Hallo,
ich möchte mich kurz als Neuer vorstellen, der viel von den großen Reisen träumt und das Thema auch so langsam angehen möchte. Ich würde mich daher über Gedanken und Ideen zu meinen Überlegungen sehr freuen.
Unsere Kinder werden schnell groß und beruflich mache ich mir auch Gedanken, etwas kürzer zu treten, um Zeit zum Reisen zu haben. Das sollen dann so allehand Roadtrips und Touren in Europa werden, die man am besten mit einem ausgebauten Kastenwagen machen könnte. Aaaaber... dann hätten wir so ein Dingen hier stehen, dass wir "nur" ab und an im Jahr für einen Urlaub und ein paar lange Wochenenden nutzen würden.
Dann doch lieber einen Wohnwagen, der preiswerter in der Anschaffung und im Unterhalt ist. Damit der sich auch bei einem Roadtrip nicht zu einem Monster entwickelt, dass man nur ungern hinter sich herzieht und am liebsten vor Ort abstellt sollte der Wohnwagen eher klein und leicht sein. Perspektivisch würde er auch von einem Elektroauto gezogen werden. Etwas ohne viel Luftwiderstand wäre dann schon nützlich. Recht schnell bin ich auf Klappcaravans wie Esterel, Rapido, Gobur oder auch den A-Liner aus den USA gestoßén. Die sind schön flach und können vor Ort relativ schnell aufgebaut werden. Aaaaber... wirklich leicht sind die Dinger nicht und bringen auch mal eben > 600 kg auf die Waage. Selbst die kleinsten Modelle wie der Esterel S29 oder der Gobur Slimline 10 haben schon eine Kabine, die etwa 3 m lang ist. Und preislich scheinen sie mir auch alle unattraktiv. Es gibt Esterel S29 nicht mehr neu. Man kauft für 3-5 KEUR einen, der schon Jahrzehnte auf dem Buckel hat, dessen Interieur dem damaligen Geschmack entsprach aber nicht unserem heutigen und in den man zur Sanierung und Anpassung viel Geld stecken müsste. Hmmm... Bei den Goburs siehts ähnlich aus. Die werden auch nicht mehr neu gebaut. jahrzehntealte gibt es für einigen tausend EUR. Die jüngeren Jahrgänge werden für viele tausend EUR gehandelt und sind immernoch Gebrauchtsfahrzeuge. Der "kleinste" A-Liner Scout kostet neu schlappe 20 KEUR und ist zugeklappt auch 160 cm hoch und2 m breit. So richtig passend (halbwegs preiswert, flach und schmal) ist der also auch nicht. Und Rapidos sind auch rar gesät. Zusammenfassend gibt es von der Stange nichts, was uns zusagt. Sind alle zu groß, zu alt oder zu teuer.
Vielleicht sollten wir uns an einen Eigenbau wagen. Es gibt doch schöne Youtube-Videos als Anregung.
Unser Wunsch ist also ein Wohnwagen mit festen Wänden und Dach, den wir klein zusammenklappen können. Die Kabine sollte max 2,5 m lang sein ( 2 m für zwei Längsbetten und 50 cm für zwei Seitenschränke), etwa 180 cm breit (was etwa der Breite von PKW entspricht), leicht sein und im Inneren einen Minimalausbau bekommt. Es gibt inzwischen so viele Möglichkeiten, um teuren Wohnwagenausstattungen zu entkommen. Als Kochgelegenheit würde uns ein Kartuschenkocher reichen. Als Spüle würde es auch eine Schüssel mit Wasser/Abwasser aus/in einen Kanister tun. Als Energieversorgung könnte man eine mobile Powerstation verwenden, als Heizung eine China-Dieselheizung und einen rostwächter, falls Landstrom verfügbar.
Nur wie könnte man sowas möglichst preiswert, einfach und dennoch zuverlässig bauen?
Die erste Idee ist es, zwei Schachteln ineinander zu fahren, wie beim Slideavan oder diesem Eigenbau:
Das schöne wäre, dass man bei einem Eigenbau sich weniger Gedanken um die Abdichtung machen zu müssen als beim System von Esterel oder Raido. Ein allgemeines Problem bleibt. Im geschlossenen Zustand sind die Kabinen min. halb so hoch wie im geöffneten Zustand. Wenn Stehhöhe gewünscht ist, dann ist die Kabine geschlossen min. 100 m hoch, eher 1,2 m. Da muss dann noch eine Achse drunter und schon ist man bei 160 cm. Das ist es nicht
Ich habe mir verschiedene Videos angesehen, bei denen Leute versucht haben, ein Hubdach mit hochklappbaren Wänden zu bauen. Die Herausforderung war immer die Stabilität des ganzen bzw. die Hubhöhe. Da wurden dann hydraulische Systeme verwendet, Gewindestangen, die über Ketten angetrieben wurden, Linearmotoren, teilweise Scharniermechanismen, die dann über Ketten abgefangen wurden und so weiter. All das, um dem Dach eine Führung zu geben. Puuuhh, das ist für einen Selbstbauer schon herausfordernd.
Das Problem der Führung kann man wohl entschärfen, wenn man kein parallel-Hubdach nimmt, sondern das Dach an einer Seite mit einem Scharnier befestigt. Das hat jemand aus Frankreich nahezu perfekt gelöst mit dem Origami-Camper. Dazu gibt es auch eine Reihe weniger professionelle Eigenbauten bei Youtube zu finden:
Hier finde ich interessant, dass man einen normalen Anhänger verwendet und leztzlich eine Wohnkabine drauf setzt, was dann ja ganz zu diesem Forum passt.
Wie würdet Ihr den Bau einer solchen Kabine angehen und welches Grundprinzip würdet Ihr anwenden?