Zwischenrahmen für Kabine auf Sprinter4x4 erforderlich?

  • Ich will mir demnächst einen neuen Sprinter mit dem Werks-Allrad (nicht Iglhaut o.ä.) kaufen und mit einer teilintegrierten Kabine (siehe Tikro usw.) versehen. Die bisherigen Auskünfte der Kabinenhersteller waren unterschiedlich bezüglich der Notwendigkeit eines Zwischenrahmens für die Kabine. Die Einen Meinen lt. Werksangabe wäre beim Sprinter ein solcher Rahmen nicht erforderlich, die Anderen halten es für unabdingbar um ein Reissen der Verbindung zwischen Kabine und Führerhaus zu verhindern.

    Wer kennt sich aus, bzw hat selbst Erfahrungen mit einem solchen Gerät.

    Vielen Dank

    Georg

  • Hallo Georg,
    habe Dir zu dem Thema schon im Sprinter Forum geantwortet.
    Ich hab mir grad nochmal die Aufbaurichtlinien angeschaut und die offenen Baumuster (Fahrgestell) mit dem Kastenwagen verglichen.
    Die Sprinter Rahmen sehen aus wie auf dem angehängten Bild. Links ist der Rahmen für die Fahrgestelle, rechte der für die Kastenwagen, wobei bei den Kastenwagen der Rahmen 0,5mm dünner ist als bei den Fahrgestellen.
    Die Kastenwagen haben also nur den Untergurt und der Obergurt wird duch die Kastenwagenkarosse ersetzt.
    Beim Fahrgestell hast Du schon einen recht festen Rahmen und setzt diesem noch einen Verwindungsfesten Aufbau (GFK Kabine) auf.
    Das Problem liegt in der Regel immer zwischen Fahrerhaus und Aufbau und hier schreibt Mercedes wohl definierte Verbindungen zwischen Aufbau und Fahrerhaus vor. Das steht alles in den Aufbaurichtlinien.

    Ein Zwischenrahmen bringt für die Rahemnsteifigkeit nur etwas wenn man ihn bis ganz nach vorne unterm Fahrerhaus durchziehen kann. Fängt der Zwischenrahmen erst hinter dem Fahrerhaus an, so verstärkt man nicht die potenzielle Schwachstelle zwischen Fahrerhaus und Aufbau, an der schon etliche PickUp Rahmen gebrochen sind.
    IVECO schreibt hier z.B. dass der Zwischenrahmen bis zur hinteren Aufnahme der Vorderachsfeder nach vorn durchgezogen werden soll auch wenn wegen Platzmangel mit vermindertem Querschnitt ist. Der IVECO Rahmen ist aber ein völlig anderer.

    erkundige Dich doch mal bei Ormocar. Die schreiben bei Ihren Beispielpreisen für Kabinen, dass beim Sprinter kein Unterrahmen erforderlich ist.

    Grüße,
    Ronny

  • Hallo,
    die Details des Sprinters kenne ich nicht, daher mag mein Beitrag wenig zielführend sein. Trotzdem:

    Ich denke die Antwort ist sehr stark davon abhängig wie du das Auto nutzen willst. Der Original 4WD ist ja kein "echter" Geländewagen, also werden auch vermutlich die Reiseziele keinen wirklichen 4WD erfordern sondern eher einen AWD. Vor dem Hintergrund würde ich sagen, kein Zwischenrahmen notwendig.
    Habe selber einen VW LT 4x4 zum WoMo umgebaut (Leerkabine bauen lassen), Kabine mit Fahrerhaus ist fest verbunden. Über 100 000 km (überwiegend Australien/Neuseeland) z.T. auch auf recht schlechten Wegen haben keine Probleme hinterlassen.

    Gruß

    Fritz

  • Hallo Georg,

    meine Erfahrungen mit dem T4 syncro LR sind ganz ähnlich wie die von Fritz.
    Nach nun 160 Tkm keine Schäden feststellbar.
    Alkovenkabine hinter und über dem Fahrerhaus (nur ein Teil der Rückwand ist ausgeschnitten, das Dach gar nicht) mit dem Fahrerhaus fest verbunden. So hatte das ormocar gemacht.
    Die Kabine ist rel.klein (B 1,99 m, H Ges. 2,80 m, L ges. 5,52 m).
    Ich fahre im Urlaub mit fast drei Tonnen herum. (Marokko, Osteuropa: öfters sehr schlechte Straßen, etwas Piste). Mit Seikel 3 cm höher gelegt.

  • Hallo,
    der VW-LT2 und der Sprinter sowie der Crafter und der aktuelle Sprinter sind jeweils bis auf Motor und Embleme exakt die gleichen Fahrzeuge und werden im Werk Düsseldorf bei MB hergestellt.

    Grüße,
    Ronny

  • vielen Dank für die ausführlichen Infos.

    Nachdem ich Ormo auch in die engere Wahl gezogen habe und von dort die Aussage kam, ohne Zwischenrahmen zu bauen, werde ich das wohl auch so machen. Mich haben nur andere Hersteller die das Gegenteil behaupteten (Langer und Bock u.a.) verunsichert.

    Gruß
    Georg

  • Naja,es hängt halt davon ab was du vor hast...
    Langer und Bock baut ehr Expediditionsmobile für extreme Touren.
    Mit Hilfsrahmen und Entkopplung vom Fahrerhaus ist das sicher besser,aber dann ist auch der Sprinter das falsche Auto.
    Ormocar baut alles, vom normalen Womo bis zum MAN Cat, aus. Hr Bohrer weiss schon wovon er redet. Für "normalen" Einsatz denke ich wird kein Hilfsrahmen nötig sein, eine GKF Kabine ist schon verdammt stabil!

    Gruß, Holger

  • Hallo gbmuc,
    wenn Du Dir nicht sicher bist mit der Rahemnstabilität, könntest Du auch einen 518er nehmen und ihn dann ablasten lassen und hinte auf Singlebereifung umrüsten. Allerdings ist das 518er Fahrgestell auch fast 150kg schwerer, wenn ich mich recht entsinne.

    Grüße,
    Ronny

  • Hallo Ronny,

    das Mehrgewicht der 5-Tonner zu den 3,5-Tonnern kommt auch durch die Zwillingsbereifung. Wenn sowieso neu gekauft wird und man keine Zwillingsbereifung will kann man gleich die Variante mit Singelreifen bestellen. Dann muß man eben ein zGG von 4,6t in Kauf nehmen.

    Hallo Gregor,

    wenn Du den Allrad nicht im Gelände fahren willst sondern nur eine bessere Traktion möchtest brauchst Du keinen Hilfsrahmen.

    Gruß Christopher

    Mercedes Vario 816 mit Holzkoffer

  • Hallo Christopher,
    den 4,6Tonner gibts aber nicht als Allrad wegen der unterschiedlichen Reifengröße (und damit leicht unterschiedlichen Drehzahlen) auf Vorder- und Hinterachse.

    Man kann das mit dem Sprinterrahmen auch leicht testen:
    1. Holzplatte auf den nackten Rahmen Schrauben
    2. mit ein Vorderrad und das gegenüberliegenden Hinterrad mit 20cm dickem Holzklotz unterbauen
    3. Wasserkanister oder anderes schweres Zeugs auf der Holzplatte verteilen, bis die 1500kg Zuladung erreicht sind.

    Verwindet sich hierbei die Holzplatte nennenswert, sollte man verstärken.

    Gruß,
    Ronny

  • Zitat von Ronny

    2. mit ein Vorderrad und das gegenüberliegenden Hinterrad mit 20cm dickem Holzklotz unterbauen

    Hallo Ronny
    Bist du dir hier ganz sicher ?
    Meines Erachtens nach sollte mann hier mit einem Vorderrad auf eine Rampe (10-30 cm, das muß man ausprobieren und herausfinden )) hochfahren und an den Hinterrädern wird garnichts gemacht. Geht das HR das sich auf der selben Seite befindet wie das VR welches auf der Rampe steht ebenfalls in die Luft, kann man durch Messen an geeigneten Pkt. herausfinden ob sich der Rahmen verwindet und wieviel. Bleibt es hingegen auf der Erde, dann ist die Sache ganz klar der Rahmen verwindet sich sehr stark :wink:

  • Hallo Rainer,
    stimmt, Du hast Recht.

    gbmuc,
    ich hab ja einen FIAT Ducato Kastenwagen mit 3,7m Radstand. Der Rahmenaufbau ist zu vergleichen mit dem der Sprinter Kastenwagens. Letztes Jahr hab ich mal auf einem Weg gewendet und bin mit dem rechten Vorderrad in den Strassengraben. Wir hatten aber soviel Gewicht auf der Hinterachse, dass das Auto nicht in den Graben ist, sondern auf nur noch 3 Beinen stand. Dabei hat nicht geknarzt oder sonst was.
    Auch hat unser Bus den Islandurlaub 2006 gut überstanden, genauso wie diverse Militärstrassen in Italien.
    Was diese Auto allerdings nicht aushalten, sind permanente Pistenfahrten und Dünenausflüge.

    Grüße,
    Ronny

  • Zum extremen Verwindungstest würde ich aber auch die gegenüber liegenden Räder "anheben". Nur eines bringt, im Vergleich zur Realität, wenig. Also lieber in Situationen testen, die man nie möchte :wink:

    .


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