Frostschutz für Fäkaltank ?

  • Ich werde in meinem Wohnwagen 800 Liter Frischwasser mitführen und 800 Liter Abwassertank. Ich betreibe ausschließlich Autarkcamping und bin für typischerweise 14 Tage weg von den nächsten Frisch- und Abwasseranschlüssen. Meine Wassertanks stehen Styrodurumkastelt im mäßig isolierten Technikraum (2,5 x 1,5m bei 2,5m Höhe) in dem auch Stromaggregat, Batterien und Boiler zu Hause sind.

    In den Frischwassertank werde ich einen Heizstab einbauen damit mir beim Zähneputzen die Lippen nicht vereisen :wink:

    Jetzt aber mein Fäkaltank...
    Er sollte wohl einen aktivkohlegefilterten Auslass haben für diverse Fauldämpfe. Zusätzich stelle ich mir die Frage ob es Sinn macht einen Aquarienausströmer in den Tank einzubauen (oder verstopft der schnell ?)um Frischluft einzublasen, die Soße so in Bewegung zu halten bis zum abpumpen und die Düfte gleich verdünnt nach (über Aktivkohlefilter) aussen zu jagen.

    Hauptfrage aber ist - friert mir das Ding evtl. ein ? Kann man irgendwie ausrechnen oder aus Erfahrung sagen wie hoch die EIGENerwärmung von Fäkalien mit/ohne Belüftung und mit/ohne Chemie ist ?
    Umgebungstemperatur -10 Grad, kälter dürfte es im Technikraum nie werden. (Aggregat bekommt Frischluftkanal)

    Wer Weiss Was ???

  • Also Fäkalien ausrechnen kann ich nicht, aber man kann ein Vereisen auch gut vermeiden, wenn man einen Heizungs-Gebläse-Strang den Tank entlang legt und das alles ordentlich isoliert. Du kannst dann ja noch mit einem Thermostat die Temperatur im Technikraum messen und so nur bei unterschreiten von vielleicht 5° etwas mitheizen.

    Ein üblicher Kompromiss stellt auch das Duschen nur über'm Gulli und dann gleich auf Durchlauf stellen dar. Aber das klang bei Dir jetzt nicht nach einer Option.

  • Meine Erfahrung mit Abwassertanks ist : klar friert der ein wenn es kalt genug ist und das besonders gemeine, der friert am Auslassschieber ein. Du kannst dann nicht mal so eben mit heißem Wasser wieder von oben freimachen und du wirst das Abwasser dann gar nicht mehr los (üble Eigenerfahrung). Deshalb Abwassertank heizen und vor allem den Auslaufschieber schützen oder heizen.

  • Hallo!

    Da schreibt einer:
    "...aber man kann ein Vereisen auch gut vermeiden, wenn man einen Heizungs-Gebläse-Strang den Tank entlang legt und das alles ordentlich isoliert. Du kannst dann ja noch mit einem Thermostat die Temperatur im Technikraum messen und so nur bei unterschreiten von vielleicht 5° etwas mitheizen."

    Ist es wirklich sinnvoll/logisch oder sogar ökologisch die Fäkalien zu beheizen?


    Da schreibt ein anderer:
    "Meine Erfahrung mit Abwassertanks ist : klar friert der ein wenn es kalt genug ist und das besonders gemeine, der friert am Auslassschieber ein."

    So habe ich das auch erlebt und der Schieber ist mir auch geplatzt ebenso wie das Entwässerungsventil des Frischwassertanks. Beide Ventile liegen ja oft im Außenbereich und nicht im wärmeren Innenbereich.

    Gruß

    Fritz

  • Zitat von Picco

    Kannst Du z.B. ein grosses Rohr (d=75mm oder so) als Luftkanal in den Tank schweissen und die Luft aus dem Raum durch dieses Rohr zur Heizung saugen? Frostschutz wäre so auch möglich, Du willst ja nur, dass das Abwasser nicht einfriert, nicht das Abwasser kochen... :D

    Luftansaugen durch den Tank klingt ja sehr wild, aber das ist mir definitv auch zu viel gebastel. Außerdem geht mir da zu viel Tankvolumen verloren, der ist eh schon kleiner als ich ihn wollte.
    Ich denke mir auch, wenn man der Zuluft schon so einen komplizierten Weg zumutet, dann wird die Truma wieder kaum Luftdurchsatz haben. Hab mal wo gelesen dass man längere Zuluft-Wege zwingend vermeiden sollte, da die kleine Truma beim ansaugen noch schwächer ist als beim durch die Rohre blasen. Keine Ahnung ob das technisch Sinn macht.

    Ich hab mir jetzt gestern nochmal alle möglichen Rohre im Baumarkt angeschaut und hatte auch ein Stück x-trem dabei. In dem 100mm Abwasserrohr kann man das 15mm xtrem schön gerollt reinklemmen, dann bleiben noch 70mm Durchmesser für Luft und ein 25mm Abwasserrohr. Ich hab aus dem Auto raus und in den Tank rein eh nur eine Leitung. Muss nur sehen wie ich da irgendwie noch die warme Luft hinbekomme.

    Jetzt überleg ich mir aber gerade noch: Macht das bei meinem Nutzverhalten überhaupt Sinn? Ich werde selten Abwasser sammeln, meistens sind das nur kleinere Mengen. Und mein Bus steht dann öfter zwischendrin länger rum, da will ich natürlich nicht tagelang das Wasser heizen. Und dann wurde hier ja schon richtig festgestellt dass meist eher der Ablass-Schieber einfriert, den man schlecht beheizen kann. Man müsste das ganze ja entweder komplett wegpacken, also auch den Schieber z.B. hinter ne Klappe in nen beheizten Raum packen, oder das ganze Tank heizen macht eh keinen Sinn.

    :? Hoffe hier noch ein paar gute Ratschläge von tatsächlich im Winter reisenden zu bekommen, hab weiter vorne im Mobil noch genug arbeit, so dass ich die Thematik noch ein bisschen vor mir her schieben kann.
    Im Moment hab ich auch noch eine Winteralternative im Kopf, die direkt dort wo das Wasser aus dem Innenraum kommt nach unten eine Öffnung anbietet, so dass man einen Eimer drunter stellen kann und so dass die Leitung immer sofort restentleert ist. Das könnte man auch als Siphon benutzen (Bild folgt)

  • So, hier die versprochene Skizze:
    Grün ist Isolierung, rot ist Abwasserrohr.

    Der Tank wird nur so lange benutzt wie die Temperaturen auch nachts nicht unter 0 fallen. Sobald mit Nachfrost gerechnet wird, wird der Tank restentleert, der Schieber wird geöffnet und ein Gefäß darunter gestellt (optimaler Weise kein Eimer sondern ein großer Kanister, so dass man das Wasser auch mitnehmen kann)

    In der gesammten Leitung von den beiden Waschbecken würde ich dann keinen Siphon installieren, da reicht im Sommer ja der gemeinsame und imm Winter sollte so nirgends Wasser stehen bleiben.

    Für ganz harte Fälle könnte man in dem isolierten Rohrbereich außen noch einen Heizdraht einziehen, so dass man Wasser, das über längere Zeit beim Durchlaufen an den Rohrwänden gefriert wieder los wird.

    Was haltet ihr von dem Plan?

  • Oweia mangiari, xtrem IM Rohr, das ist wie ne Einladung zum Infarkt und zur Infektion.......
    Xtrem nimmt zwar kein Wasser auf, aber es ist halt porig in der Struktur, so dass sich Abfallstoffe wie Körperfette und Seifenreste dort festsetzen. Im Lauf der Zeit kommt immer mehr zusammen und irgenwann, viel früher, als Du dir das vorstellst, ist es zu, denn auf der ersten Schicht setzen sich die Haare fest und die halten wieder mehr Zeug fest usw....... Und was meinst Du, was dieser Besatz für eine tolle Brutstätte für Bakterien sein wird..... also "hügenisch" ist das bestimmt nicht.....hihihi......

    Bei Deiner Dusche kommt bei minus 5 Grad das Wasser noch nicht mal mehr in die Leitung, weil der untere Teil der Duschtasse (jedenfalls nach der Zeichnung) schon zu dicht am kalten Blech ist.

    Die einzig vernünftige "sichere" Lösung ist ein 3 Zoll-Schieber im beheizten Innenraum mit einem aufsteckbaren 7 bis 10 cm Abfallrohr drauf, das über kurze Strecke entweder in die Sanistation oder in einen Behälter entleert wird. Bei minus 43 Gead in Alaska oder nördlich vom Nordkapp im Winter, wo es schon klirrt, wenn Du auf den Boden pinkelst...... hilft auch das nicht mehr..... :twisted:

    Das Problem dabei ist der Platz, denn Du mußt auch die Forderung, dass der Tank restlos geleert werden sollte, erfüllen. Das widerum setzt voraus, dass der Entleerungsstutzen an der tiefsten Stelle des Tanks angebracht wird, dass der Tankboden zu dieser Stelle ein Gefälle hat und dass der wegen der 8 cm Platzbedarf für den Schieber, "schwebend" über dem Fahrzeugboden aufgehängt werden muß. Hat natürlich den Vorteil, dass man den Tank schön von unten beheizen kann, aber das braucht Bauhöhe.

    Aber die Ursprungsfrage war ja, ob der Truckscout mit seinem merkwüdigen Wohnwagen, der wahrscheinlich ein LKW-Anhänger ist, mit dem er beruflich z.B. als Prospektor oder Geologe in der Einöde in Skandinavien oder gar in Rußland steht, seinen wahrscheinlich gemischten 800 l !!! Abwasser und Fäkaltank beheizen muß.

    Dazu die Antwort, dass ja, unbedingt. Auch hier zum Ablass einen Schieber, bei dem professionellen Einatz darf es auch ein fernbedienter elektrisch öffnender 4 Zoll Industrieschieber sein, der im beheizten Raum liegt, auch hier die schräge und erhöhte Aufhängung zu einer Ecke, in der der Schieber im Boden hängt, mit einem vom Rand aus aufsteckbaren geraden Abfallrohr zur Entleerung. Unter den Tank kann man ja einen flachen Stauraum machen, wo z.B. Tische, Bänke und Stühle drin aufbewahrt werden könnten.

    Aber der dürfte seit seiner ersten Anfrage, die ja aus Dezember 06 stammt, das Ding schon gebaut haben.

    PS: Ich hätte dem Truckscout empfohlen, Duschwasser einerseits und Fäkalien + Küchenabwässer andererseits zu trennen, denn mit dem Duschabwasser kann man (mit einer zweiten Pumpe und einem Filter) ganz prima die Toilette spülen nach dem Motto: Mach mehr aus Deinem Frischwasser...... :oops::P

  • Moment, das hast Du falsch verstanden. Ich wollte das xtrem im Rohr, damit es vor Steinschlag geschützt ist und in dem entstehenden isolierten Holraum mit 70mm Durchmesser hätte ich dann ZUSÄTZLICH ein 25mm Abwasserrohr installiert. Dass ich kein Abwasserrohr aus xtrem baue ist ja wohl klar. Ich hab doch oben auch geschrieben

    "dann bleiben noch 70mm Durchmesser für Luft und ein 25mm Abwasserrohr."

    Hab mich ja aber eh schon dagegen (gegen Luftheizung Unterflur) entschieden, weil es mir zu fummelig wird da die Heizungsluft runter zu bekommen. Bei dem ganzen flachen ZickZack würde wohl wahrscheinlich eh keine Luft mehr dort ankommen wo sie heizen soll.

    Und noch was: Ich hab schon bei -35° in den Schnee gepinkelt und da klirrt überhaupt nicht. Im Gegenteil, man kann ganz normal wunderschöne Skulpturen in den Schnee schmelzen, wie bei -5° auch. Dafür hat Wasser eine viel zu hohe Wärmekapazität, als dass das so schnell friert.

    Allerdings hast natürlich recht, es reicht ja wenn ein bissel was am Rand friert, das über kurz oder lang das Rohr dicht ist.

    Zur Umsetzung, zum einen ist es da unter der Duschtasse schon recht warm, weil der Holraum gleichzeitig der Heizungskanal nach vorne ist. Sonst würd man ja schier in der Duschwanne festfrieren :D
    Und dann würde ich die Durchführung schon etwas breiter machen und dann wirklich ab dem Gewinde am Auslauf isolieren. Und für den Fall dass sich doch mal Eis sammelt würde ich auf jeden Fall Heizdraht mit in die Isolierung einbauen. Hatte ich das nicht schon geschrieben?

  • sorry hab ich falsch verstanden....... aber insgesamt ist das Heizen von Ablässen und dergl. eine kniffelige angelegenheit, die ich immer vermieden hab.....

  • Jo, ich hab mich jetzt auch dagegen entschieden. Tank für den Sommer und für Übergangszeit (ich werd ihn trotzdem isolieren, dann überlebt er auch mal ne Nacht bei -2° ohne gleich komplett durch zu frieren).

    Dann eben die Möglichkeit ohne Umwege direkt raus zu kommen und alles was dort auf dem Weg ist für den Fall der Fälle mit Heizkabel bestücken.

  • Hallo Truckscout,

    wie die Vorredner ja schon schrieben, ist es nicht ganz so einfach, sich eine wirklich winterfestes Womo zu bauen; es ist aber auch kein Hexenwerk!! Ich gehe davon aus, dass der Technikraum sich innerhalb der Kabine befuíndet und somit isoliert ist.

    Ich habe bei meinem Womo auch solch einen Technikraum und auch einen Stauraum realisiert. VOn der Truma habe ich einen Abzweig via Strangsperre in den Technikraum gelegt und heize - sofern die Temperatur unter Null geht - diesen Raum einfach leicht mit. Somit habe ich das Problem des Einfrierens der Tanks schon mal gelöst. Der Schieber sollte sich direkt am Tank befinden und von da aus sollte man mit einem Rohr (mindestens 40 mm!!!) mit ausreichendem Gefälle nach aussen gehen. So wird verhindert, dass sich der Ablauf mit einem Eispfropfen verschließt. Es sit dabei vollkommen unerheblich, welche Temperaturen draussen sind, da das "warme" Wasser ja nur durchläuft und somit keine Gelegenheit hat, anzufrieren. Wichtig ist hier nur die VOLLKOMMENE Entleerung des Rohres, damit sich hier keine Eisnester bilden.

    Noch ein Tipp: nehme doch einen Kugelhahn aus Kunststoff, der isoliert nochmals und platzt auch nicht - sofern man wirklich Pech haben sollte. Die Dinger und auch das Rohr, Schellen und Bögen bekommt man beim Schwimmbadbau. Hier ist es Standartkram und auch recht preiswert.

    Ein Belüften des Fäkaltankes über eine Aquarienausströmer ist sicherlich nicht geeignet, ein Aufrühreffekt herbeizuführen. Dafür kommt eigentlich zu wenig Luft durch. Aber eine aktive Belüftung verhindert Gerüche, da es dann zue einem normalen Zersetzen kommt und nicht zu einer anaeroben Fäulnis, die dann "anrüchig" wird. Die Abluft aus dem Tank würde ich durch ein befeuchtetes Torffilter schicken, damit die Geruchskomponenten dort zurückgehalten werden und dann über Mikroorganismen abgebaut werden. (habe ich bei mir so realisiert und würde auch wieder so bauen). Aktivkohlefilter sind nach einiger Zeit erschöpft und wo findet man schon unterwegs Aktivkohle zu vernünftigen Preisen.

    Besten Gruß

    HWK

  • Hallo HWK,
    bei der Luft muß man berücksichtigen, wieviel Wasser man beim Spülen jeweils zuführt. Bei meinem LKW-WOMO hatte ich ja eine Haushaltsspültoilette drin, die ich je nach Bedarf mit Spülwasser beschicken konne, indem ich die Wasserzufuhr in einen ganz normalen Flachspülkasten geregelt habe ( 2 l Wasser für "klein", 5 bis 7 l für "groß") Wenn ich mit vollen 7 l gespült habe, kam ein recht großes Volumen in kurzer Zeit in den Tank und erzeugte Überdruck.... Mit einem 5 cm Abluftrohr gabs gegelegentlich "Düfte" in der Toilette. Ich hab dann auf NW 70 umgebaut und auch das Volumen des Filters (Aktivkohle) vergrößert, das hat funktioniert. Der Filter war ein einfacher fast 1 m langer Sperrholzkasten 12x12 cm, in den hab ich die Aktivkohle in einem Strmpfhosenbein eingefüllt. Das hat mit ca. 10 l Aktivkohle, die ich aus einem Betrieb für ein paar Pfennige bekam, locker eine Saison gehalten. Für den Notfall hatte ich noch eine Nachfüllmenge eingeschweißt in Reserve.

  • Hallo Thomas,

    dann liegen unsere Konstruktionen ja gar nicht wiet auseinander. Ich habe für das Filtergehäuse die einfachen PP-Rohre aus dem Baumarkt genommen, da hierfür dann direkt die Dichtringe und die Abschlussdeckel zur Verfügung standen. Bei meiner Entlüftung habe ich das Saug-Prinzip angewandt, um ein Autritt der "Düfte" in Inneren zu verhindern. Ich glaube, dass ist auch noch ein wertvioller Hinweis an Truckscout, dass er bei einer eventuellen Belüftung eine geruchsdichten Verschluss herstellen muss.

    Die Wassermenge bei uns ist wesentlich geringer, hier hatte ich mich an die Mengen bei den Vakuumtoiletten angelehnt. Durch Zusatz von einfacher Schmierseife kann man das ganze dann auch recht flüssig halten, ohne dass es eine Belastung für Umwelt und Kläranlage ist.

    Besten Gruß

    HWK

  • Zitat von hwk

    .....
    Die Abluft aus dem Tank würde ich durch ein befeuchtetes Torffilter schicken, .....

    HWK

    @ hwk

    was ist ein Torffilter?

    Man(n) fährt MAN :)

  • Zitat von Stoppie

    was ist ein Torffilter?


    mein Hausfrauenverstand würde sagen , ein mit Torf gefüllter Filter :roll:

    der Urologe

    Vorsorge tut gut - KAT fahren

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