, weil der u.a. wie das meiste aus dem Bootsbereich ein paar Prozent teurer ist. Auch wenn in deinem Link sehr schön zwischen Über- und Unterwasserbereich unterschieden wurde.

    So, ich hoffe, das ist geklärt.

    Was du allerdings mit dem Satz gemeint hast "Außerdem kannst du an meiner Kabine sehen, dass ich mich mit dem Thema beschäftigt habe", habe ich noch immer nicht begriffen. Wo kann ich was sehen? Naja, vielleicht bin ich ja nicht der Hellste...

    Aber du siehst, du kannst mich beruhigt wieder von deiner Ignorierliste streichen.
    Gruß Restler

  • Hallo,
    also auf Nachfrage bei der Firma, die mir den Harz und den Gelcoat verkauft hat soll mann
    1: Bei einer Negativform den gelcoat aufbringen und in die angetrocknete Masse das Laminat aufbringen.
    2: Bei eienr Positivform, was bei mir der Fall ist, anschleifen, säubern und den Gelcoat afbringen und aushärtn lassen. Das Laminat ohne Gelcoat soll, ich weiß chemisch nicht wie, noch Wasser aufnehmen können. Das verhindert der Gelcoat oder entsprechende Farbe.

    Ich werde es also wie beschrieben machen und nach dem Aushärten die 1K Farbe aufbringen und staunen?!?

    Gruß,
    Steffen

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