Bilder von meinem `Pick-up´

  • nach ca. 1 1/2 Jahren Bauzeit (davon ca. 3/4 Jahr für Arbeiten an der Basis DB 814 DA) ist das Teil nun fast fertig, zumindest seit ein paar Wochen zugelassen und benutzbar.

    Da ich zum Treffen nicht kommen konnte gibts deshalb jetzt ein paar Erklärungen und Fotos, die mir Wolfgang dankenswerterweise verkleinert hatte und in seinen Webspace eingebunden hatte.

    Hier erst mal als Überblick die Ansicht von dem Teil, meine Frau nennt es `Pickel´ wegen des montierten Reserverades hinter der Fahrertür (zum Zeitpunkt der geschossenen Fotos noch nicht montiert):


    Ein paar Daten zur Basis:
    DB Vario 814 DA, versch. Sperren, Getriebeuntersetzung, zul. Gesamtgewicht 7,49 to, AHK 7,5 to Zweikreisbremssystem, BJ 1993, 86700 km, verlängerter Radstand von 3700 auf 4100 mm, verlängerter Rahmen hinten zur Aufnahme der Rockinger-Kuppl., 250 l Dieseltank, verstärkte Federn, verstärkte Stoßdämpfer, Luftdruck-Schwingsitze, z.T. auf Drehteller in Eigenbau. in der Doppelkabine 4 Sitzplätze hinten noch 2 zusätzlich.
    Lichtmaschine 70 AH/24 Volt Batterien 2x88 AH.
    Die Basis hatte ich als Allradpritsche gekauft, Pritsche runtergerissen und einen Zwischenrahmen gefertigt, der versch. Funktionen vereinen sollte:

    Hier vorab ein paar Bilder zur Verwindung, einer der Funktionen des Zwischenrahmens:

    Aufbau:
    Stahl-Zwischenrahmen feuerverzinkt 4000 x 2500 x 400 mm als Kasten mit durchgängigem und von allen Seiten bedienbaren Stauraum konzipiert. Der Zwischenrahmen hat eine 3-Punkt Lagerung auf dem Hauptrahmen wie schon mal hier von mir beschrieben.
    Der Zwischenrahmen trägt ebenfalls die eingelassenen Edelstahltanks ( 2x ca.3-400l Wasser, 130 l Abwasser, 100 l Fäkalien), die ihren Schwerpunkt noch unterhalb des Zwischenrahmens haben.
    Unter dem Zwischenrahmen hängen noch die zusätzlichen 3 Staufächer für Split-Klimaanlage, Dieselgenerator, Batterien, Strommanagment und zur freien Verfügung auch noch als Gasfach nutzbar, insgesamt ca. 2 cbm Volumen. Im offenen Zustand haben die Klappen in waagerechter Stellung Thekenhöhe und eignen sich auch hervorragend für das Arrangieren eines kalten Buffetts oder ein Trinkgelage im Stehen.

    jetzt zum Hauptthema der Leerkabine:

    Die Wände der Leerkabine sind mit dem Zwischenrahmen verklebt mit inneren und äußeren 5mm-Aluprofilen mit einer Gesamtklebefläche von ca. 2,8 qm (nur Befestigung am Zwischenrahmen).
    Die Leerkabine wurde geklebt aus Platten von Ackermann außen 1,2mm Alu, Schaum innen 0,8 mm Alu, Lackbeschichtet sehr hart.
    Die Kabine ist insgesamt 6,8m lang, davon 2,8m Alkoven, 2,35 m hoch und 2,48m breit. Die Aluprofile außen sind speziell gekantet worden 3mm Alu.
    Die Kabine hat 8 Fenster bis 160 cm Breite + 3 Dachfenster.
    Das Dach ist über das Dachfenster im Schlafbereich unkompliziert mit mehreren Personen gleichzeitig begehbar und eignet sich somit auch als Sonnendeck.

    Hier ein paar Fotos der Leerkabine von innen:




    Möbelbau:
    die Möbel sind eine Alu-Holzkonstruktion. Alu gestrichen, Pappel-Sperrholzplatten farbig gebeizt + Fußbodenlack, alles weitestgehend geklebt.

    Technische Daten sonstiges:
    Bordelektrik:
    4 Batterien a 230 Ah
    24 Volt Netz + 12 Volt + 220 Volt als Hauptnetz. Jeder Stromkreis separat über Automatiksicherungen abgesichert.
    Spannungswandler etc. Victron Multi Plus 24 Volt 3,5 KW, 70 Ah Batterielader 24V,
    Dieselgenerator wassergekühlt, gekapselt 2 KW mit den 3,5 KW zu 5,5 KW Dauerlast addierbar durch ´Multi-Plus´.

    Heizung:
    Webasto Luft-Dieselheizung ca. 5 KW mit 8 Ausströmern

    Warmwasser über 10 l Druckspeicher 220 Volt, 2 KW

    Kochen z.Zt. mit Induktionskochplatte(n), ist aber problemlos auf Gas nachzurüsten, da Räumlichkeiten entspr. geplant. Zur Zeit sehe ich aber noch keine Notwendigkeit.

    Bislang also kein Gas an Bord.

    So das wars erst mal, wenn Ihr Fragen habt, nur zu.

    Gruß Dieter

    Wo ein Wille, dort ein Weg

  • Hallo Dieter,

    Glückwunsch!!!!! :P

    Echt super geworden Dein Fahrzeug. Wenn ich das so sehe, wird sowas in der Art auch unser nächstes Mobil.
    Ich wünsche Dir probelmloses Reisen und viel Spass damit.

    viele Grüße

    Frank

  • Hallo Dieter,

    das sieht ja jetzt schon richtig wohnlich aus! Wenn ich da an letzten November/Dezember denke...

    Ich war gestern wieder in Lemgo, hatte aber leider keine Zeit Dich zu besuchen.
    Beim nächsten mal klappt´s aber hoffentlich, dann möchte ich mal mitfahren.

    Gruß
    Uwe

    Endlich wieder bi-mobil

  • Das Teil wurde im Sommer fertiggestellt und vor ein paar Wochen haben wir uns mit dem Womo aufgemacht über die Schweiz, Frankreich, Spanien nach Portugal, insgesamt fast 7000 km und das alles mit der langsamen Getriebeübersetzung eines Allrads (Höchstgeschw. = 104, Reisegeschw. = 90 km)

    Die Doppelkabine ist noch nicht fertig (erst nächstes Jahr), von daher war der Fahrerraum recht laut. Die vorh. Schwingsitze waren mit Sicherheit notwendig (Blattfedern). Die Fahrweise des Wagens ist gutmütig, z.B. ist mir inmitten eines Überholvorgangs von LKWs bei Tempo 100 der rechte Vorderreifen explodiert. Der Wagen war gut zu beherrschen. Ansonsten verlangte die Breite von 2,50m und die Höhe von 3,8m schon mal etwas mehr Aufmerksamkeit beim Fahren, sei es in engen Ortschaften oder schmalen Straßen mit Gegenverkehr und Straßenbäumen. Aus 2 Orten bin ich auch rückwärts wieder rausgefahren.

    Das Raumkonzept hat sich für unsere Anwendung voll bewährt. Unsere Außenmöbel lagern im Stauraum unterhalb der Kabine (4 x 2,5 x 0,35m) und so manch andere Sachen auch, die eher außen benötigt werden. Von daher haben wir eine zusätzliche Tür in der Kabine nicht vermißt. Als sehr vorteilhaft hat sich der große Alkoven erwiesen (2,60 x 2,45 m) . Hier können wir die Schlafposition jederzeit frei wählen und somit spielt es überhaupt keine Rolle ob der Wagen schräg oder gerade steht und falls schräg wo ggf.

    Kleinigkeiten, die bei unserer Fahrt nicht ok waren, habe ich meistens sofort behoben, zumal wir einiges an Werkzeug (Flex, Bohrmaschine, Stichsäge, etc.) dabei hatten, was in Verbindung mit unserem 220Volt konzept gut nutzbar war.

    Unser Konzept ohne Gas hat ebenfalls bei unserer Nutzung gut funktioniert. Die Ladeleistung der LiMa 70Ah/24Volt hat bei unseren Batterien 460 Ah/24Volt in Verbindung mit einem 3,5KW Dauerlast-Wandler voll ausgereicht. Zu keinem Zeitpunkt benötigten wir den Generator. Wir haben alle Geräte einschl. Klima mit 220 Volt betrieben mit Ausnahme des Kühlschranks und Außenbeleuchtung (24 Volt) und der Pumpen (12Volt).

    Heizung ist Dieselheizung, die wir aber noch nicht benutzen mußten.

    Aufgrund der Erfahrungen wären noch folgende Verbesserungen zu machen:

    1. Elektrische Winde mit Umlenkrolle und Verlängungsseil ggf. in Spezialkunsstoff ca. 12 to anschaffen und montieren,
    2. Schnellmontage-Geländer für das voll begeh- und belastbare Dach, geeignet zum Sitzen und Sonnen herstellen.
    3. geänderter Tisch, sodaß man die Sitzgruppe als zusätzlichen Schlafplatz (1,50 x 2,00 m) nutzen kann.
    4. Fahrrad- oder Mopedhalterung erstellen, ggf. in der Frontpartie.

    Insgesamt haben sich unsere Erwartungen bestätigt. Es ist der gewollte Kompromiß aus Mobil und Appartment geworden, mit dem man auch mal im Sand oder auf nassen Wiesen oder auf steilen unwegsameren Strecken zum Ziel fahren möchte.
    Es ist sicher kein Fahrzeug fürs anspruchsvollere Gelände, dafür ist er einfach zu hoch und der Radstand zu weit bzw. die Bodenfreiheit zu gering. Die 3-Punkt-Lagerung des Aufbaus funktioniert tadellos, nur bei plötzlichem Lastwechsel (innerhalb weniger Zentimeter Fahrt) von einer Seite zur anderen schlägt der Aufbau hart auf den Fahrzeugrahmen, der dann dazu neigt, die Last durch etwas pendeln abzufedern.

    So weit erst mal.
    Falls jemand Fragen hat, nur zu.

    Gruß Dieter

    Wo ein Wille, dort ein Weg

  • Zitat von Torsten Schneider

    Hast Du die Radstandsverlängerung selbst gemacht ???

    nein, hab ich machen lassen für ca. 1.500 Euro. Darin enthalten war auch die Verlängerung der Kardanwelle (Allrad), die Verlängerung der Elektrik sowie die Verlängerung der 2-Kreis-Druckluftanlage bzw. vollkommen neues Verlegen neuer Leitungen.

    Ich hab es nicht selber gemacht, da Ungenauigkeiten bei der Arbeit dazu führen könnten, daß der Wagen anschließend zu einer Seite zieht.
    Jetzt ist es einschl. Aufbau und Beladung so, daß ich das Lenkrad auch ruhig loslassen kann. Die Geradeausfahrt ist gut.

    Gruß Dieter

    Wo ein Wille, dort ein Weg

  • Sieht nach einem guten Gewichtsverhältnis VA zu HA aus.
    Schön geworden. Haben wir uns auch vorher überlegt gehabt, nach den nur guten Erfahrungen mit unserem BenzMobil 8)

    .


    ***

  • Hallo Dieter!
    Gefällt mir wirklich außerordentlich gut.
    Habe jetzt auch ein paar Fragen.
    Ist das Dach deiner Leerkabine aus lauter Einzelteilen zusammengesetzt, und bei den sichtbaren Aluwinkeln verbunden und abgedichtet, oder ist es aus einem Teil.
    Für mich wäre das Dach aus einem Teil zu machen sehr schwierig und denke, daß man Einzelteile auch dicht bekommt (Dachfenster sind ja auch dicht).
    2.Frage: Hat dir die Fa.Ackermann die Sandwichplatten geliefert?Und darf man fragen, was die gekostet haben?
    3.Frage: Beim Zusammenkleben der Platten, wie hoch muß da der Anpressdruck sein? Genügt da das Eigengewicht der Platten?Und welchen Kleber hast du da benützt? Wieviel Zeit hat man da zum Kleben (Abbindezeit)?
    Ich weiß, es sind viele Fragen, aber bei mir geht es jetzt langsam ums "Eingemachte", und da werfen sich viele Fragen auf.
    Danke im Voraus
    Gruß Martin

  • Zitat von Martin


    Habe jetzt auch ein paar Fragen.
    Ist das Dach deiner Leerkabine aus lauter Einzelteilen zusammengesetzt, und bei den sichtbaren Aluwinkeln verbunden und abgedichtet, oder ist es aus einem Teil.
    Für mich wäre das Dach aus einem Teil zu machen sehr schwierig und denke, daß man Einzelteile auch dicht bekommt (Dachfenster sind ja auch dicht).
    2.Frage: Hat dir die Fa.Ackermann die Sandwichplatten geliefert?Und darf man fragen, was die gekostet haben?
    3.Frage: Beim Zusammenkleben der Platten, wie hoch muß da der Anpressdruck sein? Genügt da das Eigengewicht der Platten?Und welchen Kleber hast du da benützt? Wieviel Zeit hat man da zum Kleben (Abbindezeit)?

    Jetzt die Antworten:
    Das Dach ist natürlich aus einzelnen Platten zusammengesetzt, die wir mit den Aluwinkeln verklebt haben.
    Als Kleber haben wir einen einkomponentigen Kleber genommen, in diesem Fall einen MS-Polymerkleber, der ähnlich zu handhaben ist wie Sika 252, allerdings ist kein Primer notwendig. Der Kleber härtet pro Tag ca. 2mm aus mit hoher Anfangshaftung.
    Kleber auf den Plattenkanten verteilen dauert pro Platte ca. 20 min. (Man sollte sich vorher ausrechnen, wieviel Kleber auf 1 lfdm Naht kommt) Dann haben wir die Aluwinkel mit der Hand gegen die Platten gedrückt (mit etwas Kraftaufwand, den man vermeiden könnte, wenn man zuvor den Kleber mit einem groben Zahnspachtel verteilt hätte - wir hatten nur Klebestränge aufgebracht, die wir dann mit Muskelkraft platt gedrückt haben.
    Bei der Deckplatte oben hat nach meiner Erinnerung das Eigengewicht gereicht beim Verkleben der inneren Aluwinkel)

    Wenn man die senkrechten Platten verklebt und aufgrund einer geforderten Dehnungsfähigkeit eine breite Klebefuge benötigt, dann unbedingt ein paar Abstandshalter mit in die Klebeflächen einbringen.

    Den Preis für die Platten weiß ich aus´m Kopf nicht mehr genau, müßte ich nachschauen. Ich habe aber die ganze Plattenkaufproblematik hier im Forum mit Preisen beschrieben unter einem anderen Link (müßtest Du mal suchen). Die Platten habe ich holen lassen mit eigenem LKW.

    Noch etwas zum Kleber:
    Bei meinem gesamten WoMo-Bau bin ich mit geringeren Kosten ausgekommen als ursprünglich veranschlagt mit einer Ausnahme:
    Die Ausnahme heißt: Kleber !!!

    Ich habe, ob man es glaubt oder nicht ca. 300 Kartuschen Kleber verballert, allerdings habe ich ihn auch für den Möbelbau usw. eingesetzt, selbst die Scharniere habe ich geklebt und nicht geschraubt.

    Von daher lohnt es sich genauso über den Kleberpreis nachzudenken wie über den Preis für die Sandwichplatten.
    Beides sind hohe Kostenfaktoren. (Bei mir waren allerdings die Teile für Elektrik die teuersten Komponenten).

    Einen 1-Komponentenkleber habe ich genommen, da ich aus zeitlichen Gründen mich hauptsächlich auf die Bauleitung beschränkt habe und für die Arbeiten jeweils kurzfristige Aushilfen vom Arbeitsamt angeheuert hatte. Da brauchte ich einen Kleber der idiotensicher ist. Ein 2-Komponentenkleber, wäre da ungeeignet. Auch die Sikaprodukte fielen für mich flach aufgrund der Notwendigkeit einen Primer zu benutzen, bzw. die Klebeflächen jeweils sorgfältig vorzubereiten.

    Ich brauchte einfach einen Kleber, der so ziemlich alles ohne Aufwand abdichtet und zuverlässig elastisch klebt bei hoher Standfestigkeit. Außerdem mußte der Preis passen.

    So kam ich auf die Gruppe der MS-Polymerkleber. Einziger Knackpunkt. Ich habe niemanden gefunden, der langjährige Erfahrung mit diesen Klebern gemacht hat. Wenn ich Pech habe, dann ist er nicht dauerhaft UV-beständig oder hat andere Nachteile. Die Hersteller geben zwar Garantien, die mir aber in 10 Jahren, falls sich wirklich Mängel einstellen sollten, wenig nutzen. So bleibt die Kleberwahl mein Risiko.

    So weit zu Deinen Fragen.

    Gruß Dieter

    Wo ein Wille, dort ein Weg

  • Hi zusammen

    Ja, ja der Kleber, da hab ich mich auch ganz schön verhauen.
    Blauäugig bei der Planung von ca. 50 Kartuschen ausgegangen, sind es jetzt und endlich wirklich an die 120 geworden :shock:
    Und damit auch bei mir ein richtiger Kostenfaktor in Höhe von 1000 Euro !

    ciao

    Wo ein Pick Up ist, ist auch ein Weg (nicht immer, aber immer öfter)

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